Kapitel 77
KAPITEL 77
~ Marco's Sicht ~
"Es ist zu still am Haus", bemerkte ich und versuchte mein Herzschlag zu kontrollieren. Was war ich denn so nervös?
Naja. Ziemlich schnell brauchte ich nicht darüber nachdenken. Es war ziemlich sicher, dass es May war, die mich so nervös machte.
May lag neben mir unter der Decke und hatte sich an mich heran gekuschelt.
"Kane schläft und dann wären da noch unsere Wenigkeiten", meinte May. "die nicht gerade leise waren."
"Deshalb kommt es mir so ruhig vor."
"Ja."
Ich runzelte die Stirn. "Meine Kopfschmerzen sind weg."
"Kannst du mal sehen gegen was der Koitus so schön hilft."
"Du kannst mal sehen, das ich die Ausrede ich hab Migräne nicht mehr gelten lasse."
"Verdammt. Da muss ich mir wohl was anderes einfallen lassen."
"Viel Spaß beim ausdenken", schmunzelte ich und drückte May einen Kuss auf die Stirn.
Als es unten an der Tür klingelte, murrte ich herum.
"Wenn wir so tun als sei keiner da, würden die bestimmt wieder weggehen."
"Die Autos stehen."
"Dann sind wir eben zu Fuß unterwegs."
"Oder so", sagte ich und zog leicht in May's Haaren, damit sie ihren Kopf zu mir drehen soll, aber sie reagierte nicht drauf.
"Au!", rief sie als ich sie ein wenig zu dolle an den Haaren zog. "Sag mal gehts noch?"
May setzte sich auf und rieb sich den Kopf.
"Entschuldige viel Mals, aber wenn du darauf nicht reagierst."
"Auf was nicht reagierst?", knurrte May und kniff mir mit ihren Fingernägeln in die Brustwarze.
"Aua, was bischt so protal ey!", sagte ich und schlug ihre Hand weg.
"Sei froh das ich dich nicht wo anders gekniffen habe", sagte May.
"War das eine Drohung?"
"Nein. Eine Warnung!", zischte sie und fing an zu lachen, als ich sie unter mich zog und durchkitzelte.
"Lass das", sagte May und die Decke rutschte von uns runter. Sie fasste um mich herum und zwickte mir immer wieder in den Hintern.
"Nein", sagte ich, schnappte mir May am Handgelenk und drückte ihre Arme über ihren Kopf aufs Kissen.
"Lässt du mich los?"
Ich schüttelte meinen Kopf. "Du zwickst."
"Du kitzelst."
"Ich lasse los und dann sind wir beide die Schweiz?"
"Schweiz und die Hippies."
"Ah", grinste ich und ließ ihre Hände los, um May zu küssen.
"Klar, lassen wir mal die große Schwester vor der Tür stehen und poppen lieber!"
May und ich schrien gleichzeitig auf und ich griff schnell nach der Decke auf den Boden, die ich über uns zog.
"Melanie, wie bist du hier rein?", fragte ich während ich mich neben May fallen ließ.
"Schlüssel", meinte sie.
May hatte sich ganz in der Decke versteckt und als ich zu ihr blickte, war sie knallrot.
"Mensch!", meinte ich wieder und blickte zu Melli. "Hättest du nicht anklopfen können?"
"Hättet ihr nicht die Tür schließen? Ihr wisst Ihr habt einen Sohn? Mein Gott. Ich bin verstört, weil ich den Arsch meines blöden Bruders gesehen hab. Wo ist Kane?"
"Er schläft", meinte May.
"Naja. Nicht mehr", meinte meine Schwester und wenig später stand Kane neben ihr, der total verschlafen zu May und mir blickte.
"Ausgeschlafen?", fragte ich ihn.
"Ich denke eher abgebrochen", sagte Melli und nahm Kane auf den Arm.
"Zieht euch was an. Ich hab gute Neigkeiten."
Melli zog die Tür hinter sich zu und ich wandte mich zu May, um sie zu küssen.
"Denkt nicht mal dran!", hörte ich meine Schwester rufen. Ich hielt inne und blickte May an.
"Die hat ein Radar für so was", meinte ich und kletterte über May rüber.
"Hat sich ja nichts dran geändert", nuschelte May und stand ebenfalls auf. "Unsere Klamotten sind unten."
"Meine sind in Schrank", lachte May und drückte mich von sich weg, ehe sie auf stand und zum Schrank ging.
Ich stand ebenfalls auf und verschwand in meinem Zimmer - wo immer noch kein Bett stand.
Bett, Duschvorhang, wir sollten heute nach Ikea fahren.
Bälleparadies, yeah!
Als ich ins Wohnzimmer kam, räumte May gerade unsere Klamotten zusammen und brachte sie in den Keller.
Melli saß mit Kane auf dem Schoß auf der Couch und hielt Kane die Flasche hin.
"Danke", nuschelte er und fing an das Wasser zu trinken.
"Wir fahren dann mal nachher nach Ikea", meinte ich zu May, als diese wieder kam.
"Wieso?", wollte wissen.
"Duschvorhang? Bett?"
"Okay, habt ihr beides in der Leidenschaft unfreiwillig zerstört?"
"Nein", sagte ich.
"Na dann. Ich kann nicht glauben, dass Kane das echt gerissen hat gestern. Die ganzen Nachrichten reden darüber. Du bist sogar auf der Titelseite der BILD."
Melli drückte ihren Neffen einen Kuss auf sie Stirn, während ich May vor mir schob und meine Arme um sie schlang. Mein Kinn bettete ich auf ihrem Kopf.
Ich verdrehte die Augen. "Naja. Was soll man machen. Jetzt wissen die das. Wenigstens eine Last weniger."
"Ja, wie dem auch sei. Ich hab gute Neuigkeiten für euch."
"Was kommt jetzt?", meinte May neugierig.
"Wie ihr wisst, ist Chris Mutter eine Leiterin einer Kita und die haben noch ein Platz frei. May du kannst morgen zur Eingewöhnung kommen."
Ungläubig blickten wir beide meine Schwester an.
"Ist doch nicht wahr?", meinte ich.
"Doch ist es. Die Kita am Phoenixsee. Morgen um acht. Frag nach Frau Lieberknecht."
May und ich wirkten immer noch verdutzt.
"Das ist ein Scherz?", fragte ich noch mal.
"Nein. Ist es nicht. Das ist so. Morgen um acht. Dann habt ihr endlich mehr Zeit, eurer Leidenschaft nachzugehen und die Wohnung auseinan-"
"Jaja. Danke", meinte ich und umarmte meine Schwester.
Auch May umarmte Melanie ebenfalls.
"Du hast was gut bei mir", meinte May.
"Das sowieso", sagte Melli. "Okay das war es eigentlich wieder. Wollte eben das nur los werden und euch nicht weiter stören."
Melli reichte mir Kane.
"Kannst doch noch bleiben", meinte ich.
"Ach nee", meinte Melli. "Ich hab auch noch so einiges zu erledigen. Ihr wolltet doch noch nach Ikea."
"Ja, okay", sagte ich.
Melli verabschiedete sich bei uns mit einer Umarmung und war auch schon wieder verschwunden.
"Dann fahren wir mal zu Ikea", sagte ich und verließ das Wohnzimmer.
"Ist das wirklich so eine gute Idee?", fragte May.
Ich drehte mich zu ihr. "Was meinst du?"
"Kannst du dir doch schon denken. Du bist doch only present in den Medien und jetzt nach Ikea fahren?"
Unsicher blickte sie mich an.
Da hatte sie recht. "Okay. Du hast recht. Ich bestell das einfach übers Internet", meinte ich letztendlich und ließ Kane auf seinem Wunsch runter. Dieser kletterte die Treppen nach oben.
"Wohin?", fragte ich ihn.
"Schlafen", meinte Kane.
"Schon wieder?", meinte May.
"Yo."
May und ich tauschten einen Blick aus.
"Okay, wenn er schlafen will."
May folgte Kane nach oben und ich schnappte mir mein Handy. Nach langem hatte ich wieder den Flugmodus ausgemacht und las mir die Nachrichten in der Whatsapp Gruppe nach dem Tag der Feier durch.
Mats: hat jemand was von Moritz gehört?
Erik: Sind im Krankenhaus
Mats: Was wieso das?
Julian: Alter?
Mats: pardon dumme frage
Thomas: Wieso seid ihr in Krankenhaus?
Erik: Es gab da ein Problem, Boss. Sieht so aus als ob Mo für eine Weile nicht mehr spielen kann.
Thomas: ich bitte um Aufklärung!
Erik: Moritz möchte das lieber nachher mit dir besprechen. Auf jeden Fall ist er gerade noch in Behandlung und ich höre ihn schreien. Scheint wohl ziemlich schmerzhaft zu sein.
Thomas: Ich will gar nicht wissen, was gestern noch auf der Party passiert ist. Ehrlich nicht. Hauptsache ihr erscheint alle morgen um 11 beim Training. Und das ist das letzte Mal, dass ich euch so während der Saison feiern lasse. Absolut kein Alkohol mehr.
Mats: Okay
Erik: Mensch Chef. Aber beim Derbysieg und bei dem Sieg gegen die Bauern?
Thomas: Vielleicht. Möglicherweise. Eventuell.
Erik: anstrengen Jungs!
Lachend ging aus der Gruppe zurück um Erik anzuschreiben. Ich wollte mich nach Mo erkundigen und da die Nachrichten schon mehr als eine Stunde alt sind, dachte ich Mo hat die Tortur hinter sich.
Ich: Was is'n nun mit Mo?
Erik schrieb sofort zurück.
Erik: Die haben ihn da unten genäht und das Piercing operativ entfernt. Sind gerade bei ihm zu hause. Er heult die ganze zeit herum und Lisa muss sich ein Lachen unterdrücken. Jaja. Dein Ohrring hab ich übrigens mit genommen. Das behalten wir als Andenken, hab schon etwas gekauft, wo ich das reinpacken kann. Das kommt dann in die Kabine.
Ich: Nein. Ins Borusseum xD
Erik: Ja, das wird dann was werden. xD Wir sollten deinen Ohrring einen Namen geben.
Ich: Desaster? Penis-Amputation? Moritz LEIDner xD
Erik: Hahahahahahahaha, Bro. Der war verdammt noch mal genial. Der oberknüller. Ich lach mich schlapp xD
Ich: Sarkasmus?^^
Erik: Nee. Ehrlich. Jetzt. Hahahaha.
Erik: Ich muss aufhören. Krankenschwester Lisa und Oberkrankenschwester Durm müssen sich um den Verletzten kümmern. Bis morgen in aller frische, Stecher!
Ich: Stecher? Wegen meinem Ohrring? Du weißt schon Mo hat sich das Ding selber in den Schwanz gejagt?
Erik: Ja, wissen wir alle. Also die die gestern da waren. Stecher deshalb weil du deine Exfreundin nagelst und damit gestern voll angeben hast. Respekt.
Erik: Pardon. Meinte REUSpekt
Ich: Gebt mir kein Alkohol mehr. Danke. Und bye.
Erik: bye :)
Ich legte mein Handy beiseite, als May wieder kam.
"Kaum lag Kane im Bett ist er auch schon wieder eingeschlafen", sagte sie und hatte mein Laptop dabei.
"Danke. Kaum zu glauben, dass er in die Kita geht. Und das morgen schon."
"Ja. Muss ja auch mal sein", meinte May und setzte sich mit dem Laptop auf die Couch.
"Mo wurde mein Ohrring übrigens operativ entfernt und er wurde genäht."
"Der arme Ohrring. Für solche Idioten kann ich auch kein Mitleid haben. Mal ehrlich, wie dicht muss man sein, dass man sich mit einem Ohrring- wie hat er das Ding da überhaupt reingehauen? Hat er es mit aller Gewalt dort reingedrückt, sich nach und nach mit dem Ohrring vorgearbeitet? Mit einer Nadel durchgestochen- im ernst. Wie bescheuert."
"So ziemlich bescheuert", antwortete ich. "Das weiß keiner wie er das hinbekommen hat. Auf jeden Fall, hat er selber schuld. Aber trotzdem hab ich Mitleid mit ihm. Von Mann zu Mann-"
"Und von Penis zu Penis", grinste May.
"Besser hätte ich es nicht ausdrücken können", lachte ich und fuhr den Laptop hoch.
Nachdem ich schnell ein tolles großes King Size Bett- American Style geordert habe, spielte ich noch ein wenig Slenderman auf dem Teil.
Wer das nicht kennt einfach auf Google und nachschauen. Ist ziemlich creepy.
May schaute mir dabei zu.
"Kannst du mir zeigen, wo die Kita ist?", fragte sie mich, nachdem ich kreischend die R taste vergewaltigt hatte um vom Slenderman wegzukommen.
"Ja, das ist da bei Cathy und Mats."
"Da ich auch weiß wo die beiden wohnen."
"Lass mich das spielen und dann gucken wir, okay."
"Okay, wie auch immer. Ich mach essen."
"Hab Vanillesoße gekauft. Hab Hunger auf Pfannkuchen, wenn's kein Problem ist."
"Hasi", meinte May.
"Schnecki", entgegnete ich.
"Wir wissen beide, dass deine Pfannkuchen weitaus besser sind als meine, also-"
"Ich werde liebend gerne meinen Arsch bewegen und uns Pfannkuchen machen."
"Das wollte ich hören", meinte May zufrieden. "Ich befummel dich dabei."
Ich klappte mein Laptop runter und stürmte hinter her in die Küche.
"Na dann mach ich doch liebend gerne Pfannkuchen, während ich dabei befummelt werde."
"Wer hat das gesagt?"
"Was?"
"Mit dem befummeln?"
"Du?"
"Ich?"
"Ja."
"Ach."
"Ja, ach", machte ich und holte die Sachen aus dem Kühlschrank raus die ich für Pfannkuchen brauchte.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro