Noch ein Pierce
Als sie ankamen, sah es wirklich schlimm aus. Es stand nur mehr das Gerüst. In jeder Ecke saßen Verletzte. Alle schnell irgendwie verbunden. Der höchste Offizier begrüßte sie nicht einmal, so verwirrt war er. Jede Minute schlug eine Bombe ein und erschütterte den Boden. Hawkeye und Michaela sahen sich mal die Einrichtung an. Es sah mager aus. Sofort begann der Chrirug den unverletzten Soldaten Anweisungen zu geben: "Wir brauchen viel Alkohol. Zum desinfizieren. Auf die Böcke legen wir die Tragen, denn die sind das sterilste hier. Und Michaela, du holst das Werkzeug." Sie hastete hinaus, schnappte die drei Taschen und rannte wieder zurück. Derweil lagen schon drei Männer auf dem Tisch und Hawkeye hatte die Ärmel zurückgekrempelt. Sie schnappte sich die große Flasche Alkohol und leerte eine kleine Schüssel voll. Sie warf die Instrumente hinein. Die waren steril. Hawkeye nahm ihr die Flasche ab und desinfizierte die erste Wunde mit einem ordentlichen Schluck Spiritus. "Hey Schätzchen. Spiel mir heute mal bitte den Anästhesisten." Sie warf das Zeug auf den Boden und nahm die Schale mit sich. Auf dem kleinen Tisch lagen schon ein paar Skalpelle, dort platzierte sie es. Sie schnappte sich das Gerät für die Narkose und leitete diese sofort ein. Bei jeder Bombe fiel kleiner Staub auf die Patienten und somit auch in die Wunden. Nachdem der erste operiert war, wurde Michaela auch eingespannt. Die übrigen Soldaten übernahmen die Anästhesie. Bei jeder Bombe beugten sich die Chirurgen über die Verletzten. Und es waren nicht wenige.
Nach einer wirklich arbeitsreichen Schicht schliefen alle. Bis auf die zwei. Sie aßen erst einmal etwas. Aus der Dose. Sie wussten beide nicht richtig, was es war, dennoch war es fast besser als das Essen im Messezelt. Michaela schnappte sich die Decken, während Hawkeye die Dosen und Löffel verräumte. Sie lehnten an der Wand und hatten nicht einmal ein Bett. Das gab es nicht mehr. Sozusagen es war keines mehr frei, da sie so viele Verletzte hatten. Er kuschelte sich zu ihr unter Decke und legte einen Arm um sie. "Das hast du heute wirklich toll gemacht." "Du aber auch." Sie umklammerte ihn und schlief mit dem Kopf auf seiner Brust in den Folgesekunden ein. Er folgte in die Traumwelt.
Von Schüssen wurden sie wach. Richtig herausgerissen. Als sie aufgestanden sind, ist auch schon der LKW mit frischen Verletzten vorgefahren. Der Fahrer sprang von seinem Lenkrad hervor. Nervlich fertig und schrie abgehetzt: "Wir brauchen einen Arzt. Der Notarzt ist verwundet." "Ich komme gleich.", rief McLennon und rannte ihre Tasche holen. Hawk hetzte nach: "Michaela, ich brauche dich." "Du kannst das. Ich bin heute Abend wieder da." Ganz unerwartet drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange. Sie rannte an ihm vorbei, an die Beifahrerseite und da fuhr er auch schon los. Hawkeye hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache, machte sich dennoch an die Arbeit.
Es war kein wirklich langer Weg, doch als sie ankamen, sah es noch schlimmer aus, als beim Roten Kreuz Stützpunkt. Ein Zelt. Überall Verwundete. "Los, los.", trieb sie der Fahrer an. Sie sprang aus dem Laster und sofort in das Zelt. Dort sah sie den Arzt. Mit einem großen Blutfleck am Arm. "Gott sei Dank. Vielen Dank, dass Sie so schnell gekommen sind." "Kein Problem.", sie gab sich die Hände, "Was haben wir zu tun? Ich bin Sergeant Michaela McLennon." "Captain Ben Pierce. Der Feind kommt näher." "Del Feind ist schon da.", sprach ein koreanisch-chinesischer Dialekt am Ende des Zeltes. Eine Waffe auf beide gezückt. Sie hielten reflexartig die Hände hoch und rührten sich nicht. "Sie werden doch keine Ärzte umlegen?", fragte das taffe Mädchen. "Nein. Mitkommen." Sie gingen langsam auf den General zu. Der stieß sie mit der Waffe voran zum LKW. Das ganze kleine Lager war von Koreanern umstellt. "Können Sie fahlen?", fragte er. "Ja." "Dann machen Sie." Sie stieg ein und startete den Motor. Auf der Sitzbank vorne, saß der Koreaner und daneben der Dok, der mit den Schmerzen kämpfte. "Wie heißen Sie, wenn ich fragen darf?" Der gewöhnliche Hardcase-Effekt. Obwohl die Waffe die ganze Zeit auf sie gehalten wurde, kamen solche fragen. "Genelal Doktol Lin Tam. Ich bin auch Alzt." "Haben Sie sich auch für etwas spezialisiert?" Er senkte die Waffe. Genau das wollte Michaela erreichen. Sein Vertrauen gewinnen. Der Captain sah nur etwas erschrocken aus der Wäsche und hielt sich aus dem Gespräch heraus. "Ja. Ich bin auf Heilkläutel spezialisielt. Und Sie?" "Ich bin Chirurgin." "Links." Sie bog in eine Straße ein und blieb vor einem Lager stehen. "Aussteigen." Sie stellte den Motor ab und folgte den Anweisungen. "Was wollen Sie eigentlich von uns?" Zu einer Antwort kam er nicht, da sie schon an einem Soldaten beschäftigt war. Ein Koreanischer. Schwer verletzt auf einer Trage. "Gebt ihm eine Bluteinheit und dann ab in den OP." Sie sahen sie etwas schräg an. "Versteht ihr nicht? pi balo susulsil yunis. loseu!" Da verstanden sie. Ihr Koreanisch war doch nicht so schlecht, wie Hawkeye es einmal beschrieben hatte. "Haben Sie einen Chirurgen da?", fragte Michaela den koreanischen Doktor, der verwundert war. Seine Gefangenen haben sich noch nie so benommen. Die meisten hatten Angst und haben sich nicht einmal getraut nach seinem Namen zu fragen. Als hätte sie keine Angst vor ihm. Respekt hatte sie, doch keine Angst. Sie war ruhig, als würde sie mit ihren eigenen Männern sprechen. "Wir haben nur einen." "Wie viele Verletzte?" "Ein paar dutzend." "Darf ich helfen?" "Das erste Zelt."
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