Kapitel 26
POV Peter:
,,Okay. So kommen wir hier nicht weiter, wir brauchen Hilfe...", dachte Tony nach, der gerade als Iron Man neben Black Widow, Captain America und Hawkeye stand. Alle in ihren Anzügen. Thor war auch da, er hatte seinen Hammer auf Lokis Brustkorb gelegt, sodass er nicht aufstehen konnte. Doch er rekelte sich weiter unter der Last des Hammers, vergeblich.
,,Ich habs.", sagte Tony und sah uns an. ,,Ich werde Chamelia anrufen.", sagte er und war auch schon dabei, sie im inneren seines Helmes anzurufen.
,,Tony! Wir hatten das Thema doch schon! Halte die Kleine da raus!", rief Thor wütend und drückte den Hammer etwas grob auf seinen Adoptivbruder, als er versuchte zu entkommen. Er stöhnte kurz von dem Druck.
,,Nein, ohne sie kommen wir jetzt nicht weiter. Außerdem...warum sollte sie sich aus allem raushalten, wenn sie Teil des Teams ist? Das macht keinen Sinn."
,,Doch, das macht Sinn! Sie soll kleine Sachen machen, wie bei ihm beim Anfang, dass man sie langsam ans Leben als Avenger gewöhnt!", der Gott des Donners zeigte auf mich.
Doch Tony hörte ihm gar nicht mehr zu, da Lee den Anruf sofort entgegennahm.
,,Hey, Kid. Wenn du eh schon im Anzug durch New York streichst, kannst du auch gleich deinen Arsch hierher bewegen. Wir brauchen kurz deine Hilfe. Aber mach einen Hotdog.", sagte er und legte auf.
,,Hotdog? Ich dachte sie wäre sowas wie eine Assassine und keine Köchin.", sagte ich scherzhaft und ließ mich kopfüber von einer Straßenlaterne an meinem Netz hängen.
,,Du wirst schon sehen.", sagte der Milliardär. Plötzlich hing Chamelia auch kopfüber neben mir, sie hielt sich mit den verschränkten Beinen an der Straßenlaterne fest und sah mir in die Augen.
,,Nachmacher.", sagte ich trocken doch wir mussten lachen.
,,Sie sind schon süß zusammen.", sagte Black Widow leise zu Steve, ich konnte es aber noch hören.
Wir beide ließen uns gleichzeitig fallen und landeten mit einem Salto sicher auf den Füßen auf dem Boden. Wir grinsten uns an und Lee drehte sich um und ging.
,,Eine Schande. Ihr holt Hilfe und sie geht einfach. Wie albern ihr doch seid.", kommentierte Thors Bruder und Thor sagte, er solle den Mund halten.
Ich verstand nicht was der Plan von Tony und ihr war, jedoch wussten sie schon, was sie taten. Plötzlich wurde das Zepter Loki aus der Hand gerissen, und ich sah auch, wer es gewesen war: Lee. Sie hatte sich unsichtbar gemacht, sich angeschlichen und es ihm unvorbereitet aus der Hand gerissen.
,,Hotdog als Code-Wort? Ernsthaft?", ich musste auflachen.
,,Neeeeeeeein!", brüllte Loki als er das Zepter nicht mehr in seinen Händen hielt.
Wir hatten seit einer Dreiviertel Stunde versucht, ihm das Zepter wegzunehmen. War alles vergeblich gewesen, da er irgendwas da eingebaut hatte, dass er es an seine Finger heften konnte. Noch stärker als meine Wiederhäkchen, mit denen ich an Wänden laufen konnte. Und er schaltete das immer ein, wenn wir es ihm wegnehmen wollten. Ohne sein neues, noch stärkeres Zepter war er machtlos und konnte nicht mehr in dieses Universum kommen. Und da er Lee unsichtbar nicht bemerkt hatte, konnte er nicht rechtzeitig das Zepter mit seinen Fingern verbinden.
,,Endlich. Danke, Kid.", sagte Thor erleichtert.
,,Wie geht es eigentlich deiner Schulter?", fragte Clint. Lee sprang katzenartig wieder auf die Laterne, das Zepter hatte sie Thor in die Hand gedrückt, ehe sie antwortete.
,,Schon viel besser. Diese Woche, in der ich meinen Anzug im Schrank liegen gelassen habe, tat mir echt gut. Trotz dessen liebe ich es, Chamelia zu sein.", sanft berührte sie ihre Schulter.
,,Du bräuchtest mal einen Spitznamen. Chamelia ist etwas lang, ich werde ja auch oft Spidey gennant anstatt Spiderman. Wie wäre es mit...Lia?"
,,Ich überlege es mir.", meinte sie.
,,Okay, Leute. Wir werden meinen Bruder jetzt verbannen, nochmal. Und auch das letzte Mal.", seufzte Thor.
,,Gut. Ähm..Spidey? Können wir reden...auf dem Hochhaus? Ach und ...tschüss Loki!"
,,Klar.", sagte ich nur etwas verwirrt darüber, was Lee wohl mit mir bereden wollte.
Wir beide kletterten und schwangen uns zum Hochhaus, auf dem wir uns immer trafen.
,,Also...über was willst du reden?", sagte ich und setze mich auf das Dach. Sie tat es mir gleich, zog sich ihre Maske vom Kopf und zog ihre Knie an die Brust.
,,Um ehrlich zu sein...will ich dir einfach nur etwas erzählen. Am Abend nach dem Kampf letzte Woche bin ich ja sehr spät nach Hause gegangen. Und es ging mir nicht gut, ich war erschöpft und meine Mom sah mich so...Naja...", sie lachte traurig, ich sah sie von der Seite an.
,,Sie hat angefangen zu weinen, weil sie sich so viele Sorgen macht um mich. Ich war kurz davor ihr zu erzählen, wer ich bin. Ich hab ihr am Ende einfach nur gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen braucht und ich es mir selbst ausgesucht habe. Und dass sie damit klarkommen sollte, dass ich ein Geheimnis habe. Ist dir sowas auch schonmal passiert...und hast du jemals irgendjemanden von deinen Kräften erzählt? Dass du Spiderman bist?", sie sah mich an.
Ich atmete tief durch.
,,Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst.", meinte sie leise und legte die Kopf etwas schief.
,,Doch. Ich werde es erzählen.", ich brauchte nochmal kurz Zeit, mich zu sammeln, bevor ich wieder all das hochholen würde, das ich die letzten zwei Jahre versucht hatte einfach zu verdrängen.
,,Ja.", stieß ich aus. ,,Drei Leute außerhalb des Teams wussten es. Meine...Tante May und mein bester Freund und...meine feste Freundin...Ex-Freundin.", es fiel mir so schwer, dass hier zu sagen. Aber ich musste darüber reden.
Ich wollte weitererzählen, meine Stimme versagte jedoch.
,,Atme tief durch. Ich glaube es ist wichtig...darüber zu reden."
Ich nickte mehrmals, befeuchtete meine Lippen und versuchte so gut es ging ruhig zu atmen und mich zu sammeln. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich blinzelte sie verärgert weg.
,,Okay, ich machs ganz schnell: Durch einen Zauber von Doctor Strange mussten die Erinnerungen jeder Menschen, die wussten wer ich war, gelöscht werden. Da es ALLE wussten. Du sicher auch...du hast es nur wieder vergessen, genauso wie meine Freunde. Und meine Tante ist gestorben, genau wie mein Onkel. Meine Eltern haben mich mit vier allein bei meiner Tante und meinem Onkel sitzen gelassen und sind getötet worden. Ich bin alleine, wohne zur Zeit bei einem Mann namens Chris, der das Sorgerecht für mich hat, weil das Jugendamt denkt dass ich alleine in einer Wohnung in Depressionen versinken würde.", ratterte ich runter. Dann schwiegen wir. Mein Herz klopfte viel zu schnell und plötzlich kamen alle so tief verschlossenen und versiegelten Erinnerungen wieder hoch: MJ, wie sie mich küsste. Dann, wie sie mich im Laden nicht erkannte. Ned, der mir half am Computer, er war der Typ im Stuhl und dann, wie wir Lego bauten. Und wie er mich auch nicht erkannte. Tante May, wie sie starb. Onkel Ben, wie er starb. Das war zu viel. Ich brach zusammen und schluchzte ununterbrochen. Ich zeigte mich nie, wenn ich weinte. Aber jetzt musste es raus, es war eine Zeitbombe gewesen. Und der Countdown war jetzt abgelaufen. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle, legte den Kopf in die Hände und mein Körper bebte vor Schluchzen. Plötzlich spürte ich Lee, wie sie mich ganz fest hielt und ihren Kopf auf meinem ablegte. So saßen wir da, bestimmt zwanzig Minuten, bis es mir besser ging.
,,Spidey?", flüsterte sie und ich hörte, wie ihre Stimme leicht zitterte. Was kam jetzt?...
,,Ich...habe meinen großen Bruder verloren.", stieß sie mühsam hervor. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. ,,Er war so wütend...und dann...hat er...er hat...", sie brach ab und schüttelte den Kopf, Tränen liefen ihre Wangen hinter und tropften auf ihr Dekolleté, sie perlten an ihrem Anzug ab.
,,Hat mich mit einem Messer angegriffen.", sie fuhr mit ihren Finger sanft über die Narbe über ihrer Augenbraue. ,,Und dann...hat er sein Leben selbst beendet... Er hatte Aggressionsprobleme und wir waren schon oft beim Arzt und beim Psychiater und sie haben ihn ein wenig unter Kontrolle gekriegt...aber auf einmal wurde er so wütend wegen so einem Typen in der Schule, der ihn immer terrorisiert hat...Er hat vollkommen die Kontrolle verloren und ist auf mich losgegangen.", sie flüsterte nur noch.
,,Ich habe ihn so geliebt, er war...meine Welt. Er hat mich immer verstanden. Aber dann war er plötzlich so...ja, keine Ahnung. Es hat sich angefühlt als hätte er plötzlich kein Menschen-Gehirn mehr mit all den Erinnerungen, sondern das Gehirn eines wilden Tieres. Es war so schrecklich. Das war auch ein Grund, warum ich hier hergezogen bin."
Sie begann zu zittern und vergrub schluchzend ihren Kopf in ihren Armen, die Knie an die Brust gezogen. Vorsichtig setzte ich sie auf meinen Schoß, sie legte ihren Kopf in meine Halsbeuge und weinte. Ich legte meine Arme um ihren Rücken, spürte ihren Schmerz so mit. Niemals hätte ich gedacht, dass der fröhlichen, irgendwie perfekten Klassenkameradin und Freundin sowas widerfahren war. Das schockierte mich und es tat mir so leid.
Eine Stunde lang saßen wir einfach nur auf dem Hochhaus und schütteten unsere Sorgen und Probleme aus. Es tat so gut, darüber zu reden, selbst wenn es erneut Schmerz hervorrief.
Irgendwann stand der Vollmond schon hell leuchtend über uns, die Sterne funkelten wie kleinste Diamanten. Wir weinten nicht mehr, wir waren einfach nur still. Es war aber keine bedrückende oder peinliche Stille, es war ein ruhiges und angenehmes Schweigen. Das Schweigen das bedeutete, dass alles gut werden würde.
,,Wir stehen das zusammen durch, ja?", flüsterte ich ihr zu, wir sahen uns beide liegend auf dem Dach den Mond an.
,,Ja. Für immer."
Für immer.
1539 Wörter
Hey Leute :)
Dieses Kapitel hat das Geheimnis von Lee preisgegeben, von dem ihr noch nichts wusstet <3 Wie geht es euch? Das nächste Kapitel kommt bestimmt noch heute °-^
Tschau Kakao :D
<3 <3 <3
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