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10. Dezember

Mattys Weihnachtswunsch

Wenn wir uns etwas wünschen und ganz fest daran glauben, geht es dann in Erfüllung?
Weihnachten vor zwei Jahren
Vorsichtig darauf bedacht, keinen einzigen Laut zu machen, ging der Junge auf leisen Sohlen. Der Boden war kalt, kälter als sonst, doch wenn er seine Schuhe angezogen hätte, wäre womöglich eines der anderen Kinder wach geworden. Oder vielleicht sogar Miss Melly. Nein, das wollte er nicht riskieren, zumal Miss Melly ihm immer dieses nette Lächeln schenkte und außerdem wusste er ganz genau, wenn er nicht artig war, dass sein Wunsch womöglich nicht in Erfüllung gehen würde. Das konnte er nicht riskieren. Dennoch musste er noch einmal nachsehen, er musste noch einmal ganz sicher sein, dass was er sich gewünscht hatte auch wirklich in Erfüllung gehen würde. Dafür musste er noch einmal zum Fenster und den großen Weihnachtsbaum, den die Kinder heute draußen zusammen mit Miss Melly geschmückt hatten sehen.
Ihre Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. »Wenn ihr eure Kugel aufhängt, dürft ihr euch etwas wünschen und mit viel Glück erfährt es der Weihnachtsmann.«
Der Junge hatte sich eine Kugel aus der Schachtel genommen, hatte sie betrachtet und ganz still und heimlich mit ihr vereinbart, dass sie seinen Wunsch doch bitte zum Weihnachtsmann schicken sollte. Er wartete schon so lange und war immer geduldig gewesen. Jahr um Jahr hatte er immer nur diesen einen Wunsch gehabt und bisher war nichts passiert. Als er die Kugel an den Weihnachtsbaum gehängt hatte, hatte er ganz leise vor sich hin geflüstert: »Bitte schicke meinen Wunsch zum Weihnachtsmann. Ich wünsche mir eine richtige Familie«
Er hatte kurz die Augen geschlossen und innegehalten, bis er Connors Stimme gehört hatte. »Bitte lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir ein ferngesteuertes Auto.«
Es war nicht so, dass der Junge sich nicht auch ein Auto oder ein anderes tolles Spielzeug wünschte, doch eine richtige Familie, mit einer Mutter, die ihn abends ins Bett brachte und vorlas und einem Vater, der mit ihm, Fußball spielte, das wünschte er sich mehr als alles andere. Vielleicht sogar eine Schwester oder einen Bruder, oder einen Hund, aber er wollte nicht zu viel verlangen.
Er trat an das Fenster heran. Es schneite immer noch und obwohl es draußen dunkel war, sah durch die Schneedecke, die auf dem Boden lag, alles heller als sonst aus. Er stellte sich auf Zehenspitzen, um den Baum besser sehen zu können und da war er. Miss Melly hatte, sowie sie es den Kindern versprochen hatte, die Lichter angelassen. Der Junge wusste ganz genau, wo sich seine Kugel befand und sah unverwandt dahin. Von der Entfernung aus konnte er sie nicht richtig sehen, aber er war sich sicher, dass sie noch da war. Auch wenn er die Kugel nicht sehen konnte, schloss er die Augen und flüsterte nochmal leise vor sich hin. »Bitte, Bitte lieber Weihnachtsmann, schenk mir eine Familie!«
Als der Junge die Augen öffnete, sah er an die Stelle, an der seine Kugel hing, etwas aufblitzen. Vor Schreck riss er weit die Augen auf und sein kleines Herz klopfte mit einem Mal ganz wild. Er war sich sicher, dass der Weihnachtsmann diesmal seinen Wunsch gehört hatte...
Das kaputte Auto
Matty plusterte die Wangen auf und hielt die Luft an. Er wusste, wenn er das tat, konnte er ausblenden, was gerade passiert war. Es war nicht so, dass er es mit Absicht gemacht hatte, doch wirklich aufgepasst hatte er nicht. Er konnte ertragen, dass Connor sauer auf ihn war, aber er konnte nicht ertragen, wenn Miss Melly ihn mit diesem mahnenden Blick ansah. Miss Melly war für Matty das, was einer Familie am nächsten kam. Deshalb war es für ihn auch besonders beschämend, dass Miss Melly jetzt im Zimmer der Jungs stand und das kaputte Auto in den Händen hielt und Matty diesen Blick zuwarf. Sie warf diesen Blick nur unartigen Kindern zu. Bisher hatte sie Matty diesen Blick noch nicht zugeworfen, da er immer artig war, auch wenn es nichts brachte. Der eine Wunsch, den er sich seit langen wünschte, war unerfüllt geblieben. Mittlerweile war er zehn Jahre alt und er hatte sich oft gefragt, ob er nicht so langsam zu alt für eine Adoption war. Jedes Mal, wenn ein Pärchen ins Waisenhaus kam, nahmen sie immer nur die jüngeren, süßeren Kinder mit. Oder sie nahmen die Kinder mit, denen es egal war, ob sie blieben oder gingen. Matty hatte das schon ganz genau durchschaut und ob es den Weihnachtsmann wirklich gab, daran zweifelte er auch so langsam.
Neulich hatte Alex aus seiner Klasse erzählt, dass es den Weihnachtsmann gar nicht geben würde. Dass er nur eine Erfindung der Erwachsenen sei, um Geschenke unter den Baum zu legen.

Matty hatte ihn angesehen und vehement den Kopf geschüttelt, er war sich ganz sicher gewesen, dass es ihn gab, auch wenn er ihm bisher noch keine Familie geschenkt hatte. Als er Mittags Miss Melly davon erzählt hatte, hatte sie kurz gezögert und nicht nur das, Lisa hatte gelacht, mit dem Finger auf Matty gezeigt und gesagt »Du bist wirklich noch voll das Baby, Matty. Natürlich gibt es den Weihnachtsmann nicht, das weiß doch jeder!«
Daraufhin hatte Miss Melly mit Lisa geschimpft und sie weg geschickt, dann hatte sie Matty über den Kopf gestreichelt und gesagt, dass so lange er an ihn glaube, es ihn auch gäbe.
Matty war noch verwirrter als zuvor gewesen und wusste dann gar nicht mehr, was er glauben sollte, also hatte er vielleicht etwas zu fest und zu enthusiastisch mit Connors Auto gespielt. Da es dem Weihnachtsmann ja anscheinend egal war, ob er artig oder unartig war. Sein Wunsch blieb sowieso aus.
»Matty« rügte Miss Melly sanft
Wenn Matty sich eine Mutter aussuchen könnte, würde er glatt Miss Melly nehmen, doch sie war die Mutter aller Kinder. Er ließ die Luft aus seinen Wangen und stieß dabei den angehaltenen Atem aus. Als er damit fertig war, sah er zu ihr auf. »Es tut mir leid, Miss Melly, das war keine Absicht.«
Ihr Gesicht wurde sanfter und sie lächelte schon fast wieder. »Nun ja, sowas passiert mal, aber wenn man sich Spielsachen von anderen Kindern leiht, dann muss man damit vorsichtig umgehen, da es einem ja nicht gehört.«

Matty nickte eilig. Jetzt endlich schenkte sie ihm ein kleines Lächeln. »Du solltest dich bei Connor entschuldigen, er ist jetzt ganz traurig.«
Matty richtete seinen Blick auf Connor und verspürte ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengrube, als er Connors trauriges Gesicht sah. »Tut mir leid, dass ich dein Auto kaputt gemacht habe« Connor schniefte, nahm aber seine Entschuldigung an.
»Okay«, sagte Miss Melly. »Was haltet ihr von einer heißen Schokolade?«
Matty liebte heiße Schokolade, doch er fühlte sich immer noch schlecht und blickte erneut rüber zu Connor, der sich die Tränen aus dem Gesicht wischte und dann mit dem Kopf nickte. Beide Jungen gingen mit.

Der andere Weihnachtswunsch
Der Baum wurde geliefert und Miss Melly stand draußen und wies die beiden Männer an, wo genau sie den Baum abstellen sollten. Jedes Jahr bekam der Weihnachtsbaum ein und denselben Platz vor dem Waisenhaus. Matty wusste, sobald die Männer weg waren würde sie rauf kommen und verkünden, dass sie jetzt gemeinsam den Baum schmücken würden und so war es. Die etwas größeren Kinder, hatten in der Zwischenzeit, die Kartons aus dem Keller geholt. Connor hatte mitgeholfen, hingegen Matty nur dabei zugesehen hatte. Er hatte keinen Finger gekrümmt. Es war nicht so, dass er nicht mithelfen wollte, nein vielmehr, wollte er sehen, was passierte, wenn er nicht mithalf. Ebenso kam ihm die Idee dieses Jahr keine Wunschkugel an den Baum zu hängen, warum auch? Sein Wunsch, eine Familie zu bekommen, würde sowieso nicht wahr werden. Umso länger er darüber nachdachte, umso sicherer war er sich, dass der Weihnachtsmann ihn dieses Jahr wieder vergessen würde. Fest entschlossen, blieb er in seinem Zimmer, während die anderen Kinder sich ihre Jacken anzogen und hinaus zu Miss Melly gingen. Matty sah ihnen vom Fenster aus zu, natürlich war er traurig, dass er sich entschlossen hatte nicht rauszugehen, doch seine Entscheidung stand fest. Demnach ging er zu seinem Bett und legte sich hinein. Er starrte an die Wand und dachte erneut über den Weihnachtsmann nach. Was, wenn Lisa und Alex recht hatten? Was, wenn es den Weihnachtsmann nicht gab?
Es sprach viel dafür und viel dagegen, erster und wichtigster Punkt. Der Weihnachtsmann hatte seinen Wunsch nicht erfüllt. Er hatte aber dafür die Wünsche ein paar andere Kinder erfüllt. Zweiter Punkt, jedes Jahr backten die Kinder Kekse, für sich und den Weihnachtsmann, die sie ihm am Weihnachtsabend unter den Baum stellten, wenn es den Weihnachtsmann nicht gab. Wer bitte aß dann die Kekse?
Dritter Punkt, jedes Jahr lagen Geschenke unter dem Baum. Wer, wenn nicht der Weihnachtsmann, stellte sie darunter? Wenn es also stimmte, was Lisa und Alex sagten, müssten ja Miss Melly oder der Koch sie darunter stellen. Wie sollte das gehen? Miss Melly befand sich immer in ihrer Nähe, wenn der Weihnachtsmann kam.
Vierter Punkt, er war sich ganz sicher, dass er vor zwei Jahren, als er sich in der Nacht ans Fenster geschlichen hatte, ein Blitzen an seiner Wunschkugel gesehen hatte. Wer bitte konnte ein Blitzen machen? Miss Melly konnte das sicher nicht, schließlich war sie ja keine Zauberin oder vielleicht doch?

»Matty« ertönte Miss Mellys Stimme und er erschrak ein wenig, weil er so in Gedanken war. Sie kam in den Raum und blieb vor seinem Bett stehen. Sie stemmte die Hände in die Hüften und legte den Kopf schief. »Willst du denn gar nicht den Baum schmücken?«
Matty dachte gut über seine Antwort nach und schüttelte dann den Kopf. »Hmm« machte sie und verzog ihre Stirn. »Aber was ist denn mit deinem Wunsch? Woher soll der Weihnachtsmann denn wissen, was du dir wünscht, wenn du sie nicht aufhängst!«

Tja, das hatte Matty gar nicht bedacht und das war ein guter Punkt. Der Weihnachtsmann wusste immer, was sich die Kinder wünschten. Zumindest hatte er genau gewusst das Connor sich ein Auto gewünscht hatte und Tina sich eine Puppe, genau wie Ben sein tolles Puzzle bekommen hatte und Finn hatte neue Bauklötze bekommen, all das waren doch beweise dafür das es ihn wirklich gab. Was, wenn der Weihnachtsmann seinen Wunsch nicht erfüllen konnte, weil er nur Wünsche, die Spielzeuge beinhalteten, erfüllen konnte? Über diesen Punkt hatte er noch gar nicht nachgedacht.
Matty befand, dass es Zeit war dieser Sache mal auf die Spur zu gehen. Entschlossen erhob er sich vom Bett und ging mit Miss Melly hinunter. Diesmal würde er sich ein Spielzeug wünschen. Es war nicht so, dass er nie etwas vom Weihnachtsmann bekommen hatte, er hatte genau wie die anderen Kinder immer ein Geschenk bekommen. Nur hatte er sich das nicht gewünscht. Als er draußen die Kugel aus der Schachtel nahm und sie diesmal an seine Brust hielt, dachte er noch einige Augenblicke nach, bevor er die Kugel an den Baum hing. Normalerweise flüstere er, doch diesmal, sprach er den Wunsch stumm aus.

Er wünschte sich ein Auto, so eines wie Connor gehabt hatte. Der Wunsch war nicht ganz eigennützig, wenn der Plan aufging und er das Auto bekam, würde er es mit Connor teilen, weil er seines kaputt gemacht hatte. Zufrieden, weil es ihm jetzt ein wenig besser ging, lächelte er.

Weihnachtsabend

Wie immer waren die Kinder aufgeregt, sie waren alle gebadet und schön angezogen. Das Haus roch nach Gebäck und leckerem Essen, das sie gemeinsam aßen. Und genau wie jedes Jahr nach dem Essen las Miss Melly ihnen eine Geschichte vor. Die Spannung stieg. Gleich, würde Matty herausfinden, ob es den Weihnachtsmann wirklich gab. Als sie endlich gemeinsam zum Weihnachtsbaum gingen, schlug sein Herz ganz wild. Unzählige Geschenke waren unter dem Baum gestellt worden. Normalerweise war Matty nicht so ungeduldig, doch diesmal war er es. Er suchte sein Geschenk. Es war ein mit rotem Geschenkpapier eingepackter viereckiger Karton. Als er es in die Hände nahm und seinen Namen darauf las, wog er erstmal das Gewicht ab, es könnte ein Auto sein. Dann hielt er es nicht mehr aus und riss das Papier auf, hervorkam ein blaues Auto. Sein Mund klappte auf und seine Augen quollen ihm fast aus den Augenhöhlen. Er hatte tatsächlich das gleiche Auto, welches Connor gehabt hatte bekommen. Es hatte zwar nicht die dieselbe Farbe, Connors war rot gewesen, dennoch war es ein Auto.
»Den Weihnachtsmann gibt es wirklich«, flüsterte er leise. Alex und Lisa hatten Unrecht gehabt. Matty freute sich so sehr darüber, dass er aufsprang und laut verkündete »Den Weihnachtsmann gibt es wirklich!«

Sein Freund Connor beäugte ihn skeptisch »Was dachtest du denn?«
Ein paar der größeren Kinder lachten. Lisa verdrehte die Augen und Miss Melly zwinkerte ihm zu. Er fühlte sich überglücklich, nicht nur, dass er das Auto bekommen hatte, jetzt wusste er auch, warum sein Wunsch, mit der Familie all die Jahre nicht in Erfüllung gegangen war. Der Weihnachtsmann verteilte tatsächlich nur Spielzeuge. Seine Begeisterung darüber war wie neu aufgeflammt und er blickte sich im Raum um. Er sah Lisa, die mit ihrer neuen Puppe spielte. Ben, der sein neuestes Puzzle voller Konzentration zusammen setzte. Connor, der mit einem Raumschiff durch den Raum flog und dabei Geräusche von sich gab. Und dann sah er Miss Melly, die sich lachend mit dem Koch unterhielt. Ein sehr tiefes Gefühl von Zufriedenheit erfüllte ihn. Eigentlich war er doch ganz glücklich und eigentlich hatte er auch hier eine tolle Familie. Klar, er wollte immer noch gerne eine eigene Familie haben, aber hier konnte er auch ganz zufrieden sein.
Lillys freundliches Lächeln
Miss Melly hatte für heute angekündigt, dass ein Pärchen ins Haus kommen würde und die Kinder sich von ihrer besten Seite zeigen sollten. Das hatte Matty all die Jahre getan. Er hatte sich immer herausgeputzt, hatte freundlich gelächelt, wenn sie vorgestellt wurden und hatte ihre Fragen beantwortet. Er hatte mitbekommen, dass Miss Melly zudem Koch gesagt hatte, dass es ein sehr junges nettes Pärchen sei und sie selber keine Kinder bekommen konnten. Matty wusste, wie es lief, sie würden sich eines der jüngeren Kinder aussuchen, also machte er sich nicht die Mühe, sich fein herausputzen. Dennoch würde er höflich sein und sie nett anlächeln, sowie er es von Miss Melly gelernt hatte.
Es war wirklich ein junges Pärchen. In der Regel war es so, dass Miss Melly zusammen mit ihnen durch das Haus lief und ihnen ein bisschen was über die Kinder erzählte und sie vorstellte. Wenn ein Pärchen sich für ein Kind entschieden hatte, gab es Probetage, an denen sie das Kind weiterhin unter Miss Mellys Aufsicht kennenlernen durften und wenn ein Kind eine neue Familie bekam, nahmen sie es irgendwann mit zu sich nach Hause. Matty stand gerade wieder am Fenster und sah das junge Paar aus ihrem Auto steigen.
Es war ein großer schlanker Mann und eine kleine dünne Frau. Ihr Gesicht konnte er vom Fenster aus nicht sehen. Was er sehen konnte war, dass die Frau blondes Haar hatte und der Mann dunkle Locken genau wie Matty selbst. Als er gerade vom Fenster weg gehen wollte, sah die Frau zum Fenster hinauf. Blickte sie ihn direkt an?
Ja, das tat sie, sie sah zu ihm, hob ihre Hand und winkte ihm zu. Matty war so verwundert darüber, dass er nur blinzeln konnte. Er war nicht in der Lage, zurück zu winken. Die Frau sah wieder weg, als der Mann sie an die Hand nahm und sie zusammen ins Haus gingen. Und Matty stand immer noch da und wusste nicht, was er tun sollte, noch nie hatte ihm eines der Pärchen zugewunken. War das ein Zeichen? Nein, auch wenn sein kleines Herz mit einem Mal wieder ganz schnell schlug, weil er aufgeregt war, bedeutete ein Winker nicht, dass sie sich für ihn entschieden. Nein, nein, die Frau war vermutlich einfach nur ganz nett. Dennoch wandte er sich vom Fenster ab und setzte sich auf sein Bett. Ein paar der anderen Kinder waren hinuntergelaufen, um nach zusehen, wer sie besuchte. Er war sich sicher, dass Lisa auch dabei war, denn obwohl sie manchmal so gemein zu ihm war, wünschte sie sich auch eine Familie. Er nahm eines der Bücher von seinem Nachttischschrank und blätterte darin herum. Nach einiger Zeit, hörte er ein Klopfen, er war irritiert. Die Tür zum Jungenzimmer stand doch auf, als er aufsah, traute er seinen Augen nicht, die Frau stand im Türrahmen und lächelte ihn freundlich an.
»Darf ich hereinkommen?«, fragte sie ihn. Mattys Augen weiteten sich. Hastig nickte er und setzte ein gutes Lächeln auf. Im Flur hinter der Frau hörte er Miss Melly mit dem Mann sprechen. Sie trat ein, blickte sich vorsichtig um und blieb mitten im Raum stehen. Wieder lächelte sie liebevoll und sagte. »Ich hab dich schon von unten am Fenster gesehen. Ich bin Lilly, du bist Matty richtig?«
Matty verspürte ein ganz merkwürdiges Gefühl als sie ihn ansah und auf seine Antwort wartete. Er war sich sicher, diese Frau zu kennen. Irgendwas war ihm vertraut. Er konnte es nicht benennen und da er nicht unhöflich sein wollte. Nickte er ihr zu.
Sie trat noch einen Schritt näher und zeigte auf sein Buch. »Was liest du da?« Es war ein Buch über Astronauten, was Matty sich vor den Schulferien aus der Schulbibliothek ausgeliehen hatte. Schnell klappte er es zu und zeigte ihr die vordere Seite. Normalerweise war er nicht so wortkarg, aber er wusste immer noch nicht, woher er die Frau kannte. Lilly trat noch ein Schritt näher und kniff ihre Augen leicht zusammen »Ein Auftrag für den Astronauten«, las sie langsam ab und lächelte dann. »Magst du Astronauten?«
Wieder nickte Matty nur, ohne etwas zu sagen. »Und was magst du sonst noch?«
Er überlegte eine Weile und sagte dann. »Hunde, ich mag Hunde« Lilly riss weit ihre Augen auf und lächelte wieder so freundlich dabei, dass es Matty mit einem Mal einfiel, woher er sie kannte. Sie hatte das gleiche liebe Lächeln wie Miss Melly.
»Nun« begann Lilly. Mein Mann Frank und ich haben einen Hund, eine Hündin um genau zu sein. Sie heißt Astra« Natürlich freute Matty das zu hören, dass sie einen Hund hatten, aber vielmehr stellte er sich eine Frage. War sie Miss Mellys Schwester?
»Bist du Miss Mellys Schwester?« Lilly runzelte die Stirn, dann fing sie herzhaft an zu lachen. Dabei stieß sie aus »Nein, ich habe Miss Melly eben erst kennengelernt, findest du das wir uns ähnlich sehen?«
Matty nickte erneut. Sie hatte dasselbe freundliche Lächeln. Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als Miss Melly zusammen mit dem Mann eintrat, der Matty ebenfalls lieb anlächelte. »Hi Kumpel, ich bin Frank und du bist der berühmte Matty richtig?«
Matty war verwirrt. Er hatte schon von ihm gehört? Warum hatte er von ihm gehört? Matty begriff nicht, was hier los war, doch als Lilly sich zu ihm aufs Bett setzte und fragte: »Möchtest du Astra vielleicht mal kennenlernen?« , dämmerte ihm, langsam, was hier los war. Wollten sie ihn etwa adoptieren? Sein kleines Herz begann vor Freude zu hüpfen. Hastig wie auch schon zuvor nickte er erneut.
Frank und Lilly blieben noch ein bisschen bei ihm und unterhielten sich mit ihm. Er zeigte ihnen seine Büchersammlung und sein Auto, was er und Connor zu Weihnachten bekommen hatten. Lilly und Frank bestaunten alles und erzählten ihm von ihrer Hündin. Als sie sich verabschiedeten, fragten sie ihn, ob sie ihn am nächsten Tag wieder besuchen dürften. Matty hatte genickt und war der Meinung, dass sie ihn ab jetzt jeden Tag besuchen durften.

Eine neue Familie

Matty starrte an die Decke seines Zimmers. Er hatte ein eigenes Zimmer mit einem tollen weichen Bett. Einem Nachtschrank, auf dem eine Lavalampe stand. Er besaß eine große Spielkiste mit Legosteinen, ein eigenes Bücherregal mit verschiedenen Büchern und er hatte sich seine eigene Tapete aussuchen dürfen. Ebenso die kleinen Bilder in Form von Raketen, Sternen und Planeten, die über seinem Bett an der Decke klebten und nachts leuchteten.
Obwohl er jetzt schon ein Jahr bei Lilly und Frank lebte, konnte er es manchmal immer noch nicht glauben. Er hatte dieses Jahr einen Brief an den Weihnachtsmann geschrieben, indem er sich für seine neue Familie bedankte. Er würde niemals vergessen, was der Weihnachtsmann für ihn getan hatte. Lilly war so liebevoll im Umgang mit Matty. Sie nannte ihn oft ihren kleinen Engel und las ihm abends Geschichten vor und Frank ging einmal die Woche mit ihm zum Bolzplatz, um Fußball zu spielen. Er hatte zwar die Schule wechseln müssen als er zu ihnen gezogen war, aber er hatte schnell neue Freunde gefunden. Matty telefonierte mit Miss Melly, die hin und wieder anrief und ihn fragte, wie es ihm ging. Manchmal vermisste er sogar Connor, doch Lilly hatte ihm versichert, dass sie ihn hin und wieder besuchen würden. Die Hündin Astra, die jetzt neben seinem Bett lag und über ihn wachte, hatte er ebenso ins Herz geschlossen.
Am Ende der Geschichte hat sich Mattys größter Wunsch eine Familie zu haben erfüllt. Er musste einfach nur etwas länger darauf warten.
Diese Geschichte widme ich meinem zehnjährigen Sohn, der Matty seinen Namen gegeben hat, der vorausgesagt hat, dass Mattys Adoptiv Familie einen Hund haben soll und der auch immer noch an den Weihnachtsmann glaubt. Ihm war es auch besonders wichtig, dass Matty am Ende seine Familie bekommt.
In diesem Sinne, euch allen ein schönes Weihnachtsfest!

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©Cataleya Snow | @Booksmash

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