Prolog
Nervös zupfte ich an dem Ärmel meiner Jacke herum, ich saß auf einer Bank gegenüber des Empire State Buildings und sah fast jede Minute auf eine umgebaute Armbanduhr, die mir Tony angedreht hatte. Ich hatte vor den Olymp nach langer Zeit mal wieder zu besuchen, aber das natürlich nicht ohne einen Grund: Ich wollte die Götter um etwas bitten.
"Kann ich jetzt reingehen ?", fragte ich Natascha leise über den Mikrochip in meinem Ohr. "Nein, noch nicht. Warte noch kurz.", kam auch prompt die Antwort. Genervt seufzte ich und zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht, ich saß hier schon über zehn Minuten und beobachtete die Menschen oder Halbgötter, die das Gebäude betraten oder es verließen. Ich musste darauf warten, dass Tony und Clint ihre Positionen um mich herum eingenommen hatten, aber so wie ich die beiden kannte hatten sie sich auf dem Weg bestimmt noch irgendetwas zu Essen gekauft. Unruhig rutschte ich auf der Bank herum und schloss kurz die Augen, um mich zu beruhigen, was aber irgendwie nicht so wirklich funktionierte. "Du kannst jetzt rein gehen.", ertönte plötzlich wieder Natascha's Stimme in meinem Ohr. Etwas zu euphorisch sprang ich auf und zog so die Blicke von ein paar Fußgängern auf mich, die mich argwöhnisch musterten. Ich zwang mir ein Lächeln auf und hastete dann zur Eingangstür des ESB. "Hast du nicht etwas vergessen ?" Erschrocken zuckte ich zusammen, Natascha hatte trotz der Tatsache, das ich sie auch hören konnte, wenn sie flüsterte, geschrien. "Dein Mundschutz !", erinnerte sie mich mit einer entnervten Stimme. Bei meiner Aufregung hatte ich ganz vergessen, dass ich meine Identität fürs erste geheim halten sollte, immerhin hatte ich die Götter wirklich lange nicht mehr gesehen. Mein Aussehen war aber nicht das einzige Problem, auch meine Aura war ziemlich auffällig, da sie viel stärker war, als die des ganzen Olymps zusammen, aber ich hatte schon vorgesorgt, bevor ich losgegangen war, hatte ich sie mit der eines normalen Sterblichen ausgetauscht. Ich lächelte dankend und zog mir dann meinen schwarzen Mundschutz vors Gesicht. Ich warf meinen Spiegelbild in der Glastür noch ein letzten Blick zu und betrat dann das Foyer.
Zu meinem Erstaunen war es im Gegensatz zu den ganzen Leuten, die das Gebäude betreten hatten, ziemlich leer. Eine kleine Gruppe Jugendlichen hatte es sich auf einem Sofa bequem gemacht und unterhielten sich leise, die Aura, die sie umgab schrie praktisch schon Halbgötter. Ich ließ meinen Blick weiterschweifen, bis er schließlich am Tresen hängen blieb. Der Typ, der dahinter saß, hatte den Kopf in ein Buch gesteckt und schien die Welt um ihn herum gar nicht wahrzunehmen. Ich räusperte mich einmal laut, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen und lehnte mich dann etwas gegen den Tresen. Wie in Zeitlupe hob der Mann seinen Kopf und musterte mich dann von oben bis unten, für ihn musste ich bestimmt wie ein Sterblicher aussehen. "Name und Anliegen.", sagte er sichtlich genervt und war schon kurz davor sich wieder zu seinem Buch zu drehen. Doch das konnte ich nicht zulassen. "Ich will zum 600. Stock.", erwiderte ich einfach, ohne mich von seiner unmöglichen Einstellung abschrecken zu lassen, es war ja nicht das erste Mal, dass ich hier war. "Junge, ich glaube du bist im falschen Gebäude, hier existiert kein 600. Stockwerk.", antwortete der Mann nun etwas lauter und starrte mich wütend an. "Geben sie mir die Karte oder sie werden einen schmerzhaften Tod erleiden müssen und das wollen wir ja wirklich nicht.", murmelte ich leise und ließ seinen Schatten wie eine Schlange seinen Körper hochkriechen, als sie bei seinem Hals angekommen war, drückte ich zu, aber nicht zu stark, damit er noch atmen konnte. Mit vor Schock geweiteten Augen griff der Mann in seine Tasche und zog die goldene Schlüsselkarte heraus, die er mir langsam über den Tresen zu schob. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht erwartet, dass es so schnell gehen würde, ich hatte mich nichtmal angestrengt, sein Schatten hatte sich ganz einfach selbstverständig gemacht. Freundlich lächelte ich und nahm die Karte entgegen, doch gerade als ich mich zum Gehen wenden wollte, hielt er mich noch einmal auf. "Wie heißt du ?" Etwas überrascht von der Frage drehte ich mich wieder zu ihm um und hob die Kapuze, sodass er meine Augen sehen konnte.
"Ich heiße Percy, Percy Jackson."
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