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Getrennt 1

Seit einem Monat wohnte ich bereits in Romans Gästezimmer und versuchte von dort aus mein Leben und vor allem meine Gefühlswelt wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Die ersten drei Wochen hatten Timo und ich gar keinen Kontakt. Ich hatte jeden seiner Anrufe, seiner Nachrichten ignoriert. Es war unglaublich schmerzhaft und jede seiner spürbar verzweifelten Nachrichten ließen mein gebrochenes Herz nur noch stärker schmerzen. Es fiel mir schwer ihn zu ignorieren und ich war Roman unglaublich dankbar, dass auch er das Thema nie anschnitt.

Gott sei Dank hatte Timo nicht die Dreistigkeit hierher zu kommen um persönlich mit mir zu sprechen, obwohl er ja wusste, dass ich bei Roman war.

Irgendwann stoppten seine Nachrichten und Versuche mich anzurufen.
Stattdessen gab er mir viel Freiraum wofür ich ihm wirklich dankbar war.

Nach und nach begann er sich dann langsam wieder an mich heranzutasten.
Nun brachte er mir seit etwa einer Woche jeden Tag Blumen und stellte sie ohne zu klingeln vor Romans Haustür. Eine süße Geste, vor allem, weil er sich mir auch dabei nicht aufdrängte.
Die Kommode im Gästezimmer, die mittlerweile mein Kleiderschrank geworden war, hatte beinahe keinen Platz mehr vor lauter Blumen und Roman und seiner Frau gingen langsam die Vasen aus, weshalb ich mittlerweile sogar Trinkgläser als Provisorium missbrauchte.
Jedes Mal war ein kleiner Zettel an den Blumen befestigt, doch bis jetzt konnte ich mich noch nicht dazu durchringen einen davon zu öffnen.

Jede Nacht fiel mir das Einschlafen schwerer. Ich vermisste Timo ungemein. Es war das erste Mal seit wir zusammen waren, dass wir so lange ohne einander schliefen und ich war es nicht mehr gewohnt über einen längeren Zeitraum alleine zu schlafen.
Außerdem quälten mich meine Gedanken. Timo spukte in Dauerschleife durch meinen Kopf.

Manchmal war ich schon kurz davor ihm zu verzeihen, weil die Sehnsucht einfach zu groß wurde, aber dann kam mir wieder in den Sinn, dass er mit einem anderen Mann geschlafen hatte und es mir dann nicht einmal sagen konnte.

Was mich daran tatsächlich am meisten verletzte, war der Fakt, dass ich es über eine dritte Person erfahren musste, anstatt von Timo selbst.
Ich wüsste nicht, wie ich reagiert hätte, wenn er direkt und vor allem sofort zu mir gekommen wäre, aber ziemlich sicher anders als jetzt.

Er konnte es mir nicht persönlich sagen und dann hatte ich es auch erst Wochen später erfahren.

Vor allem war seit dem schon wieder so viel passiert. Positives als auch negatives.

Das Einschlafen fiel mir so schwer, dass ich mich beinahe jeden Abend in den Schlaf weinte. Das fremde Bett und das kalte zweite Kopfkissen.
Selbst das Flackern der Straßenlaterne vor dem Fenster. Alles erinnerte mich daran, dass Timo und ich getrennt waren.

Nach fast zehn Jahren hatte unsere Beziehung ein Ende gefunden und es hing ganz allein am mir, ob es endgültig war oder nicht.

Und mein dummes Herz tendierte immer mehr zu nicht. Ich wollte Timo nicht aufgeben. Ich liebe diesen Mann.

Mein Kopf dagegen, der realistische Teil, hatte das Vertrauen in Timo verloren und eine Beziehung ohne Vertrauen war ohnehin zum scheitern verurteilt.

»Simon, wie geht es dir?«

In meinen Gedanken vertieft hatte ich gar nicht mitbekommen, dass Roman das Gästezimmer betreten hatte. In seinen Händen hielt er zwei Weingläser, eine Flasche Wein und eine Chipspackung, welche er ungeachtet aufs Bett warf.

»Gut.«, antwortete ich und wusste dabei genau, dass Roman meine Lüge mehr als nur durchschaute.

Ein ungläubiges »Mhm.« kam von meinem besten Freund, ehe er sich ungefragt auf die leere Bettseite setzte, an die ich mir schon die ganze Zeit Timo wünschte.

»Hier.« Er hielt mir ein Weinglas entgegen und kaum hatte ich es angenommen, schüttete er bereits eine üppige Menge Wein ein.

»Danke.«, schmunzelte ich. Das beinahe randvoll gefüllte Weinglas brachte mich zum Lächeln.

»Er macht sich Mühe.«, murmelte Roman nach einigen Minuten Stille, in denen wir nur leise Chips vor uns hingegessen hatten, während er die üppigen Blumen betrachtete.

»Das stimmt.«, antwortete ich leise und betrachtete die vereinzelten roten Rosen zwischen den überwiegend weißen Cosmea-Sträußen.
Es freute mich, dass Timo tatsächlich noch wusste, welche Blumen mir am besten gefielen.

»Wie denkst du wird es weitergehen?«, fragte Roman und rutschte dabei tiefer ins Bett, ehe er sich eine Hand voll Chips in den Mund schob.

»Willst du mich etwa schon loswerden?«, schmunzelte ich und nippte an meinem Weinglas.

»Gott, nein!«, kam es empört von dem Mittdreißiger. »Natürlich nicht. Du kannst so lange bleiben, wie du möchtest. Wir haben dich gerne hier.«

Romans Worte zauberten mir ein kleines, zufriedenes Lächeln auf die Lippen.
Ich war auch gerne hier.
Aber noch lieber wäre ich bei Timo.

»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Einerseits würde ich ihm gerne verzeihen, andererseits hat er mich einfach so verletzt. Ich weiß nicht, ob ich ihm nochmal vertrauen kann.«, flüsterte ich beinahe, ohne meinen Blick aus meinem Glas zu heben. Die rote Flüssigkeit war dafür viel zu interessant.

Roman seufzte. »Denkst du wirklich darüber nach ihm zu verzeihen? Ich meine..., eure Beziehung war generell schon am absteigenden Ast. Das war nur die Spitze des Eisbergs. Willst du die Beziehung so wie sie war wirklich fortsetzen?«

Roman hatte Recht, aber ich hegte dennoch Zweifel.
Timo hatte gesagt, dass er seine Wut auf sich an mir ausgelassen hat und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab es.
Unsere Beziehung war die letzten wenigen Jahre auch nicht mehr perfekt, aber wirklich schlimm ist es erst nach seinem Ausflug nach Amsterdam geworden. Also nachdem er mir fremdgegangen war.

Deswegen machten seine Worte sehr wohl Sinn und weil ich wusste, dass jede Beziehung Höhen und Tiefen hatte, beunruhigten mich auch die etwas schlechten letzten Jahre nicht.

Tief in mir, tief in meinem Herz wusste ich, dass wir das wieder hinbekommen würden.
Ich müsste mich nur für ihn entscheiden.

»Ja.«, antwortete ich also.

Roman schüttelte nur unverständlich den Kopf.
»Der Kerl hat dir deinen hübschen Kopf echt ganz schon verdreht.«

Ich sagte nichts dazu, bediente mich lediglich an den Chips.

»Könntest du eine Sache für mich tun?«, fragte Roman plötzlich und setzte sich dafür extra etwas auf.

Ich nickte zögerlich.

»Ihr seid momentan getrennt, korrekt?«

Ich verzog bei seiner Frage schmerzhaft das Gesicht und nickte schlussendlich langsam.
Getrennt. Das hörte sich grausam an.

»Warum probierst dus nicht mal mit einem anderen Mann? Geh feiern, flirte, hab bedeutungslosen Sex. Du warst unglaublich jung als ihr zusammengekommen seid, du hattest gar nicht die Chance das Singleleben wirklich zu leben.«

Etwas aufgestoßen zog ich die Augenbrauen irritiert zusammen und schüttelte automatisch den Kopf.
Mit fremden Männern flirten? Sex mit jemand anderem?
In meinem Leben hatte ich nie jemand anderen als Timo geküsst, geschweige denn mit jemand anderem geschlafen.
Warum sollte ich dann jetzt damit anfangen?
Vor allem wenn es auch noch etwas bedeutungsloses wäre?
Alles was ich mit Timo jemals getan hatte, war nie bedeutungslos.

»Ich will keinen anderen Mann.«, antwortete ich deswegen verbissen und stand aus dem Bett auf.

Romans Vorschlag hatte mich verärgert und am liebsten wollte ich, dass er ging. Ich wollte alleine sein.

Im passenden Moment begann mein Handy zu klingeln und wie ein Ertrinkender stürzte ich mich darauf als wäre es ein Rettungsreifen.

Timos Name stand groß auf meinem Bildschirm und zum ersten Mal seit unserer Trennung spielte ich wirklich mit dem Gedanken ans Telefon zu gehen.

»Mein Bruder...«, murmelte ich, während ich weiterhin wie gefesselt auf Timos Namen starrte.
Sollte ich drangehen?

»Oh. Richte ihm Grüße von mir aus.« Roman erhob sich lächelnd. »Den Wein lasse ich dir da.«, schmunzelte er und nickte in Richtung der Weinflasche.

»Danke.«, lächelte ich und betete, dass er den Raum schneller verließ, damit Timo nicht noch auflegte.

Kaum hatte Roman die Tür endlich hinter sich ins Schloss gezogen, drückte ich auf den grünen Hörer und hielt mein Telefon mit abgehaltenem Atem an mein Ohr.

»Simon?«
Timos Stimme jagte mir augenblicklich eine Gänsehaut über den Körper. Meine Nackenhaare stellten sich auf und mein Herz machte einen Sprung.
Gott, wie sehr ich allein seine Stimme vermisst hatte.

Ein gehauchtes »Ja.« kam über meine Lippen, ehe ich mir fest auf die Zunge biss. Meine Stimme zitterte und von Sekunde zu Sekunde stieg meine Nervosität.

»Hallo.«
Ich konnte aus diesem einfachen Wort Hoffnung heraushören. Hoffnung, die ich ihm gemacht hatte, in dem ich das Telefonat angenommen hatte.
Seine Stimme war kratziger als sonst und er klang ausgelaugt, aber dennoch musste ich mir automatisch das kleine Lächeln vorstellen, dass er auf den Lippen haben musste.
Ich hörte es in seiner Stimme.

»Hallo.«, erwiderte ich leise und ließ mich langsam auf der Bettkante nieder.

Es war einige Augenblicke ruhig, ehe Timo wieder das Wort ergriff.
»Ich glaube, ich hab die weißen Handtücher verwaschen.«

Sofort trat ein kleines Schmunzeln auf mein Gesicht.
Ich war froh, dass Timo nicht mit der Tür ins Haus fiel. Mich fragte, wie es mir geht oder wann ich zurückkam.
Er führte ein normales Gespräch und darüber war ich wirklich unglaublich froh.

»Wie das?« Mein Schmunzeln fiel selbst mir in meiner Stimme auf.

»Ich habe dieses eine mit dem blau abgesetzten mit rein. Die haben sich irgendwie nicht so vertragen. Jetzt sind sie nicht mehr weiß, sondern haben so ein komisches blasses grau. Sieht auch ganz schick aus.« Ich hörte, wie amüsiert er klang und konnte nicht anders als mir die verwaschenen Handtücher zu seiner Beschreibung vorzustellen.

»Dann solltest sie jetzt recht gut ins Gästebad unten passen. Die Fliesen haben auch ein komisches grau.«, lächelte ich und lehnte mich langsam auf die Matratze zurück, sodass ich an die Decke sah.

»Gute Idee. Das muss ich morgen gleich ausprobieren.«, lachte Timo und ließ mein Lächeln damit noch breiter werden.
Ich liebte sein Lachen.

»Wie geht es Gustav?« Den Kater vermisste ich auch irgendwie.

»Ach, dem gehts gut. Er hat mir jedoch das Schreibtischbein angekratzt.« Er seufzte. »Vielleicht wäre ein Hund doch handlicher.«

»Mit Gustav hast du aber auch eine ganz schöne Diva erwischt.«, lachte ich und brachte damit auch Timo zum lachen.

Es baute mich ungemein auf, dass unser Gespräch so leicht dahin ging. Es fühlte sich nicht gezwungen an.
Wir redeten noch etwas über die Arbeit, Timo erzählte von unseren neuen Nachbarn und dass bei dem starken Regen der letzten Tage das Blumenbeet etwas ausgespült wurde.
Ich konnte nicht aufhören zu lächeln.

»Mama hat nach dir gefragt.«, murmelte Timo dann plötzlich und erinnerte mich damit schmerzlich daran, dass eben nicht alles gut und unbeschwert war.
Timo und ich waren getrennt und das war Fakt.
»Ich habe es ihr erzählt und sie hat mir ganz schön die Leviten gelesen. Ich konnte sie gerade noch so davon abhalten hierher zu kommen um mir die Ohren lang zu ziehen. Gott, sie war so sauer.« Ein trauriges Lachen kam von meinem Ex-Freund, ehe Stille aufkam.

»Sie hat gesagt, dass ich eine Enttäuschung bin. Eine größere Enttäuschung als Monte... und der sitzt im Gefängnis... Sie meinte, dass ich dumm war, dich gehen zu lassen, aber du richtig entschieden hast, weil ich dich sowieso nicht verdient habe. Ich habe dich wirklich nicht verdient, Simon.«, hing er noch flüsternd an und daran, wie seine Stimme leicht zitterte, wusste ich, dass er weinte.
Ich kannte diesen Mann einfach zu gut.

Auch meine Tränen brannten wieder in meinen Augen. Unwillig ihnen klein beizugeben, schluckte ich mehrmals, ehe ich mir sicher war, dass meine Stimme kein jämmerliches Krächzen war.

»Erzählst du mir von deinem Opa?«, murmelte ich leise ohne auf seine vorherigen Worte einzugehen.
Timo war das absolute Opa-Kind. Sein Opa hatte die irrwitzigen Sachen erlebt und Timo immer Geschichten davon erzählt. Als wir dann zusammen gekommen waren, war Timo manchmal dazu übergegangen mir abends im Bett solche Geschichten zu erzählen.
Gerade hatte ich das große Verlangen danach ihm einfach zuzuhören.

»Natürlich.« Ein leises Schmunzeln war wieder zu hören als ich mich richtig ins Bett legte, die Decke über mich zog und Timo angenehmer Stimme lauschte bis ich einschlief.

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