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KAPITEL 18

Die vergangene Nacht steckte mir noch immer tief in den Knochen.

Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich entblößt; vielleicht lag es daran, dass ich Louis von Emmas und meiner Verbundenheit erzählt hatte. Vielleicht war es aber auch darauf zurückzuführen, dass ich ihm einen kleinen Einblick in meine dunkelsten Tage gegeben hatte. Oder es war die Schuld des Kusses, den Louis und ich ausgetauscht hatten, obwohl ich ihn aus meinem Leben verdrängen wollte.

Ich wusste es nicht.

An diesem Morgen machte ich mich mit starken Kopfschmerzen und Finn an meiner Seite auf den Weg zum Frühstück.

Im Speisesaal angekommen, ließ ich mich an irgendeinem der vielen Tische nieder und begann mir mit geschlossenen Augen die unangenehm ziehenden Schläfen zu massieren.

"Geht es dir nicht gut?", wollte Finn mit einem besorgten Unterton in der Stimme von mir erfahren.

"Kopfschmerzen", gab ich murmelnd von mir.

Finn seufzte. "Ich habe in meinem Koffer Kopfschmerztabletten. Soll ich dir eine holen? Danach wird es dir mit Sicherheit bessergehen. In diesem Zustand kannst du nämlich bestimmt keinen guten Fußball spielen."

Ich öffnete die Augen. "Das wäre sehr lieb von dir."

"Ich bin gleich wieder zurück", sagte er, zwinkerte mir zu und machte auf dem Absatz kehrt.

Seufzend stützte ich mich mit den Ellenbogen auf der Tischplatte ab und vergrub das Gesicht in den Händen. In dieser Position verharrte ich so lange, bis ich einen leichten Luftzug neben mir spürte.

"Danke, du rettest mir das..."

Als ich entdeckte, dass nicht Finn, sondern Louis neben mir aufgetaucht war und auf einem der Stühle Platz genommen hatte, verstummte ich augenblicklich.

"Guten Morgen, Sonnenschein."

Mit gerunzelter Stirn rutschte ich ein Stück zurück und starrte den braunhaarigen, dessen Augen glänzten, verblüfft an.

"Was ist?", wollte dieser erfahren und nahm einen Schluck seines Kaffees.

"Dasselbe könnte ich dich fragen. Warum hast du so gute Laune? Und die wesentlich interessantere Frage ist, warum du an meinem Tisch sitzt", entgegnete ich neugierig und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Weil ich gestern Nacht etwas beschlossen habe", eröffnete der blauäugige.

Abwartend sah ich ihn an. "Okay?"

Er räusperte sich. "Ich möchte mich ändern."

Meine Augenbrauen trafen sich in der Mitte und ich musste mir auf die Unterlippe beißen, um nicht zu lachen. "Woher stammt denn dieser plötzliche Sinneswandel?"

Er dachte kurz nach.

"Sagen wir es so... ich habe gestern Abend ein sehr langes Gespräch mit einem bewundernswerten Jungen geführt, der mir mit seinen Worten die Augen geöffnet hat. Denn er hat mir gezeigt, dass es sich zu kämpfen lohnt", offenbarte er mir und blickte mich aus seinen himmelblauen Augen an.

Sprachlos riss ich die Augen auf und wollte etwas erwidern, doch mir blieben die Worte förmlich im Hals stecken.

"Außerdem habe ich dir eine Frage zu stellen", fügte Louis nach ein paar Sekunden der Stille hinzu.

Die Röte schlich sich auf meine Wangen, während ich unfreiwillig grinsen musste, da ich wusste, welche Frage er meinte.

"Möchtest du nach alldem was gestern Abend zwischen uns passiert ist noch immer, dass ich dich in Ruhe lasse?"

Ich schluckte und versuchte die Gänsehaut, die sich bei den Gedanken an den gestrigen Abend auf sämtlichen Stellen meiner Haut bildete, zu ignorieren. Nervös nahm ich meine Unterlippe in die Mangel, die gestern noch die Lippen von Louis berührt hatte. "I-ich..."

"Harry? Du hattest Glück, das ist die letzte Tablette-... oh."

Finn verstummte und sah zwischen Louis und mir hin und her. "Habe ich euch bei etwas Wichtigem unterbrochen?"

Bevor ich etwas sagen konnte, ergriff Louis nach einem an mich gerichteten, vielsagenden Blick das Wort. "Nein. Ich wollte sowieso gerade gehen", teilte uns der braunhaarige mit und erhob sich schnell von seinem Stuhl.

Er wandte sich an Finn und klopfte diesem auf die Schulter. "Tut mir übrigens leid, dass ich dich gestern gefoult habe. Es wird nicht noch einmal vorkommen."

Dann drehte er sich um und marschierte geradewegs auf den Tisch zu, an dem Peter und die anderen saßen und in ein angeregtes Gespräch vertieft waren.

"Was war das denn?", fragte Finn überrascht und reichte mir die Tablette, weswegen ich ihm ein "Danke", entgegenraunte.

Anscheinend meinte Louis sein Vorhaben tatsächlich ernst.

Ich zuckte die Achseln.

"Lass uns zum Buffet gehen. Ich brauche unbedingt ein Glas Wasser, damit ich die Tablette schlucken kann und endlich meine Ruhe habe", meinte ich und schob den Stuhl ein wenig zurück, um aufzustehen.

"Gute Idee", pflichtete er mir bei und tat es mir gleich.

Ein Glas Wasser und mehrere Pancakes später, leckte ich mir gesättigt über die Lippen und lehnte mich entspannt im Stuhl zurück. Die starken Kopfschmerzen hatten mittlerweile nachgelassen, weswegen es mir um einiges besserging.

Finn schien dies mitzubekommen, da er mich in ein Gespräch nach dem anderen verwickelte.

Währenddessen driftete ich jedoch immer wieder in meine Gedankenwelt ab und dachte darüber nach, ob ich Louis' Frage mit einem "Ja" oder einem "Nein" beantworten sollte. Wenn es nach meinem Bauchgefühl ginge, würde ich mit einem eindeutigen "Nein" antworten. Aber mein Verstand hatte auch ein Mitspracherecht, weswegen ich hin und hergerissen war.

"Und dann habe ich der Lehrerin erzählt, dass mein kleiner Bruder meine Hausaufgaben in der Toilette versenkt hat. Du hättest ihr ungläubiges Gesicht sehen sollen, es war Gold wert", holte mich Finns Stimme wieder zurück in die Realität.

"Das glaube ich dir gerne", antwortete ich und zwang mir ein Grinsen auf die Lippen.

Dann trank ich meinen Kakao in einem Zug leer und stellte die Tasse im Anschluss zurück auf den Tisch. "Was steht heute eigentlich an?"

"Konditionstraining", beantwortete Finn meine Frage und steckte sich sein letztes Apfelstück in den Mund.

"Wurden die Trainingsgruppen eigentlich nach einem bestimmten Schema aufgeteilt?"

Der dunkelbraunhaarige dachte kurz nach. "Ich denke, der Coach hat darauf geachtet, dass die Jungs, die sich ein Zimmer teilen, auf jeden Fall zusammen trainieren. Ein bestimmtes Schema steckt, glaube ich, nicht dahinter, da sowieso jede Gruppe jede Station durchlaufen muss."

"Mhm", murmelte ich gedankenversunken.

"Wir sollten langsam los, sonst kommen wir wieder zu spät."

Ich nickte, erhob mich von meinem Stuhl und brachte mein benutztes Geschirr wieder zu einem der bereitgestellten Wägen, ehe ich meine Tasche schulterte und zusammen mit Finn den Speisesaal verließ, nicht, ohne mich noch einmal umzudrehen und Louis einen Blick zuzuwerfen, welcher sich gerade ebenfalls zum Gehen wandte.

Unsere Blicke trafen sich für einen Moment, bevor ich mich schnell wegdrehte und Finn eilig hinterher stiefelte.

Louis' konzentrierten Blick spürte ich so lange in meinem Rücken, bis ich schließlich um die Ecke bog und den Weg zur Eingangshalle des gemütlichen Hauses antrat, um nach draußen zu gelangen und dort den Ort der heutigen Trainingsstation ausfindig zu machen.

Finn ging ausnahmsweise einmal schweigend neben mir her und warf immer wieder einen Blick auf sein Handy; vermutlich erwartete er eine wichtige Nachricht.

"Tut mir leid. Ich weiß, dass es in Gesellschaft sehr unhöflich ist immer wieder auf das Handy zu schauen, aber ich warte auf eine Nachricht von meiner Mutter. Mein kleiner Bruder hat heute nämlich Fahrradprüfung", sprach er meine Gedanken aus und ließ das Handy mit einer Handbewegung in seiner Hosentasche verschwinden.

Nach ein paar Minuten Fußmarsch über einen Teil des Geländes erblickten wir schließlich die Halle, in der sich unsere heutige Trainingsstation befand, welche mit Zirkeltraining gleichzusetzen war.

Ich seufzte laut und folgte dem Jüngeren in die Umkleide.

Nachdem wir uns umgezogen hatten und mit Wasserflaschen bewaffnet auf die Halle zusteuerten, wäre ich beinahe in Louis hineingelaufen.

Er grinste mich an, wackelte anzüglich mit den Augenbrauen und ging dann so dicht an mir vorbei, dass sich unsere Hände für einen kurzen Moment berührten. Diese kleine Geste sorgte dafür, dass mein Herz augenblicklich schneller zu schlagen begann und auch das Kribbeln in meiner Magengegend kehrte sofort zurück.

Angestrengt biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte mich zusammenzureißen.

Mir wurde auf einmal bewusst, dass Louis Turner mit jeder einzelnen Aussage, die er gestern Abend getroffen hatte, im Recht gewesen war: ich fühlte mich zu ihm hingezogen. Mein Herz hatte so schnell geklopft, dass man hätte meinen können, ich wäre einen Marathon gelaufen. Und seine Berührungen hatten eine durchgehende Gänsehaut auf sämtlichen Stellen meines Körpers hervorgerufen.

Ich hatte es gespürt, ich hatte alles gespürt.

Und es hatte sich echt angefühlt, es war real gewesen.

Ich musste kräftig schlucken, denn aus irgendeinem Grund begann ich mich in diesem Augenblick nicht mehr nur entblößt zu fühlen, sondern auch ertappt.

Nach Luft schnappend schob ich die Gedanken beiseite und ließ mich am Rand der Halle auf den Boden fallen. Finn setzte sich neben mich und warf erneut einen Blick auf sein Handy, das er nach wenigen Sekunden mit einem kaum hörbaren Seufzen wieder in die Hosentasche seiner Sporthose gleiten ließ.

Wenige Minuten später kamen die anderen herein, unter ihnen auch der braunhaarige.

Seine blauen Augen suchten aufmerksam nach mir und als er mich schließlich gefunden hatte, zwinkerte er mir zu und leckte sich danach über seine rosafarbenen, vollen Lippen.

Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals.

Ich unterbrach unseren Blickkontakt, indem ich Louis den Rücken zuwandte und ein Gespräch mit Finn anfing.

Jedoch redeten wir nicht allzu lange miteinander, da der Coach nach ein paar Minuten in die Halle gelaufen kam und einige Worte über den Ablauf des heutigen Trainingstages verlor. Glücklicherweise stand diesmal kein Testspiel auf seinem Plan, sondern lediglich das Konditionstraining.

"Und wenn ihr euch heute richtig ins Zeug legt, fahren wir nach dem Training in die Stadt und gehen in die Snug Bar", rundete er seinen Vortrag ab und klatschte in die Hände.

Finn sah mich mit einem verwirrten Blick von der Seite an und murmelte in meine Richtung: "Seit wann ist er so motiviert?"

Ich ließ meinen Blick zu Louis gleiten, ehe ich Finn eine Antwort gab: "Es geschehen anscheinend doch noch Wunder."

*

Schweißgebadet stieg ich an diesem Nachmittag unter die Dusche.

Das kalte Wasser prallte auf meinen Rücken und sorgte binnen weniger Minuten dafür, dass ich mich wie neugeboren fühlte.

Mit nassen, tropfenden Haaren und frischen Klamotten kehrte ich ins Zimmer zurück und kramte so lange in meinem unordentlichen Koffer, bis ich letztendlich den gesuchten Gegenstand, meinen Föhn, in den Händen hielt.

"Du musst dich beeilen, wir treffen uns in zwanzig Minuten in der Eingangshalle", wurde ich von Finn auf den Zeitdruck hingewiesen.

Ich nickte eifrig und steckte das Kabel des Föhns in die Steckdose.

Meine Haare ließen sich heute ausnahmsweise einmal verhältnismäßig schnell trocknen und so kam es schließlich, dass wir auf die Minute genau in der Eingangshalle eintrafen.

Das Wetter war nicht unbedingt schlecht, zumindest regnete es nicht. Dafür hatte es aber ziemlich abgekühlt, weswegen ich, als ich nach draußen trat, relativ froh darüber war, dass ich mir über das schwarze, kurzärmlige Shirt noch einen Hoodie gezogen und eine Beanie aufgesetzt hatte.

Die Innenstadt von Hitchin, die der Coach als Ziel angepeilt hatte, war von unserem Standort eine viertel stündige Busfahrt entfernt.

Seufzend folgte ich meinen Teamkollegen zum Parkplatz und versuchte den Blick, den ich in meinem Rücken spürte, gekonnt zu ignorieren.

Laut Coach Sully hatte Hitchin viele Bars zu bieten, aber die Snug Bar schien mit Abstand die Beste und Bekannteste von allen zu sein. Zumindest behauptete er das, während wir in den Bus einstiegen und uns auf den Plätzen niederließen.

Danach erzählte er von den unzähligen Bars, in denen er bisher gewesen war und geriet dabei fast ein wenig ins Schwärmen. Aus diesem Grund fragte ich mich klammheimlich, ob der Coach die Belohnung für das harte Training nur als Vorwand benutzt hatte, um zu dieser Bar fahren zu können.

Als ich meinen Blick aus dem großen Fenster gleiten ließ, erkannte ich, dass es draußen schon dämmerte.

Die letzten Strahlen der Sonne tauchten alles in ein goldenes Licht; es sah magisch aus.

Je näher wir der Stadt kamen, desto mehr Autos tauchten mit einem Mal auf den Straßen auf. Wir standen sogar kurz im Stau, weil der Feierabendverkehr bereits einsetzte. Schlussendlich verließen wir den Bus um kurz nach fünf und machten uns ohne Verzögerung auf den Weg zur Snug Bar, die laut Ausschilderung zirka 800 Meter von dem Parkplatz entfernt war, auf dem Kenny unseren Bus geparkt hatte.

Da die Fußballmannschaft aus insgesamt 16 Spielern bestand, elf Stammspieler und fünf Auswechselspieler an der Zahl, hatte der Coach heute Mittag einen Tisch für uns reserviert, weil wir sonst vermutlich niemals alle einen Platz bekommen hätten.

Die Bar, die mittlerweile direkt vor uns lag, machte einen sehr gemütlichen Eindruck auf mich.

Es waren noch nicht allzu viele Menschen hier und sobald alle einen Platz an dem reservierten Tisch gefunden hatten, nahm der Coach das Wort in die Hand. "Jeder einzelne von euch hat heute so fleißig trainiert, weswegen sowohl das Essen, als auch die Getränke auf mich gehen. Wenn ihr so weitermacht, wie heute habt ihr gute Chancen auf die Meisterschaft, Jungs."

Alle Spieler fingen an zu klatschen und zu jubeln, weshalb der Coach ein Grinsen in die Runde warf.

Danach kam eine der Bedienungen an den Tisch und nahm unsere Bestellungen auf.

Viele Teammitglieder bestellten sich ein Bier, der braunhaarige mit den himmelblauen Augen war einer von ihnen. Finn, ein paar andere und ich wichen auf die nicht alkoholischen Getränke aus und nahmen jeweils eine Cola.

Bei der Auswahl des Essens entschied ich mich für eine Pizza mit Salami und Oliven, wobei es sich Finns Meinung nach zu urteilen hierbei um eine komische Mischung handelte. Der dunkelbraunhaarige, dessen Augen vor Freude glänzten, hatte sich zur Feier der bestandenen Fahrradprüfung seines kleinen Bruders einen Bacon-Cheeseburger mit Pommes bestellt.

Beim Gedanken an die Rechnung, die später auf den Tisch kommen würde, hatte ich ein wenig Mitleid mit Coach Sully.

"Ich bin so hungrig", bemerkte Finn und spielte mit seiner Serviette herum.

Tim Haddock, der neben ihm saß, stimmte ihm zu und das laute Knurren seines Magens, welches beinahe den gesamten Tisch zum Lachen brachte, bestätigte seine Aussage.

Entspannt lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und ließ den Blick durch den Raum gleiten.

Auf der Theke des Ausschanks standen unzählige Bierkrüge und die verschiedensten Gläser. Sie schienen als eine Art Demo zu dienen. Die Wände, an denen hin und wieder ein paar Gemälde oder Urkunden hingen, waren in einem schlichten bordeauxrot gehalten, während der helle Parkettboden nach frischem Lack duftete.

Jeder einzelne der hölzernen Tische hatte in der Mitte eine Kerze und einen Bierkrug, in dem sich Besteck und Servietten befanden, stehen. An unserem Tisch, welcher aus drei kleineren Tischen bestand, gab es davon vier an der Zahl.

Im Eingangsbereich, welcher unmittelbar in den Raum führte, hing eine Garderobe, die momentan noch ein paar freie Haken zu bieten hatte.

Insgesamt hinterließ die Snug Bar nun nicht mehr nur einen gemütlichen Eindruck auf mich, sondern auch einen einladenden.

Ich warf einen Blick über meine Schulter und suchte mit gerunzelter Stirn nach einem Schild, welches den Weg zu den Toiletten kennzeichnete, jedoch konnte ich keines ausfindig machen.

"Finn? Hast du zufällig gesehen, wo die Toilette ist?", raunte ich ihm von der Seite ins Ohr.

"Ich glaube, du musst erst gerade aus bis ganz nach hinten gehen und dann links abbiegen. Dort wirst du bestimmt fündig, hier vorne sehe ich nämlich kein einziges Schild, dass auf ein WC verweist", gab er mir zur Antwort und deutete hinter mich.

Ich nickte und gab ein leises "Danke" von mir.

Bevor ich mich im Anschluss von meinem Stuhl erhob, um der Beschreibung des jüngeren nachzugehen, fiel mein Blick auf Louis, welcher mir fast gegenübersaß und mit Derek in ein Gespräch vertieft war.

Als ich mich wenige Meter von unserem Tisch entfernt hatte und um die Ecke bog, entdeckte ich ein Schild, welches mich glücklicherweise geradewegs zu den Klos führte.

Obwohl dort alles unwahrscheinlich sauber war, rieb ich mir meine Hände nach dem Toilettengang ordentlich mit Seife und Desinfektionsmittel ein. Nachdem ich mir ein Tuch von dem Stapel genommen und meine Hände abgetrocknet hatte, wollte ich die Tür öffnen und nach draußen treten, wurde jedoch von Louis überrascht, der auf einmal vor mir stand.

"Oops", glitt es mir aus dem Mund und ich sah ihn mit großen Augen an.

"Hi", entgegnete er mit einem verschmitzten Grinsen auf den Gesichtszügen.

Die schwere Tür fiel hinter ihm mit einem dumpfen Geräusch ins Schloss und es vergingen ein paar Sekunden, in denen wir uns nur anschauten.

"Und?", fragte er schließlich, stemmte die Hände in die Hüfte und blickte mich abwartend an.

"Was?", wollte ich ein wenig verwirrt von ihm erfahren.

"Ich warte immer noch auf eine Antwort."

Der dicke Kloß, der mir das Schlucken erschwerte, war auf einmal wieder aufgetaucht. Ich schnappte kaum merklich nach Luft und legte mir meine nächsten Worte gedanklich sorgfältig zurecht.

Louis kam einen Schritt auf mich zu, sodass er dicht vor mir stand und ich seinen Atem wieder auf meinem Gesicht spüren konnte.

"Sabotage", grummelte ich.

Der braunhaarige sah mich fragend an.

"Du sabotierst meine Entscheidung", sagte ich, wich ein Stück zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

Louis hob amüsiert eine Braue. "Ach wirklich?"

Ich nickte.

"Na, wenn das so ist", hauchte er, kam auf mich zu und drückte seine vollen Lippen auf meine.

Erschrocken riss ich die Augen auf und löste meine verschränkten Arme, um die rechte Hand auf Louis' Brust zu platzieren und diesen wegzuschieben, verfiel, bevor ich mein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, jedoch den rosafarbenen Lippen, die ein wenig nach Bier schmeckten.

Er küsste mich wie immer mit so einer Inbrunst, dass ich rückwärts stolperte und gegen die kalten Fliesen der Wand krachte.

Seine langen Finger zogen mir die Beanie vom Kopf, welche lautlos auf dem Boden landete, ehe sie sich in meinen Locken vergruben.

"Louis", murmelte ich seinen Namen in den Kuss hinein.

Der Angesprochene entfernte seine Lippen von meinen, um sich ein bissen weiter rechts nach vorne zu beugen ein paar Küsse in meine Halsbeuge zu hauchen. "Gib mir eine Antwort auf meine Frage, Harry", raunte er anschließend in mein Ohr, weswegen sich meine Nackenhaare aufstellten.

"Louis", wiederholte ich seinen Namen erneut und schloss die Augen, während er den nächsten Kuss über meinem Mundwinkel platzierte und im selben Atemzug seine Hände mit meinen verschränkte.

"Nein", wisperte ich schließlich und lehnte meine Stirn an seine.

"Nein?"

"Nein. Du sollst mich nicht in Ruhe lassen."

Er lachte leise. "Also hast du es auch gespürt", stellte der blauäugige fest, während unsere Stirnen noch immer aneinander lehnten.

Vorsichtig nickte ich.

Die Schmetterlinge in meinem Bauch trugen schon wieder Kämpfe aus und auch das altbekannte Kribbeln war wieder zurückgekehrt.

"Lass uns jetzt zurückgehen", gab ich leise von mir.

"Okay", pflichtete er mir bei und brachte einen Abstand zwischen uns.

Louis fuhr mit seinem Daumen sanft über meine Hand, ehe er diese losließ, meine Beanie vom Boden aufhob und mir reichte und anschließend die Tür öffnete, damit ich die Wirtschaft betreten konnte.

"Musst du gar nicht auf Toilette?", verlangte ich zu erfahren, während wir zu unserem Tisch zurückkehrten.

Er leckte sich über die vom Kuss leicht angeschwollenen Lippen und schenkte mir ein Zwinkern, bevor er zu seinem Platz stolperte und sich auf dem Stuhl niederließ.

Perplex setzte ich mich ebenfalls wieder hin, konnte meinen Blick jedoch nicht von dem braunhaarigen losreißen. Seine Augen verbanden sich nach ein paar Sekunden mit meinen und ich schien mich in dem satten himmelblau unwillkürlich zu verlieren.

Erst als Finn irgendeine Frage stellte, erwachte ich aus der Trance und eiste den Blick von Louis los, der mich nach wie vor beobachtete.

Als wir unsere Getränke ein paar Minuten später bekamen, suchten seine Augen ein weiteres Mal die meinen. Er hob sein Bier und prostete mir zu, während seine Lippen ein tonloses "Cheers" formten.

Ich fühlte mich wie gebannt, hielt die Luft an und versuchte angestrengt meine zitternde Unterlippe zu verbergen.

Auf Louis' Gesichtszügen zeichnete sich ein selbstgefälliges, zufriedenes Lächeln ab, ehe er mir ein erneutes Zwinkern schenkte.

"Cheers", sagte ich ebenfalls tonlos und entfernte sogleich den Blick von dem blauäugigen, um meinen unregelmäßigen Atem zu beruhigen.

Das klopfende Herz versiegte jedoch nicht.

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