Fandom: Euphoria

Jules war schon seit Ewigkeiten verschwunden. Ich hatte das Bedürfnis, bei ihr zu sein, ihre Nähe zu spüren, ihren Atem auf meinem Hals, dass ich es nicht mehr aushielt. Ich fühlte mich wie eine Psycho-Stalker-Freundin, aber gerade war mir das egal. In meinem Kopf rauschte es vor Gedanken und ich wollte sie alle loswerden. Dafür gab es allerdings nur zwei Wege: Jules oder Drogen. 

Definitiv entschied ich mich für Jules. 

Ich durchsuchte die Toiletten, was nicht so einfach war, weil überall Mädchen waren die tuschelten oder Selfies machten oder weiß Gott was. 

"Jules?", fragte ich schließlich, nachdem ich unter einer Kabine durchgeschaut hatte und Schuhe gesehen, welche Jules' sehr ähnlich sahen. 

Die Tür öffnete sich langsam, dann schneller und Jules lächelte mich an. Sie zog mich hinein und schloss wieder ab. Mir wurde auf einmal ganz heiß. 

"Wieso küsst du mich nicht?", fragte sie. 

Ich starrte auf meine Schuhspitzen. "Äh - was?", ich kicherte unsicher. 

"Wieso küsst du mich nicht? Willst du es etwa nicht?". 

"Ähm, also ich meine - willst du das denn?". 

Sie sah mich traurig an. "Ich will, dass du es so sehr willst, dass du gar nicht fragen musst". 

"Jules", sagte ich sanft, "So bin ich nicht. Ich kann es nicht tun ohne - sicher zu sein. Ich mag es nicht, nicht sicher zu sein. Das - das macht mich unsicher". 

"Ich weiß". Sie strich mir Haare hinters Ohr und sah mir tief in die Augen. "Rue, ich will es. Sehr sogar". 

Ich grinste. "Ich auch". Ich beugte mich nach vor und drückte ihr zuerst einen sanften Kuss auf die Lippen, dann hielt ihre Zunge die meine gefangen und wir küssten uns leidenschaftlich. Wir waren fest umeinander verschlungen. 

Irgendwann begannen wir uns anzugreifen, und ich weiß bis heute nicht, wie lange wir da drin waren. Aber es passierte Magie zwischen uns.