"Mama? Was hat Sandjunges da gerade gemacht? Das ist gruselig!" Eine fiepsende, Höhe Stimmer erklang dumpf, Schneejunges konnte nicht definieren, aus welcher Richtung es kam.

"Ach Eisjunges, dein Bruder hat dich nur gegähnt, das ist nichts schlimmes. Es zeigt nur, das hier noch jemand müde ist!" Die neckende, aber trotzdem sanfte Stimme von Lavendelduft erklang irgendwo, ganz nah.

"Mama?" Fragte nun eine männliche, aber genauso neugierige, wissbegierige Klangfarbe ertönte, worauf sogleich die Antwort folgte: "Ja, was ist mein Mäuschen?"

"Ich bin kein Mäusschen! Ich bin ein echter Krieger!" Empörung lag in dem Ton, in dem Schneejunges Bruder sprach. "Wann öffnet Schneejunges endlich ihre Augen? Ich will mit ihr spielen und schauen, ob sie auch so langweilig ist wie Eisjunges." Meinte der sandfarbene Kater übermütig und stupste Schneejunges mit der Pfote in die Seite, wodurch sie erschrocken zusammenzuckte.

Die kleine, weiße Kätzin hob den Kopf und öffnete ihre Augen vorsichtig, schloss sie aber Ruckartig wieder, als ihr ein genauer schwall des hellen Lichts entgegenstrahlte. Auch von den ganzen verschiedenen Farben war sie überfordert, wodurch sie ihren Kopf in das weiche Moos bohrte, das als Nest diente.

Ein belustiges lachen erklang, ebenso wie ein knapper, erschrockener Schrei ihrer Schwester. "Sandjunges! Eisjunges! Hört auf euch zu ärgern!" Lavendelduft meldete sich wieder zu Wort und ignorierte das Protestgemaunze, das ihr entgegenschwall. Sie widmete sich jetzt einzig und allein ihrem letzten Jungen und holte es wieder aus den Tiefen des Nestes heraus.

"Wie ich sehe, hast du auch schon das Licht der Welt erblickt, Schneejunges." Meinte ihre Mutter sanft. //Schneejunges? Das bin also ich? Und wer ist dann Sandjunges und Eisjunges?// Die ziehrliche Kätzin wusste zwar, wie ihre Mutter hieß, hatte aber noch nie wahrgenommen, das die beiden anderen Namen auch ihren Familienmitgliedern angehörten.

Sie öffnete erneut die Augen, diesesmal jedoch gewappnet, vorbereitet auf die ganzen Farben und Lichter die ihr entgegenstrahlten. "Wer...ist Sandjunges?" Fragte sie vorsichtig mit hoher, schüchterner Stimme. "Das bin ich!" Erklang ein energievolles Miauen und ein sandfarbener, zotteliger Kater tauchte vor ihr auf.

"Das ist Eisjunges...und sie ist noch immer langweilig!" Fuhr er leise, aber vorsichtig lachend fort. "Und unser Va-" "Ahh! Ich bin nicht langweilig!" Eisjunges stürzte sich stürmisch auf ihren älteren Bruder und warf ihn um, um ihn gleich darauf auf das Moos zu drücken.

Schneejunges ließ die beiden Spielen und blickte nun ihre Mutter an. Sie war eine hübsche, langhaarige, blaugrau schimmernde Kätzin, deren Fell auch ein wenig in einem silbernen Farbton glänzte. Ihre Schnurrhaare waren lang, und ihre Augen hatten die Farbe eines wolkenlosen Himmels in der Blattgrüne.

"Lavendelduft? Was ist Schnee?" Fragte sie nun, da sie herausfinden wollte, was ihr Name überhaupt bedeutete. "Und Sand? Und Eis? Was ist das alles? Kann man das trinken, sowie deine warme Milch?" Ihre Mutter schmunzelte freudig und stand auf. "Das hier," sie zeigte auf den weichen Boden, "ist Sand. Vielleicht nicht das beste um einen Bau auszupolstern, da man ein wenig darin einsinkt, und er im Fell hängen bleibt. "Eis kann ich dir später zeigen...später, wenn du größer bist."

Ein Schatten fiel durch den Eingang der Kinderstube. Ein großer, muskelbepackter, grauer Kater mit langem, weichen Fell, das sehr gepflegt erschien, mit dem kleinen, weißen Fleck auf der Brust.

Schneejunges blickte erführchtig zu ihm nach oben. //Das ist bestimmt ein großer Krieger!//

Auswahlmöglichkeiten:

"Wer ist das?"

Sich hinter Lavendelduft verstecken

Sich ganz klein machen und hoffen, das er sie nicht entdeckt

Eigene Vorschläge (Noch bis 22:40)