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18. Türchen

Heute erwartet euch der OS der lieben gebackeneZucchini
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Es ist leise hier...

PoV Paluten:

Kennst du auch diese Momente im Leben, die man einfach nicht mit Wörtern beschreiben kann? Diese Dinge, die zu schrecklich sind, um sie zu benennen? Diese Momente, die einen mit voller Wucht aus der Bahn werfen, sodass man mitgerissen wird wie ein Blatt im Wirbelsturm? Und du weiß nicht wie man damit umgehen soll. Diesen Moment habe ich erst vor kurzem am eigenen Leib erfahren. Ich musste mein Kind hochhalten. Ich musste ihr Mut zusprechen. Ich musste sie trösten. Aber hat es eigentlich überhaupt was gebracht? Am Ende ist eh alles so gekommen wie ich es mir nur in meinen dunklen Albträumen hatte vorstellen können. Dieser Moment... Diese Momente treffen mitten ins Herz und schneiden mit ihren Klauen so tief in deine Seele, dass man einfach nur wegrennen will. Aber man kann nicht wegrennen. Deine Füße stecken im Beton. Du kannst sie nicht bewegen. Und dennoch... Würdest du laufen, hättest du Wind... Ich hätte Wind. Ich hätte Freiheit. Aber stattdessen hatte ich diese Klauen in meiner Seele. In meinem Herzen. Der Schmerz tief in mir drin. Er durchflutete wie eine Welle meinen Körper und ich konnte nichts tun... Und so zogen wir aufs Land. In der Hoffnung, dort würde es besser werden. Das große Landhaus mit dem großen Garten. Es sollte uns die Freiheit geben. Die Freiheit, die wir suchten. Die Freiheit, die uns den Schmerz nehmen sollte. Wir lernten damit fertig zu werden. Mit der Sache, die unvorstellbar ist. Unvorstellbar für alle Elternteile. Stundenlang war ich im Garten. Oftmals war ich am Grab. Es ist leise hier... Hier auf dem Land.

Eigentlich konnte ich Stille nie leiden. Wenn es leise war, bekam ich immer diese ekelhafte Gänsehaut. Es war unangenehm. Vielleicht lag das auch daran, dass ich es nicht kannte, dass es wirklich ruhig war. In den letzten Jahren hatte ich eine Tochter. Ein kleines, aufgedrehtes Mädchen. Sie lachte viel und dröhnte mir dabei immer die Ohren zu. Ihre helle Stimme trällerte immer glücklich, wenn mein Mann und ich in ihrer Nähe waren. Sie war nie müde, aber total lebensfroh. Ich liebte sie wirklich sehr. Selbst unfreundliche Menschen hatte sie stets mit einem Lächeln begrüßt und ich sah sie vor mir wie sie auf ihr erstes Fahrrad gestiegen war. Ich hatte ihre Hand gehalten. Manu hatte gefilmt. Sie war glücklich, ich war glücklich. Wir alle waren glücklich und ich wollte nie, dass es leise wurde. Ich wollte, dass sie eine glückliche, freundliche und herzensgute junge Frau wurde. Wie sehr hatte ich gebetet, obwohl ich eigentlich nicht gläubig war. Ich hatte gefleht... Ich flehte, dass mir das nie geschehen würde.

Ich ging durch die Straßen. Allein. Ich redete mit mir selbst. Früher hatte ich das nie getan. Doch jetzt? Jetzt war alles anders und es kam immer häufiger vor, dass ich Selbstgespräche führte. „Mia... Du würdest es hier lieben. Es ist leise hier." Vermutlich tat ich das, weil ich es so verarbeitete, weil ich so das Unvorstellbare verarbeitete, weil ich so darüber hinwegkam. Meine Haare sind grau geworden... Eine Veränderung. Die erste Veränderung, seit Mia weg war. Konnte es sein, dass ich nun schneller alterte? Dass mein Körper die Hoffnung aufgegeben hatte? Irgendwie tat diese Vorstellung weh. Ich wollte nicht älter werden. Ich wollte so bleiben wie Mia mich kannte. Und nicht anders. Kannst du das verstehen?

„Schau, wo wir stehen. Schau, wo wir starteten. Ja... Wir haben so einen langen Weg hinter uns, Manu. Ich weiß, dass du mir nicht verzeihen kannst. Ich kann es mir ja selbst nicht verzeihen. Und dir würde ich auch nicht so einfach verzeihen können, hättest du es getan. Aber es tut mir so leid... Lass mich bitte ausreden, Manu. Das wäre schon genug... Alles, was du für mich tun kannst. Manchmal stelle ich mir vor wie es wäre, hätte ich sie retten können. Hätte ich die Wahl zwischen ihr und mir gehabt, wäre mir die Entscheidung leicht gefallen. Ich würde so gern mit ihr tauschen. Dann würde sie hier neben dir stehen und du würdest lächeln. Du wärest glücklich... Das wäre genug für mich. Das ist das Einzige, was ich will: Dich glücklich sehen. Überleg mal, was wir schon alles durchmachen mussten. Wie viele Hürden wir überschritten haben. Wie uns das zusammengeschweißt hat. Nichts würde das ersetzen, was wir verloren haben und möglicherweise noch verlieren werden. Natürlich brauchst du auch Zeit, das alles zu verarbeiten, aber ich habe keine Angst. Ich weiß, wen ich geheiratet habe. Ich weiß wer du bist, Manu. Und das ist alles, was zählt. Und ich liebe dich. Also bitte lass mich bei dir bleiben. Zumindest in diesem Moment. Das wäre alles für mich. Alles und noch mehr", flüsterte ich.

Und tatsächlich erlaubte er es mir. Wir gingen spazieren. Nebeneinander auf den Straßen unseres Dorfes. Er neben mir, ich neben ihm. So wie es sein sollte. So wie es richtig war. Manu und ich gemeinsam. Wir gehörten zusammen. Und tatsächlich redeten wir. Er redete endlich wieder mit mir.... Wow... Nach so langer Zeit...

„Manuel...? Magst du es hier? Es ist so leise...", murmelte ich.

Ich versuchte mit dem Unvorstellbaren fertig zu werden. Aber das war nicht leicht.

Die Nacht war schon hereingebrochen und kühle Dunkelheit umschattete uns. Wir gingen in den Park, flüchteten vor dem grellen Licht der Straßenlaternen. Es war kalt. Es war feucht. Und dennoch blieben wir draußen. Unter den Sternen.

„Manu... Schau dich um...Wie schön es hier ist... Die Sterne."

Mein Mann hob den Kopf und sah hoch in den Himmel, wo die kleinen glitzernden Sterne wie Diamanten auf einem schwarzen Tuch vor sich hin blinkten und auf einmal spiegelte sich alles in dem hübschen Grün seiner Augen als wäre eine Galaxie in seinen Augen. Ein ganzes Universum mit klitzekleinen Planeten und Sternen. Und dann meinte ich, die Tränen zu sehen, die das ganze Weltall, welches in seinem Blick schimmerte, verschwimmen ließ. Und so nahm ich ihn in den Arm. Sofort wurde mir wärmer. Es fühlte sich gut an. Richtig. So wie früher. Wie die gute Zeit früher. Und dann spürte ich die kalten Finger, die nach meinen tasteten und sie fest umschlossen. Manu hatte meine Hand genommen. Und wäre mir nicht so kalt, wäre mein Herz gerade geschmolzen.

„Es ist leise hier...", flüsterte er in meinen Hoodie und ich hob meine Hand, um ihm beruhigend durch seine Haare zu fahren. Ich wusste, was das bedeutete. Er verzieh mir. Kannst du das glauben? Er verzieh mir. Nach dem ganzen Mist, den ich abgezogen habe. Und dieser Moment war auch einer, den ich nicht beschreiben konnte. Aber diesmal ein guter. Ein glücklicher.

Wir hatten das Unvorstellbare durchgemacht. Und gemeinsam bestanden. Er hatte es geschafft. Er war darüber hinweggekommen. Darüber, dass ich ihn betrogen hatte. Und über den Tod von Mia. Unsere Tochter.

Es war wirklich leise hier.

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