Prolog
"Sie sind wunderschön, Lavendelduft. Der AbendClan wird sich über den Nachwuchs prächtig freuen!" Erklang die erfreute Stimme einer jungen Kätzin, die im Schatten der Kinderstube durch die wärmende Sonne, die durch ein paar kleinere Löcher in dem großen Busch angeschienen und gleichzeitig sanft gewärmt wurde.
Vor ihren Pfoten lag eine erschöpfte, blaugraue Kätzin, deren langes Fell blutverschmiert und verklebt war. An ihrem Bauch drängten sich drei winzige Jungen an ihre Zitzen um gierig Muttermilch zu saugen.
Lavendelduft keuchte Glücklich während sie ihren stolzen Blick über die drei neugeborenen schweifen ließ. Mit ihrer rauen, aber warmen Zunge fuhr sie über den Pelz des Erstgeborenen. Es war ein - für sein Alter - großer, sandfarbener Kater mit schwarzen Ringen um die zusammengekniffenen Augen, die er erst in mehreren Sonnenaufgängen öffnen würde.
Als die freudenstrahlende Königin ihrem Erstgeborenen das Fell gewaschen hatte und er wieder sauber glänzte, hob sie ihren Kopf um die Heilerin anzublicken, die ihr bei jedem Schmerz beiseite gestanden hatte und nun lächelnd und mit schief gelegtem Kopf vor ihren Kräutern saß.
"Danke, Löwenfluss." Miaute Lavendelduft dankbar, ehe sie ihren Blick wieder dem sandfarbenen Jungen widmete, der nun mit seinen winzigen Pfoten begann seine Schwester zu treten, die dicht neben ihn gekuschelt lag. Die Königin müsste schmunzeln. "Dich werde ich Sandjunges nennen, du kleiner Racker."
Ein Schatten viel auf die vier und durch den Eingang der Kinderstube trat ein großer, breitschultriger Kater, der ein langes, blau-graues Fell trug. Nur sein Schweif und seine Pfoten waren schneeweiß, ebenfalls in der Farbe hatte er einen kleinen Fleck auf der Brust. Er ließ seine Muskeln unter seinem Pelz spielen, während seine dunkelgrünen Augen liebevoll auf den Jungen ruhten. Mit erhobenen Haupte begann er sanft zu sprechen:
"Sie...sind wunderschön, Lavendelduft. Genauso schön wie ihre Mutter." Der Kater machte ein paar leichte Schritte zu seiner Gefährtin und berührte sie sanft mit seiner trockenen Nase.
"Und sie werden genauso starke und schlaue Krieger wie du, Regensprung." Erwiederte die Königin sein Kompliment und warf einen liebevollen Blick auf die Jungen und begann das zweite, eine weiße Kätzin mit zerzausten Fell und zierlichen, Kastanienbraunen Pfoten und einem Buschigen Schweif.
"Wie sollen wir sie nennen? Weißjunges? Kastanienjunges? Oder doch eher Eisjunges?" Fragte nun Regensprung mit seiner tiefen, aber trotzdem sanften Stimme.
"Eisjunges." War die erfreute Antwort seiner Gefährtin, die nun mit dem Putzen der schlanken Kätzin fertig war und sich nun der letzten des Wurfes widmete.
Es war eine zweite Kätzin, jedoch schwächer und kleiner als die andern Beiden die gierig die Muttermilch tranken. Die jüngste war genau wie ihre Schwester schneeweiße, hatte aber einen langen, buschigen Schweif, der durch die dumpfe Erschütterung die von ihrem Körper ausging leicht bebte.
"Sie zittert, Löwenfluss! Geht es ihr gut? Ist sie krank?" Mit diesen panischen Worten unterbrach Lavendelduft die Säuberung der letzten kleinen. Die erfahrene Heilerin trat etwas zu ihr hin, wobei Regensprung zurücktreten musste.
Die goldfarbene Kätzin beugte sich vorsichtig hinab, hob ihren Kopf aber gleich wieder. "Alles ist gut, Lavendelduft, es ist alles okay mit ihr. Es ist nur das Wetter draußen." Meinte sie und blickte aus dem größeren Loch in dem Busch hinaus, wo Schneewehen wüteten und kaum eine Katze das leere Lager kreuzten.
"Naja, wenigstens scheint die Sonne und macht alles nur halb so schlimm." Löwenfluss widmete ihren Blick wieder der kleinen Familie.
"Ich glaube, du wirst den Namen Schneejunges bekommen." Meinte die Königin mit einem weichen Blick auf das Junge, das nun nicht mehr so stark zitterte, sondern sich eng an das warme, weiche Fell ihrer Mutter gekuschelt hatte.
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