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#30 Hannah auf eine Pizza einladen [Teil 1]

Freitag, 06. Oktober - 17:49 Uhr

Ich war gerade auf dem Weg zu Hannah. Um genau zu sein, war ich auf dem Weg ins "Five Stars", dem Café, in dem Hannah kellnert. Das Five Stars ist ein ganz spezielles Lokal, es ist nämlich neben einem Café auch noch ein Restaurant, eine Pizzeria, eine Cocktailbar und ein Pub. Das mag vielleicht etwas kompliziert klingen, aber ich finde dieses Konzept an sich total genial. Die verschiedenen gastronomischen Betriebe sind alle unter einem Dach und alle gehören zusammen. Jeder Bereich hat zwar seinen eigenen Eingang und ist räumlich abgetrennt und wird von verschiedenen Geschäftsführern geleitet - jedoch stehen alle fünf Bereiche unter demselben nachhaltigen Konzept. Intern ermöglicht ein gemeinsamer Zwischenraum das Wechseln in einen anderen Bereich, wodurch alle Bereiche wiederum miteinander verbunden sind. Immer mal wieder gibt es Events, die alle fünf Bereiche gemeinsam umsetzen. Auf der riesigen Dachterrasse fanden im Sommer beispielsweise zahlreiche Partys statt. Man konnte oben seine Bestellung aufgeben und vom jeweiligen Bereich bekam man dann sein Essen oder seinen Cocktail geliefert.

Hannah hatte mich immer wieder gefragt, ob ich nicht Lust hätte vorbeizuschauen, wenn sie dafür über ihre Arbeitszeit hinaus aushelfen musste. Aber mir war letzten Sommer nicht so nach Feiern, was sie verstand. Trotzdem hat sie es nie aufgegeben, mich einzuladen, was mir beim Gedanken daran ein dankbares Lächeln entlockte. Es gab mir damals das Gefühl, dass ich derjenige war, der sich bewusst dagegen entschied. Dass ich in Kontrolle war und meine Entscheidungen traf und nicht meine Angstzustände für mich.

Das Café schloss jeden Tag um 18:00 Uhr. Je nachdem welchen Dienst sie hatte, arbeitete Hannah entweder bis 17:00 Uhr, so wie ich, oder bis 18:00 Uhr. Diese Woche hatte sie die spätere Schicht, weshalb wir uns darauf geeinigt hatten, dass ich sie von der Arbeit abholen komme.

Kurz vor 18:00 Uhr erreichte ich das große Gebäude. Ich wählte den Eingang vom Café und trat in den fast leeren Raum. Hannah war gerade dabei, die Kaffeemaschine zu putzen und war mit dem Rücken zu mir gedreht. Ich schlich mich an den Tresen und setzte mich leise auf den Hocker, direkt hinter ihr. Dort wartete ich geduldig darauf, bis sie mich bemerkte und biss mir auf die Unterlippe, um mir ein Kichern zu verkneifen. Ich sah mich inzwischen in dem Raum um. Es war heute das erste Mal, dass ich im Inneren des Five Stars war, seit Hannah im Juni die Stelle angenommen hat. Die letzten Male, als ich hier war, habe ich vor der Tür auf Hannah gewartet.

Das Café wirkte durch die Fensterfronten, trotz den dunkelgrau lackierten Wänden, sehr hell und einladend. An den Fensterfronten waren lange Holzbänke montiert, die den Raum umrahmten. Auf einem angenehmen Abstand reihten sich moderne Tische aneinander und die restliche Ladenfläche war mit einzelnen Tischen bestückt, die inzwischen alle frei waren. Auf den Tischen fand man schlichte Deko, und im Café selbst konnte man mehrere tropische Pflanzen entdecken. Insgesamt wirkte das Café modern und zugleich gemütlich.

Nachdem Hannah die Aufhängung durchgespült und auch den Duschsieb gereinigt hatte, legte sie alles zurecht für den nächsten Tag.

"Das schaut aber schon ziemlich professionell aus", konnte ich es mir an dieser Stelle doch nicht mehr verkneifen. Sie zuckte zusammen und fuhr erschrocken herum.

"Spinnst du, mich so zu erschrecken", schimpfte meine Freundin und warf das Geschirrtuch nach mir. Ich fing es geschickt auf und faltete es anschließend lachend zusammen.
"Danke für die nette Begrüßung", antwortete ich ihr neckend und schob ihr das zusammengefaltete Tuch über den Tresen hinweg zu.

Während sie es entgegennahm, grinste sie mich an und sagte in einem zuckersüßen Tonfall: "Sorry! Hi Timmy, schön, dass du da bist!"

Ich schüttelte amüsiert den Kopf. "Bist du startklar?"

"Ähm, es gibt da eine kleine Planänderung", druckste Hannah herum und verzog entschuldigend das Gesicht. "Theo hat sich heute beim Einräumen der Ware den Rücken verknackst und ist deshalb nach Hause gegangen. Er hätte eigentlich die neue Springerin einlernen sollen, die heute anfängt und jetzt hat mein Chef mich gebeten, ob ich ihr heute das Lokal einmal zeigen und ihr ein paar Grundlagen beibringen könnte. Das dauert aber maximal eine Stunde, schätze ich. Wäre es für dich daher okay, wenn wir heute im Five Stars bleiben und hier eine Pizza essen?"

Ich atmete geräuschvoll aus. Ich hatte mich schon auf den kleinen gemütlichen Italiener gefreut. Klein und gemütlich, aber da konnte man nichts machen. "Okay! Dann komme ich in einer Stunde wieder."
"Ach, quatsch. Setz dich doch schon mal rüber und ich komme dann einfach dazu, sobald ich fertig bin. Vielleicht geht es auch schneller. Ich werde mich beeilen."

Der Gedanke daran, mich alleine in einen Raum voller Menschen zu setzen, bereitete mir immer noch Unbehagen. Zudem war das Five Stars für mich unbekanntes Terrain. Aber noch bevor ich protestieren konnte, kam meine Freundin hinter dem Tresen hervor und sperrte die Eingangstür zum Café ab.

"Komm mit, ich zeige dir den Weg!", rief sie mir im Vorbeigehen zu und verschwand in der Tür zwischen WC und Tresen.

Widerwillig folgte ich ihr in den Zwischenraum. "Hier geht's zur Pizzeria", Hannah deutete auf die Tür mit einer Pizza als Erkennungssymbol und danach auf eine Tür mit einem Teller und Besteck auf dem Schild, wohinter ich das Restaurant vermutete, "und ich muss hier entlang." Auf der Tür, aus der wir gerade gekommen sind, befand sich ein Symbol mit einer Kaffeetasse. Die beiden anderen Lokale waren über eine Treppe oder einen Aufzug erreichbar, welcher sich am anderen Ende des Zwischenraumes befand. Die Treppe, die nach oben führte, war mit einem Cocktail-Symbol beschildert, die Treppe, die nach unten führte, hingegen mit einem Discokugel-Schild. Beeindruckt sah ich mich um, während Hannah die Tür zum Café hinter uns abschloss.

"Dann sehen wir uns später. Und sorry noch einmal dafür. Ich hatte leider keine Zeit, dir vorher Bescheid zu geben."

"Macht nichts, dann bis gleich."

Sie warf mir einen Luftkuss entgegen, ehe sie im Restaurant verschwand. Zögerlich ergriff ich den Türknauf zur Pizzeria, atmete noch einmal tief durch und trat ein.

Bereits als ich die Tür öffnete, stieg mir frischer Pizzageruch in die Nase. Direkt neben der Tür befand sich der Pizzaofen und eine offene Küche, in der zwei südländisch aussehende Pizzaioli hinter einer Glasscheibe die Pizzas zubereiteten. Zu meiner Überraschung war die Pizzeria nur halb gefüllt. Während ich durch den Raum schritt, sah ich mich kurz um. Unweigerlich konnte man den gleichen Einrichtungsstil wie auch im Café erkennen. Ich vermutete, dass auch im restlichen Gebäude derselbe stimmige Stil aufzufinden war.
Da ich noch nicht genau wusste, bis wann Hannah nachkam, beschloss ich, mich inzwischen an den Tresen zu setzen, um nicht unnötig einen Tisch zu besetzen.

Gerade als ich auf dem Hocker Platz genommen hatte, entdeckte ich unerwartet ein bekanntes Gesicht.

"Oh, hi Tim! Das ist ja eine Überraschung", lächelte mir Jay entgegen, als er mit einer Getränkekiste aus dem Vorratsraum kam. Auch heute trug er wieder ein weißes T-Shirt, wodurch sein angespannter Bizeps beim Tragen der Getränkekiste zunächst meine volle Aufmerksamkeit beanspruchte. Dadurch brauchte ich ein paar Sekunden, ehe ich verlegen ein "Hallo Jay!" hervorbrachte. Ich hatte ganz vergessen, dass ich hier auf Jay treffen könnte. Etwas schüchtern rutschte ich auf dem Barhocker hin und her und richtete mich schließlich auf.

Jay stellte die Getränkekiste hinter dem Tresen ab und zupfte sich beim Aufrichten den Schwarzen Schurz mit der "Five Stars" Aufschrift zurecht. Als er sich anschließend durch seine dichte, dunkelbraune Mähne gefahren war und seine Frisur korrigiert hatte, kam er zwei Schritte auf mich zu und lehnte sich mir gegenüber an den Tresen. "Wartest du auf Hannah?"

"Mhm."

"Möchtest du inzwischen etwas trinken?"

"Ähm, eine Cola bitte."

"Kommt sofort." Jay drückte sich von der Holzplatte ab und machte sich daran, mir eine Cola auszuschenken. Ich nutzte die Zeit und schaute mich nach den anderen Kellnern um. Neben Jay war noch eine etwas ältere Barkeeperin am anderen Ende des Tresens damit beschäftigt, Bier abzuzapfen. Drei weitere Kellner zirkulierten in der Pizzeria, um entweder Bestellungen aufzunehmen oder Getränke und Pizzas zu servieren. So langsam schien sich der Raum mit Gästen zu füllen.

"Hier, bitte", Jay stellte die Cola vor mir ab. "Alles okay?"

"Oh, äh... ja klar", ich versuchte mich an einem Lächeln.

"Ich hoffe du bist letztens noch gut nach Hause gekommen?"

Ich nickte. "Ja, bin ich. Danke nochmal und auch nochmal sorry, dass du wegen mir die Party so früh verlassen musstest."
"Hey, wie gesagt, kein Ding." Jay winkte ab. "Hauptsache du bist gut nach Hause gekommen, Partys kommen immer wieder." Jay zwinkerte mir zu, ehe er mit den Worten: "Sorry, muss kurz die nächste Getränkebestellung vorbereiten. Bin gleich wieder da!", verschwand.

Ohne genau sagen zu können wieso, empfand ich bei Jays Worten eine angenehme Wärme, die sich in mir ausbreitete. Obwohl ich für Jay praktisch ein Unbekannter war, hat er die Party sausen lassen, um mich nach Hause zu bringen. "Und Hannah!", fiel mir in dem Moment wieder ein.

Ein paar Minuten später stand Jay wieder vor mir. Als ob er gerade meine Gedanken gelesen hat, wechselte er das Thema: "Wann hat Hannah heute fertig?"
"Eigentlich hätte sie um 18:00 Uhr Feierabend haben sollen, aber sie musste kurz für Theo einspringen und die neue Springerin einlernen", klang es mehr nach einer Frage als nach einer Antwort, aber Jay nickte. "Sie meinte, bis spätestens 19:00 Uhr müsste sie es sein."

"Ich muss jetzt noch bis halb sieben arbeiten", er warf einen Blick auf die Wanduhr, "das heißt, in etwa 15 Minuten ist meine Schicht beendet. Wie wär's, wenn du dir inzwischen einen Tisch suchst und ich leiste dir dann so lange Gesellschaft, bis Hannah so weit ist?"

"Also..." nervös rutschte ich auf dem Hocker hin und her.

"Natürlich nur, wenn es dir Recht ist", fügte Jay daraufhin schnell hinzu und wirkte - gekränkt? - dass ich nicht sofort zugesagt hatte. Es kostete mich tatsächlich sehr viel, um nicht vor Freude vom Hocker zu springen.

"Das ist es nicht, es ist nur..." Wie sollte ich das nur so formulieren, dass ich nicht wie der letzte Horst klinge, immerhin wollte ich Jay weder vor den Kopf stoßen, noch wollte ich ihn abschrecken - auf gar keinen Fall. "Naja, ich fühle mich alleine in einer Menschenmasse nicht besonders wohl. Ich würde lieber inzwischen hier warten, wenn das okay ist?"

Jays Blick hellte sich etwas auf. "Klar!"

"Aber wenn dein Angebot steht, können wir uns danach gerne zusammen einen Tisch suchen?", schob ich schnell hinterher. Klang das gerade nach einem Flirtversuch? Nein, ich wollte doch nur auf sein Angebot zurückkommen. Hoffentlich hat Jay mich nicht missverstanden.

"Super, dann erledige ich noch die letzten Bestellungen. Bis gleich!"

Ich nickte lächelnd und sah Jay hinterher, wie er sich auf den Weg in den Vorratsraum machte, um weitere Getränkekisten nach vorne zu tragen. Der Ausblick für die nächsten 15 Minuten war immerhin nicht so schlecht.

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