First snow part II
Nach einer Stunde wahnsinniger Übelkeit, bei der Aussicht Tom wieder zu sehen, kam ich um kurz nach sechs an „unseren Platz“ an. Victor hatte mich überzeugt und versicherte mir, das wenn ich nicht gehen würde, ich es später im Leben bereuen würde und Tief in inneren, wusste ich das er Recht hatte. Ich überlegte mich etwas herauszuputzen, und zog fast einen Rock mit Leggins und flachen Schuhen an – Ich hätte sogar fast meine Haare gelockt und Make-up auf meine Lippen und Augen aufgetragen – aber ich entschied, mit einem Aussehen dort aufzutauchen, das nicht ich selbst war, würde aus mir nur genau so einen Lügner machen wie er es war. Also entschied ich mich stattdessen das übliche zu tragen – Jeans mit schäbigen Turnschuhen, ein einfaches T-shirt unter einer Kapuzenjacke und einer Winterjacke. Meine Haare waren Heute Abend jedoch offen, nach einer Dusche frisch gebürstet und Luft getrocknet. Es trocknete in seinen natürlichen Zustand mit leichten Wellen und sah nicht ganz so grässlich aus. Ich trug nur einen Lippenbalsam als Make-up, außerdem ein paar Handschuhe und einen Schal. Ich sah nicht ganz so Obdachlos (wie Tom in der Vergangenheit so liebevoll drauf hingewiesen hat) aus wie ich normalerweise auftrat, und ich sah schon fast – fast nett aus.
Aber als ich durch die eisige Kälte zurück zu dem kleinen leeren Parkplatz ging und seine Gestalt in der gleichen Position stehen sah, wie als ich ihn zum ersten Mal vor über einen Monat traf, fühlte ich mich plötzlich wegen meinen Äußeren unsicher. Er lehnte gegen den Kofferraum seines Autos und die Straßenlaterne über ihn warf einen weichen Schimmer auf ihn, während er lässig eine Zigarette rauchte. Als er mich sah, zuckte sein Kopf in meine Richtung und er zog schnell die Zigarette aus seinem Mund. Ich zitterte am ganzen Körper, und ich meine zittern, auf eine beinahe gewaltsame Weise, als ich mich in näherte – und ich hatte Angst das mein Herz jeden Augenblick in meiner Brust explodieren würde. Aber ich versuchte ruhig zu wirken, und warf ihn ein schmallippiges und vermutlich unbeholfenes Lächeln zu.
„Du bist gekommen.“ begann er leise, seine Stimme tief und geschnürt mit Unsicherheit. „Ich wusste nicht ob du kommst.“
„Das wusste ich selbst nicht.“ gab ich Schulterzuckend zu, schob meine Hände in die Taschen und mied seinen Sirup-artigen Blick. Von einem Fuß auf den anderen wechselt, seufzte ich schwer. „Aber hier bin ich.“ ich hielt inne und lachte über mich selbst. „Und sehe Scheiße wie immer aus.“
Ich erwartete das er mit einer Klugscheißer Bemerkung meiner Aussage zustimmte, und auf meine offensichtlichen Makel hinwies und sich mit einer unbarmherzigen Wut über mich lustig machte – aber das tat er nicht, stattdessen spürte ich wie mein Herz einen Sprung machte, als seine Antwort leise zwischen uns hallte.
„Du siehst wunderschön aus.“
Unabhängig von der Tatsache, dass seine Stimme Aufrichtig Klang und frei von jeglicher Art von Sarkasmus war, wollte ich immer noch nicht glauben, das er so süße Worte an mich äußerte. Kopfschüttelnd lachte ich erneut trocken auf. „Sei kein Arsch, vor allem jetzt nicht, Tom.“
„Du siehst wunderschön aus.“ wiederholte er, trat einen Schritt vor und brach nicht einmal unseren Blickkontakt. „Du siehst immer wunderschön aus.“
Mein Mund öffnete sich von selbst, mein Herz hämmerte unstetig und meine Hände ballten sich in den tiefen meiner Taschen zu Fäusten zusammen. Wir standen da, in der Kälte, auf dem schwach beleuchteten Parkplatz und starrten einander nur an, und es war ohne Zweifel die intimste, furchterregendste Erfahrung in meinen Leben. Er sah so gut aus, wie er es immer tat, mit seinen dunkel grauen Wollmantel und dunklen Hosen. Sein Lippenring glänzte vertraut unter dem Licht, und ich spürte eine Welle der Übelkeit durch mich hindurch schwappen, als seine Zunge schnell darüber glitt.
„Anna.“ seine tiefe Stimme brach meinen fixierten Blick auf sein Lippenpiercing und ich riss meinen Kopf hoch um seinen Blick zutreffen. Seine Augen waren so sanft und hielten einen fast flehend-traurigen Blick und ich wollte nichts mehr tun als davon zu rennen. Oder ihn zu Küssen. Oder Beides. Er schüttelte langsam den Kopf über mich, sein Blick spiegelte etwas, das an Schmerz erinnerte. „Ich weiß das du wütend auf mich bist, aber i-ich....ich habe es dir aus einen bestimmten Grund nicht gesagt.“
Ich starrte ihn erwartungsvoll an, und als ich keine verbale Reaktion anbot, seufzte er und schaute einen Moment lang zur Seite, bevor er seinen Blick wieder mit meinen vereinte.
„Ich hab dir nichts von der Band erzählt, weil ich nicht wollte das du mich anders be-“
„Ich hätte dich anders behandelt.“ sagte ich monoton und starrte ihn direkt in die Augen. „Ich hätte dich mit mehr Respekt behandelt, weil du ehrlich mit mir gewesen wärst.“
Sein Blick fiel zu Boden, und seine Mundwinkel zogen sich zu einen offensichtlichen Stirnrunzeln nach unten. Er fuhr fort seinen Kopf zu schütteln, und ich sah wie sein Adamsapfel unter schweren schlucken auf und ab hüpfte. „Dass wusste ich nicht.“
„Und was ist mit deinem geliebten Auto?“ begann ich, meine Stimme lauter und mit etwas mehr schärfe. „Warum hast du mir eine so astronomisch hohe Summe genannt – mit dem verdammten wissen, das es eine komplette Lüge ist?“
Er war einen Moment lang still und starrte auf die spitzen seiner Schuhe.
Ich schüttelte den Kopf und schaute ihn verärgert an, während Wut begann in mir aufzusteigen. „Und warum sollte ich deine Sachen waschen? Dir Essen bringen und deine verdammten Laken anfassen? Warum sollte ich in der einen Nacht mit dir auf den Balkon sitzen und reden, Tom?“
„Ich wollte dich um mich haben.“ sagte er leise und mied meinen Blick.
Ich spürte wie meine Lippen sich öffneten, Fassungslosigkeit verzehrte mich praktisch, als begann seine Worte richtig zu verstehen. Schwer schluckend, räusperte ich mich sanft. „Du wolltest was?“
Er schaute dann zu mir, seine Augen schimmerten mit Traurigkeit und seine Mundwinkel waren immer noch nach unten gezogen. „In der ersten Nacht, in der wir uns begegnet sind -“ er hielt inne, nickte er in die eine und dann in die andere Richtung. „Genau hier...die Art wie du mit mir geredet hast war...es war so seltsam und unerwartet anders als ich es gewohnt war wie normalerweise mit mir gesprochen wird. Du hast mich Interessiert.“
„Ich hab dich Interessiert?“ ich stieß ein harsches Lachen aus. „Ich hab dich verflucht, wenn du dich erinnerst. Willst du normalerweise mehr Zeit mit Leuten verbringen die dich auf einen gruseligen Parkplatz verfluchen und dich beleidigen?“
„Das ist nicht einfach zu erklären.“
„Offensichtlich.“ spottete ich und verdrehte die Augen.
Sein Augen suchten die meinen und er warf mir einen langen Blick zu, bevor er mit den Schultern zuckte und einen Zug von seiner Zigarette nahm. Und zu meinen Erstaunen, drehte er den Kopf fast vollständig zur Seite und blies den giftigen Rauch anstatt in mein Gesicht in die entgegengesetzte Richtung. Er hielt den Rauch seiner Zigarette, von dem er wusste das ich es hasse, absichtlich von meinem Gesicht weg.
„Mein ursprünglicher Plan war, nur für einen Tag lang zu sehen, wie du so bist.“ fuhr er fort und tippte etwas Asche mit seinem Finger von der Zigarette. „Und dann wollte ich dir sagen, das alles nur ein Scherz war und wir wieder getrennte wegen gehen.“ Er hob die Zigarette zu seinen Lippen, nahm erneut einen kürzeren Zug, und atmete den Rauch wieder über seine Schulter hinweg aus. „Aber es gab etwas an dir. Ich weiß auch nicht. Vielleicht bin ich verrückt.“
„Du bist verrückt.“ Ich nickte langsam bestätigend und spürte wie sich die altbekannte enge in meiner Brust ausbreitete. „Du bist bescheuert, Tom. Du hättest einfach wie ein normaler Mensch mit mir re-“
„Nein, das hätte ich nicht.“ unterbrach er mich und drehte seinen Kopf um mir direkt in mein Gesicht zu schauen. „Du und ich, wir sind nicht wie andere Leute. Das weißt du. Wir argumentieren, wir beleidigen uns gegenseitig. Wir streiten und sagen Dinge die wir nicht so meinen und -“
„Und Lügen?“
„Anna, es tut mir leid.“ seine Augen flatterten zu und sein Kiefer spannte sich an. „Es tut mir leid...“
„Weißt du eigentlich wie oft du mich verletzt hast, Tom? Zuerst, als du mit meiner Mitbewohnerin geschlafen hast -“
„Ich hab mit ihr geschlafen um dich Eifersüchtig zu machen.“
„-Und dann, als du mir geradewegs ins Gesicht gelogen hast...du gabst mir das Gefühl....du hast mich Dinge fühlen lassen, Tom. Dinge, die ich nie zuvor für einen anderen Kerl empfunden habe...und dann finde ich heraus, dass alles auf etwas aufgebaut war, das nicht real war.“
„Das nicht real war?“ wiederholte er und trat einen Schritt vor. „Du glaubst, wegen der Scheiße die passiert ist, das es nicht echt ist? Das wir es nicht waren?“
„Das war es offensichtlich nicht.“ begann ich leise und schloss meine Augen. „Wenn es das wäre, würde ich mich nicht so...“
Ich war nicht in der Lage meinen Satz zu beenden, weil Tom's warme, weiche Lippen sich auf die meinen pressten, und somit effektiv jedes weitere Wort von mir verschluckten. Seine Lippen bewegten sich sanft gegen meine und öffneten sich leicht, als seine Zunge hervorschoss und den Rand meiner Unterlippe neckte. Ich fühlte mich, als ob ich zusammenbrechen würde, und für einen Moment lang begann ich meinen Mund gegen seinen zu bewegen, um den Kuss zu erwidern. Unsere Lippen schmolzen zu einen weichen, süßen, perfekten Rhythmus zusammen, der mich schwindelig werden lies. Und als seine Arme sich um mich schlangen, mich nach vorne brachten und mich gegen seinen festen Körper pressten, verband sich mein Verstand wieder mit meinen Körper, und schrie innerlich ihn zu stoppen, das dies nicht geschehen konnte und durfte.
Ich stieß ihn sanft weg, trennte meine Lippen von seinen, öffnete meine Augen und sah dabei das er seine noch geschlossen hatte, und seine Lippen noch leicht geöffnet und etwas geschwollen waren. Ich räusperte mich und schüttelte den Kopf. „Nein.“ flüsterte ich „Ich kann nicht. Es tut mir leid, ich kann das einfach nicht tun.“
„Warum?“ erwiderte er scharf, öffnete seine Augen und schaute mich etwas verärgert an. „Warum kannst du das nicht tun? Ist es, weil du Angst hast?“ Er streckte seine Hand aus, packte die meine, brachte sie zu seiner Brust und presste sie mit seinen beiden Händen dorthin. „Spürst du das? Spürst du mein Herz? Kein anderes Mädchen hat es jemals so schnell schlagen lassen. Du bist anders, Anna.“ Er schluckte schwer und starrte mir direkt in die Augen. „Du machst mich glücklich.“
„Tom, ich...“
„Wir haben etwas,“ murmelte er weiter „Kannst du das nicht spüren? Wenn ich dich küsse, wenn ich verdammt nochmal einfach nur neben dir stehe? Fühlst du das nicht?“
„Doch, aber...“
„Aber was?“
Seine Stimme war nur so von Verzweiflung durchzogen und ich musste mich dazu zwingen mich zusammen zu reißen. Ich hätte nie gedacht, das ich den Tag erleben würde, das Mr. Arrogant, die gleiche Person, die gelogen hatte und mich ihre Hausarbeit machen ließ und mich beleidigte, eine Beziehung vorschlagen würde, und auf die Chemie die offensichtlich schon immer zwischen uns geherrscht hatte hinzuweisen. Aber es war viel Komplizierter als das, und ich wusste, das ich ihn darüber aufklären musste.
„Das würde niemals funktionieren.“ ich schüttelte meinen Kopf. „Ich bin nicht wie du, wir beide
unterscheiden uns zu sehr von einander.“
„Wieso?“ schnappte er wütend, ließ meine Hand los und verschränkte seine Arme. „Weil ich die verdammte Gitarre in einer Band spiele? Und weil ich Geld habe?“
„Es ist mehr als das -“
„Was denn noch? Sag's mir, ich bin verdammt gespannt zu erfahren, warum du dich weigerst mit mir zusammen zu sein, warum du -“
„Weil du gelogen hast, Tom.“ ich schrie praktisch, meine Wut schäumte letztendlich über. „Ich weiß das du dich entschuldigt hast und ich weiß das du denkst, das ich gestern Nacht eine überreagierende Bitch war, aber wenn es darauf ankommt, hast du mich komplett Scheiße behandelt.“
Meine Worte hallten für einige Momente zwischen uns und ein Blick des Erstaunens kreuzte seine attraktiven Züge. Er war einen Augenblick lang still, und schaute dann erneut hinunter auf den Bürgersteig.
„Ich wusste nicht wie ich mit dir umgehen sollte.“ begann er leise „Ich...ich hab noch nie so etwas für ein Mädchen empfunden....und du....du hast....ich konnte....Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.“
„Du wusstest nicht wie du dich verhalten solltest,“ wiederholte ich und nickte mit einem finsteren Blick zweifellos auf meinem Gesicht. „Okay, das macht Sinn. Du weißt nicht wie du jemanden behandeln sollst, also beschimpfst und beleidigst du ihn nach allen Regeln der Kunst und lässt ihn deine Toilette schrubben. Oh, okay.“
Sein Kopf schnellte hoch, sein Blick fiel härter und wies auf Verärgerung hin. „Du warst auch nicht gerade unbedingt perfekt zu mir, also Fang gar nicht erst mit dem Scheiß an.“
„Ich war nur gemein zu dir, wenn du damit angefangen hast.“
„Das ist totaler Schwachsinn.“
„Ja, das sehe ich auch so. Es ist totaler Schwachsinn das du mich so behandelt hast, ja. Ich weiß.“
„Du weißt was ich meine.“ zischte er und trat einen Schritt vor „Hör auf diese verdammten Spiele zu spielen, Anna. Das wird langsam alt.“
Ich trat näher an ihn heran, und forderte ihn mit einen weiteren bösen Blick heraus. „Ich hör mit den Spielen auf, wenn du zugibst ein Arschloch zu sein.“
„Fick dich.“
„Fahr zur Hölle.“
Wir hielten für einen Moment lang inne, und starrten einander was wie eine Minute erschien an. Ich weiß nicht wer von uns beide zuerst abbrach – aber ein Lächeln breitete sich bald auf beiden unserer Gesichter aus und bald darauf erklangen Lacher aus unseren Mündern, die in perfekter Harmonie zusammen glitten. Wir lachten zusammen, bevor wir vortraten und uns umarmten. Als ich meinen Kopf gegen seine Brust ruhte, legte ich meine Arme fest um seinen Nacken, und er seine um meine Taille, nichts in meinen Leben fühlte sich perfekter an. Sein Duft – seine Zigaretten und sein teures Aftershave und der männliche Moschus – war fast überwältigend erstaunlich und nur der Klang seines Herzens, das ein bisschen schneller schlug als üblich und seine sanften, gleichmäßigen Atemzüge, waren genug, um mich geborgen zu fühlen.
„Ich hasse dich trotzdem noch.“ murmelte ich leise mit einem lächeln gegen seine Brust. Mich etwas von ihm weg drückend, schaute ich ihm ins Gesicht. „Und obwohl ich dir eines Tages verzeihen werde, wird es nicht jetzt sein – und ich werde nie vergessen, was du getan hast.“
Er starrte mich für einen langen, harten Moment an und ich fühlte mich plötzlich Unbehaglich. Nervös lächelt, stieß ich ihn leicht mit einem Finger gegen die Brust. „Das ist der Moment in dem du sagst, ich hasse dich mehr, Anna.“
Er atmete langsam ein und seine Lippen teilten sich.
„Ich liebe dich.“
Ich spürte wie mich ein Ruck durchzuckte – ich kann es nicht erklären, aber es fühlte sich an wie ein Stoß durch mein Herz. Mein Hals trocknete sofort aus und mein Magen zog sich zusammen, denn in diesen Moment, da war ich mir sicher, befand ich mich in einer alternativen Realität. Träumte ich? Passierte das überhaupt?
„W-was?“
Er schluckte schwer und atmete zittrig aus. „Ich liebe dich, Anna.“
Oh mein Gott.
„Tom -“
„Ich erwarte nicht das du es erwiderst.“ murmelte er leise „Ich war dir gegenüber ein Arschloch und du hast das nicht verdient. Ich dachte nur, du solltest wissen, was ich fühle.“
Eine schwere Stille legte sich zwischen uns und ich nahm langsam meine Arme von seinen Nacken, trat einen Schritt zurück und umarmte mich selbst fest. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sollte ich es ihm sagen? Es fühlte sich fast so an, als ob es eine schlechte Idee wäre – das die Verkündung meiner unglaublichen Liebe und Zuneigung die ich für diesen Mann empfand, mich in ein tieferes Loch emotionaler Instabilität graben würde. Stattdessen schaute ich auf, und als ich einen kalten, weichen Tropfen auf meiner Wange spürte und ich die begleitenden weißen Punkte sah, die wunderschön durch die Luft glitten, lächelte ich traurig.
„Der erste Schnee.“ beobachtete ich leise, ich schloss meine Augen und kippte meinen Kopf weiter nach hinten, damit mehr Flocken meine Wange kitzelten konnten. Nach einen langen Moment öffnete ich meine Augen und schaute zu Tom, welcher diesen schrecklichen Ausdruck der Qual und Zerstörung auf seinen Gesicht liegen hatte.
„Tom.“ begann ich vorsichtig und starrte ihn direkt an. „Der letzte Monat war die schlimmste – und beste Zeit meines Lebens. Dich kennenzulernen hat alles verändert -“ ich hielt inne, als ich sah wie sich ein Hoffnungsvoller Blick in seinen braunen Augen spiegelte und seufzte dann „Ich ziehe nächsten Sommer um. Weit weg. Für ein Praktikum.“
Sein Mund öffnete sich leicht. „Oh.“
„Und ich bin sicher du wirst auf Tour gehen oder – oder was auch immer du mit deiner Band machst. Es ist nur....es kann nicht funktionieren.“
Er sagte nichts, sondern griff stattdessen in seine Tasche und zog etwas heraus, das ich aus meinen Augenwinkeln funkeln sah. Als ich hinschaute, spürte ich wie mir schlecht wurde. Es war das feingliedrige Armband – das weiß goldene mit den eingebetteten Diamanten – das er mir zu unserem Vertrags-„Jubiläum“ gegeben hatte. Ich hatte es von meinen Handgelenk gerissen und es auf den Boden geworfen, kurz bevor ich die Tür nach unserer großen „Wahrheitsrunde“ zugeschlagen hatte. Er schluckte schwer und hielt es mir hin, mied dabei aber meinen Blick.
„Ich weiß du wolltest es bei uns zurück lassen, aber....ich hoffe du akzeptierst es.“
Ich seufzte. „Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist.“
„Anna, bitte.“
Seine Stimme quoll vor Verzweiflung fast über und ich gab letztendlich nach, streckte meine Hand aus um zögernd sein wunderschönes Geschenk wieder anzunehmen. „Danke, Tom.“
Er nahm das Armband, welches nun in meiner Hand lag, drehte dann sanft mein Handgelenk und schloss den Schmuck mit Leichtigkeit darum. Er beugte sich leicht vor, presste seine Wange gegen meine und atmete zitternd ein „Du bist das beste, was mir je passiert ist.“
Ich musste mich von ihm lösen, ich musste hier weg, bevor ich wieder anfangen würde zu weinen. Ich nickte, meine Wange rieb währenddessen gegen seine leichten Bartstoppel und in meinen Augen sammelten sich heiße Tränen. Ich löste mich von ihm, umklammerte mein Handgelenk fest und lächelte ihn an.
„Ich schätze, wir sehen uns dann.“
Mein Herz schmerze als ich diese Worte sprach und seines musste ebenso schmerzen, weil die Tränen in seinen Augen mehr als offensichtlich waren. Ich schniefte einmal und drehte mich schnell weg, mein Verstand schrie das ich schnellstmöglich dort verschwinden sollte, bevor ich etwas dummes machte. Und dann drehte ich mich um, und ging, und ließ ihn allein unter der Straßenlaterne stehen. Ich umklammerte mein Handgelenk weiterhin, und sagte mir selbst immer, und immer und immer wieder nicht zu weinen, und mich nicht umzudrehen und wie in einem kitschigen Weiberfilm zurück in seine Arme zu rennen. Denn das war das wirkliche Leben, und nicht irgendeine beschissene Romantische Komödie. Das war die Realität und in die Realität war, das Tom und ich nicht funktionieren konnten und würden. Als ich weiter lief und die kleine Gasse hinter mir verschwand, musste ich mich zwingen geradeaus zu schauen, damit ich nicht zurückblicken und versucht wäre, meine Entscheidung zu überdenken. Ich würde bald in Los Angeles sein. Tom wäre irgendwo – vielleicht am anderen Ende der Welt. Als seine gebrochenen, verletzlich klingenden und leise gesprochenen Worte in meinen Kopf widerhallten, lächelte ich traurig und ließ meine Lippen sich in eine nahezu Flüstern teilen.
„Ich liebe dich auch.“
Und ich ging weiter.
The End
Don't hate me.
Ich weiß viele von euch wollten ein Happy End (einschließlich mir). Aber so hat nun mal die Originalautorin die Geschichte enden lassen.
Ich hoffe euch hat die Story trotzdem gefallen. Was ich wohl verraten kann ist, das es nicht das Ende von Annas und Toms Geschichte ist, es wird ein Sequel geben, bzw. gibts das bereits schon irgendiwie, denn ein paar Kapitel sind schon vorhanden.
Also viel Spaß euch allen hier weiter auf Wattpad und tausend dank fürs Lesen und Voten und Kommentieren ;)
Wirklich Thanks!!!!
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