Weihnachten im Wunderland

Es ist Nachmittag und die Sonne scheint vom hellblauen Himmel herab und taut die gefrorenen Pfützen auf, die am Vortag durch den Regen entstanden waren. Es war ein sehr friedlicher und vor allem ruhiger Montag. Die kleine Ellie und ihre Eltern entschieden sich für einen Spaziergang durch den Park. Als sie durch den Park liefen, der normalerweise mit Menschen überfüllt war, waren jetzt nur ein paar Leute da. Manche gingen mit ihrem Hunden und manche hatten sich ebenfalls für einen Spaziergang entschieden.

Der Wind pustete leicht Ellie und ihren Eltern entgegen, während sie über die vereiste Wiese gingen. Plötzlich riss sich Ellie von den Händen ihrer Eltern und lief zu einem großen Baum. Als die Eltern Ellie erreicht hatten, sahen sie den faszinierten Blick ihrer Tochter.

,,Was ist denn los mein Schätzchen?" fragte die Mutter und legte ihre Hand auf die Schulter der Tochter. Aber diese antwortete nicht direkt. Sie drehte sich langsam zur Mutter und fragte ,,Mama, leben in diesem Baum die Feen?"

Die Mutter war ein wenig erstaunt über diese Frage, doch dann antwortete sie ,,Nein. Ich glaube nicht dass Feen überhaupt in Bäumen leben.."

Das kleine Mädchen dachte kurz nach ,,Aber wo sollen sie denn sonst wohnen?" fragte sie dann. Die Mitter schaute sich kurz um. ,, Das weiß ich nicht genau, aber du könntest ja mal Dinge aufzählen, von denen du denkst, dass dort Feen wohnen könnten und villeicht finden wir ja dann eine Antwort. Okay?" sagte die und senkte den Blick zu ihrer Tochter.

Ellie überlegte und nach einer Weile antwortete sie dann mit einem einfachen ,,Okay" und lief lächelnd und hüpfend den Weg voraus auf dem Weg nach Hause. Als die Mutter ihr kleines Mädchen dort hüpfen sah dachte sie kurz erneut über ihre Frage nach und musste lächeln. Ihr Mann bemerkte dies und fragte nach: ,,Was ist los?"
Die Frau schaute ihn an und sagte ,,Nichts. Ich bin nur froh dass sie unsere Tochter ist".

Lächelnd gingen sie den Weg nach Hause, hinter ihrer hüpfenden Tochter her und Hand in Hand haltend. Der Tag neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu und kaum waren sie gerade die Tür herein gekommen, zog sich Ellie die Schuhe von den Füßen und lief in ihr Zimmer. Die Mutter ging ihr mit verwirrten Blick hinterher und sah die kleine in ihrem Bücherregal wühlen.
Die Mutter lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen.
,,Was suchst du da?" fragte sie neugierig.

Ellie drehte sich schlagartig um, als hätte sie nicht gewusst, dass die Mutter ihr gefolgt war. Sie blickte noch kurz zu ihren Büchern, nahm sich eins heraus und ging mit stolzem Blick zu ihrer Mutter und schlug eine bestimmte Buchseite auf. Dann drehte sie das Buch zu ihrer Mutter und zeigte mit einem Finger auf ein Bild.
,,Das sind die Feen."
Die Mutter schaute sich das Bild genauer an.

Dort waren viele kleine Feen zu sehen. Manche flogen in der Luft um einem mit Geschenken bepackten Weihnachtsbaum und manche waren auf dem Boden und tanzten mit den Elfen. Die Mutter erinnerte sich, das Buch was ihr da vor die Nase gehalten wurde, war das Lieblingsbuch ihrer Tochter.

Die Mutter nickte. ,,Ach so, deswegen dachtest du dass die Feen im Baum wohnen?" Die Tochter nickte. ,,Aber ich glaube dass die Feen nur an dem Baum sind weil sie etwas feiern" sagte die Mutter, während sie mit ihrer Tochter zum Bett ging und sich hinsetzten. ,,Ach soo" sagte Ellie dann. Die Mutter schaute zu ihr. ,,Was meinst du feiern sie wohl?"

Nach einer kurzen Überlegung sagte Ellie mit lauter Stimme ,,Weihnachten!" ,,Ganz genau, nicht mehr lange, dann können wir es hier auch feiern." erzählte die Mutter. ,,Kommen die Feen dann auch zu uns und feiern mit uns?" fragte Ellie hoffnungsvoll.

Die Mutter dachte nach. ,,Ich denke, wenn du fest daran glaubst, dass die Feen und Elfen und vor allem der Weihnachtsmann kommen, werden sie dass auch. Und jetzt Gute Nacht und träum etwas schönes" sagts die Mutter mit ruhiger Stimme und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. Ellie kuschelte sich unter die Decke und in ihr Kissen ein, während die Mutter zur Tür ging und das Licht ausschaltete. Es dauerte nicht lange, da schlief Ellie auch schon ein.

,,Ellie, Ellie. Hey wach auf", sagte eine freundliche Stimme. Ellie öffnete die Augen und schaute in ein unbekanntes Gesicht. Als sie sich aufsetzte erblickte sie die vollständige Gestalt. Sie hatte kurze braune Haare und ein rosafarbenes Kleid an, doch als Ellie genauer hinschaute, konnte sie noch etwas erkennen.

Es sag fast so aus als hätte die Person vor ihr durchsichtige Flügel, als die Frau den verwirrten Blick des kleinen Mädchens sah, drehte sie sich einmal um ihre eigene Achse und sagte ,,Deine Augen trügen dich nicht, ich habe Flügel. Mein Name ist Olive, ich bin eine Fee und meine Aufgabe ist es dich hier willkommen zu heißen." Ellie verstand nicht ganz, wer war diese Frau? Wo war sie überhaupt?

,,Du brauchst keine Angst zu haben, wir alle leben hier in Frieden zusammen" sagte Olive. Ellie schaute um sich. Sie war in einem Wald. In einem Zauberwald. Plötzlich erkannte sie überall wo sie hinschaut kleine Feen und Elfen. Sie waren alle glücklich und zufrieden. Ehe sie sich versah, hörte sie ihren Namen immer öfter. Mal laut und mal leise, doch die Stimme wollte nicht verschwinden, egal wie oft Ellie antwortete. Plötzlich zuckte sie zusammen und schrak für einen kurzen Moment auf. Es war ihre Mutter, die sie gerufen hatte und wecken wollte.

Aber sie hatte die Feen und Elfen gesehen und wenn es nur im Traum war, denn wenn sie fest genug daran glaubte, würde sie sie wiedersehen. Ellie richtete sich langsam auf, schob ihre Decke zur Seite und stand auf. Während sie sich auf den Weg in die Küche machte, vernahm sie einen ihr sehr bekannten Duft, es war ein Duft nach frischen Keksen und Gebäck.

Es roch eben einfach nach Weihnachten. In der Küche angekommen, empfing sie ihr Vater mit einem großen Tablett voller Kekse. Als sie dies sag lief sie ihm in die Arme und drückte ihn ganz fest. Nachdem sie ein paar der Kekse gegessen hatte, beschloss die Familie einen Spaziergang zu machen. Gerade als sie an dem großen Baum ankamen und Ellie von den Feen und Elfen in ihrem Traum erzählen wollte, erstarrte sie für einen kurzen Moment und schaute einfach nur in den Himmel.

Die erste Schneeflocke fiel.
Sobald sie dies realisierte, fiel sie ihren Eltern in die Arme und rief: ,,Es ist Weihnachten!"

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