Koma - iXamXcrazy
Niam
Müde schleppte sich Liam durch das große weiße Gebäude.Er lief in einem ruhigen Rytmus zum Fahrstuhl.Augelaugt drückte er den Knopf für das entsprechende Sockwerk,wo er sich einmal in der Woche hinschleppte um seinen blassen Freund friedlich in einem Bett liegen zu sehen.
Ein Jahr lag Liams irischer Freund schon auf der Intensivstation.
Ein Jahr voller trauer,Ereignissen,Verlusten und enormen psychischen Schmerzen,die ihn innerlich aufraßen und zum Verzweifeln brachten.Seine ständigen Alpträume prägten den schmerzlichen Verlust seines Freundes,der ihm Jahre beistand und dafür sorgte,dass er seinen Traum lebte.Doch Liam hatte schon länger begriffen,dass ihm das womöglich nie mehr in seinem ganzen Leben begegnen würde.Trotzdem war seine Seele voller Hoffnung, die somit seinen Verstand in die Ecke drängte
Das Umsorgen musste er sich von seinen Bandkollegen wiederholen,die aber selbst nach der Trennung mit sich haderten und nicht viele Schritte in das Krankenhauses setzten,um ihn zu sehen.
Einzig allein Liam hatte ein großes Bedürfnis seinen im Koma liegenden Liebsten zu sehen,wie dieser still seine Augen geschlossen hatte und nicht mal mit einen Finger zuckte.
Doch er wusste auch,dass er ihn loslassen musste.
Aber das war das Schwerste für den ehemaligen Sänger.Seine ganze Zukunft und auch sein Leben richtete sich nach Niall.
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Als Liam aus dem Fahrstuhl stieg,machte er sich auf den Weg zu dem Zimmer,in dem er wohl das ganze Jahr verbrachte.
Sowie er durch die Tür stapfte kamen ihm die vernichtenden Erinnerungen wieder hoch.Niemals hätte Liam gedacht sich auf einer Intensivstation wieder zu finden,während er die kalte Hand von Niall hielt.
Schon öfters hatte sich Liam geschworen einfach mal Pause einzulegen und in seinem Apartment Zeit zu verbringen.Jedoch machten ihm die verschiedenen Bilder an seiner wand zu schaffen.Bilder,die ihm bewusst machten,dass ihm etwas fehlte und er es bräuchte.
So kam es,dass der Braunhaarige wie immer an Nialls Bett saß und im Takt der Herzmaschine seinen Fuß bewegte.Eine Geste die ihn beruhigte und ihn nicht zusammen brechen ließ.Denn das würde Liam sicherlich,weil er so stark an Nialls leblosen Körper klammerte.
Währenddessen hielt er Nialls Hand und ignorierte die mitleidenen Gesichter,der Krankenschwestern,die ihn jeden Tag begrüßten und hofften,dass der junge Mann endlich wahrnimmt,das sein Freund eine nicht große Chance hat, aufzuwachen.Im Moment schätzet man sogar auf gar keine.
Vielleicht war es Liams gestörtes Wahrnehmen,was sein reales Licht dämmerte und ihn Glauben ließ,dass er eine Zukunft mit Niall hätte.
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Liam saß wie immer an Nialls Bett,als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.Langsam drehte er sich um und sah in das Gesicht Mauras.Mauras sozusagender Schwiedersohn ließ sich in den Arm nehmen und kräftig drücken.Verwirrt von Mauras plötzlichen Auftauchen verzog er seine traurige Miene und ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus.
Maura schien besorgt zu sein und hatte ihrem Mund zu einen gefälschten aufgezwungenden Lächen verzogen.
,,Schätzchen können wir was Ernstes bereden?",fragte die ältere Frau zaghaft und wiederwillig ließ der Gefragte die Hand von Niall los um Maura ins kleine Cafe in der Empfangshalle zu folgen.
Beide ließen sich nieder und starrten auf den Boden.
,,Sie werden die Geräte abstellen.",murmelte Maura und sah Liam an.
Der Angesprochende nickte.Dabei wusste er nicht recht,was er jetzt machen sollte.Sollte er einfach zusammenbrechen und darauf warten,dass sein Geschluchze die Überhand ubernimmt.Oder sollte er Zuhause sich auf dem Sofa zusammenkauern und seinen ganzen Frust an sich selbst auslassen.
,,Ich weiß,was du jetzt denkst Liam.Aber sie sehen keine Chance auf sein Erwachen."flüsterte die gebrochende Mutter und nahm die Hand seines Gegenübers.
Stumm nickte dieser nur und entschuldigte sich.Zitternnd lief er nach draußen,wo er sich eine Zigarette ansteckte.Unregelmäßig bließ er den Rauch aus seiner Lunge und hustete.Tränen liefen seine schmalen Wangen hinunter und er setzte sich auf den Boden .Damit er vermeiden konnte,dass seine Beine nachgaben.
Er hätte es sich denken können.Irgendwann wäre Niall sowieso nicht mehr künstlich beatmet worden.Aber er wollte es nicht akzeptieren.Akzeptieren,das er die wichtigste person in seinem kleinem armseligen und doch buntem Leben verliert.
Und endlich alles wahrzunehmen, verursachte ein Bröckeln.Ein Bröckeln seiner aufgebauten Maske.
Und doch wusste Liam,dass es nichts brachte etwas hinter her zutrauern,was er schon längst verloren hatte.
Dennoch branten sich die schönen Momente mit Niall in sein Gehirn.Und das könnte der nötige Ausweg sein um zu vermeiden,dass der Tod Nialls noch einen Toten mit sich brachte.
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