Zwei Kleine Mitternachtssnacks
Wortlos reichte das Mädchen dem mittlerweile frierenden Jungen die zweite dickere Jacke, welche noch in ihrem Anhänger lag. „Du solltest auch im Sommer immer eine Jacke dabei haben.", sagte sie und lächelte. „Ich habe nicht erwartet, dass es so kalt wird.", erklärte er und sagte nicht, dass er nicht mal geplant hatte so lange fortzubleiben. Ihm schien es aber sehr recht zu sein. Der lange Ausflug aus seinem Zuhause tat ihm gut und ihre Gesellschaft erst recht.
„Du musst echt mehr in die Natur raus.", verkündete sie und schaute ihn ernst an. „In der Natur findet man am meisten Inspiration für kreative Dinge, das sagt zumindest meine Oma immer und sie ist eine wunderbare Malerin. Ich kann das nicht so. Ich bin eher wie mein Opa.", ließ sie in einem verschwörerischen Ton verlauten. Auch wenn die beiden nun wieder hätten Fahrrad fahren können, denn die holprige Strecke hatten sie hinter sich gelassen schoben die beiden ihre Fahrräder weiter. Irgendwie war es so viel angenehmer. Die sanfte Briese konnte ihnen durch die Haare wehen, auch wenn sich so der Junge andauernd nervige Strähnen aus dem Gesicht streichen musste.
„Lass uns dort vorne Rast machen.", meinte das Mädchen und deutete auf eine Bank am Waldrand, welche man leicht bei dem Dynamolicht erkennen konnte. „Ich habe Hunger und denke die restlichen Brote könnten sehr gut in unseren Bäuchen aufgehoben sein.", erklärte sie und der Junge stimmte ihr zu. „Unser Mitternachtsessen!", meinte er und setzte sich neben sie, als sie die Bank erreicht hatten. Noch erhellte ihnen der Mond den Weg, doch war er gerade wieder dabei hinter den Wolken zu verschwinden. Im Feld zirpten die Grillen wieder lauter oder vielleicht kam es auch nur lauter vor, weil die beiden Teenager sie nicht mehr aufschreckten?
„Hast du diese Brote gemacht?", fragte der Blonde, dessen Haar aschegrau im Mondschein erschien. „Ja.", erklärte sie futternd und fügte hinzu: „Schmecken sie dir? Das Rezept für die Brötchen ist von meinem Opa." „Ich mag sie.", meinte der Junge und nahm sich das nächste der Brote. Trotz dessen, dass sie die Brote zum Mittag und nun zur Mitternacht aßen, waren immer noch welche übrig, als das Mädchen den Rucksack wieder im Anhänger verstaute. Nur das Wasser wurde mittlerweile etwas knapp. Die Flasche am Fahrrad vom Jungen war schon längst geleert und auch in der zwei Liter Flasche von dem Mädchen war nicht mehr viel drinnen.
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