„Ich habe nicht erwartet, dass wir so lange unterwegs sein würden.", sagte der Junge nachdenklich und schaute dem Sonnenaufgang entgegen. Sie standen auf einem Berg, an einer Kreuzung von der sie wussten, dass sich hier ihre Wege trennen würden. Von dort aus konnten sie die ganze Kleinstadt überblicken, in der sie wohnten. Wo sie jedoch darin wohnten verrieten sie dem anderen nicht, auch wenn man das Mehrfamilienhaus von dem Punkt aus sehen konnte und der Ort vom Garten und Haus der Großeltern einfach zu beschreiben gewesen wäre. Ein kleines bisschen waren die beiden sich doch noch fremd.

„Ich ehrlich gesagt auch nicht.", meinte das Mädchen und setzte sich zu dem Jungen auf die Bank. Wieder kuschelten sie sich aneinander und schauten der Sonne zu. Diesmal jedoch nicht ihren Untergang, sondern ihre Neugeburt. „Verrätst du mir deinen echten Namen, wenn ich dir meinen verrate?", fragte der Junge das Mädchen an seiner Seite und dieses schmunzelte. „Noch nicht.", erklärte sie, „Dafür ist die Zeit noch nicht reif." „Wieso denn nicht?", fragte er weiter, akzeptierte aber ihre Entscheidung. „Nun, erstmal möchte ich dich als Beschützer in Erinnerung behalten und ich möchte das du mich als die Liebliche in Erinnerung behältst."

Rau lachte der Junge bevor er sie daran erinnerte, dass eher sie ihn vor der Dunkelheit beschützt hatte, als er sie beschützt hatte. Doch anders als er ließ sie sich kaum dazu hinreisen so zu lachen. Sie saß nur grinsend neben ihn und meinte dann: „Aber das ist doch genau der Punkt. Jedes Mal, wenn ich dich Skander nenne wirst du daran erinnert, was du erreichen möchtest und umgekehrt." „Also nach dem Motto, je öfter man es hört je mehr prägt man es sich ein?", fragte er nach und musste immer mehr lachen. „Genau!", pflichtete sie bei und hielt ihn, dass er nicht von der Bank fiel. „Sorry das ich so lachen musste.", meinte er und sie winkte immer noch grinsend ab. „Mich erinnert das nur irgendwie an eine Methode nervige Vokabeln zu lernen!"

Ihr Gespräch verlief sich immer mehr ins alberne bis sie beide halb auf dem Boden lagen vor Lachen und Mühe hatten sich ein zubekommen. Welch Glück sie hatten eine Person mit sehr ähnlichen Humor zu treffen. Wie sie aber darauf gekommen waren, was passieren würde, wenn jedes Sprichwort sich plötzlich in echt verwandeln oder passieren würde, wussten sie nicht mehr, nur das es der Abschuss ihrer Albernheit war. „Ich habe lange nicht mehr so gelacht.", klagte das fröhliche Mädchen und auch er beschwerte sich über seinen schmerzenden Bauch.