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16.

09:00
Tobias

Ich musste eingenickt sein.
Als ich die Augen öffnete, musste ich mich erst mal orientieren, bevor ich verstand, dass ich immer noch auf dem Boden des Klassenzimmers saß.

Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit und bestätigten das Offensichtliche.

Mein zweiter Blick ging direkt zu Spencer, der ebenfalls zu schlafen schien.

Mein rechtes Bein war taub und kribbelte jetzt unangenehm und mein Nacken schmerzte ebenfalls.

Ich setzte mich anders hin, doch dabei knarzte der Boden ein bisschen. Spencer fuhr hoch.

"Alles gut, ich bin's nur", flüsterte ich beruhigend.

Auch er wirkte erst ein wenig verwirrt, dann erkannte er mich und entspannte sich ein wenig.

"Weißt du wie spät es ist?", fragte ich.

Er schob den Ärmel seines Hoodies zurück und warf einen Blick auf die silberne Armbanduhr, die er dort trug.
Die, die ich ihm zum 12. Geburtstag geschenkt hatte, weil er sie unbedingt haben wollte. Seine Eltern hatten sich geweigert, so viel Geld für solchen Kram auszugeben, also war fast mein gesamtes Erspartes der letzten Monate dafür draufgegangen.

Ich hatte nicht gewusst, dass sie noch immer funktionierte, geschweige denn, dass er sie noch trug.

"Kurz nach neun. Morgens", beantwortete er meine Frage.

Sein Blick verweilte bei der Uhr, vermutlich dachte er gerade an das gleiche wie ich noch vor wenigen Sekunden.

"Glaubst du, man sucht nach uns?"
Vermutlich startete er nur ein Gespräch, um von der seltsamen Stille wegen der Uhr wegzukommen.

"Sicher", sagte ich und verdrehte innerlich die Augen. "Die wissen doch inzwischen, dass wir hier sind. Sie können nicht einfach Schüler zurücklassen."

Spencer nickte wenig überzeugt, während ich aufstand und aus dem Fenster sah. In der Ferne waren noch immer die Lichter der Autos zu sehen, die jedoch zu weit weg waren, um die zugehörigen Leute auf uns aufmerksam zu machen.

Das Klassenzimmer lag einfach absolut ungünstig. Als wir hier her zurückgegangen waren, hatte ich das nicht bedacht, doch jetzt wurde es mir schmerzlich bewusst.

"Draußen sieht es immer noch nach Großeinsatz aus", bestätigte ich meine Theorie und setzte mich wieder. "Aber wir können niemanden auf uns aufmerksam machen..."

"Tut mir leid, dass ich dich vorhin so überrumpelt habe", sagte Spencer plötzlich.

Das waren definitiv zu viele Zugeständnisse von seiner Seite in den letzten Stunden.

"Ist okay. Ich wusste einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte. Dabei muss ich mich selber auch entschuldigen. Dafür, dass ich aufgegeben habe."

Spencer stand die Verwirrung geradezu ins Gesicht geschrieben.

"Irgendwann hab ich einfach aufgegeben. Eine Schutzmauer errichtet und weder dich, noch jemand anderen mehr an mich rangelassen. Und gleichzeitig habe ich nicht mal mehr versucht, mich mit dir zu versöhnen, auszusprechen oder sonst irgendwas."

"Ich hab vor dir aufgegeben."

"Damit hast du aber selber umzugehen. Das hat vielleicht wehgetan, aber immerhin bin ich daran nicht selber Schuld."

Er zuckte mit den Schultern.
"Jeder hat sein Päckchen zu schleppen, was?"

Ich musste lachen.
Spencer war nie ein großer Poet gewesen und das würde sich auch nie ändern.

"Also...dann standest du wirklich auf mich?"

Im nächsten Moment wollte ich es zurücknehmen doch es war zu spät.
Doch zu keiner Überraschung grinste er nur.

"Jap. Ziiiemlich."

"Ach, jetzt kannst du darüber lachen?"

"Bleibt mir was anderes übrig? Besser als hier wer weiß wie lange zu schweigen, hast du selbst gesagt."

"Ach ja? Kann ich mich nicht dran erinnern."

"Du hast gesagt, wir könnten da rauf klettern!"

"Kann ich mich gar nicht dran erinnern..."

"Du bist gemein. Man soll nichts versprechen, wenn man es nicht halten kann!"

"Weißt du noch, das Baumhaus?", fragte ich.

Spencer sah für einen Moment verwirrt aus, dann lächelte er bei dem Gedanken.
"Die Jungs aus dem Dorf hatten es gebaut und dann verrotten lassen. Wir dachten wir könnten hoch, aber es war von der Stadt gesperrt worden."

"Du warst so wütend auf mich!"

"Ja, berechtigterweise! Okay, nicht wirklich", lenkte Spencer ein. "Glaubst du, es könnte wieder so sein?", fragte er nach einer kurzen Pause.

"Wie?"

"Wie damals? Ich wollte dich nie verlieren. Du warst mein bester Freund. Und ich hab einfach zu spät verstanden, was mit ohne dich fehlte."

Ich nahm alles zurück: Vielleicht steckte in ihm doch ein kleiner Poet.

"Ich fände es gut. Aber deine lieben Freunde könnten da was dagegen haben."

"Die beiden sind Idioten. Klar, sie sind meine Freunde, aber...sie sind nicht immer die Schlausten. Sie hätten niemals was mit mir zu tun haben wollen, wenn sie die Wahrheit gewusst hätten."

Mein Magen gab ein lautes, unzufriedenes Grummeln von sich und ich musste wieder lachen.

"Eine Moonschnecke wäre jetzt gut. Und vielleicht eine heiße Schokolade von meiner Mum..."

"Hör auf, jetzt hab ich auch Hunger!"

"Ist doch aber wahr!"

Für einen Moment herrschte Stille, während wir beide unseren eigenen Gedanken nachhingen.

Wie oft hatten wir uns bei mir getroffen, nur um am Küchentisch Spiele zu spielen und die unglaubliche heiße Schokolade meiner Mum zu trinken.

Oder waren zusammen durch den naheliegenden Wald gestreift, immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer.

Spencers Familie war nur eine Straße weiter eingezogen, als wir beide in die 3. Klasse kamen.
Wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden und waren jahrelang untrennbar gewesen.
Meine Mum und seine Eltern hatten sich ebenfalls schnell angefreundet und wir hatten sie oft belauscht, wie sie zusammensaßen und plauderten, oder Witze über uns machten.

Niemand hatte damit gerechnet, dass diese Freundschaft kaputtgehen würde.

Doch nachdem Spencer uns über 2 Wochen nicht mehr besucht hatte, hatte meine Mum dann doch nachgehakt.

Ich hatte ihr erzählt, dass wir uns zerstritten hätten, und dass es schon länger nicht mehr so war wie früher.

Sie gab sich mit dieser Antwort zufrieden, auch wenn sie natürlich bemerkte, dass noch mehr dahintersteckt musste.

"Wollen wir Hangman spielen?", fragte Spencer aus dem Nichts.

"Bitte was?", fragte ich lachend.

"Hangman. Wir können die Tafel benutzen, hier liegen doch sicher auch irgendwo noch Kreiden herum."

Er sprang auf und machte sich auf die Suche nach Kreiden, die er schon nach kurzer Zeit fand.

"Ich fange an!", rief er mit beinahe kindlichem Eifer und begann, sieben Striche an die Tafel zu zeichnen.

Lachend stand ich auf und setzte mich auf einen der Tische weiter vorne im Klassenzimmer.

"E."

"Falsch!"

"T."

"Oh Mann, du bist immer noch so schrecklich in dem Spiel."

"I!"

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