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|| Kapitel Achtundzwanzig ||

|| Kapitel Achtundzwanzig ||

~ Marco ~

Es war arschkalt und ich hatte die Heizung im Auto auf volle Pulle gestellt, regte mich weiter über diese alten Omas und Opas auf, die immer noch Auto fuhren, während Aleyna die ganzen alten Disneylieder – mehr oder weniger – mit sang und kreischte. Sie war einfach nur aufgeregt, da sie heute zum ersten Mal bei ihrer besten Freundin schlafen wird. Ich meine, dass würde May und mir auch mal wieder gut tun, dass wir ein Tag für uns hatten- ohne Kinder. Mina schlief bei Emilia.

Meine Frau und ich hatten uns gestern nach langer Zeit mal wieder lange unterhalten. Ich hatte sie gefragt, wieso sie meistens so komisch gegenüber mir ist und diesbezüglich dem Thema „Sex". Dann hat sie mir den Grund dafür genannt, was mit ihr los ist. Sie war in der Menopause. Das bedeutete, sie bekam ihre Periode nicht mehr – Gott sei Dank nur noch ein menstruierendes Monster -, und dass es da diese gewissen Probleme mit dem Sex geben wird. Und naja, jetzt konnte sie ihre Pille absetzen, da wir nicht mehr damit rechnen mussten, noch einmal so ein kleines nerviges, aber niedliches Dingen zu bekommen.

Jetzt wusste ich auch, was meiner Frau die ganze Zeit im Hirn herumgeisterte. Was mit ihr los war. Was Reden nicht alles brachte.

„Ein Löfflken voll Zucker, was Medizin süßt", trällerte Aleyna eines meiner liebsten Kinderlieder von Disney vor sich hin. Ich schmunzelte nur.

„Kennst du schon Supercalifragilistikexpialigetisch?", fragte ich Aleyna.

„Nein", kicherte sie.

„Willst du das hören?"

„Nö."

„Na gut."

„Ja."

„Freust du dich schon auf Louise?"

„Bisschen."

„Was, nur ein bisschen?"

„Bisschen dolle", grunzte sie vor lachen.

„Soll Papa auch da schlafen?"

„Bitte nö."

„Dein Ernst?"

„Yo."

„Hast du Papa nicht mehr lieb?"

„Brabbel-Papa, nein."

„Also hast du mich nicht mehr lieb?"

„Vielleicht."

„Aleyna?"

„Papa?"

„Nichts."

„Gut."

„Und du hast mich wirklich nicht lieb?"

„Doch."

„Na geht doch."

„Leise", sagte sie streng.

„Nein", meinte ich.

„Ja sehr."

„Ach, Leni."

„Ach, Papa", kicherte sie.

„Wir sind da!", rief ich und hielt vor dem Wohnhaus von Tugba und Nuri.

„Louise!", kreischte Aleyna und hüpfte im Kindersitz auf und ab. „Papa, snell!"

„Ja", sagte ich und wollte hektisch aussteigen, aber der Gurt hielt mich wieder auf. „Ach, ich Blödmann."

„Papa ist Blödi", rief Aleyna.

„Danke."

„Bitte."

„Louuu!", kreischte Aleyna, als sie zur Haustür lief, ich ging mit dem Mini-Minnie-Mouse-Koffer hinter her. „Loooooouuuu!", brüllte Leni weiter und klopfte gegen die Tür.

„Meine Güte, immer diese widerlichen kleinen Kinder!", hörte ich einen alten Mann schreien.

„Klappe", brummte ich.

„Ja, Klappe, Blödi!", rief Aleyna in seine Richtung und stampfte sauer mit den Füßen auf. Dann haute sie wieder gegen die Tür.

„Leniiii!", quietschte Lou, nachdem Nuri die Tür aufgemacht hatte.

„Merhaba", sagte Nuri.

„Gesundheit", sagten Aleyna und ich gleichzeitig. „Kuss, Papa."

Aleyna wandte sich zu mir und ich drückte ihr einen kleinen Kuss auf die gespitzten Lippen. Schnell drehte sie sich um und verschwand mit Louise im Haus.

„Zieh dich aber vorher aus, Leni!", rief ich hinter her.

„Oki", hörte ich meine Tochter rufen.

„Hier, ihre Sachen", meinte ich und drückte Nuri den kleinen Koffer in die Hand. „Wann soll ich sie morgen abholen?"

„Zehn oder elf Uhr, oder so. Ich rufe vorher noch mal durch", meinte Nuri. „Was hast du mit May vor, wenn die ganzen Kinder außer Haus sind?"

„Pizza, Bier und Sons Of Anarchy", antwortete ich.

„Sieben Staffeln in wenigen Stunden."

„Wir gucken nur die besten Folgen", entgegnete ich und schnitt eine Grimasse.

„Na dann viel Spaß. Wenn irgendwas ist, ruf ich dich an."

„Danke nochmals."

„Kein Problem. May und du seit auch bald dran."

„Wissen wir!", rief ich, als ich zum Auto ging.



~ May ~

Stumfrei. Nach langer Zeit hatten mein Mann und ich für einen Tag Ruhe von unseren Kindern. Das war auch verdient, so wie wir uns für die beiden Prinzessinnen immer wieder den Arsch aufgerissen hatten. Wir waren schon froh, dass Mina bei Emilia schläft (mehr oder weniger). Tugba hatte das mitbekommen und vorgeschlagen, dass Aleyna bei ihnen schlafen sollte. Ich hoffte mal, dass wir keinen weiteren Anruf von den beiden bekommen werden und der chillige Abend mit meinem Mann, dann doch nicht mehr so chillig war.

Ich hatte gerade die Schüsseln mit Chips und Salzstangen ins Wohnzimmer gebracht und wollte wieder in die Küche, um das Malzbier zu holen, als ich im Flur stehen blieb. Hm. Was kratzte denn da an der Tür?

Okay, Marco war die Kleine wegbringen, aber wenn er seinen Schlüssel vergessen hätte, dann könnte er doch wie jeder zivilisierte Mensch die Klingel betätigen und nicht an der Tür kratzen. Also so viel traute ich ihm jetzt schon zu.

Stirnrunzelnd schaute ich durch den Spion an der Tür und konnte niemanden erkennen. Jedoch hörte ich wieder ein Kratzen. Das hörte nicht auf und als ich dann noch mit meinen mehr oder weniger guten Ohren, ein kleines Fiepen hörte, öffnete ich vorsichtig die Tür.

Ich blickte in zwei graublaue Augen und runzelte die Stirn. Nein, vor meiner Tür saß kein Bradley Cooper, oder Logan Lerman. Nein, sondern ein kleiner Hund, der mal ganz groß werden sollte. Ein kleiner Siberian Husky, wenn ich mich nicht irrte.

„Ach, Frau Reus", hörte ich die Müller sagen, die einfach mein Grundstück betrat. Wenn ich doch jetzt in Amerika wäre, dann... Nein, nicht aufregen, May.

„Ja, Frau Müller?"

„Hach, das Hündchen ist schneller, als ich gucken kann und vor allen Dingen laufen konnte, zu Ihnen gerannt."

„Ist das ihr Hund?", fragte ich neugierig nach. Nichts gegen alte Leute, die Gesellschaft von Tieren brauchten. Aber kann man sich da nicht einen Hund aus dem Tierheim im fast gleichen Alter holen, anstatt einen kleinen Welpen?

„Nein. Ich habe den Kleinen hier durch die Straßen laufen sehen. Und so was Süßes und Putziges kann man ja nicht einfach alleine lassen. Ich wollte ihn gleich zum Tierheim bringen. Schrecklich, wenn Leute einfach ein unschuldiges Dingen aussetzen. Wirklich grausam die Welt heut zu Tage", so schnell wie die Müller sprach, kannte sie wie immer kein Punkt und Komma, was mich wie immer leicht einschüchterte, denn ich wollte ihren verdammten Redefluss einfach nicht unterbrechen. Okay, das Schlimmste ist jetzt nicht nur das Reden, sondern es war ihre Stimme, die einen bis auf Blut reizte.

Während ich den kleinen Hund vor mir sah, und dann dazu noch die Geschichte der alten Dame hörte, was sie noch gefunden hatte, zerriss es mir einfach das Herz.

„Schauen Sie", meinte sie und reichte mir den Zettel. „Ich hoffe er findet ein neues zu Hause. Wir konnten nicht mehr. Das Geld war zu knapp. Und selbst für das Tierheim hatten wir kein Geld", las sie vor. Anstatt mir den Zettel zu zeigen steckte sie ihn wieder weg.

„Geben Sie mir mal den Zettel", forderte ich auf und blickte zu den kleinen Kerl, oder die kleinen Dame runter, die an meinem Hosenbein herumknabberte und nach aufmerksam gierte. Ich kniete mich hin und streichelte den grauweißen Husky. Dieser kuschelte sich an mich heran und ich blickte dann wieder zu der alten Dame, die mir den Zettel gab. Ich las mir den noch mal zu – ja, da stand es wirklich so, wie sie vorgelesen hatte. Den Zettel schmiss ich ins Haus und dann wandte ich mich wieder zu Frau Müller.

„Wissen Sie was? Ich nehme den Kleinen. Dann braucht er erst gar nicht ins Tierheim", ich fasste an den Ohren des Hundes und konnte keinen Chip ertasten. „Der hat noch nicht mal ein Chip."

„Meinen Sie, das geht so einfach?", fragte sie skeptisch und zog ihre weißen Augenbrauen hoch. Ich nickte nur mit meinem Kopf.

„Ich werde direkt mit ihm zum Tierarzt fahren. Ist hier einer in der Nähe?"

„Ja, aber natürlich", plapperte die Müller drauf los und erklärte mir, dass direkt zwei Straßen weiter ein Tierarzt war. Und wie der Zufall es wollte, hatte sie noch eine Leine von ihrem verstorbenen Pudel Waldi. Hach, dich werde ich sicherlich nicht Waldi nennen. Während ich schnell meine Handtasche und meine Jacke holte, gab die alte Dame dem Hündchen Wasser. Ja, ich hatte sie mal ins Haus gelassen. Aber es ging hier immer noch um einen Hund. Und ich liebte Hunde, auch wenn wir keinen hatten. Okay, jetzt schon. Ob meine Töchter wollen, oder nicht. Mein Mann hat eh nichts zu melden.

Während ich also mit dem kleinen Hund unterwegs war, überlegte ich zweifelhaft nach einen Namen für den kleinen Racker, oder der kleinen Zicke. Wieso guckte ich nicht einfach nach, was der Husky für ein Geschlecht hat. Ich Vollpfosten.

„Bleib mal stehen, Schnucki", sagte ich und blieb stehen.

Die Zicke, die auf der Leine rumkaute, drehte sich zu mir und schaute mich mit großen Augen an. Ich ging in die Hocke und schaute nach. „Na sieh einer an. Mein Mann wird immer weiter von uns Weibern unterbuttert, hm?", fragte ich grinsend, als ich feststellte, dass ich es mit einer kleinen Husky-Dame zu tun hatte. Das schränkte schon mal die Auswahl zum Namen ein.

„Lily, Marie, Mary, Simba, Hei-Hei, Pua..."

„Wuff." Die kleine Dame drehte sich zu mich hin und blickte mich wieder an.

„Pua?", fragte ich. Sie setzte sich hin und legte ihren Kopf schräg. Ha! Sie versuchte mich zu verstehen. Okay, dann hieß die Dame eben Pua.

Ich hatte wahnsinniges Glück, dass es beim Tierarzt nicht so voll war, und ich deshalb nur 20 Minuten warten musste. Wie sich herausstellte, war Pua gerade mal fünf Monate alt. Es wurde ein Impfpass erstellt und ein Chip eingepflanzt, gleichzeitig wurde sie entwurmt.

„Sie müssen noch zum Rathaus und Pia anmelden", sagte der Arzt.

„Pua- sie heißt Pua."

„Wau", stimmte mein Hund bellend hinzu. „Haben die denn noch auf? Es ist 17 Uhr?"

„Wenn Sie es bis 18 Uhr schaffen, dann ja? Sie müssen auch nicht direkt zum Rathaus. Hier in der Nähe gibt es extra einen kleinen „Rathaus-Ableger". Da können Sie mal nachfragen. Das ist extra für die die immer alles auf den letzten Drücker machen."

„Okidoki", nickte ich. Also ging ich weiter mit Pua spazieren. Ich merkte schon, dass sie nicht mehr lange durchhielt und ihr der Tag zu anstrengend war und wie gerufen tauchte auch noch Marco die helfende Elfe auf.

„Was ist das?", fragte er mich, als er in Schrittgeschwindigkeit neben mir herfuhr.

„Das ist Pua und die kleine Dame gehört uns", sagte ich. „Kannst du mich zum Rathaus der Faulen fahren?", fragte ich. „Und danach noch schnell zu Fressnapf."

„Eine Frage, welchem Kind hast du den Hund gestohlen?", fragte er mich und blieb stehen.

„Niemanden. Ich erzähle dir gleich die Geschichte der Süßen", sagte ich und machte die Beifahrertür auf. „Pua!"

Pua sprang mir auf den Schoß und ich zog die Tür zu. Neugierig beschnupperte sie meinen Mann und mein Mann blickte immer noch skeptisch rein.

„Waren wir anderen damit einverstanden?", fragte er mich.

„Ach, Schatz bitte. Ich hatte als Kind auch eine Husky-Dame. Wieso jetzt nicht auch?", fragte ich und zog meinen Dackelblick auf.

„Süß ist sie ja. Irgendwie."

„Irgendwie? Sie ist der süßeste Hund auf den Planeten", meinte ich und drückte Pua an mich.

„Weibchen oder Männchen?"

„Mädchen."

„Wow, ich hoffe du zickst nicht so rum, wie die anderen drei Damen im Haus", sagte Marco und streichelte Pua hinter dem Ohr. Pua grunzte nur.

Nachdem Pua beim Rathaus für faule Säcke angemeldet wurde und Marco und ich 70 Euro Hundesteuer im Monat zahlen durften, machten wir uns auf den Weg zum Fressnapf. Marco wollte sie anbinden, doch ich meinte, dass sie mit reindürfte.

„Na gut", nickte er und drückte mir die Leine in die Hand. „Siehste ja selber. Sie will an mit mir nicht gehen. Nur mit Mama."

Recht hatte er. Wenn Pua von Marco geführt wurde, legte sie sich hin und machte einen auf Stur. Wenn ich aber die Leine in der Hand hielt, gab es für sie kein Halten mehr.

Marco schob den Wagen vor sich hin, während ich immer wieder die Sachen reinwarf. Zwei Hundekörbchen, sämtliches Futter (Trocken und Nass), Leinen und Halsbänder, Wasser und Futternäpfe (Höhenverstellbar) und sämtliches Spielzeug. Pua flippte bei dem Quietschefrosch völlig aus und wollte den unbedingt haben.

Marco hob Pua in den Einkaufswagen, um diese auf die beiden aufeinander gestapelten Hundekörbchen zu legen. Dort saß die Kleine und spielte mit ihrem Frosch herum.

„Huch, seit wann haben wir denn hier Hunde?", fragte die Kassiererin, als wir zu Kasse gingen.

„Das habe ich mich auch gefragt", meinte Marco nickend.

Die Kassiererin schaute ihn fragend an.

„Naja, Pua ist ein kleiner Überraschungsgast", erklärte ich und erzählte der Verkäuferin beim Abkassieren die kleine Geschichte von Pua.

„Noch nicht mal gechipt und dann einfach ausgesetzt. Richtige Nullkinder die Leute heutzutage", sagte sie kopfschüttelnd. „Das macht dann 362,93 Euro."

„Bezahlst du", sagte ich zu Marco. Er hatte schon die American Express in der Hand und steckte diese in das Kartenlesegerät.

***

Während mein Mann und ich uns einen bequemen Abend mit den besten Folgen von Sons of Anarchy machten, lag Pua in ihrem Körbchen und war am Schlafen. Der Tag war ziemlich anstrengend für sie gewesen, kein Wunder, dass sie dann ins Koma fällt, da wir vorher noch eine Runde Gassi waren.

„Tja, ich dachte Aleyna wäre das letzte Baby was für großziehen müssen", bemerkte Marco und legte ein Arm um meine Schulter herum.

„Ja, jetzt haben wir noch eine kleine Dame im Haus. Hoffentlich versteht sie sich mit Aleyna und Mina."

„Mach dir mal da keinen Kopf. Sie hat doch vorhin schon die kleinen Kinder am Spielplatz lieb behandelt. Und wenn wir Leni erklären, dass sie nicht die Haare ziehen darf, dann bleibt alles in Ordnung. Pua ist schließlich ein Siberian Husky und Menschenfreundlich, das hat die Frau im Fressnapf auch gesagt. Diese Rasse gehört zu den freundlichsten Hunden auf den Planeten. Wir können froh sein, dass es kein Rotweiler ist. Du weißt, dass die irgendwann ausflippen, die Köter."

Marco drückte mir einen Kuss auf die Schläfe.

„Und sauer bist du nicht, dass ich einfach so mit einem Hund ankomme. Sei da bitte ganz ehrlich?"

„Die ersten fünf Minuten habe ich mir schon gedacht, ob du geistig nicht mehr ganz anwesend bist. Aber dann habe ich gesehen, wie du mit dem Hund umgehst. Und wir ihr beiden euch schon gegenseitig ins Herz geschlossen habt. Happy Wife, happy life."

„Naw, wenn das so ist. Wie wäre es noch mit Chinchillas?"

„Übertreib es nicht", lachte Marco. „Genauso wie mit der Sache, dass du in unserem Garten Schafe halten willst."

„Schafe sind süß und ich bin Schottin."

„Irgendwann, wenn unsere Kinder außer Haus sind, sind wir eh aus Deutschland weg. Eines Tages Hawaii, Baby. Wir beide, in unserem schönen Haus am Strand. Oder Bahamas. Da kannst du mit Schweinen schwimmen."

„Ja, das ist auch schön."

„Naja, schön wird es nicht, wenn ich dich nicht unter den Schweinen finden kann, da ihr euch so ähnlich sieht."

Ich blickte gereizt zu meinen Mann, der sich auf die Zunge biss und grinste. Ich schnippte ihn nur gegen die Nasenspitze und lachte ebenfalls. „Du bist blöd."

„Ja", nickte Marco. „Ganz ehrlich, Schatz. Würdest du mit mir nach Hawaii ziehen?"

„Auch wenn unsere drei Kinder dann alleine sind. Egal wo?"

„Ja, es wird zwar nicht leicht, aber ich wollte schon immer, wenn ich alt bin, auf meiner Veranda eines Strandhauses stehen, während meine Perle in Slowmotion aus dem Wasser kommt und ihr Gebiss auffängt, welches ihr aus dem Mund fliegt."

„Hm, sagt der, der schon ein paar Drittte drinnen hat."

„Psst, weiß keiner, dass ich seit meinem 20. Lebensjahr Fake-Zähne in der Fresse habe."

„Ein paar Leser jetzt schon", murmelte ich.

„Wie war das?"

„Nichts, nichts. Guck mal, Jax verprügelt die Ima", sagte ich und zeigte auf dem Fernseher.

„Hau ihr auf die Fresse!", schrie Marco. Dann blickte er zu mir. „Schatz?"

„Hm?"

„Poppen?"

Ich lachte laut auf. „Gott, du wirst von Jahr zu Jahr immer mehr wie dein Vater."

„Liegt am Alter", meinte er. „Wollen wir jetzt unsere Bandscheiben auseinandernehmen?"

„Du redest, als wären wir 70."

„Wir beide sind 43. Kommt doch hin, oder nicht?"

„Du bist doof", sagte ich und haute ihn leicht in den Magen.

„Dein Doofi", grinste Marco. „Für immer und darüber hinaus." Er hielt die Hand mit dem Ehering hoch und zog eine Grimasse.

Ich nickte zustimmend. „Ich weiß."

Marco lehnte sich nach vorne und drückte mir einen leichten Kuss auf die Nasenspitze, ehe er mich wieder näher an sich zog und sich dem Fernseher zuwandte. „Welche Folge danach?", fragte er mich. „Die Folge mit der Bratengabel?"

„Schatz!", mahnte ich.

„Tschuldigung, zu früh?"

„Viel zu früh", nickte ich.

„Tut mir leid. Wie wäre es mit der Folge, wo Marilyn Manson das erste Mal auftaucht?"

„Klar", nickte ich und musste wieder schlucken. Ich war immer so empfindlich, wenn jemand Bratengabel und Alysha erwähnte. Und vor allen Dingen Marcel. Das alles ist mehr als zwei Jahre her, aber trotzdem ging mir das alles immer noch zu Nahe. Ich vermisste meinen Marcel. Und auch Robin. Wir hatten ihn die zwei Jahre gar nicht mehr gesehen. Gott. Mir schossen Tränen in die Augen, als in diesem „Was bisher geschah", wieder die Szene mit Gemma und Tara auftauchte. Die Bratengabel, dass ganze Blut in der Küche. Ich sah alles wieder vor mir. Alles. Der Streit mit Alysha. Marcel in seinem eigenen Blut in der Badewanne. Mein Magen drehte sich sofort um und ich biss die Lippen aufeinander. Jetzt bloß nicht kotzen, May.

„Können wir nicht einfach Jackass gucken?", fragte ich, nachdem ich mich zusammengerissen hatte.

Marco blickte zu mir. „Alles cool?"

Ich schüttelte meinen Kopf und Marco nickte nur. „Wir sollten weiter mit SOA warten. Vielleicht auch gar nicht mehr gucken", sagte Marco und stand auf, um die DVD aus dem Player rauszuholen.

„Gute Idee."

„Hast du schon mal darüber nachgedacht mit einem Seelenklempner zu reden?", fragte er mich, als er in den ganzen DVD's nach „Jackass" suchte.

„Sobald die irgendwas von Mord mitbekommen sind die doch eh bei der Polizei."

„Es war aber Notwehr und ja, das wäre nicht gerade gut."

„Das wäre beschissen", nickte ich.

„Aber richtig. Jackass 3 ist in Ordnung, Frau Reus?"

„Vollkommen in Ordnung, Herr Reus", stimmte ich zu. Marco schmiss sich neben mich auf die Couch und legte seinen Kopf auf meinem Oberschenkel. „Schläfst du ein, haue ich dich", drohte ich.

„Ich doch nicht", lachte Marco leise.


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