Kapitel 4
,,Okay. Er bekommt übermorgen einen Verweis. In den letzen Tagen, in denen er hier auf unserer Schule ist, kann er versuchen mit Extraaufgaben, mehr Hausaufgaben und Nettigkeiten sich den Verweis zu ersparen. Du kannst jetzt gehen, Teylee. Und schicke Jim bitte zu mir rein.", endete der Direktor und ich stand ohne Widerrede vom Stuhl auf, und ging aus dem Rektorzimmer. Neben der Tür saß Jim auf einem der Stühle.
,,Du sollst rein.", sagte ich monoton und schenkte ihm keinen einzigen Blick. Schweigend stand er auf und betrat das Rektorzimmer. Dann schloss er die Tür hinter sich.
Plötzlich fingen meine Hände wieder an zu zittern, mir wurde übel und kalter Schweiß stand mir auf der Stirn. Ich schrie nach Hilfe und dann wurde mir total schwindelig.
Sofort rannten mir zwei Lehrer und drei Schüler herbei, um zu helfen. Aus dem Rektorzimmer kamen Jim und der Direx erschrocken herausgelaufen.
,,Ganz ruhig, atme gleichmäßig. Ein und aus.", beruhigte mich ein älterer Junge, und die Lehrer stützen mich. Immer mehr Schüler kamen um zu gaffen, und die Lehrer mussten sie andauernd wegschicken. Nach ungefähr sieben Minuten ging es mir wieder normal.
"Siehst du, was du angestellt hast?!", brüllte der Junge Jim an. Doch Jim ging einfach. Ihm ging es wohl alles am Arsch vorbei, war ja klar. Aber was erwartete ich auch von ihm?
Nachdem ich mehrfach den Lehrern und dem Direx versichert hatte, dass es mir gut ging und ich nicht nach Hause gehen musste, lief ich zum Musiksaal. Ich war zwar schon vor Unterrichtsbeginn der ersten Stunde beim Rektor aufgetaucht, aber nun verpasste ich doch die Hälfte des Unterrichts. Als ich reinkam, stürmten alle besorgt auf mich ein. Es wurde mir etwas zu viel, und meine Hände zitterten auch schon wieder etwas, also zog Bea mich weg zu ihrem Platz. Wir stellten einen Stuhl neben ihren, sodass ich auch noch einen Platz hatte.
Mr. Smith war wohl gerade nur etwas holen, da er gerade wieder reinkam. Als er mich sah, kam er erstmal zu mir.
,,Jeder an der Schule hat von dem Unfall gehört. Wie geht es dir? Wir haben uns echt total Sorgen um dich gemacht.", sagte er besorgt. Ich mochte unseren Musiklehrer.
,,Es geht mir schon viel besser, danke der Nachfrage. Nur habe ich ab und zu...gesundheitliche Probleme wie Übelkeit, Kopfweh, Schwindelgefühl und Zittern der Hände."
,,Aber die Ärzte haben gesagt, dass das in ein paar Tagen wieder verschwinden wird.", fügte ich hinzu, als ich seinen besorgten Blick sah. ,,Das ist doch schonmal gut. Und was hat das Gift mit deinem Körper gemacht?", fragte er dann und alle wurden still und warteten aufmerksam auf meine Antwort.
Eigentlich wollte ich niemandem außer meiner Familie und engsten Freunden von den Veränderung meiner DNA und der Genmutation erzählen. Aber jetzt musste ich wohl. Innerlich wappnete ich mich schon.
,,Genmutation und Veränderung meiner DNA. Doch was genau das an mir verändert, konnten wir noch nicht feststellen."
Sofort quasselten alle durcheinander und Mr. Smith musste sie mehrmals zur Ruhe bitten.
Dann klingelte es aber schon und wir gingen.
Viele Schüler umringten mich und wollte Fragen stellen. Zum Beispiel: ,,Wirst du dann irgendwelche Kräfte bekommen?", ,,Bist du Spiderman in weiblich?" ,,Was ist, wenn deine Symptome immer schlimmer werden?"
Ich antwortete extra immer so, dass es für die anderen langweilig und uninteressant wurde. Dann ließen sie von mir ab.
,,Oh man.", sagte Bea und sah mich an, ihre Lippen zu einer schmalen Linie gepresst. ,,Die nächsten Tage werden schwierig."
Das regte mich gerade voll auf. Ich wollte keine Aufmerksamkeit. Ich wollte nicht im Mittelpunkt stehen und mit Fragen vollbombardiert werden. Doch eine andere Wahl hatte ich wohl nicht.
Wir gingen in unser Klassenzimmer, in dem wir danach Mathe haben würden. Ich setzte mich neben meine Beste Freundin und teilte meine Bretzel mit ihr.
,,Was denkst du, ist mit der Mutation meiner Gene? Wird noch was passieren? Und was?", fragte ich sie und brach damit unser Schweigen. Sie kaute runter und brauchte eine Weile, bis sie antwortete. ,,Ich glaube nicht, dass absolut gar nichts passieren wird. Ich glaube eher, dass es vielleicht ein paar kleine Veränderungen gibt, die wir kaum spüren werden. Zum Beispiel einen neuen Charakterzug, Änderungen bei deinem Geschmack und vielleicht bekommst du Sommersprossen. Sowas könnte ich mir vorstellen.", sagte sie nachdenklich.
"Du hast Recht. Ich mache mir gerade nur ein bisschen Sorgen.", gab ich zu und kaute auf meiner Unterlippe herum.
"Musst du aber nicht. Alles gut.", sie umarmte mich und ich kuschelte mich an ihre Schulter.
Mathe machte heute gar keinen Spaß, der Lehrer hatte schlechte Laune und war echt hart zu uns. Wir bekamen ein großzügige Menge an Hausaufgaben auf und dann gingen wir in die große Pause.
Bea und ich setzten uns auf eine der Bänke und rätseln an einer Aufgabe. Doch plötzlich bekam ich wieder das komische Gefühl, dass ich seit dem Krankenhaus nicht mehr gespürt hatte. Und dann hatte ich das Gefühl, dass jemand hinter uns war. Blitzschnell drehte ich mich um, und sah Elli hinter uns. Sie zog einen Schmollmund.
,,Ich wollte euch doch erschrecken!", jammerte sie. ,,Außerdem hab ich mich extra bemüht leise zu sein. Wie hast du mich bemerkt?"
,,Keine Ahnung.", sagte ich ehrlich. Dann half sie uns bei der Aufgabe, und wir gingen wieder rein für Deutsch. Oh nein, sogar zwei Stunden! Ich hatte gar keine Lust drauf. Wir redeten über Gedichte und Songtexte und deren philosophische Bedeutung. Boriiiiiing.
Als es endlich, endlich vorbei war, packte ich meine Sachen, verabschiedete mich von Bea und Elli und ging nochmal zum Spind. Ich legte meine Deutschsachen und das Mathebuch hinein und als ich die Spindtür schloss, sah ich Jim dahinter stehen. Nicht schon wieder. ,,Gibts was?", fragte ich nur monoton, würdigte ihn keines Blickes und ging an ihm vorbei, den Kopf stur geradeaus gerichtet.
,,Ich...Ich wollte nur...Also...ich...", stotterte er. Oha. Er hatte noch nie gestottert.
,,Fürs Stottern habe ich keine Zeit, sorry.", sagte ich zuckersüß und verließ das Schulgebäude.
Das war total fies gewesen, ich weiß. Aber wie sollte man auch freundlich sein, mit einem Psycho der einen getötet hätte können?
Zuhause erzählte ich Mom von Jims Strafe, und den ganzen Fragen und Bedrängungen.
,,Jim hat es echt verdient, er soll sich mal bisschen zusammenreißen. Und Süße, sag mir es bitte, wenn dich die ganze Aufmerksamkeit zu sehr quält ja? Wir hätte wie gesagt die Möglichkeit, nach New York City zu ziehen. Dort hätte ich gleich einen neuen guten Job und du einen Neuanfang mit neuer Schule und ohne Jim. Ich bin für dich da. Vergiss das nicht, ja?", sie gab mir einen Kuss und ich kuschelte mich an sie.
Wir hatten schon oft darüber nachgedacht, nach New York City zu ziehen. Mom hätte dort gute Arbeit und alles wäre etwas einfacher. Aber ich konnte mich nicht von Bea trennen, und war zu dem Zeitpunkt noch sehr zufrieden mit meinem Leben und der Schule...
Ich dachte viel darüber nach, aber beschloss, einfach mal abzuwarten. Vielleicht legte sich der Trubel um mich schon wieder schnell.
1123 Wörter
Hey Leute :)
Morgen schreibe ich extra mehr als zwei Kapitel.
Wie war euer Tag?
<3 <3 <3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro