Siebzig Tage
》Wenn du einen Freund verlierst, weil du ehrlich warst, war es auch kein Freund 《
- Unbekannt
~
Was geschen ist ist geschehen.
Ich kann es nicht mehr ändern.
Muss mit den Konsequenzen leben.
Damit, dass von nun an mein Herz sich jedesmal zusammenzieht.
Ich muss damit leben, dass das Geschehene in meinem Kopf ist.
Sich auf meine Netzhaut eingebrannt hat.
Wie angebrannte Nudeln in der Pfanne.
Man muss sie mit Gewalt rauskratzen.
Aber ich kann mir schlecht die Augen zerkratzen.
Es würde nichts bringen.
Denn das Geschehene hat sich längst in meinem Kopf eingenistet.
Ist nun ein Teil von mir.
Jedes verdammte mal, wenn ich meine Augen schließe sehe ich es vor mir.
Kann die Stimme hören.
Das Gesicht sehen.
Den Schmerz spüren.
Ich werde es nicht mehr los.
Nie wieder.
Aber ich habe es mir selbst zu zuschreiben.
Immer muss ich alles zerstören.
Muss alles von mir schieben.
Isoliere mich in einen dunklen Raum und wunder mich, wieso ich dann allein bin.
Errichte Mauern, nur um sie wieder zum schlechtesten Zeitpunkt einzureißen.
Sag mir, warum bleibst Du bei mir.
Bei jemanden wie mir?
Wieso kannst Du nicht aufhören und wie alle anderen gehen.
Dann hätte ich es einfacher.
Hätte niemanden mehr der mich hier hält.
Aber nein, Du musst mein Anker spielen.
Redest mir ein, ich wäre kein Monster.
Sagst ich könnte empfinden.
Und nur weil ich dir sagen kann, dass ich empfinde - aber nur die schlechten Gefühle - glaubst Du ich kann geheilt werden.
Vergiss es!
Denn es ist keine Krankheit die mich befallen hat.
Du kannst mich nicht davon abhalten es zu tun.
Das kann keiner.
Und dennoch klammerst Du dich an mich.
Bist wie eine Klette.
Einfach lästig.
Geh doch einfach!
Bitte.
Tu mir das nicht an.
Rede mir kein schlechtes Gewissen ein.
Lass mich endlich ziehen.
Siehst Du nicht, dass ich am verzweifeln bin.
Du zerreißt mich.
Denn Du kannst nur einen Teil von mir halten.
Der andere Teil entgleitet Dir immer.
Bitte, ich flehe Dich an.
Lass los.
Ich weiss, dass ich dich damit enttäusche.
Aber ich kann nicht mehr.
Ich bin ausgelaugt.
Erschöpft.
Ich kann in keine Schlacht mehr ziehen.
Ich kapituliere.
Sollen mich doch meine Dämonen holen und fressen.
Denn ich bin nur noch eine leere Hülle.
Siehst Du das nicht langsam ein?
Mach es dir nicht noch schwerer und lass mich gehen.
Für immer.
Ich bitte dich.
Aber Du lässt nicht los.
Egal wie wild ich um mich schlage.
Du kommst dennoch zu mir.
Streichst meine Tränen weg und hälst mich.
Aber Du wirst daran zerbrechen.
Reicht es nicht, wenn ich zerbreche?
Reicht es nicht, dass ich die Dämonen mit mir herum schleppe?
Warum kannst Du es nicht sein lassen?
Ich glaube wir brauchen eine Auszeit.
Gott, dass hört sich an als wären wir in einer Beziehung.
Bis bald ...
X
14 Mai
19.00 Uhr europäischer Zeit
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