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14. Kapitel

20. März 2002

Ziemlich aufgeregt und auch genervt, weil mir meine Mutter in den Ohren liegt, noch mal mein Gepäck zu kontrollieren, mache ich dies, räume den Koffer aus und dann wieder ordentlich sortiert ein. Aus meiner Musikanlage dröhnt lautstark Ja Rule mit Life Aint A Game- ein Lied von meinem absoluten Lieblingsfilm The Fast And Furious.

Mag sein, dass der Film letztes Jahr im Juni in die Kinos gekommen war und ich seitdem einmal im Monat intensiv den kompletten Soundtrack auf und ab höre, lautstark, zum Ärger meiner Eltern und meiner Schwester.

»Mach diese Hottentottenmusik etwas leiser«, ruft meine Mutter streng im Vorbeigehen. Genervt gehe ich zur Anlage und stelle von 20 auf 19. Etwas leiser. Ihre Worte.

Einen Augenblick später, tritt Holly ins Zimmer und stellt lauthals fluchend die Anlage komplett aus, ehe sie mir einen genervten Blick zuwirft. »Ich muss noch Mathe machen«, lässt sie mich zischend wissen.

Ich blicke sie an. »Aber du hast Mom und Dad gesagt, dass du Mathe fertig hast, damit du zu Jays Fußballspiel kannst.«

»Sagen kann ich viel«, behauptet sie und begutachtet ihre rotlackierten Fingernägel. »Gibt für mich Wichtigeres.« Dann deutet sie auf den Koffer. »Fertig gepackt?«

Ich will den Reißverschluss am Koffer zuzuziehen, aber ich halte inne. »Ich sollte mir noch ein paar Boxershorts einpacken, für den Fall das ich mich spontan einscheiße«, bemerke ich und gehe zurück zur Kommode.

Holly lacht und neben drei weiteren Boxershorts, ziehe ich ein verpacktes Geschenk aus. Für meine Schwester. Zu ihrem Geburtstag. Dieses lasse ich aber unter meinen Boxershorts verschwinden, dann drehe ich mich um und gehe unbeeindruckt zu meinem Koffer.

Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Holly mich abwartend anblickt und darauf wartet, dass ich sie mit Glückwünschen zu ihrem 16ten Geburtstag überhäufe, aber ich denk nicht mal daran. Schon den ganzen Morgen, versuche ich das zu vermeiden, um meiner kleinen Schwester zu nerven. »Ich hab das Geschenk gesehen!«, faucht sie.

Ach Mist. »Hast du gar nicht«, murre ich gespielt und schließe den Koffer.

»Hab ich. Ein pinkfarbenes Geschenk.«

Ich blicke sie an und verenge die Augen. »Nein. Das Geschenke ist nicht pinkfarben. Das Geschenkpapier ist es. Gott, bist du dumm.« Dann ziehe ich doch das Geschenk zwischen der Kleidung hervor und reiche es übertrieben grinsend an meine Schwester weiter. »Happy Sweet Sixteeeeeeen, du elender Kohlkopf!«, quietsche ich übertrieben begeistert und springe meine Schwester übertrieben Mädchenhaft in die Arme. »Ich bin so froooh, mir deine elende Feier nicht geben zu müssen.« Ich drücke ihr einen dicken und übertriebenen Kuss auf die Stirn und drücke ihr das Geschenk in die Hand.

Holly lacht kurz, bedankt sich, packt das Geschenk aber nicht aus. »Ich feier nicht. Ich will ehrlich gesagt nicht feiern.«

Ich starre sie an. »Wieso willst du deinen Geburtstag nicht feiern? Kindchen, du wirst nicht alle Tage sechzehn. Jetzt sag' mir nicht, dass es wegen Jay ist? Ich meine, er hat vor zwei Monaten seine Mom verloren, sein Bruder wohnt bei einer Tussi in Evanston, ignoriert seinen Bruder in der Schule und verlässt im Sommer Chicago und interessiert sich für nichts. Von Patrick fangen wir nicht an...« Ich hole tief Luft. »Du kannst doch nicht wegen Jays deprimierender Laune deinen Geburtstag absagen.«

»Es ist nicht wegen Jay, vielleicht schon ein kleines bisschen.« Sie seufzt. »Es ist hauptsächlich wegen mir. Ich will meinen Geburtstag nicht feiern. Ich hasse es ehrlich gesagt. Ich mache mir einen ruhigen Tag mit Menschen, die ich auch wirklich mag und gut ist.«

»Ach schön, aber ich bin nicht da. Ich bin auf Abschlussfahrt.«

»Wenn du wieder da bist, gehen wir Go-Kart fahren, wir haben da noch eine Revanche offen.« Sie lächelt mich an und ich lächle zurück. »Hört sich doch gut an, oder?«

Ich nicke. »Natürlich hört sich das gut an und jetzt pack verdammt noch mal das Geschenk aus.«

***

Mit den Kopfhörern in den Ohren und meinem MP3-Player in der einen und einer kleinen Flasche Wasser in der anderen Hand, sitze ich an meinem Fensterplatz und blicke kurz nach Abflug von Midway Airport südlich von Chicago, über die Stadt, den Lake Michigan und alles weitere, was so unglaublich klein unter mir wirkt.

Mehr als zwei Stunden Flug liegen vor uns und ich bin wirklich gespannt wie die Abschlussfahrt in New York werden wird. Ich bin noch nie in meinem Leben in New York gewesen und das wir diesen Ort als Abschlussfahrt wählen durften, war einfach surreal.

Gefühlt freut sich jeder aus unserem Jahrgang auf den Tripp, nur einer sitzt mit ziemlich genervter Miene auf der anderen Fensterseite unserer Reihe. Der Bruder von Hollys Freund. Will und ich sind im selben Jahrgang, dementsprechend auch im letzten Schuljahr. Eigentlich hätte er gar nicht mitfliegen können, weil sein Vater sich weigerte, den Flug und den Aufenthalt zu bezahlen und so wie ich es mitbekommen hatte, übernahm der Vater von Wills Freundin aus Evanston die gesamten Kosten.

Der rothaarige Lockenkopf, der seine Haare so dermaßen mit Gel und Haarspray bearbeitet hat, damit die Locken nicht durchkommen, sieht, dass ich ihn skeptisch beäuge, weshalb er mir einen genervten Blick zuwirft und wieder aus dem Fenster links neben sich blickt.

Holly uns Jay haben recht. Will ist wirklich ein Arschloch geworden und hält sich jetzt schon für etwas Besseres, weil er in New York Medizin studieren wird. Seitdem er die Zusage im Februar bekommen hat, ist er noch komischer geworden, als er eigentlich ist.

Keine Ahnung, ob ich ihn nur besser kennenlernen muss, oder so. Ich will das nicht, nachdem ich mitbekommen habe, was er seinen kleinen Bruder angetan hat. Von Patrick fange ich erst gar nicht an zu reden. Der arme Jay hat wirklich die Arschkarte gezogen, was seine Familie angeht. Mit ihm will ich nicht tauschen. Der Kleine tut mir echt leid.
Wieder werfe ich einen genervten Blick zu Will, der sich einer Zeitschrift über Medizin zugewendet hat.

Ob er wohl die ganze Zeitung fressen kann, wenn ich diese in den Mund seines Arschgesichts stopfen werde?

»Wichser«, fluche ich und wende mich wieder dem Blick aus dem Fenster zu, aber alles was ich sehe, ist eine dichte Wolkendecke. Ob Wolken genauso flauschig sind wie Zuckerwatte?

Ich muss mir in New York sofort Zuckerwatte besorgen.

***

Vier Stunden nach Abflug und nachdem wir mit Sack und Pack mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Hostel angekommen sind, erledigen Miss Pills und Mr. Simms die Zimmeraufteilung.

Mir ist sofort das Essen hoch gekommen, was ich gerade so in mir behalten konnte, als ich höre, wie ich ein Viererzimmer mit Will beziehen soll. Alles nur nicht das. Da wünsche ich mir sogar saftige Hämorrhoiden am Arschloch und gleichzeitig eine Durchfallerkrankung, als mit diesem Weasley in einem Zimmer zu pennen.

Will sagt nichts, sondern ist froh, dass sein komischer Kumpel Elliot bei uns ebenfalls aufs Zimmer kommt. Genauso wie dieser verwirrende Typ von Cole Abrahams. Der verpickelte Strebersohn von Pastor Abrahams, der für unsere Gemeinde Canaryville zuständig ist.

Aber mein innerlicher Ärger um diese bescheuerte Zimmeraufteilung, weicht schnell wieder, als ich eine kleine Blondine kichernd mit ihren Freundinnen in der Lobby des Hostels durcheilen sehe. Unbeholfen starre ich sie an, mein Blick frisst sich regelrecht an ihr fest. Schönes Lächeln, füllige Wangen, blasses Gesicht und schulterlanges blondes Haar. Und ihre Figur erst. Die Mädchen verschwinden durch die Tür ins Freie.

Da muss ich doch hinter her!

Selbst da drehe ich meinen Kopf noch um, und kann vom Glück reden, dass ich mir nicht den Nacken verspanne. Wenn das Mädchen in dem Hostel lebt, werde ich sie bestimmt noch mal Wiedersehen. Also bleibe ich auf den knallgelben Sessel sitzen und wende mich wieder Miss Pills zu, die gerade die Hausregeln vorließt. Ziemlich uninteressant.

Im Zimmer Beschlagnahme ich eines der oberen Hochbetten, genau das auf der rechten Seite und hinter der Wand mit dem Badezimmer. Schwungvoll schmeiße ich meinen Koffer aufs Bett. »Da penne ich«, stelle ich klar.
Cole nimmt das Bett unter mir, während Will und Elliot das andere Hochbett beziehen.

Will verzieht das Gesicht, als er prüfend die Matratze kontrolliert und angewidert ein langes und dunkles Haar runternimmt. »Stell dich nicht so an. Du willst Arzt werden«, bemerke ich abfällig und klettere aufs Bett. »Freu dich schon mal auf unendliche Darmuntersuchungen.«

Er wirft mir wieder einen genervten Blick zu, sagt aber nichts und lässt das Haar auf dem Boden fallen, ehe er sich die Hände an der Jeans abwischt. »Das hat nichts damit zu tun. Ich finde es nur ekelhaft das ein fremdes Haar...« Will hört mitten im Satz auf. Nicht weil er plötzlich nicht mehr mit mir reden will, sondern weil ich genervt die Augen verdrehe.

»Halt bloß die Klappe, du Tomatentoni!«, zische ich und füge noch hinzu, dass es Jay ohne ihn ganz gut gehen würde.

»Ich sehe ihn jeden Tag in der Schule. Ich sehe, dass es ihn gut geht, solange ich nicht in seinem Blinkwinkel auftauche«, antwortet Will und stellt seinen Koffer neben das Bett. »Ich versuche mit ihm zu reden, aber er blockt ab.«

»Wundert dich das?«, frage ich und schaue auf ihm runter. »Nach all dem was du Butterbirne abgezogen hast? Wie kann man seinen kleinen Bruder sich selbst überlassen, während eure Mutter im Sterben liegt?«

Elliot und Cole blicken zwischen uns hin und her. Will sagt nichts. »Keine Antwort ist auch eine Antwort, du egoistischer Dreckspenner!«

»Yo!«, ruft Elliot dazwischen. »Ich bin ja dafür, das du mit Cole ein bisschen an die frische Luft gehst.«

»Warum ich? Kollege Klettschuh kommt doch ganz nach seinen Vater. Gibt einen Fick auf die eigene Familie. Weißt du überhaupt, was dein Freund überhaupt abgezogen hat, hm?«

Ich bin vom Bett gesprungen und lande vor Will, der mich mit geröteten Wangen anblickt und die Hände zu Fäusten ballt. »Er hat seinen Bruder seine todkranke Mutter pflegen lassen, während er irgendeine Snobtussi aus Evanston gefickt hat. Hat sich kein einziges mal blicken lassen, ignorierte seinen todunglücklichen und fertigen Bruder. Wäre meine Familie nicht gewesen...« Ich muss hart schlucken. »Jay hätte das alles nicht allein geschafft.«

»Jetzt stellst du deine Familie wieder als Heiligtum dar? Warum? Weil dein Dad ein Bulle ist?«

Ich blicke Elliot irritiert an. »Nein, ganz bestimmt nicht. Ich sage nicht, dass meine Familie eine Vorzeigefamilie ist, aber das...« Ich deute auf Will, weil mir wieder die Worte fehlen. »Das macht mich sprachlos. Wie kann man nur so ekelhaft sein. Zu seinem eigenen kleinen Bruder, den man beschützen muss. Argh.«

Ich muss dringend an die frische Luft, bevor ich Will an die Gurgel springe und suche das Weite. Der Klügere gibt nach, obwohl ich diesen Streit eingefädelt habe. Ich steuere direkt Mr. Simms Zimmer an, frage ihn, ob ich nicht in ein anderes Zimmer kann, weil ich Will einfach nicht ertragen kann.

»Ihr habt Probleme«, antwortet er. »Frag du herum, ob jemand tauschen will.«

Dies lasse ich mir doch nicht zwei mal sagen. Also klappere ich die anderen Jungenzimmer ab.

***

Letztlich kann ich mein Zimmer tatsächlich tauschen und auch wenn ich zwischen den Mathefreaks im Fünferzimmer gelandet bin, die mich anglotzen, als sei ich von einem anderen Stern, bin ich froh, nicht mit Will Halstead in einem Zimmer pennen zu müssen.

Nach dem Abendessen sitze ich allein in der Lobby des Hostels und lese in dem Fantasy-Roman, welcher Andy Dixon, einer der Nerds, mir empfohlen hat. Bei der kleinen Sightseeingtour durch New York, habe ich mir den ersten Teil in einer Buchhandlung gekauft. Ich bin absolut begeistert, obwohl ich nicht viel lese.

»Ah, das Lied von Eis und Feuer. Ist mein Lieblingsbuch. Ist das das erste Buch?«

Ich will gar nicht auf blicken, mich den Worten abwenden und mich erst recht nicht voll quatschen lassen, aber das Mädchen, welches sich neben mich auf die Armlehne setzte, redet weiter, während sie ihren Rucksack auf den Tisch legte. »Ich lese den ersten gerade wieder von Anfang an«, quasselt sie weiter.

Eine quietschige und nervtötende Stimme. Noch immer blicke ich nicht auf, gebe aber ein uninteressiertes »Hm-mm«, von mir. »Ist der erste Band.«

Ihr süßes Parfüm stieg mir in meine Nase und für einen Augenblick wurde mir schwindelig und schlecht. Stirnrunzelnd blicke ich auf und schaue direkt in das Gesicht der Blondine, wegen der ich mir bei der Ankunft fast mein Genick gebrochen habe.

Mit offenen Mund klappe ich das dicke Buch zu, vergesse dabei, mein Lesezeichen reinzulegen und blicke sie an.

Ihre großen und geschminkten Augen sind auf die Seiten ihres Buches gerichtet. Sie ließt einfach weiter, bleibt auf der Armlehne des Sessels sitzen, in dem ich mich breit gemacht habe, obwohl einige Plätze frei sind.

»Da sind noch Plätze frei«, lasse ich sie wissen und schiebe das Lesezeichen in irgendeine Seite meines Buches.

»Ja, aber du sitzt auf meinem Lieblingsplatz«, entgegnet sie, ohne vom Buch aufzuschauen.

Ich schnaube belustigt, gebe ohne Gezicke kleinbei und stehe auf. Sofort setze ich mich in einen anderen freien Sessel, ohne die Blondine aus dem Blick zu lassen, die von der Lehne auf den vorgewärmten Platz rutscht.

Mit einem Schmunzeln auf den schmalen Lippen, legt sie das rosafarbene Lesezeichen in das Buch und klappt es zu. Dann blickt sie zu mir und als sich unsere Augen treffen, bleibt mir für einen Augenblick das Herz stehen. »Musst du kotzen?«, fragt sie mich mit einem belustigten schmunzeln auf ihren Lippen.

Ich verziehe das Gesicht. »Nee«, krächze ich unbeholfen und schlucke. »Ich muss nicht kotzen.«

Die Blondine nickt. »Achso, na dann.« Sie zögert, als sie sich ihrem Buch zu wenden will, lässt aber von ihrem Vorhaben wieder ab und blickt wieder zu mir. Wieder legen sich ihre grünen Augen auf meinen fest. Dann gleitet ihr Blick an mir von oben nach unten.

»Brauchst du ein Fernglas?«, frage ich belustigt und lehne mich im Sessel zurück.

Sie zieht skeptisch eine Augenbraue hoch. »Ich sehe ganz gut. Aber danke, der Nachfrage. Wie heißt du?«

Sie grinst, weshalb ich ebenfalls grinsen muss.

»Sam und du?«

»Melissa.«

Und das war der Anfang meiner kleinen persönlichen Höllenfahrt.

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