2.
Ayanes Sicht:
Ich lebte schon mein ganzes Leben auf der Straße, aber noch nie waren die Bedingungen so hart wie jetzt.
Die Reichen schauten auf mich herab und andere Menschen mobbten mich.
Ich bekam nicht genug Essen, um mich dauerhaft zu ernähren und jetzt war mein Vorrat schon sehr knapp.
Mit jedem Tag wurde es härter Essen zu besorgen.
Die Polizei suchte mich auch schon überall, ich konnte nirgends hingehen ohne gefunden zu werden und ich wollte jetzt wirklich nicht im Knast landen.
Und heute war es soweit, ich musste mich auf Essenssuche begeben.
Yay!
Langsam kroch ich aus meinem dunkeln Loch.
Naja, eher aus einer verfallenen Hütte am Rande der Stadt und lief den Weg entlang, der in die Stadt führte.
Ich schaute mich um, ich suchte in jedem Mülleimer, bei jedem Stand am Markt an dem ich vorbei kam.
Ein, zwei Äpfel nahm ich unaufällig an mich und das eine oder andere Portemonnaie nahm ich mir ebenfalls mit.
Und als ich dann endlich genug gesammelt hatte, bewegte ich mich in Richtung Supermarkt.
Erstmal alle lebenswichtigen Dinge einkaufen und dann ab nach Hause, ich wollte nicht, dass mich jemand vom Militär hier findet.
Zum Glück war der Weg dorthin nicht weit und kurze Zeit später stand ich auch schon vor den Regalen.
Die Tür vom Einkaufsladen ging auf und zwei Personen betraten den Laden.
Beide trugen sehr formale Kleidung, ich wagte einen vorsichtigen Blick nach oben, es waren eine Frau und ein Mann, beide hatten die gleichen hellen Augen aber verschiedene Haarfarben.
Die Frau war schwarzhaarig und der Mann dunkelbraunhaarig.
Die sind doch nicht etwa vom Militär....?
Dabei hatte ich es mir so sehr gewünscht, dass sie eben nicht hier auftauchen würden.
"Oh, hallo Kisaki-chan und Hayato-chan was führt euch hierher?", fragte eine alte Dame, die Besitzerin des Ladens.
"Hallo Suzuki-san.... eigentlich sind wir hier, um einzukaufen, aber vom Militär haben wir die Meldung erhalten, dass hier sich ein Dieb aufhält.", Ich zuckte zusammen, die meinen doch hoffentlich nicht mich oder?
"Wirklich? Was soll ich tun?", fragte die alte Dame ängstlich.
Der junge Mann lächelte. "Am besten tun sie nichts, es soll keine Panik ausbrechen. In null Komma nichts haben wir das hier erledigt, also entspannen Sie sich", sagte er und grinste breit.
Die beiden durchsuchten den Landen genaustens, jeden Millimeter.
Die Kunden wurden darauf aufmerksam und starrten die beiden an.
"Boa sind das nicht die Kinder aus der Familie Sanada?" fragte ein Mädchen neben mir, erschrocken sprang ich erstmal ein Stück weg, wer sind die? Superstars? So wie Taylor Swift? Oder Justin Bieber? Dabei find ich Justin Bieber doof aber seine Musik ist geil, das musste ich eingestehen
"Wer ist denn bitte die Familie Sanada?", fragte die Freundin des Mädchens, überrascht sah ihre Freundin sie an "WAS? Du kennst die nicht? Sie sind mega reich und haben auch sehr viel Einfluss.... UND..... Ihr Sohn sieht verdammt geil aus"
Ich verstand es glaube ich nicht richtig, dieser Furz soll gut aussehen?
Wo bitte sah er denn gut aus? Okay... er war schön groß... super guter Körper....und schöne Haare....stopp was laberte ich hier?
Ich will ihn essen.
Ich hab Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Ich will ihn essen.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
Hunger.
HUNGER!
Mit einem Schrei sprang ich auf und rannte auf ihn zu.
Er stand einfach weiter da und sah sich die Gegend an, er ignorierte mich.
Doch bevor ich diese leckere Person überhaupt erreichen konnte, wurde ich durch einen Tritt aus dem Laden geschossen.
Die Scheibe zerbrach und ich stieß gegen die harte Hauswand auf der anderen Seite der Straße.
"Wir werden für den Schaden aufkommen Suzuki-san", versicherte die Frau und ging auf mich zu, hektisch sah ich mich um, nirgends war ein Platz zum Verstecken und ich glaube in meiner Verfassung würde ich nicht gegen sie in einem Kampf ankommen.
"Ganz schön selbstsicher meinen Bruder anzugreifen", sagte sie und machte einen Schritt nach dem anderen, ich schwieg.
"Sag mir warum? Warum hast du ihn angegriffen?" immer noch Schweigen von mir.
Sie seufzte "Du hast wahrscheinlich lange nichts mehr gegessen und hattest Hunger....ich wusste es doch", meinte sie und grinste breit.
Ich hörte weitere Schritte, die Autos auf der Straße blieben stehen, die Fahrer blieben im Auto sitzen, sie hatten Angst raus zu kommen.
"Hayato ich bekomm von dir ein Essen gespendet", sagte die Frau "Was?! Das war so nicht ausgemacht! Warum musst ich den Köder spielen Nee-san!", beschwerte er sich sogleich "Na und es hat doch alles so geklappt wie es sollte", meinte sie nur und sah auf mich hinunter.
"Was willst du tun?", fragte Hayato sie.
Ich war still, ich suchte immer noch nach einem Fluchtweg, egal wie und wo, ich brauchte einen! Sie würden mich töten wenn ich hier bleiben würde.
"Keine Angst wir haben nicht vor dich zu töten", sagte sie.
Ich sah auf...bitte was??? Das meint sie doch nicht jetzt im Ernst oder?? Hatte sie gerade meine Gedanken gelesen?!
"Mein Name ist Sanada Kisaki und ich lasse dich am Leben"
Ich konnte mein Leben nicht fassen, ein Soldat vom Militär lässt mich am Leben?
Ich sah ihr fest in die Augen, ich wollte sicher gehen, dass sie mich nicht anlügt, aber sobald ich in die Augen sah, spürte ich einen Eiskalten Schauer an mir hoch laufen.
Eiskalt.
So kalt wie das Eis.
Keine Emotionen.
Einfach nur Eis.
Ihr Ausdruck war kalt, sie hätte mich ganz sicher getötet.
"Sie macht sich nicht die Hände schmutzig, wenn sie es nicht muss, du bist nichts besonders", klärte mich der Junge auf, seine Augen strahlten wärme aus, aber seine Worte waren kalt.
"Komm mit....wir helfen dir", sagte er und zog mich auf die Beine.
Wackelig stolperte ich ihnen hinter her, ich wusste nicht wo ich jetzt hin sollte, war ja auch egal ich konnte nirgends hin.
Egal wo, die beiden würden mich wieder finden, ganz sicher.
Wir liefen ein Stück, bis wir bei einer Limosine stehen blieben "Steig ein" kam der Befehl von dem Jungen.
Ich stieg ein und setzte mich, Hayato neben mich und gegenüber von uns Kisaki.
Sie holte ihr Handy raus und telefonierte "wir nehmen dich mit auf unser Anwesen, dort wirst du Essen, Kleidung, ein Bad und deine neue Aufgabe bekommen...wir retten dich nicht umsonst", erzählte er mir, ich schluckte, was der Preis wohl war?
"Aber sag mir wie heißt du?" fragte er mich lächelnd "Tanaka......Ayane" stotterte ich, er lächelte breit "Schöner Name" .
Als ich sein Gesicht sah, lächelte ich leicht.
"Ichimura-san bitte halten sie hier", bat Kisaki "wo willst du hin Nee-san?" fragte Hayato überrascht "Ich muss noch mal zum Hauptkommandanten, fahrt ihr schonmal nach Hause und ruht euch aus" sagte sie lächelnd und stieg aus, als das Auto anhielt.
Dann fuhren wir weiter, ich sah mir Kyoto an, es war eine wunderschöne Stadt, ich bin froh hier zu sein.
Nicht lange und schon kamen wir beim riesen Anwesen der Sanada an.
Hayato stieg aus und hielt mir die Tür auf, dann stieg ich als nächstes aus.
Er lief vor mir und ich hinter ihn, die Haustür wurde von einem Butler geöffnet und drinnen standen in einer Schlange, mehrere Dienstmädchen "Willkommen zu Hause Hayato-sama" begrüßten sie ihn alle.
Ich zuckte zusammen "Brauchst keine Angst haben sie sind ganz lieb zu dir", versichert er mir grinsend "Ahhh Shimizu-chan könntest du dich um sie kümmern?" fragte er ein schwarzhaariges Mädchen mit Brille.
Sie sah mich an und nickte dann "Wenn der junge Herr es so wünscht, natürlich, bitte folgen sie mir Tanaka-sama", sprach sie mich an.
Ich konnte es nicht ganz fassen wo ich gerade war.
Sie wuschen mich, ich bekam neue Kleider zum anziehen, und tolles Essen.
Ich lag gerade im Gästezimmer auf den Bett und entspannte mich, als es an Tür klopfte "Herein" sagte ich und setzte mich hin, Shimizu kam rein "Der werte Herr und das junge Fräulein mögen dich sehen" verdattert stand ich auf und folgte ihr in das riesige Wohnzimmer.
Und mit riesig meine ich das auch so, es ist mega riesig!!! Das ist doch nicht mehr lustig!!
"Setzt dich Tanaka-san" ,sagte die Stimme von Kisaki und als ich mich umdrehte erblickte ich sie.
Sie hatte noch immer ihre Uniform an und neben ihr lehnte an der Lehne ihres Sessels ein langes Schwert.
Vorsichtig setzte ich mich, ohne das Schwert aus den Augen zulassen, ihr gegenüber "Das hier ist mein Vater" sagte sie und deutet auf den alten Mann neben ihr, ich hörte aus ihrer Stimme heraus, dass sie diesen Mann nicht mochte.
Aber ich wusste gar nicht warum, sie waren doch Familie, dann sollten sie sich doch nicht hassen.
"Hallo", begrüßte ich ihn leise "Ich weiß gar nicht wie ich Ihnen danken kann-" ,fing ich an und wurde auch sogleich von Kisaki "Du kannst uns Danken" ,sagte sie und ich sah überrascht auf "Wie?" "Indem du nach Tokyo gehst und dort für das Militär arbeitest"
Ich erstarrte.
Das konnte sie doch nicht wirklich von mir verlangen oder?
"Ich weiß was mit deiner Familie passiert ist und um dich zu schützen muss ich dich zwingen dem Militär beizutreten", erklärte sie, ich schüttelte den Kopf "nein...." ,sagte ich immer noch nicht ganz auf der Höhe.
"Du hast keine andere Wahl, heute habe ich dich noch raus schlagen können, ein weiteres mal wird es nicht klappen" ich schüttelte den Kopf "nein!" ,sagt ich jetzt bestimmt.
Stille.
Ich hoffte sie hatte es aufgegeben.
"Dann stirb"
Ich riss meine Augen auf, wollte mich irgendwie verteidigen, doch es war schon zu spät.
Sie stand vor mir ihr Katana hielt sie mir an den Hals "Eine Falsche Bewegung und du bist tot" ,drohte sie mir und starrte mich kalt an.
Ich schluckte "Ich gebe dir nur noch diese Chance....entscheide dich Weise" sie ging ein Stück von mir weg und streckte ihr Schwert wieder in die Scheide "Tanaka-chan ich würde tun was Nee-san dir da vorschlägt" ,sagte eine weitere Stimme, Hayato
"Warum?!" "Weil sie dich sonst gnadenlos in Stücke reißen wird." Ich schluckte das wollte ich jetzt wirklich nicht.
Aber dem Militär beitreten, wollte ich auch nicht.
"Wir bezahlen dir auch deine Reise dorthin, eine Wohnung und geben dir Vorschläge für ein Job, wenn du willst bezahlen wir dir sogar ein Jahr auf der Oberschule", bot mir Kisaki an.
Ich seufzte, ich wollte nicht sterben, ich bin noch viel zu jung dafür! "okay ich nehme an"
Und das war der Grund weshalb ich jetzt, einen Tag später, im Zug saß und nach Tokyo fuhr.
Im Zug lernte ich Nakamura Hiko kennen und einen alten Typen namens Steffan Tobias kennen und kaum hielt der Zug an, schon sprang Hiko raus.
Sie hatte irgendwie Angst vor Tobias bekommen.
Ich zuckte nur mit den Schultern und bemerkte, dass sie ihren Koffer vergessen hatte.
Ich seufzte eine weiters mal und nahm ihn einfach mit, schaden kann es ja wohl nicht.
(Nee-San ist japanisch für Schwester, also so reden Geschwister ihre Schwester halt in Japan an)
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