Kapitel 19
"Ich habe alles versucht, aber es klappt einfach nicht. Sie ... Es tut mir so leid. Es ist so das sie..."
"Jetzt sprich endlich, du dummes Hexenweib!", brüllte Johannes. Erschrocken zuckte ich zusammen. Entschuldigend strich Johannes über meinen Arm.
"Sie wird nie wieder sprechen können. Ich hab alles versucht, aber das Eisenkraut war zu lange zwischen ihren Stimmbändern eingenäht!", schrie Zara zurück und rannte weinend aus dem Zimmer. Ich versuchte sie noch am Arm festzuhalten, war aber zu langsam. Entsetzt begriff ich jetzt erst ihre Worte. Ich öffnete den Mund und schrie, aber es war still, kein Ton verließ meinen Mund. Ich versuchte zu reden, aber das einzige was passierte war das sich meine Lippen wie wild bewegten. Ich krallte mich in Johannes Hemd.
"Shhh. Ganz ruhig, mein Engel. Wie heißt diese Menschensprichwort? Was dich nicht tötet, härtet dich ab. Du musst nicht reden können!", redete Johannes auf mich ein.
Die haben aber auch nach Dingen wie dem Stein der Weisen gesucht! Ich bin ein Vampir, dessen Körper es nicht mal hinbekommt richtig zu heilen!
"Hör auf mich anzuschreien!", knurrte Johannes.
Ich kann ja nicht mal mehr schreien oder hörst du was?! Ich nicht!
"Nein, ich höre nichts trotzdem liebe ich dich immer noch. Das du nicht mehr perfekt bist, macht dich für mich nur noch anziehender", flüsterte er in mein Ohr. Ich lächelte ihn dankbar an. Für meine Brüder und die anderen, die um uns herum standen musste es sehr seltsam aussehen. Ich sprach kein Wort, aber Johannes sprach trotzdem mit mir. Ich schaute kurz einmal im Zimmer umher. Die gesamte Familie war beisammen. Jeronimus, Lothar, Johannes Brüder und meine Brüder. Lothar und Jeronimus wussten über Johannes und somit auch meine Gabe bescheid. Unser Brüder dagegen nicht.
Du solltest es ihnen erklären, kicherte ich.
Schade die Blicke haben mir gefallen. Ich glaub die denken wir sind irre!, lachte Johannes zurück.
Nein, nur du ich bin ja stumm.
Trotzdem denken Luuk und James immer noch nur daran wie sie dich am schnellsten von mir weg und in ihr Bett bekommen.
Du hast heute schon genug Leben beendet.
"Ich denke ich sollte euch das erklären. Ich kann Gedanken lesen. Das konnte ich schon immer und deswegen kann ich mich mit ihr unterhalten."
Hast du da nicht was vergessen?
Nein, ich will nicht das sie zu viel wissen. Es reicht schon das sie jetzt darauf achten, was sie denken wenn ich dabei bin und ich will abgesichert sind fals James mich wieder mal umbringen will, hörst du es immerhin noch vorher aus seinen Gedanken.
Wie du meinst.
Plötzlich ertönte ein schrecklicher Schrei von unten. Ich schreckte hoch. Verständnislos schauten mich alle an. Hörten sie das etwa nicht. Entsetzt schaute ich zu Johannes, der aber lächelte mich nur beruhigend an.
"Du kannt nicht mehr sprechen und seltsamerweise gleicht dein Körper das mit deinem Gehör aus. Das was du hörst sind die Schrei, der Frau die du selbst umbringen wolltest."
Ich knurrte. Na ja ich versuchte es. Aber es kam ja kein Ton hervor. Dann fauchte ich. Wieder nichts. Wütend schaute ich Johannes an.
"Ich kann es doch auch nicht ändern, aber ich weiß was du machen wolltest, wenn dich das geruhigt."
Das beruhigt mich in keinster Weise! Ich kann niemanden mehr anfauchen oder knurren, wenn man mich verärgert oder bedroht oder sonstwas und das alles nur wegen dieser Schlampe und ihrem Mann!
"Ich sagte du sollst mich nicht anschreien!", knurrte Johannes mich wieder an.
Von unten ertönte wieder dieses fürchterlich Gekreische. Wütend sprang ich auf und rannte aus dem Zimmer. Im Keller angekommen trat ich die Tür ein. Sofort verstummte das Gekreische. Ängstlich starrte mich Sabine an. Wie gerne hätte ich jetzt so höhnisch mit ihr geredet, wie sie und ihr Mann es stundenlang mit mir getan hatten! Winselnd wich Sabine auf dem Boden rutschend mir aus. Ohne darauf zu achten das jetzt alle die vorher in meinem Zimmer waren, hinter mir standen, packte ich Sabine an der Kehle und hob sie hoch. Würgend klammerte sie sich an meine Hand und versuchte den Griff zu lockern. Ich setzte all meine Kraft ein und schob meine Gedanken in ihren Kopf. Sie fing an zu schreien und fasste sich an den Kopf.
"Hör. Auf. Bitte!", schrie sie.
Nein. Du fandest es doch so toll mich leiden zu sehen. Jetzt zeige ich dir was Schmerzen sind!, zischte ich in ihren Kopf.
Vorsicht wird brutal!
Ich hielt sie an der Wand fest und schlug fest gegen ihren Brustkorb. Ich hörte es knacken als ein paar Rippen brachen. Ich brach ihr jeden Knochen im Körper. Kurz bevor sie Ohnmächtig wurde hörte ich auf und wartete kurz. Ich wollte das sie alles mitbekam. Ich erzählte ihr alles was ich mit ihr vor hatte. Alles wie ich sie Leiden lassen wollte. Oder wie es wohl ausgesehen haben muss, als Johannes ihren Mann und ihre Söhne tötete. Als mir das Schreien zu viel wurde, griff ich in ihren Mund und riss ihr die Zunge heraus. Die Zunge ist der stärkste Muskel im Körper und den bei vollem Bewusstsein herausgerissen zu bekommen, ist die schmerzhafteste Folter die es gab. Ich fügte ihr uneindlich viele Brandwunden zu. Wie sie bei mir, sorgte ich auch bei ihr dafür das sie nichts mehr hören konnte. Erst nach Stunden der Folter schlitzte ich sie auf, sodass sie elendig verblutete.
Vorbei.
Immer noch wütend drehte ich mich um und lief aus dem Verlies. Meine Brüder würden die Leiche schon wegschaffen. Ich stürmte in mein Zimmer. Sofort riss ich das bischen an Kleidung das ich noch trug von mir und stieg unter die Dusche. Ich war immer noch wütend. Nei, eigentlich nicht. Ich war auch nie wirklich wütend. Weinend brach ich in der Dusche zusammen. Ich würde nie wieder reden können! Mich nie wieder mit jemandem unterhalten können ohne das Johannes für mich Dolmetscher spielte. In den Kopf von anderen einzudringen war zu anstrengend und für die Person bei der ich es tat anscheinend sehr Schmerzhaft.
Behutsam wurde ich aus der Dusche gehoben und in ein Handtuch gewickelt.
"Bitte hör auf zu weinen. Ich kann es nicht sehen, wenn du so traurig bist", flüsterte Johannes in mein Ohr und küsste mich auf meine nassen Haare.
Ich bin stumm. Ich werde nie wieder reden können.
"Doch ich werde für dich reden. Und vielleicht können wir das was du heute mit Sabine gemacht hast ausbauen. Jetzt schlaf, mein Engel, es war ein anstrender Tag."
Mit mir im Arm legte er sich ins Bett und deckte uns zu. Er hatte sich auch schon die blutigen Sachen ausgezogen.
Das war die schlimmste Hochzeit auf der ich jemals war und dann war es auch noch meine eigene.
Wieder fing ich an zu weinen und rückte noch näher an meinen Ehemann heran.
Das ist unsere Hochzeitsnacht und ich heule dich voll. Tut mir leid.
"Schon ok. Ich glaube wir haben momentan beide nicht so wirklich viel Lust auf eine Hochzeitsnacht, aber wir werden sie nachholen und jetzt schlaf", flüsterte Johannes.
Guten Nacht, mein Beschützer.
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