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Lily nahm einen Bissen und Azbije sah sie erwartungsvoll an. Es schmeckte köstlich, wie immer, zumindest sollte alles irgendwie sein wie immer, das einzige Problem bestand darin, dass es sich keineswegs so anfühlte wie immer.

Bertha Jorkins kindliche Neugierde und Naivität war von dem Auftreten des Manens überschattet worden. Sie hatte Lily etwas erzählen wollen. Vermutlich etwas ohne Belang, aber jetzt würde sie es nicht mehr tun können.

Lustlos stocherte Lily in ihrem Essen herum, ihr Hunger war verschwunden. Sie ließ Messer und Gabel sinken und rutschte vom Barhocker. „Nicht gut?", fragte Azbije in ihrem gebrochenen Englisch und musterte sie besorgt. „Doch, doch", bekräftigte Lily schnell und deutete zur Tür. „Gleich esse ich weiter", sagte sie langsam, in der Hoffnung, Azbije würde sie verstehen. Gleichzeitig hielt sie zwei Finger in die Luft. „Zwei Minuten, dann bin ich wieder da."

Azbije runzelte die Stirn, nickte aber und wandte sich einem anderen Gast zu, mit dem sie ein paar schnelle albanische Sätze wechselte. Zögerlich machte Lily sich auf in Richtung Tür.

Es war Abend und eine kühle Brise durchwirkt von dem Geruch nach Harz und Tannennadeln schlug ihr entgegen. Lily fröstelte und als die Tür hinter ihr zu fiel, war es plötzlich ziemlich still und ziemlich dunkel um sie herum. Durch die Fenster rieselte körniges, trübes Licht nach draußen und vereinzelt brach Gelächter durch die steinernen Mauern.

Sie blickte zum Waldrand hinüber. Nur wenige Meter, dann wäre weder vom Licht, noch von der gedämpften Geräuschkulisse etwas zu spüren. Suchend drehte Lily sich um, aber von Bertha und dem Mann war keine Spur.

In kreisenden Bewegungen massierte Lily sich die Schläfen. Die Stimme des Mannes war ihr so bekannt vorgekommen. Sie hatte Erinnerungen in ihr wachgerufen, hatte etwas im letzten Winkel ihres Kopfes wachgerüttelt und in Bewegung gebracht. Lily schloss die Augen, in der Ferne schrie ein Waldkauz und Blätter rauschten im Wind.

Dann, einer spontanen Eingebung folgend, schlich Lily an der Hauswand entlang, presste sich gegen Balkonkästen in denen vertrocknete Pflanzenleichen ein elendiges Dasein fristeten, bis sie plötzlich nach der nächsten Ecke, in einem kleinen Innenhof angelangt war.

Hier grenzte das Haupthaus der Gaststätte an den Trakt mit den Gästezimmern und eine kleine Scheune. Die hohen Mauern ließen lange Schatten über das Kopfsteinpflaster kriechen. Moos und Unkraut sprossen aus den Ritzen empor und wenn das spärliche Licht sie streifte, entstanden skurrile Schattengebilde, die im Wind zitterten, so als seien sie lebendig. Mittig ragte ein Baum empor, der kümmerlich und schief dem Nachthimmel entgegen wuchs.

Lily tastete sich an der Hauswand entlang, spürte den Putz unter ihren Fingerkuppen bröckeln und meinte einmal, die fliegend leichte Hülle einer toten Spinne zu streifen. Gelegentlich spielte sie mit dem Gedanken nach Bertha zu rufen, aber die Stille um sie herum war so drückend schwer geworden, dass Lily ihre Lippen nur noch fester zusammenpresste.

Das, was sie imstande war zu tun, war hirnrissig. Vielleicht sogar gefährlich. Bestimmt sogar gefährlich.

Dennoch konnte Lily nicht anders, als einen Fuß vor den anderen zu setzen. Aus den langen Schatten schälte sich der schemenhafte Umriss einer Tür. Ein Hintereingang zu den Gästezimmern vielleicht. Mit den Zehenspitzen stieß Lily gegen die vorgelagerten Steinstufen und als sie die Hand auf den Türknauf legte, glaubte sie für den Bruchteil einer Sekunde, er sei noch warm. Angewärmt von einer anderen Hand.

Ihr Verstand ließ Lily einen Moment lang zögern, innehalten und zaudern. Dann aber spitzte sie die Ohren und trat ein. Der Flur hinter der Tür lag im Dunkeln und erst als sich ihre Augen an das dämmrige Licht gewöhnt hatten, erkannte Lily die Treppenstufen, die nach oben führten. Die Treppe bestand aus hölzernen Brettern und wirkte, als hätte sie jemand mit handwerklichem Geschick im Minusbereich zusammengezimmert. Die rauen, ungeschliffenen Bretter bogen sich unter ihrem Gewicht und knarzten bei jeder Bewegung. Dennoch überkam Lily das Gefühl, dass sie gar keine andere Wahl hatte, als dem Treppenlauf zu folgen.

Lily orientierte sich an den behelfsmäßige Geländer und ein Holzsplitter bohrte sich in die Innenfläche ihrer Hand, als eine Stufe auf einmal nachgab und sie sich an den dünnen Sparren festklammerte, bis sie sich wieder auf die Beine gezogen hatte. Mit klopfendem Herzen verharrte Lily einige Sekunden lang und wartete, bis sich ihr Atem wieder beruhigt hatte. Sie zwang sich zur Ruhe, diese fehlende Stufe war nicht bedrohlich gewesen. Im Gegenteil, sie erinnerte an die Treppen von Hogwarts, versuchte sie sich einzureden.

Hogwarts, ihr Zuhause, in das sie bald zurückkehren würde. Lily hielt sich die Bilder der umgebenden Berge und des Sees vor Augen, die langen Korridore und die Gemälden im goldenen Licht der Sonne, die durch die gotischen Spitzbogenarkaden fiel. Mit diesen Bildern war es einfacher, weiterzugehen.

Die Treppe führte auf eine Empore, von der aus ein Mauerdurchstoß nach links und eine Tür nach rechts den Weg freigab. Sie blieb stehen und schloss die Augen um sich allein auf die Geräusche zu konzentrieren. Von rechts kamen dumpfe Geräusche, dort mussten die Gästezimmer und der Schankraum sein. Von links dagegen war lediglich ein leises Rascheln zu hören. Ein Wispern so leise wie das Rauschen von Blättern oder ein Flüstern, so leise wie die gehauchten Worte zweier Stimmen.

Die Holzdielen knarrten, als Lily den linken Weg einschlug. Hinter dem Mauerdurchstoß glomm warmes Licht, eine altertümliche Laterne stand neben dem Durchgang und brannte vor sich hin. Lily meinte, die Stimme Berthas wiederzuerkennen, ein Lachen. Die Wände bestanden nicht länger aus Mauerwerk, sondern ebenfalls aus Holz. Sie war in der kleinen Scheune angelangt, in der früher vielleicht einmal Nahrungsmittel gelagert, heute jedoch Staub vorherrschte.

Dicke Dachbalken zerteilten den Raum, ein paar Kisten standen am Rand, zusammen mit rostigen Gerätschaften. Lily tat noch ein paar Schritte in den Raum hinein und erschrak vor ihrem eigenen Schatten an der Wand. Und während sie erleichtert aufatmete, schloss sich wie aus dem Nichts eine Hand um ihren Arm, hielt sie fest wie in einem Schraubstock umklammert.

„Ein Wort und Bertha Jorkins wird diesen Abend nicht überleben", flüsterte eine Stimme dicht neben ihrem Ohr. Und auf einmal wusste sie wieder, wem die Stimme gehörte. Sie hatte seine Stimme in der Heulenden Hütte gehört, die Stimme eines Verräters. „Peter Pettigrew", krächzte Lily und biss die Zähne zusammen, als er die Spitze eines Zauberstabes gegen ihren Hals presste. Der Druck wurde größer, Lily würgte, dann ließ er von ihr ab.

„Deinen Zauberstab", verlangte er bestimmend, aber sein Blick flackerte unruhig hin und her. „Was hast du mit Bertha gemacht?", brachte Lily hervor und sah gleichzeitig abschätzend zur Tür. Warum war sie auch vollkommen schutzlos in den Raum hereingelaufen? Warum hatte sie nicht damit gerechnet, dass der Raum in ihrem Rücken weitergehen könnte? Warum hatte sie nicht erkannt, dass es Pettigrew gewesen war?

Die Tür lag zu weit entfernt.

„Zauberstab", wiederholte Pettigrew drohend und streckte ihr seine Hand entgegen. „Wag es nicht, auch nur daran zu denken", flüsterte er und Lily senkte den Blick auf ihre Fußspitzen. „Der Todesfluch ist schneller als deine Beine dich tragen können." Lily schluckte und griff nach ihrem Zauberstab. Sie sträubte sich dagegen, Pettigrew ihre einzige Waffe auszuhändigen, sich selbst für schutzlos zu erklären.

Pettigrews Fingernägel waren lang, unter ihnen hatte sich Dreck gesammelt und die Fingerkuppen waren mit Schwielen bedeckt.

„Wurmschwanz!"

Lily hielt inne. Die zweite Stimme klang kalt und klar, gänzlich ohne menschliche Wärme. Und auch wenn ihr Verstand ihr sagte, dass sie das beunruhigend finden müsste, verspürte Lily gleichzeitig einen Stich in ihrer Brust. Ein Ziehen in der Magengegend, das sie Pettigrew vergessen ließ. „Ja, Herr", antwortete er mit unterwürfig gesenkten Lidern. „Wer auch immer es ist, wir hatten schon genug Besuch in dieser Nacht."

„Ja, Herr", murmelte Pettigrew ein zweites Mal und der Druck seines Zauberstabes lastete wieder in der kleinen Grube zwischen Schlüsselbeinen und Hals. „Ich kann auch wieder gehen", flüsterte Lily. „Ich wollte keine Umstände machen." „Umstände machen", sagte die hohle Stimme und lachte, sodass Lily eine Gänsehaut den Nacken hochkroch.

„Ich habe es mir anders überlegt, Wurmschwanz. Bring sie her und lass uns sehen, ob sie meinem Angesicht gegenüber immer noch so forsch bleiben wird." Lilys Herz setzte einen Schlag aus, als Wurmschwanz sie an den Schultern packte und in den hinteren Teil des Raumes drängte, die Zauberstabspitze stets zwischen ihren Schulterblättern.

Auf dem staubigen Boden stand eine zweite Laterne, in der jedoch ein bläuliches, magisches Feuer brannte. Sie warf flackernde Schatten gegen die Deckenbalken und war wärmer als ein normales Licht. Ein Lehnstuhl hob sich dunkel gegen die Lichtquelle ab. Er schaukelte sanft hin und her, eine löchrige Decke schleifte über den Boden.

Lily musste einen spitzen Aufschrei unterdrücken, als sie Bertha Jorkins entdeckte. Ihre Augen starrten glasig in die Leere der alten Scheune hinein, so als könnten sie dort etwas sehen, das allen anderen verborgen blieb. „Ist sie tot?", fragte Lily und blieb schlagartig stehen, sodass Wurmschwanz Zauberstab sich in ihre Haut bohrte.

Bertha Jorkins Anblick hatte den verloren geglaubten Schalter betätigt, der ihren Verstand wieder Herr über ihr Tun werden ließ.

„Nein, Mädchen." Die hohle kalte Stimme war es, die ihr antwortete. „Sie ist noch nicht tot, nicht wahr, Wurmschwanz? Noch hat sie ihre Bedeutung für uns nicht verloren. Aber wer weiß schon, wann das der Fall sein wird." Als der dunkle Lord lachte war es, als berühre eine warme Zunge gefrorenes Metall.

Lily ging langsam vorwärts, nun war es ihr eigener Schatten, der wanderte. Sie kam dem Lehnstuhl näher und bemerkte in den Augenwinkeln, wie Wurmschwanz in sich zusammengekauert stehen blieb.

Die zentimeterdicke Staubschicht war an manchen Stellen aufgewühlt und verwischt worden. War an etwas haften geblieben wie eine zweite Haut. Erst zu spät entdeckte Lily die Regelmäßigkeit des fehlenden Staubes, die fein gezeichneten geschwungenen Linien und einen dunkel geschuppten Kopf, der sich langsam aus der Versenkung eines dicken Schlangenlaibes schälte.

Eine hellrosafarbene, gespaltene Zunge glitt aus ihrem Mund, der Schlange entwich ein leises Zischen. „Nagini", fuhr die kalte Stimme fort. „Noch ist es nicht an der Zeit, unseren zweiten Gast an diesem Abend zu begrüßen." Der Kopf der Schlange sank zurück, aber die bernsteinfarbenen Augen blieben wachsam auf sie gerichtet.

„Du musst ihr vergeben, sie lebt noch nicht lange unter unseresgleichen."

Lily nickte vorsichtig, dann ging sie um den Lehnstuhl herum und stand dem dunklen Lord, dem einstigen Herrn ihres Vaters, gegenüber.

„Unseresgleichen", flüsterte Lily tonlos, denn nichts schien ihr ferner als das. Die Gestalt des dunklen Lords hatte nichts mit der eines Menschen gemein. Sein Kopf war eine bloße Geschwulst, ein ekelerregendes Bündel aus Knochen, überspannt von schorfigem Fleisch. „Wurmschwanz", sagte er und inmitten des entzündeten Kropfs klaffte ein lippenloser Mund, schorfig und rot wie eine Wunde. „Du solltest dir ein Beispiel nehmen an diesem Mädchen." Der Mund des dunklen Lords verzog sich zu der Ahnung eines Lächelns. „Sie ist furchtloser, als du es jemals sein wirst."

Lily spürte Übelkeit in sich aufsteigen, das Verlangen, zu Erbrechen. „Mein Vater wird mich suchen", sagte sie und fragte sich gleichzeitig, ob sie wollte, dass er sie fand. Dass er dem dunklen Lord erneut begegnete. Das Ziel war gewesen, Wurmschwanz aufzuhalten, ihn zur Vernunft zu bringen. Aber sie waren zu spät gekommen, ihre Mission endgültig gescheitert.

„Nun, Wurmschwanz, tritt näher und sage uns, ob wir bis dahin verschwunden sein können." Die roten Augen des Wesens blitzen gefährlich auf, in ihnen war derselbe beklemmende Glanz wie in den Augen Naginis. Etwas Animalisches lag in seinem Blick, der so unbeholfen die körperliche Hülle auch sein mochte, eine bedrohliche Stärke ausstrahlte.

Pettigrew wagte sich nur langsam an sie heran. Seine Schritte waren klein, seine wässrig blauen Augen auf Nagini gerichtet. Er versuchte über den Lehnstuhl hinweg zu schauen und stellte sich erst dann hinter Lily. Er hob seine Zauberstabhand, sie wappnete sich gegen den erneuten Druck der Spitze an ihrer Schulter, aber der dunkle Lord schüttelte sachte den knöchernen Schädel. „Hat dich das Leben als Ratte jeglichen Anstand vergessen lassen? Unser Gast wird noch eine Weile hier bleiben und mir Gesellschaft leisten, bis du das Nötigste für die Reise gepackt hast. Du wirst Nagini morgen melken müssen."

„Ja, Herr." Wurmschwanz senkte den Kopf und machte einige Schritte rückwärts, bis ein schepperndes Geräusch erklang. Eine zartgelbe Flüssigkeit ergoss sich über den Boden, umspülte Bertha Jorkins Fesseln und Lily meinte kleine Dampfwolken zu sehen, die von der Flüssigkeit aufstiegen. Nagini glitt in einer fließenden Bewegung aus ihrer starren Haltung heraus, zog sich lang und schlängelte sich mit peitschenden Schwanzbewegungen an Wurmschwanz vorbei, bis ihre Gestalt in der Dunkelheit verschwand. „Nichts weiter als ein Nichtsnutz", spuckte der dunkle Lord gehässig aus und als er sich Wurmschwanz zuwandte, glomm in seinen Augenhöhlen ein rotes Licht.

Pettigrew hastete mit gesenktem Kopf vorwärts, wich der Flüssigkeit aus und griff nach der Lampe, die immer noch neben dem Lehnstuhl gestanden hatte. Kaum eine Sekunde zu spät, denn dort, wo sie gestanden hatte, sammelte sich die dampfende Flüssigkeit. In ihr bildeten sich Bläschen, so als würde sie kochen oder sich langsam aber sicher mit der Beständigkeit einer Säure durch das Holz fräsen.

Irgendetwas hatte sich verändert. Das Auslaufen der geheimnisvoll schimmernden Flüssigkeit hatte etwas verändert. Die Spannung war greifbar geworden, Lilys Knie wurden weich, auf einmal begriff sie, wer oder was ihr überhaupt gegenüber saß.

Der ehemals mächtigste und dunkelste Zauberer, der gesamt England ins Chaos gestürzt, gefoltert und Leid über unzählbar viele Familien gebracht hatte.

Ihre Gedanken rasten, glitten ineinander, wurden gelähmt von den Überbleibseln des Mannes, der gestorben, aber nicht von dieser Erde getilgt worden war. Pettigrew stand neben ihr, die Lampe, hinter deren Glasfenstern blaue Flammen züngelten in den Händen haltend.

Schneller, als Wurmschwanz reagieren konnte, hielt Lily ihren Zauberstab in den Händen. Voldemort stieß einen spitzen Schrei aus, ein ohrenbetäubendes Kreischen, als die Glasfenster zerbarsten, Splitter in alle Richtungen flogen. Wurmschwanz ließ die Lampe los, hielt sich schützend die Hände vors Gesicht. Als das Metallgehäuse der Lampe auf dem Boden aufschlug, die züngelnden Flammen die blassgelbe Flüssigkeit berührten, fing diese Feuer und binnen weniger Sekunden stand der gesamte Raum in Flammen.

Ein Flammenteppich breitete sich aus, trennte Wurmschwanz von den wenigen Halbseligkeiten, die im hinteren Teil des Raumes verstreut lagen, das Feuer leckte bereits an dem Lehnstuhl und der Geruch von versengter Wolle drang in Lilys Nase. „Das Mädchen, Wurmschwanz, das Mädchen!" Lily hörte die kalte Stimme, das Flehen und Schmerz und die Angst. Alle Gefühle dieser Welt schienen gleichzeitig in dieser Stimme vorhanden zu sein, alles, endgültig.

Einen Moment lang verspürte Lily so etwas wie Mitleid und Zweifel. Dann überwog ihre eigene Angst, sie erinnerte sich an den Fluch, den Ginny auf sie losgelassen hatte, als Tom Riddle Herr ihrer Handlungen gewesen war. Rote Glut, verbranntes Fleisch. Rauch und Qualm brannte Lily in den Augen, machte ihr das Atmen schwer, als sie die Treppen hinunter hastete. Hinfiel, nicht wusste, wo unten, wo oben war.

Das Knistern der Flammen wurde lauter, die Treppe unter ihren Füßen schien sich zu bewegen. Holz, warum war auch alles aus Holz. Waren das Pettigrews Schritte hinter ihr? Sein Atem in ihrem Nacken? Lily fuhr herum, verlor das Gleichgewicht und krallte sich am Treppenlauf fest. Stolperte weiter, atmete Nachtluft.

Schon als sie draußen auf dem Hof stand, hatte sich die Scheune in ein Leuchtfeuer verwandelt. Es waren nicht unbedingt die Farben, dieser Kontrast zwischen dem zerstörerischen Rot und dem tiefen Blau der Dämmerung. Vielmehr waren es die Geräusche. Ein Ziehen, ein Knacken und Flüstern. Lily glaubte Stimmen zu hören und erstickte Rufe.

Ihr Atem ging schwer, sie hustete und hielt sich den Ärmel vor die Nase. Sie musste zu Sev, sie musste ihm sagen, sie musste-

„LILY!"

Es war seine Stimme. Lily blinzelte, sah Sev auf sie zulaufen, hinter ihm stand Azbije, die Hände entsetzt vor den Mund geschlagen. Die Flammen der verbrennenden Scheune erhellten ihr Gesicht, die geweiteten Augen.

Lily merkte, wie Sevs Hand sich um ihren Oberarm schloss, sie festhielt und plötzlich alles schwarz wurde. Die Welt um sie herum drehte sich, wurde zusammengezwängt und verdichtetet, bis kein Feuer, kein helles Kreischen und kein Qualm mehr in ihr Platz hatte. Wie in einer unendlich langen und unendlich engen Röhre gefangen, schleuderten sie umher.

Erst als sie wieder festen Boden unter den Füßen verspürte und Sevs stützende Hand sie aufrecht hielt, begriff Lily, dass sie soeben appariert waren.


Heute ist nicht der 17., ich weiß. Aber ich habe beschlossen, auch hier Uploadtage einzuführen, daher kam das Kapitel erst heute (: Grundsätzlich wären das Dienstag und Samstag. Grundsätzlich daher, weil es in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit dazu kommen wird, dass ich diese Tage nicht einhalten kann. Mit meinem Vorabi bin ich jetzt durch, was bedeutet, dass nun die richtigen Klausuren folgen. Ich gebe mein bestes, zumindest immer an einem der beiden Tage ein Kapitel hochzuladen, aber versprechen kann ich leider nichts. Trotzdem wünsche ich euch viel Freude am Lesen, ich hoffe ihr freut euch noch genauso wie ich mich auf Mées Geschichte! 

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