1.) Verschwunden (Juice)
1.) Verschwunden (Juice)
"Wo ist er?" Fragte Clay und kam mit Bobby aus der Kapelle. Clay meinte natürlich Jackson, der wegen der ganzen Sache seit Tagen nicht ein mal hier war. Sein Sohn wurde entführt und keiner hatte eine Ahnung wo er war. Dann war auch noch Gemma auf der Flucht, Tig war bei ihr und noch ein paar andere aus dem Oregon Chapter und ich durfte jeder Zeit damit rechnen, dass meine Frau festgenommen wird, wegen Mordes an Polly Zobelle.
Ich wollte Nadia aus Charming wegbringen, doch sie weigerte sich dagegen.
"Die Polizei hat sie gestern wieder ins Haus gelassen." Antwortete Opie.
"Wir holen ihn." Meinte Clay und verschwand nach draußen. Wir anderen stürmten gleich hinter her.
Als wir an Zobelles Laden vorbeifuhren, stand bereits ein Verkaufsschild dort ran und die Scheiben wurden mit Holzplatten abgedeckt.
Wenig später standen wir vor der Tür von Jax' Haus und klopften an.
Tara öffnete und die Tür und murmelte ein: "Kinderzimmer."
Opie, Clay, Chibs, Bobby und Happy gingen voran. Piney und ich traten ebenfalls in das Haus. Ich staunte nicht schlecht, als ich Nadia neben Tara stehen sah.
Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und stellte mich neben sie.
Bobby ging abseits, weil sein Handy an klingeln war.
"Er lässt sich völlig gehen, seit es passiert ist." Meinte Tara zu Clay, der an der Wand lehnte, während Opie und Chibs sich um Jax kümmerten.
"Wir kümmern uns um ihn." Nickte Clay.
"Laroy hat einen Kerl gefunden, der Cameron einen Ausweis gemacht hat." Sagte ich zu Nadia.
Tara und sie nickten nur. Opie trug Jax wie ein kleines Baby ins Badezimmer. Er war ja überhaupt nicht fähig irgendwas zu machen. Tara drehte sich weg, um sich das nicht anschauen zu müssen.
"Wann ist die Beerdigung von Sack?" Fragte Nadia mich.
"Morgen. Heute Abend ist die Totenwache. Du bist dabei?"
"Ja." Nickte sie.
"Kommt." Meinte Clay und verschwand als erster nach draußen.
"Gut. Fahr hinter her. Ich will eh nach Hause." Meinte Nadia zu mir.
"Dann sehen wir uns spätestens auf der Totenwache." Sagte ich und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. "Ich liebe dich."
"Ich liebe dich." Schmunzelte sie und ging nach draußen.
Sie schwang sich auf Ihre Harley und fuhr weg.
Wir warteten noch auf Jax, bis der endlich mal auftauchte. Es dauerte eine Weile bis Jax nach draußen kam. Er sah schon mitgenommen und all das aus, aber als er rauskam, fand ich das er noch viel schlimmer aussah. Jax atmete tief durch und schwang sich auf sein Bike.
Ich wüsste gar nicht wie ich mich fühlen werde, wenn meine Tochter entführt werden sollte.
Die ersten Harley heulten auf und dann fuhren wir los. Wir machten uns auf dem Weg nach Oakland. Fast vier Stunden Fahrt hatten wir vor uns.
In Oaktown sollten wir uns nur ein paar Stunden später mit Laroy treffen, seine Leute hatten einen Kerl aufgegabelt, der Cameron einen Ausweis und Pass ausgestellt hat.
Wir fuhren durch Oakland und hielten an einem kleinen Imbiss. Es war Mittagszeit und wir hatten noch ein paar Stunden Zeit bis wir uns mit Laroy trafen. Und Hunger hatten wir.
Chibs schien irgendwie nachdenklich, als er auf seiner Harley saß und sich die Fritten in den Mund stopfte.
Jax schwieg und aß gar nichts. Kann ich ihn auch nicht verübeln.
Ich biss vom Cheeseburger ab und blickte zu Chibs.
"Alles klar, Mann?" Fragte ich ihn.
"Ja." Nickte Chibs. Und er log doch schon wieder.
"Sicher?" Fragte ich ihn.
"Was willst du, Juice?" Fragte er mich und blickte von seiner Frittentüte auf.
"Irgendwas bedrückt dich, Mann." Sagte ich und blickte Chibs in die dunklen Augen. Er wich meinen Blick aus und warf die volle Tüte Fritten in den Mülleimer, neben sich.
"Wir sind in der Nähe von Noras und Nadias Haus."
Ich blickte mich um. Tatsächlich. Die Straße kam mir bekannt vor.
"Und, was macht dich so fertig?"
"Nadia hat nichts mehr von ihrer Mutter gehört. Wer weiß was mit Nora alles los ist. Vielleicht sollte ich hin fahren und sagen, dass es Nadia bestens geht."
"Sie reißt dir die Eier ab." Mischte sich Bobby mit ein. "Ich kenne Nora, wenn sie angepisst ist."
"Kennen wir doch alle." Fügte Clay hinzu.
"Ich fahre zu Nora." Sagte ich festentschlossen.
"Du bist bescheuert, Juice." Meinte Chibs.
"Was willst du Nora sagen?" Fragte Clay mich.
"Das sie sich keine Sorgen um Nadia machen muss und es ihr gut geht. Momentan vielleicht nicht, wegen der Abel Sache. Aber das muss ich nicht erwähnen. Ich will Nora nur sagen, dass sie Großmutter wird."
"Bobby fahr mit." Meinte Clay.
"Was? Wieso ich? Das kann doch Juice alleine machen, ich hab Nadia nicht geschwängert."
"Ich fahre lieber alleine." Stimmte ich Bobby zu.
Ich merkte das Chibs ungeduldig wurde, aber er sagte nichts und ließ mich von Dannen ziehen. Auch wenn ich merkte das er so gerne mitwollte.
Gerade mal nach zehn Minuten, kam ich am Wohnhaus von Nadia an. Ehemaligen Wohnhaus wohlgemerkt. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Happy mir gefolgt war, bis er neben mir hielt. Entsetzt blickte ich ihn an.
"Was machst du denn hier?" Fragte ich nicht gerade begeistert.
"Sag's Clay, Mann." Antworte Happy trocken.
Wir stellten uns an die Tür und ich klopfte an.
Ich war schon ziemlich verdutzt, dass mir eine alte Frau die Tür öffnete, die als sie uns sah, die Tür wieder zuknallen wollte, doch Happy stellte sein Fuß zwischen Tür und Angel.
"Gehen Sie weg, oder ich ruf die Polizei!" Meinte die Oma.
"Hey, ruhig Blut, Nanna." Murrte Happy und drückte die Tür auf. Die Oma stolperte nach hinten, hielt sich aber auf den Beinen.
"Ich suche eine Nora Kramer." Meinte ich zu der Frau.
"Die hat mir und meinem Enkel das Haus verkauft, verschwindet von meinem Grundstück!" Sagte sie und schnappte sich ihren Krückstock und so schnell konnte ich gar nicht gucken, da zog die mir den über.
"Ist ja schon gut." sagte ich und rieb mir den Oberarm. Happy riss der alten Dame den Stock aus der Hand und stellte diesen an die Treppe im Hausflur.
"Wo finden wir Nora Kramer jetzt?" Fragte Happy.
"Keine Ahnung." Sagte die Frau schulterzuckend.
Happy und ich traten zurück aus dem Haus und die alte Dame knallte uns die Tür zu.
"Man, war die nett." Sagte Happy.
"Für ne alte zerbrechliche Oma hat die ganz schön Kraft in Ihren Armen." Bemerkte ich, als Happy auf meinen schmerzenden Arm blickte.
Happy lachte leise, als wir uns auf unsere Bikes setzten.
"Juice wurde von einer 80jährigen Oma attackiert. Genial."
Mir war nicht zu lachen zu Mute, als zu allen Überfluss ein sportlicher Geländewagen bei Happy und mir hielt und dieser Typ von Nadias Ex-Freund namens Ryan Ausstieg. Er ging zum Haus, blieb aber stehen, als er Happy und mich entdeckte.
"Was willst du denn hier?" Fragte er mich und legte seine Sporttasche auf der Veranda des Hauses ab.
"Kennst du den?" Murmelte Happy.
"Ja, der ist Nadias Ex-Freund vom College. Ryan. Hab ihn in Vegas kennengelernt."
"Ja, da haben wir uns kennengelernt. In der kleinen Kapelle." Sagte er und blickte zu mir runter, als er bei Happy und mir stehen blieb.
"Hab vorhin noch mehrere von eurer kleinen Motorrad-Gang gesehen. In den Kreisen hängt Nadia jetzt rum?"
"Sieht wohl ganz so aus." Antwortete ich grummelnd.
"Du bist ganz Nadias Typ, weißt du das?"
"Jaja. Wie auch immer. Macht ein Datum für die Machtkämpfe aus. Da du ja jetzt anscheinend im Haus wohnst, kannst du uns ja sagen, wo wir Nadias Mutter finden." Meinte Happy und blickte ungeduldig zu Ryan.
"Nora ist ausgezogen, vor ein oder zwei Wochen. Nora und ich haben immer noch guten Kontakt. Deshalb hat sie mir und Brit das Haus verkauft."
Wie er betonte dass er sich so gut mit Nadia Mutter Verstand, als wären die beide die dicksten Freunde.
"Ah, die verrückte alte Schachtel gehört zu dir?" Fragte Happy.
"Das ist Brits Großmutter. Um Gottes Willen-nein. Brit kümmert sich um sie." Antwortete Ryan.
"Wo ist Nora jetzt?" Fragte ich ungeduldig.
"Sie ist mit ihrem neuen Freund zusammen gezogen. Kennen sich noch nicht mal drei Monate. Aber ihr ging es in dem Haus nicht gut. Alles hat sie an Nadia erinnert und dadurch auch an ihrem Vater von Arschloch."
"Pass auf wie du über Filip redest." Knurrte ich. "Er ist für Nadia da, Mann. Kümmert sich um uns."
"Ja, Nora hätte es auch gemacht, hättet Filip und du Nadia nicht aus dem gewohnten Umfeld in diese Scheiße gezogen. Und dann wächst euer Kind noch in so einem Verhältnis auf. Drogen, Nutten, Vergeltung."
Ich schnaubte. "Meine Tochter werde ich schon daraus lassen, glaub mir, Mann." Murrte ich und ließ die Harley aufheulen. Happy ebenfalls.
"Also. Wie heißt der Freund von Nora?" Fragte ich.
"Keine Ahnung." Sagte Ryan schulterzuckend.
"Dann weißt du die Adresse wohl auch nicht, oder?"
"Nein. Keine Ahnung ob sie überhaupt noch in Oakland ist. Sie meinte, sie und ihr Freund haben beide einen Verlust diesbezüglich ihrer Kinder hinter sich und das sie weit weit weg sein werden. Mehr weiß ich wirklich nicht. Und nun verlasst die Gegend. Die Gegend ist anständig und sauber. Schandflecke wie euch, können wir hier nicht gebrauchen. Gib Nadia ein Kuss von mir."
Happy und ich tauschten einen Blick aus und Ryan ließ uns stehen.
Ich wäre von der Harley gesprungen, hätte Happy nicht warnend geknurrt.
"Ich glaube so finden wir nicht Raus, wo Nora ist." Sagte Happy und fuhr vor. Ich fuhr im nach.
Als wir bei dem Imbiss ankamen, warteten die Jungs noch auf uns.
Happy und ich rollten unsere Harleys Rückwärts in die Lücken und zwischen der anderen und ließen die Motoren verschwunden.
"War sie da?" Fragte Chibs sofort und drehte sich zu Happy und mir.
"Nein." Sagte ich. "Wir haben mit dem neuen Besitzer des Hauses geredet. Nora ist mit ihrem neuen unbekannten Freund, ganz weit weg gezogen."
"Angeblich haben beide irgendwelche Verluste wegen ihren Kindern einstecken müssen." Fügte Happy hinzu.
"Vergessen wir Nora erst einmal und machen uns auf dem Weg zum Treffpunkt. Laroy ist immer gerne überpünktlich." Sagte Clay und schwang sich auf seine Harley.
Ich wandte mich zu Chibs der, niedergeschlagen nickte. "Wir finden Nora noch."
"Ich will ihr einfach nur sagen, dass ihre Tochter okay und glücklich ist. Das war's dann auch."
"Glaub mir das wollte ich ihr auch unter die Nase reiben. Und dann auch noch mit dem Baby." Stimmte ich hinzu und ließ den Motor aufheulen, als die anderen schon weggefahren waren.
Chibs Maschine heulte auf und wir gaben Gas um den Anschluss zu finden.
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