Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

2. Türchen

Heute erwartet euch die Kurzgeschichte der Lieben @Poesienutte
Viel Spaß beim Lesen!


Als es klingelte zuckte Lory erschrocken zusammen und sprang auf.

Sie war völlig vertieft in die Arbeit an ihrem Adventskranz gewesen und ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie schon seit mehr als zwei Stunden daran bastelte.

Sie schüttelte den Kopf.

Die Zeit war wahnsinnig schnell vorbeigegangen.

"Ich komme!", rief sie, raffte die Tannenzweige auf dem Tisch zusammen und warf sie auf einen Haufen neben den Kamin, schob die getrockneten Orangen mit den Zimtstangen in die dafür vorgesehene Tüte und wischte kurz mit den Ärmeln ihres Wollpullovers über den Tisch, um wenigstens ein wenig Ordnung zu schaffen.

Allerdings lag der Boden noch immer voller Tannenzweige und Dreck.

Seufzend huschte sie zu Tür, um sie zu öffnen.

Ihre Mutter hätte sich ruhig einmal einen Tag Auszeit vom ständigen Besuchen nehmen können.

Sie war schließlich achtzehn. Sie war in der Lage alleine zu Leben.

Doch wenn ihre Mutter das Chaos im Esszimmer entdeckte, würde diese das natürlich kaum noch glauben und sie so schnell wie möglich wieder nach Hause holen.

"Mam. Ernsthaft du musst nicht...", begann sie schon zu beteuern, bevor die Tür überhaupt geöffnet war, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.

"Also wirklich. So ähnlich sehe ich Mam doch jetzt auch wieder nicht!", beschwerte sich der junge Mann vor ihr und grinste sie an.

"Kai!", rief sie und warf sich in seine Arme.

Der Lockenkopf lachte und schloss sie die Arme um sie.

"Es ist auch schön dich zu sehen, Kleines."

"Was machst du hier? Ich meine, du bist doch in Afrika? Solltest du nicht... Du...", begann es aus ihr herauszusprudeln, sobald sie sich aus der Umarmung gelöst hatte.

Kai blickte sich um, warf dann einen Blick auf seinen Hand und wieder einen zu ihr.

"Also basierend auf den Fakten würde ich sagen; ich bin nicht in Afrika."

Lory schüttelte amüsiert den Kopf und trat einen Schritt zurück.

"Willst du rein kommen? Auf einen heißen Kakao?"

Kai blickte sie stumm an und blinzelte.

"Sag mir dass die Frage nicht ernst gemeint war!"

Lory lachte und trat noch einen Schritt zurück, um ihn ins Haus zu lassen. 

"Schuhe aus!", befahl sie, während sie sich auf den Weg in die Küche machten, um Milch aufzusetzen. 

Sie legte gerade den Schokoladennikolaus hinein, als Kai hinter ihr in die Küche trat.

"Du hast es schön hier", meinte er, "aber ich glaube Eichhörnchen haben dein Esszimmer überfallen."

Lory warf ein Geschirrtuch nach ihm, das er lachend auffing.

"Wieso bist du schon wieder zurück?", fragte sie ihn und drückte ihm eine Tasse fertigen Kakao in die Hand.

"Um meine Lieblingsschwester zu besuchen!", sagte er vollkommen selbstverständlich.

Lory blickte ihn einen Moment an.

"Ich bin deine einzige Schwester", erwiderte sie dann.

Kai nahm einen Schluck außer seiner Tasse.

"Und die Beste."

Sie lachte leise, schüttelte den Kopf und wechselte das Thema.

Wenn er nicht darüber sprechen wollte, würde sie ihn nicht drängen.

"Also. Was wollen wir unternehmen?", fragte Kai und stellte die mittlerweile leere Tasse in ihre Spüle. 

"Also eigentlich dachte ich, ich bleibe ihr, bastele an meinem Adventskranz und sehe mir ein paar Folgen Game of Thrones an, bevor ich dann früh um zehn Uhr ins Bett gehe, wo ich mich darauf freuen kann morgen ein neues Türchen zu öffnen."

"Auf keinen Fall! Da ist dein Bruder endlich mal wieder in der Stadt und die willst Game of Thrones sehen? Es ist Weihnachten Lory! Es schneit! Wir müssen etwas unternehmen!"

Lory schmunzelte. "Weiß ich doch."

"Sehr schön!", rief Kai in all seinem Enthusiasmus und der Ungeduld.

"Auf geht's!" Lory lachte.

"Wo willst du denn hin?"

Kai blinzelte. "Ahh. Ich weiß was. Komm!"

Er zog sie aus der Küche hinter sich er, zog ihr ihre Jacke an und hielt ihr ihre Schuhe hin.

Während sie hineinschlüpfte blickte sie fragend zu ihm auf.

"Wohin gehen wir?"

"Verrate ich nicht."

"Aber..."

"Loryyy", unterbrach Sie Ihr Bruder und sie gab nickend nach.

"Gehen wir."

Kai führte sie mit schnellen Schritten durch die Stadt ihrer Kindheit.

Schneller, als ihr lieb war.

Sie wäre gerne etwas langsamer gegangen, hätte sich die Schneebedeckten Brücken und Häuser angesehen, die im warmen Licht der Weihnachtsbeleuchtung aufstrahlten, oder die Leute beobachtet, die auf der Schlittschuhbahn im Stadtinneren Pirouetten drehten.

Sie hätte sich liebend gerne wieder an die Tage erinnert, an denen ihr Bruder und sie zusammen mit ihren Freunden durch die Straßen rannten und die Passanten mit ihren Schneeballschlachten störten, oder daran, wie ihr Bruder einmal eine Packung Zimtsterne für sie gestohlen hatte, weil Lory diese so gerne mochte und beide pleite waren.

Aber mit Kai, seinem angeborenen ADHS und der Hektik, die damit einherging, war das beinahe unmöglich.

Der Lockenkopf verlangsamte sein Tempo erst, als sie einen älteren, heruntergekommeneren Teil der Innenstadt erreichten, in dem sich Jahrhunderte alte Fachwerkhäuser in aller Schönheit neben ihr erhoben und die gepflasterte Straße ein Gefühl von Unendlichkeit in ihr ausgekommen ließ.

Denn egal was man ihr sagen würde; diese Art von Alter, diese Schönheit war prächtig und sollte bis in die Ewigkeit erhalten werden.

Kai drehte sich zu ihr um und lächelte.

"Es gefällt dir, Hm?"

Lory nickte, sprachlos, dass sie all das nicht nie entdeckt hatte, wo sie doch ihr gesamtes Leben schon hier lebte.

"Es wird noch besser", versprach Kai und bog in eine Seitenstraße ab, wo er ihr die Tür zu einem kleinen, von außen beinahe schmuddelig wirkenden Geschäft aufhielt.

Als sie eintrat schlug ihr warme Heizungsluft entgegen, die sanft den vollen Geruch von Zimt, Streuselkuchen und Orangen zu ihr trug und auf deren Schwingen der leise Klang von Mozarts kleiner Nachtmusik tanzte.

Ihren Augen eröffnete sich ein Paradies.

Die alten, dunklen Holzregale in dem Laden waren gefüllt mit Duftkerzen, Schneekugeln und feinstem Gebäck, alten Vinyl-Platten und CD's, genauso wie Obst, Lametta und Christbaumkugeln.

An der Wand in einer Ecke hing ein Poster des Polarexpresses und von der Decke erleuchteten tausende Lichterketten den Raum, deren Funkeln sich in den silbernen Schneeflocken spiegelten, die das kleine Schaufenster zierten.

"Kai, das ist...", hauchte sie überwältigt .

"Weiß ich doch", murmelte er zurück, legte einen Arm um sie und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.

"Schenk mir was schönes."

Lory nickte und lächelte zu ihm auf.

„Natürlich", erwiderte sie, doch da war ihr Bruder schon verschwunden und sie schreckte auf.  

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro