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Alles, was ich jemals im Leben wollte [...]

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Guten Abend!

Tut mir leid, dass es schon wieder so lange gedauert hat, aber mir fiel einfach keine Story zu dem Zitat ein und ich wollte auch nicht schon wieder ein totales Trauerspiel starten. Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

Zitat: Alles, was ich jemals in meinem Leben wollte, war eine einzige Sache, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Wörterzahl: 1441

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Es ist still in der großen Eigentumswohnung von Serena. Nur das Ticken der alten Wanduhr, die ihr einst ihre Großmutter Susi vererbte, ist zu hören. Sie sitzt in der offenen Küche und starrt in das leere Wohnzimmer. Ihr Kaffee ist schon seit einer halben Stunde kalt, aber die Frau bekommt keinen Schluck herunter. Ihr Magen fährt sowieso schon Achterbahn und es fällt ihr schwer, einen klaren Gedanken zu schaffen. In wenigen Stunden ist es soweit und der letzte alles entscheidende Gerichtsprozess beginnt. Heute um vierzehn Uhr fällt die Entscheidung, ob Serena Königsmann ihre beiden Kinder Vanessa und Luis behalten darf. Immer wieder muss die junge Mutter an die Worte ihres boshaften Ex-Mannes denken.

„Ich mach dich fertig Serena! Du wirst die Kinder nie wieder sehen dürfen. Ich schwöre bei allem was mir lieb ist!"

Sie hat bis heute nicht verstanden, warum Patrick, der Mann, den sie einst so geliebt hat, ihr sowas antut. Warum wollte er sie so fertig machen? Serena leidet seit ihrer Jugend unter Depressionen, phasenweise geht es ihr mal sehr gut und mal sehr schlecht. Doch in der Ehe hatte sie eigentlich fast nur Höhepunkte, glaubte zeitweise sogar, dass sie die Krankheit besiegt hätte. Aber es kam alles anders, als Patrick sie mit der jüngeren Melissa betrog und sie verließ. Ja, für sie brach damals eine Welt zusammen, aber sie hatte niemals vorgehabt, sich das Leben zu nehmen. Sie hatte doch ihre Kinder. Hatte.
            Patrick Königsmann behauptete vor einigen Wochen gegenüber dem Jugendamt, dass Serena sich und den Kindern etwas antun wolle. Androhung von erweitertem Suizid waren seine Worte. Ein psychologisches Gutachten konnte dies nicht bestätigen und trotzdem empfand es das Amt für sinnvoll, die Sorgerechtsfrage gerichtlich klären zu wollen.

„Weil ich Depressionen habe", murmelt Serena leise vor sich hin.

Denn das war es, was die grässliche Mitarbeiterin, die viel Ähnlichkeit mit einer Hexe hatte, zu ihr sagte, als sie nach dem Gutachten dort war. Leider zeigte sich die Erkrankung bei ihr momentan wieder verstärkt. Sie war lustlos, dachte viel darüber nach, wie es wäre, wenn die Kinder gar nicht mehr hier bei ihr wohnen dürften. Eine Katastrophe wäre das. Sie versucht sich dazu zu zwingen, positiv zu denken, aber das ist der Punkt, der ihr grade am meisten schwerfällt.

„Mami ich vermisse dich so sehr", hört sie die Stimme ihrer kleinen Vanessa am Telefon.

Danach hat Patrick auch diese Art von Kontakt unterbunden. Sie würde ihnen damit nur noch mehr schaden, hat er ihr vorgeworfen. Dem Richter erzählte er im ersten Prozess, sie würde Telefonterror betreiben.

„Ich kämpfe für euch", ist der Satz, den Serena sich immer und immer wieder ins Gedächtnis ruft.

Sie kippt den vollen Becher Kaffee in die Spüle und geht nach oben ins Schlafzimmer. Sie mag nicht hier sein, denn hier verbrachte sie einst schöne Stunden mit ihrer Familie. Zum jetzigen Zeitpunkt hat sie gar nichts mehr, außer einem Haufen Scherben. Manchmal hasst sie sich und ihre Krankheit dafür, schreit ihrem Spiegelbild entgegen, dass sie alles kaputt gemacht hat. Aber helfen tut es kein Stück. Natürlich nicht.

„Ich hatte keinen Bock auf deine schwarzen Phasen. Ich bin doch nicht dein Hobby Psychologe! Ich will auch meinen Spaß im Leben", knallte Patrick ihr als Rechtfertigung, obwohl das nicht mal einen Grund hatte.

Serena sucht ihre Gerichtskleidung heraus und zieht sich um. Die hellblaue Bluse mag Luis an ihr so gerne. Als er klein war, hat er das Kleidungsstück an Serena verschenkt, mit Hilfe seiner Großmutter. Patricks Mutter, die nun auf seiner steht. Die seine Behauptungen bekräftigt. Serena dagegen hat niemanden. Ihre Mutter war gestorben als sie elf Jahre alt war, ihr Vater nahm sich das Leben. Das Schicksal, was sie in ein dunkles Loch warf. Das Loch, in das sie nun wieder hineingefallen ist.

„Willst du wirklich, dass deine Kinder enden so wie du, weil eines Tages die Mutti nicht mehr da ist? Weil sie es nicht geschafft hat, mit sich selbst klarzukommen?", diese harten Worte hatte ihre Schwiegermutter an sie gerichtet, Serena wäre vor Wut beinahe explodiert. Und doch hinterfragte sie die Aussage.

Pünktlich wie immer erscheint sie im Verhandlungsraum. Patrick ist bereits mit seinem Anwalt da, ihr eigener läuft neben ihr her. Sie hebt leicht das Kinn und bemüht sich, stark und selbstbewusst zu wirken. Sie schaut Patrick nicht an, sondern folgt ihrem Anwalt auf ihren Platz. Der Richter erklärt die Verhandlung für eröffnet, bittet Patrick Königsmanns Anwalt noch einmal zu erläutern, wie nun der Stand der Dinge ist.

„Nun, die Ex-Frau hat erneut versucht, die Familie mehrfach telefonisch zu erreichen", Lüge, „Außerdem sagte mir mein Mandant, dass der Sohn Luis gestern erst sagte, dass er nicht mehr zur Mutter zurückmöchte, weil sie immer traurig ausschaut und gar nicht mehr mit ihnen spielen wollte. Er habe sogar manchmal Angst, sie könne sich selbst wehtun, weil er sowas schon einmal mit ansehen musste. Zudem ist ja bekannt, dass sich der Vater von Serena Königsmann, John Mell, einst wegen des Verlustes der Mutter und der Überforderung das Leben nahm. Wer kann uns versichern, dass Frau Königsmann das vielleicht nicht auch tun wird. Auch wenn das psychologische Gutachten etwas anderes sagt, so glauben mein Mandant und ich immer noch an die Möglichkeit eines erweiterten Suizids. Definitiv eine Kindeswohlgefährdung!"
            Auf einmal baut sich in Serena eine ungewohnte Energie auf. Es macht sie so wütend, was der Anwalt da für einen Müll von sich gibt. Sie droht zu platzen.

„Herr Jansen, haben Sie im Namen von Serena Königsmann etwas dazu zu sagen?", hakt der Richter nach.

              Serena schaut ihren Anwalt einen Moment an, dieser nickt, als würde er wissen, was in ihr vorgeht.

„Sprechen Sie ruhig, Frau Königsmann", fordert der Richter sie auf.

           Serena erhebt sich, dreht sich zu Patrick. Sie will ihm ins Gesicht gucken, wenn sie die Wahrheit ausspricht. Sie will, dass er ihre Wut sieht und ihre Enttäuschung.

„Du hast doch gar keine Ahnung, oder Patrick? Du nutzt meine diagnostizierte Krankheit aus, um Profit zu schlagen. Dir geht es nicht um die Kinder, Luis und Vanessa interessieren dich einen Dreck. Dir geht es darum, mich, deine eigentlich Ehefrau, fertig zu machen. Mich in den Abgrund zu treiben. Warum? Weil ich dir deinen Fehltritt nicht verziehen habe. Weil ich dich rausgeschmissen habe. Wer hat sich denn die letzten acht Jahre gekümmert? Du oder ich? Hm? Nach wem hat Luis gefragt, wenn er eine Geschichte vorgelesen haben wollte? Wer sollte Vanessa füttern? Du oder ich? Denk mal scharf nach. Meinst du etwa, dass Luis und Vanessa einmal nach dir gefragt haben, nachdem du nicht mehr zu Hause warst? Oder als du mal wieder geschäftlich unterwegs warst? Nein, nie. Du warst nie für sie da und du wirst nie für sie da sein, weil ich dich kenne, Patrick. Am Anfang habe ich nur diesen liebevollen Menschen gesehen, aber hinter deiner Fassade steckt ein riesengroßes Arschloch, dass in seiner Eitelkeit gekränkt wurde. Ja, ich habe Depressionen, aber macht mich das zu einer schlechteren Mutter? Nein. Ich weiß, wie ich mit meiner Krankheit umzugehen habe und vor allem weiß ich, dass meine Kinder die beste Medizin sind, um mich ganz und gar aus dieser Scheiße zu ziehen. Für eine Sache bin ich dir dankbar. Alles, was ich jemals in meinem Leben wollte, war eine einzige Sache, für die es sich zu kämpfen lohnt. Die hast du mir gegeben. Ich werde immer für meine Kinder kämpfen und ich werde für meine Kinder gegen dich kämpfen. Danke schön."

Sie ist von sich selbst überrascht, dass sie diese Worte kühl und selbstüberzeugt über die Bühne gebracht hat. Aber auch Patrick scheint überrascht, sein Anwalt sagt ebenfalls keinen Ton.

Keine dreißig Minuten später hält sie Vanessa und Luis wieder in ihren Armen. Der Richter hat entschieden, dass Serena zwar weiterhin in therapeutischer Behandlung bleiben solle, sie aber das alleinige Sorgerecht bekommt. Denn Patrick hat kurzdarauf alles eingeräumt, die Wahrheit gesagt und wurde vom Richter ausgezählt. Ein solches Verhalten lege kein verantwortungsvoller Vater an den Tag. Noch ein letztes Mal schaut der vom Herzen gebrochene Patrick zu seinen Kindern, die sich ihm kein Stück nähern wollen.

„Tschüss, Papa", bringt der Achtjährige kalt über die Lippen und von dem Zeitpunkt an weiß Serena, dass nun alles gut wird.

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