21. Dezember
"Komm schon, Janina, wir sollten jetzt echt los!", nehme ich die gestresste Stimme meiner Mutter wahr. "Wir müssen die Geschenke und deine Klarinette bei Opa abladen und dann schauen, dass wir noch einen Platz in der Kirche bekommen."
Ich gebe ja zu, dass der Gottesdienst heute an Heiligabend immer besonders gut besucht ist, weil die kleinen Kinder wie jedes Jahr das Krippenspiel vorführen. Doch bisher mussten wir noch nie am Rand stehen, weswegen ich davon ausgehe, dass wir es diesmal auch nicht müssen, und mir etwas Zeit lasse.
Allerdings möchte ich meine Mutter nicht auch noch unnötig aufregen, und so laufe ich zu der Türe meines Zimmers, in dem ich mich gerade befinde, öffne sie und rufe die Treppen nach unten: "Ich bin auf dem Weg!" Danach mache ich meine Anlage aus, mit der ich bis vor ein paar Minuten Weihnachtslieder von Disney gehört habe, und schnappe mir den Klarinettenkoffer.
Dass ich ein paar Lieder spiele, bevor es ans Auspacken der Geschenke geht, ist mittlerweile zur Tradition geworden. Früher war ich ziemlich aufgeregt und habe nur mit Mühe einen Ton herausbekommen, aber heute sehe ich das ganz gelassen. Das einzige Problem ist, dass ich manchmal nicht mehr weiß, was ich spielen soll, da meine Familie alles bereits gehört hat. Na ja, im Moment tut das nichts zur Sache.
Nachdem ich die Treppen heruntergegangen bin und meine Schuhe angezogen habe, ziehe ich meine dicke Winterjacke an. Gerade als ich fragen möchte, wo mein Vater ist, kommt dieser aus dem Keller – wobei man es eigentlich gar nicht so nennen kann, da es eher einer Werkstatt gemischt mit einem Wohnbereich gleicht – und nimmt die Dose mit Plätzchen, die meine Mutter ihm hinhält, entgegen.
"Die anderen warten bestimmt schon", sagt sie und schaut kritisch auf ihre Armbanduhr. "Das ist echt komisch. Jetzt haben wir Mike extra früher zu meinen Leuten geschickt und schaffen es trotzdem nicht pünktlich." Aufgrund dieser Aussage muss ich lachen. Mein Bruder ist meistens der Grund, warum wir zu spät kommen.
"Mama, mach dir nicht solche Gedanken, das wird schon", entgegne ich nun, worauf ich auf die Haustür zulaufe und sie öffne. Sofort kommt mir kalte Luft entgegen, die mir eine leichte Gänsehaut verpasst. Eigentlich hätte es ja die passende Temperatur für Schnee, aber irgendwie will es einfach nicht schneien.
"Und wieder kein weißes Weihnachten", murmelt mein Vater beinahe deprimiert vor sich hin. Leider ist das bei uns schon seit ein paar Jahren der Fall. Jedes Jahr wünschen wir uns auf's Neue, dass wir aus der Kirche kommen und dann leichte Flocken vom Himmel fallen. Bisher wurde uns dieser Wunsch jedoch nicht erfüllt. Doch man sollte niemals die Hoffnung aufgeben.
Ein paar Augenblicke später sitzen wir schließlich im Auto und machen uns auf den Weg zur Wohnung meiner Großeltern. Da sie im selben Dorf wohnen, dauert es nicht lange und wir sind angekommen. Wie bei uns auch hängen im Außenbereich Lichterketten und sogar ein kleiner Weihnachtsmann. Das sind die Dinge, die mich, wenn es keinen Schnee gibt, in Weihnachtsstimmung bringen.
Im Wohnzimmer ist das erste, was meine Aufmerksamkeit auf sich zieht, natürlich der Baum. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass er von Jahr zu Jahr kleiner wird, ist er immer noch unglaublich schön geschmückt. Erst dann bemerke ich Oma und Opa, die es sich auf dem Sofa und in einem Sessel gemütlich gemacht haben.
"Ach, da seid ihr ja", sagt Oma, nachdem sie uns wahrscheinlich durch die Geräusche unserer Schuhe bemerkt und sich zu uns umgedreht hat. Meine Mutter wirft mir darauf einen Blick zu, der so etwas sagt wie: Ich hab dir doch gesagt, dass wir schon erwartet werden. Doch ich verdrehe nur meine Augen.
Ich gebe ja schon zu, dass wir diesmal echt sehr viel später dran sind als sonst und aufpassen müssen, dass wir nicht mitten im Gottesdienst mit einem Krach hereinplatzen, weswegen wir uns gleich auf den Weg machen. Einen Platz bekommen wir zum Glück trotzdem, da meine ganzen anderen Verwandten schon früher los sind und uns einen gemacht haben. Hoffe ich zumindest.
In der Kirche angekommen, finden wir den Rest der Familie in der vierten Bankreihe. Weil mein Vater, meine Mutter, meine Oma und ich die Letzten sind - Opa kocht in der Zeit immer das Essen -, müssen wir ganz außen sitzen, wo die Sicht leider nicht ganz so prickelnd ist. Mir macht das allerdings nichts aus, immerhin kenne ich das Krippenspiel mittlerweile in- und auswendig, nachdem ich ganze drei Mal den Erzähler gespielt habe.
Der Gottesdienst startet wie immer mit dem Lied "Macht hoch die Tür". Das ist das Schöne am heutigen Gottesdienst, wie ich finde. Man kennt wirklich alle Lieder und muss nicht rätseln, wie schnell etwas gesungen werden muss. Weil ich in das kleine Heftlein mit dem Text schaue, schenke ich dem Kaplan und den Ministranten erst einmal keine Beachtung.
Bei der Begrüßung und der Überleitung zum Krippenspiel höre ich nur mit einem Ohr zu, weil auch das jedes Mal dasselbe ist. So richtig dabei bin ich eigentlich nur beim Singen. Dabei passiert es meinem Vater, mit dem ich das Heftlein teile, immer wieder, dass er mit seiner Stimme nicht ganz hoch kommt, weswegen ich öfters schmunzeln muss.
Doch als die kleinen Mädchen, die Engel darstellen, aufstehen und in den Reihen vor uns Platz für die Ministranten machen, fällt mir einer ganz besonders auf: Tobi aus meiner Stufe. Auf einmal beschleunigt sich mein Herzschkaf, obwohl ich es mir eigentlich fast hätte denken können, ihn heute hier zu sehen.
Tobi kenne ich schon seit dem Kindergarten und wir waren immer in der gleichen Klasse. Er wurde zu meinem besten Freund, allerdings ist er der einzige Junge, mit dem ich nicht nur über die Hausaufgaben rede. Nur in letzter Zeit hat sich irgendetwas verändert. Immer wieder versuche ich, ihn auf irgendeiner Weise zu beeindrucken, und meine Hände werden ganz schwitzig. Ich bin mir nicht sicher, weil ich noch nie in der Situation war, aber ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt.
Blöderweise habe ich keine Ahnung, ob er genauso empfindet. Ich weiß ja nicht einmal, ob er mit mir redet, weil er es will, oder es nur tut, weil wir im selben Dorf wohnen und unsere Eltern miteinander befreundet sind. Immerhin bin meist ich diejenige, die das Gespräch einleitet. Dass er auch Gefühle für mich hat, erscheint mir eher unmöglich.
Dabei wäre es so schön. Wenn ich mir vorstelle, wie wir beide durch den Weihnachtsmarkt laufen, Hand in Hand und all die Lichter über uns... Es wäre wie im Traum.
"Ich hab schon wieder ganz kalte Hände", reißt mich mein Vater aus meinen Gedanken und verwirrt mich zunächst total damit. Nachdem ich aber kurz meinen Kopf geschüttelt habe, bin ich geistig wieder voll da und mir fällt ein, dass es meinem Vater jedes Jahr auf's Neue kalt in der Kirche ist.
Da niemand von meinen Gefühlen für Tobi weiß - nicht einmal meiner besten Freundin habe ich es erzählt -, spiele ich schnell mit, um nicht komisch aufzufallen. Deshalb flüstere ich lächelnd: "Ich nicht." Arg viel mehr reden wir nicht.
Den ganzen Gottesdienst über beobachte ich mehr oder weniger die Kinder, die uns die Geschichte von Maria und Josef vorstellen. Na ja, eher weniger, da ich doch sehr oft zu dem Jungen ein paar Reihen vor mir schaue. Aber was kann ich schon dafür? Er ist einfach sehr viel interessanter.
Als am Ende schließlich der Kaplan und alle Ministranten aus der Kirche gehen und die Gemeinde ein letztes Mal aufgestanden ist, lächele ich Tobi zu, doch er zeigt keine Regung. Wahrscheinlich hat er mich gar nicht bemerkt.
Bis wir schlussendlich draußen sind, dauert es eine Weile, weil es an den Türen einen kleinen Stau an Menschen gibt. Viele warten auf ihre Angehörigen oder gesellen sich zu ein paar Bekannten, um ihnen eine fröhliche Weihnacht zu wünschen.
Doch als wir das Gebäude endlich komplett verlassen haben, kann ich meinen Augen kaum trauen. Um mich zu vergewissern, blinzele ich mehrmals, aber das Bild verändert sich nicht. Es kommen tatsächlich kleine, weiße Flöckchen vom Himmel. Nach weiß Gott wie vielen Jahren ist die Vorstellung von meinem Vater und mir wirklich eingetroffen.
Meine Mutter interessiert das jedoch nicht sehr, weshalb sie wie jedes Jahr zu ihren Freundinnen geht. Da mein Vater sich zu ihr hinstellt und alle anderen bereits loslaufen, bleiben mein Bruder und ich alleine zurück.
"Ich will jetzt gehen und die Geschenke auspacken", murmelt Mike vor sich hin und starrt auf seine Armbanduhr. "Und ich hab Hunger." Das ist mein Bruder, wie ich ihn kenne. Bekommt nie genug zum Essen und ist sehr ungeduldig, was manchmal ziemlich nerven kann. Allerdings sind kleine Brüder ja dafür bekannt.
"Ich auch", sage ich, doch im Gegensatz zu ihm könnte ich noch gut eine Stunde aushalten. "Ich hoffe so sehr, dass ich das neue Album von Shawn Mendes und den einen Hoodie mit ihm drauf bekomme." Ja, ich bin auch ein kleines Fangirl, doch in der Schule behalte ich es eher für mich. Früher habe ich nämlich fast schon zu oft von meinen Lieblingsstars erzählt, sodass manche Leute, darunter auch Tobi, ziemlich genervt waren.
Auf meine Aussage hin verdreht mein Bruder seine Augen und wendet sich etwas von mir ab. Dabei scheint er wohl einen seiner Freunde entdeckt zu haben, denn mit einem "Ich geh zu Samu" macht er einfach die Fliege. Jetzt stehe ich alleine inmitten von gemeinsam redenden und lachenden Leuten.
Um nicht mehr ganz so aufzufallen, stelle ich mich an den Rand des Platzes. Aus meiner Jackentasche hole ich mein Handy und schaue nach, ob ich irgendwelche Nachrichten erhalten habe. In meiner Klassengruppe hat der ein oder andere einen Weihnachtsgruß verteilt, aber sonst nichts allzu Besonders.
Auf einmal tippt mich jemand an meiner Schulter an, weshalb ich leicht erschrecke. Zuerst vermute ich, dass es mein Bruder ist - immerhin macht er seinen Job als kleiner Bruder, mich zu nerven, immer gern und auch gut. Doch entgegen meiner Erwartung blicke ich nicht in sein Gesicht, sondern in das von Tobi.
"Was- Was machst du denn hier?", frage ich etwas verwirrt. Noch dazu ziehen mich seine Augen in ihren Bann, da sich die Lichter der hell leuchtenden Sterne, die über ein Seil über den Häusern schweben, in ihnen spiegeln. Als ich merke, dass ich ihn bereits zu lange anstarre, blinzele ich mehrmals.
"Ich hab dich schon vorhin gesehen und wollte nicht gehen, ohne einmal Hallo gesagt zu haben", erklärt er. "Also hi." Daraufhin muss ich schmunzeln und erwidere seine später gekommene Begrüßung mit einem einfachen "Hey".
"Wie feiert ihr Weihnachten?", möchte ich sofort von dem Jungen wissen, damit keine unangenehme Stille zwischen uns entsteht. Obwohl ich dadurch schon wieder diejenige bin, die das Gespräch lenkt, ist es besser, wie wenn wir uns gegenüberstehen und uns nichts zu sagen haben.
"Wir essen gleich erstmal einen Braten und dann gibt's die Geschenke. Ich hatte eigentlich keine Wünsche, weswegen ich wahrscheinlich Geld bekomme", beantwortet Tobi meine Frage, worauf ich nicke. "Und ihr?"
"Wir feiern ja bei meiner Oma und meinem Opa mit der ganzen Familie. Da essen wir normal immer Schnitzel, dann spiele ich ein bisschen Klarinette und danach dürfen wir unsere Geschenke auspacken", erkläre ich. "Ach, und dann machen wir auch noch Schrottwichteln."
"Cool", kommentiert er und steckt seine Hände in beide Jackentaschen. Es sieht so aus, als ob er noch etwas weiteres sagen wollte, doch er kommt nicht dazu, es auszusprechen, da die Stimme meiner Mutter dazwischenfunkt.
"Janina, kommst du?", ruft sie, weshalb ich mich etwas von Tobi abwende und nach hinten schaue. Dort stehen meine Eltern und mein Bruder beisammen und warten darauf, dass ich mich in Bewegung setze.
"Ich sollte wohl gehen. Ich hab sie heute schon lange genug warten lassen", lache ich kurz, was er mir gleich tut. "Also... Vielleicht sieht man sich ja noch in den Ferien. Wenn nicht, dann auf jeden Fall in der Schule."
"Ja", stimmt er zu, "bis dann." Ich lächle ihm noch ein letztes Mal zu, bevor ich schließlich zu meiner Familie gehe und wir mit dem Auto zu dem Haus meiner Großeltern fahren.
***
Mittlerweile haben wir das Essen, welches unglaublich lecker war, und das Klarinettespielen schon hinter uns und die Kinder meiner Tante und das meiner Patentante warten auf die Erlaubnis, die Geschenke auszupacken. Mike und ich sind natürlich auch ganz gespannt, doch wir zeigen es nicht.
Als mein Opa nun schließlich sagt, dass wir an den Baum gehen dürfen, rasen die Kleinen förmlich auf die Päckchen zu und reißen das Geschenkpapier davon. Ich gehe ganz gemächlich auf meinen Stapel zu und betrachte ihn. Dieses Jahr ist er etwas klein ausgefallen. Natürlich bedeutet das nichts, aber wenn man dann den Stapel meiner Cousine sieht, könnte man schon eifersüchtig werden.
Nachdem ich das Papier vom ersten Päckchen befreit habe, kommt ein Buch zum Vorschein. Da ich eine ziemliche Leseratte bin, freue ich mich sehr darüber. Als nächstes erscheinen neue Ohrringe, die ich auch gebrauchen kann. Und sonst bekomme ich noch ein paar neue Hosen und etwas für die Schule.
Das neue Album von Shawn und der Hoodie sind nicht dabei. Natürlich bin ich froh, dass ich überhaupt etwas bekommen habe, denn in anderen Ländern ist das nicht verständlich. Doch ich habe mir diese beiden Dinge so sehr gewünscht, weshalb ich dementsprechend ziemlich enttäuscht bin. Jedoch lasse ich es mir nicht ansehen.
"Danke für die lieben Geschenke", sage ich deshalb zu meiner Familie und achte darauf, dass die Kleinen, die noch an das Christkind glauben, nichts mitkriegen. Bei deren freudigen Blicken werde ich etwas neidisch.
Na ja, ich sollte nicht darüber nachdenken und mit dem, was im Moment vor mir liegt, glücklich sein. Weil die Schatulle, in der die Ohrringe sich befinden, sehr klein ist und ich Angst habe, sie zu verlieren, beschließe ich, sie in meine Jackentasche zu legen. Also gehe ich hinaus auf den Gang und suche in der Garderobe nach meiner Jacke.
Als ich die Schatulle hineinfallen lasse, fühle ich zu meiner Überraschung noch etwas anderes in der Jackentasche. Meine Augenbrauen zusammenziehend, greife ich danach und stelle fest, dass es ein kleiner Brief ist. Wie kommt der denn dahin?
Die Antwort erhalte ich, als ich den Brief umdrehe und die Worte "Für Janina. Von Tobi" lese. Sofort ist die Enttäuschung wegen der Geschenke verflogen und ein Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus. Tobi hat mir einen Brief geschrieben und ihn mir zukommen lassen. Wahrscheinlich hat er ihn mir vorsichtig in die Tasche gesteckt, während ich mich nach meinen Eltern umgeschaut habe.
Aufgrund meiner Neugier, was er so geschrieben hat, schaue ich mich einmal um, um sicherzustellen, dass mich keiner fragt, was das für ein Zettel ist, und mache den Brief auf. Nachdem ich den Zettel auseinandergefaltet habe, ist folgendes zu lesen:
»Hey, Janina!
Zuerst möchte ich dir und deiner Familie frohe Weihnachten wünschen. Ich hoffe, ihr habt schöne Feiertage.
Wahrscheinlich fragst du dich, warum ich jetzt auf einmal mit einem Brief bei dir ankomme. Das liegt daran, dass es mir einfach leichter fällt, als mit dir zu reden. Ich weiß, klingt komisch, ist aber so. Und na ja, ich muss dir etwas sagen.
Seit letzter Zeit fühle ich mich in deiner Anwesenheit irgendwie anders. Ich kann es nicht wirklich beschreiben, aber es ist schön. Manchmal habe ich so ein Kribbeln im Bauch und würde ich mich nicht zusammenreißen, hätte ich ein Dauergrinsen. Ich mag es, bei dir zu sein, und ich glaube, ich empfinde etwas mehr für dich als nur Freundschaft...
Tut mir leid, wenn ich dich jetzt überrumpelt habe, doch ich wollte, dass du die Wahrheit kennst. Vielleicht hab ich damit unsere Freundschaft völlig zerstört, aber ich hoffe natürlich, dass wir weiterhin miteinander reden können.
Tobi
PS: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass dir es sogar gleich ergeht, möchte ich dich fragen, ob wir uns vielleicht bald treffen könnten. Du weißt schon, wie ein Date... Würde mich jedenfalls freuen.«
Wow, nun bin ich wirklich sprachlos. Tobi und ich haben beide Gefühle füreinander! Es war immer nur ich diejenige, die ein Gespräch angefangen hat, weil er einfach zu schüchtern war. Ich bin ja so froh, dass es nicht aus den Gründen, die ich mir vorhin ausgemacht habe, so war.
Damit er nicht lange auf eine Antwort warten und sich dauernd Gedanken machen muss, hole ich auf der Stelle mein Handy heraus und schreibe ihm: "Wie wäre es in zwei Tagen?" Grinsend stecke ich es wieder weg und mache mich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer.
Dort geht es dann ans Schrottwichteln, wobei wir alle nicht aufhören können zu lachen. Mein Opa bekommt nämlich das Puzzle von Lillifee, das ich nun endlich losgeworden bin. Bei mir kommt ein Mäppchen mit Stiften heraus, was ja noch relativ nützlich ist.
Später am Abend, als wir alle Plätzchen essen, wird mir eines klar: Es ist gar nicht so schlimm, dass ich das Album und den Hoodie nicht erhalten habe. Der Brief von Tobi bedeutet mir so unglaublich viel, dass er die beiden Sachen eh übertroffen hätte. Tobi hat mir heute Abend das beste Geschenk überhaupt gemacht,
An Weihnachten geht es nicht um materielle Dinge, denn es ist das Fest der Liebe. An Weihnachten sollte man die Zeit mit seinen Liebsten verbringen und glücklich miteinander sein. Das ist mir jetzt endlich bewusst geworden.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro