Kapitel 53
KAPITEL 53
~ May's Sicht ~
Neben mir hatte sich im Verlauf des Spiels noch eine weitere Frau mit kleinen Jungen gesetzt und schien sich mit ihn auf französisch zu unterhalten, während Kane von Tuğba Mini-Mohrrüben bekommen hat.
Als Kane seine Mohrrübe aufgegessen hatte, kam Ömer zu ihn und reichte ihn eine weitere.
"Hier", sagte der Kleine.
"Danke", antwortete Kane und schnappte sich die Mohrrübe und Ömer ging weiter.
"Hier", sagte er und hielt den anderen Jungen, der ein Stückchen größer als Kane war, auch eine Mohrrübe hin.
Der kleine Junge nickte dankend und Ömer ging zurück zu seine Mutter.
Kane wandte sich zu mir und hielt mir die Möhre an den Mund.
"Auch?", fragte er mich.
"Nein, danke", winkte ich ab.
Und dann fiel das erste Tor. Und das für Hannover.
Kane wollte Jubeln, aber ich drückte seine Arme runter.
"Nein, Hannover hat ein Tor geschossen", sagte ich.
"Oh", meinte er nur. "Nicht die Bienchen?"
"Nein, die anderen da", grinste ich.
Und nur fünf Minuten später fiel wieder ein Tor. Und das nach zwanzig Minuten Spielzeit. Marco saß noch auf der Bank. Mensch holt ihn doch mal rein. Oder Auba du Maschinengewehr, mach mal ein Tor für den BVB.
2:0 für Hannover.
"Mensch", nuschelte Cathy neben mir, während Tuğba irgendwas auf türkisch sagte und Ömer sie mit großen Augen anguckte.
"Wieder Tor für die Blöden?", fragte Kane mich und drehte sich zu mir.
Ich nickte. "Ja, für die Blöden."
Cathy neben mir lachte. Nach weiteren fünfundzwanzig Minuten, gingen die Teams in die Halbzeit.
Cathy war auch aufgestanden, weil sie sich was zu Essen holen wollte.
Tuğba rutschte zu mir rüber.
"Na du", meinte sie und reichte mir ein Brötchen mit Frischkäse.
Dankend und lachend nahm ich das Brötchen entgegen. "Danke dir", sagte ich.
"Da ich weiß, dass du gerne Frischkäse isst."
"Weißt du das wieder von Marco", flüsterte ich und wollte abbeißen, als Kane mir zuvor kam.
Er knurrte, als er in das Brötchen rein biss und daran zerrte wie ein Löwe an seiner Beute.
"Hey, Tiger", lachte ich und Kane biss endlich mal ab. "Das ist mein Brötchen."
Kane grinste nur und kaute auf dem Brötchen herum.
"Hey, Tuğba", sagte die Frau neben mir.
"Hi, Alysha", gab Tuğba zurück.
Alysha blickte zu mir. "Wer bist du?", fragte sie im brüchigen Deutsch.
"Ich bin May", antwortete ich.
"Ich bin Pierre's Freundin und das ist Curtys."
Der kleine Mann starrte nur auf das Feld herunter.
"Das ist Kane", sagte ich und zeigte auf Kane der schon wieder von meinem Brötchen abgebissen.
Alysha musste nur lachen, als sie zu Kane blickte.
"Tuğba, kannst du kurz auf Kane aufpassen?", fragte ich sie und reichte Kane das Brötchen.
Ich stellte Kane neben Tuğba und der Kleine blickte zu mir.
"Mama, wohin?", fragte er.
"Bin nur kurz auf der Toilette", sagte ich und machte mich auf den Weg zur den Toiletten. Wo auch immer die gleiche waren. Vielleicht sollte ich mal den Schildern folgen, die die Toiletten ausschilderten.
"Was machst du denn hier?", fragte ich Marco der Inkognito durch die Gänge schlich.
"Was machst du hier?", stellte er die Gegenfrage und zog das BVB-Handtuch von seinem Kopf und blickte mich an.
"Ich suche eine Toilette", meinte ich.
"Du weißt es gibt ein Klo im Vip-Bereich?", grinste er belustigt.
"Jetzt weiß ich es", meinte ich. "Was geisterst du hier rum?"
"Hab mich weggeschlichen. Aber psssst. Wie läuft es?"
"Momentan hat noch keiner nachgefragt. Hab Cathy kennengelernt und Alysha und Curtys."
"Und Kane?"
"Der hat gerufen, da ist Papa. Cathy hat komisch geguckt und ich meinte nur, dass er Sokratis meint."
Marco fing an zu lachen. "Was eine Ausrede. Ich geh dann auch mal wieder zurück. Und du geh auf das Klo im Vip-Bereich."
"Ja, jetzt darf ich den ganzen Weg zurück laufen. Läuft bei mir", meinte ich verzweifelt.
Marco schmunzelte. "Tuchi lässt mich gleich spielen- komm zur zweiten Halbzeit."
"Na geht doch. Er liegt zurück. Nimmt die Pisser auseinander."
Ich schlug Marco leicht auf die Brust und er hielt meine Hand fest.
"Mach ich", nickte Marco und drückte mir einen kleinen Kuss auf den Mund, ehe er das Handtuch über seinen Kopf zog und sich den Weg suchte.
"Siehst du überhaupt was?", fragte ich ihn und drehte ihn an den Schultern in die richtige Richtung.
"Nee", meinte er und fuchteltete am Handtuch herum. "Jetzt aber!"
"Dann mal auf", sagte ich verpasste Marco einen Klapps auf den Hintern.
"Huch!", meinte er erschrocken. Ich drehte mich um und ging lachend zurück zum Vip-Bereich.
Rechtzeitig zur zweiten Halbzeit nahm ich wieder auf meinem Platz platz.
Curtis, Ömer und Kane standen direkt vorne, damit sie besser auf das Spielfeld blicken konnten.
"Was hat denn solange gedauert?", fragte Tuğba.
"Ich hatte keine Ahnung, dass es hier auch ein Klo gibt."
Tuğba lachte nur, während Cathy sich hinter uns mit einer Blondine unterhielt.
Alysha war vorne bei den Kindern gewesen. Die neuen Einwechslungen wurden vorgestellt für Hannover kam interessiert mich einen Scheißdreck für wann kapierst du das es mich einen scheißdreck interessiert ins Spiel.
Und dann wurde angekündigt das Ramos geht und Reus kommt.
Kane sprang freudig auf und ab, als sein Vater auf das Spielfeld gelaufen kam.
"Aaaah!", kreischte Kane.
"Sind wir bei einem Fußballspiel, oder bei einem Konzert einer britischen Boyband?", fragte Tuğba.
"Meinst du diese Band da, wo der eine ausgestiegen ist?"
"Ja, wie auch immer die heißt."
"Das ist eine britisch-irische Band", verbesserte ich sie.
"Du hörst die Musik?"
"Ich bin fünfundzwanzig, also nein."
"Marco ist sechsundzwanzig und rate mal was er hört."
"Justin Bieber, ich weiß. Aber ehrlich. Die Musik die Justin jetzt macht ist ja auch gut", gab ich zu.
"Wenn du schon Justin Bieber hörst, dann musst du auch diese Band hören."
"Nee, eben nicht", sagte ich kopfschüttelnd. "Weißt du, immer wenn ich Justin Bieber gehört habe, mach ich danach immer irgendein Lied hören, in was es über Sex geht, um mich wieder erwachsen zu fühlen."
Tuğba lachte. "Du bist sonderbar. Aber das mag ich an dir."
Ich warf übertrieben eingebildet meine Haare nach hinten. "Ich mag mich auch", grinste ich und wir beide brachen in Gelächter aus, bis ein riesiger Jubel durch das Stadion ging.
Tuğba und ich blickten uns verwirrt an und sprangen auf.
Das muss doch das 2:1 gewesen sein, sonst würden unsere Jungs doch nicht Jubeln.
"Dortmund schafft den Anschlusstreffer, nach guter Flanke von Reus, versinkt Auba die Pille im Netz", hörte ich den Kommentator sagen.
Die drei kleinen Jungs vorne, waren am Jubeln.
Curtis war ganz aus dem Häuschen gewesen, dass sein Papa ein Tor geschossen hat.
"Ich sage dir, wir holen auf", meinte Tuğba aufgedreht und das Spiel ging weiter.
"Sehe ich genauso", sagte ich grinsend und fragte mich, wieso ich eigentlich noch nie mit zu einem Spiel gekommen war. Ich meine, wir waren nicht im Signal Iduna Park, sondern hier in Hannover. Und die Dortmund Fans gehen ab wie Schmitzkatze.
Gerade als Tuğba und ich uns hinsetzen wollten, fiel wieder ein Tor. Wieder für uns.
Tuğba und ich sprangen jubelnd auf.
"Wieder Auba!", rief ich, als Auba seinen Jubel durchführte.
Als der Jubel teilweise abgeklungen war und das Spiel von der Mitte aus wieder weiter ging, blickte Kane breit grinsend zu mir.
"Lass uns gleich stehen bleiben", lachte Tuğba, als ich mich wieder hinsetzen wollte. Sie hielt mich an der Schulter weg und ich blickte irritiert zu ihr.
"Wieso?", fragte ich sie.
Sie starrte auf den Spielfeld und schrie wieder. "Jaaaa!"
Auch die Fans drehten wieder durch. Schon wieder ein Tor. Ich sprang ebenfalls auf und Tatsache. In weniger als fünf Minuten haben die Dortmunder die zwei zu null Rücklage gedreht.
Kane drehte völlig durch und als ich auf den von seinen Teamkollegen gefeierten Marco guckte, war mir klar, dass er eine Bude geschossen hat.
Marco befreite sich von seinen Kollegen und blickte auf die Tribüne ehe er uns einen Handkuss schickte.
Tuğba schlug mir auf die Schulter. "Der Jubel ist für euch", sagte sie breit grinsend und schlug mir immer wieder auf die Schulter.
Ich musste nur grinsen, während Kane völlig die Fassung verlor, was Ömer und Curtis belustigt anschauten. Alysha blickte lachend zu mir.
Das Spiel ging weiter und Kane kam zu mir die Treppen hoch gelaufen.
"Mama!", rief er. "Toooor, wieder!"
"Ich weiß, hab ich gesehen!", sagte ich und hob Kane auf den Arm. Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und murmelte: "Papa hat Tor gemacht."
"Ja und dann hat er dir einen Kuss zugeworfen", flüsterte ich.
Er schüttelte nur seinen Kopf. "Nein", meinte er.
"Nein?"
"Für dich", grinste Kane.
Ich schmunzelte nur, während Tuğba murmelte: "Ich wünschte, Ömer wäre genauso charmant."
Lange Zeit passierte nichts und ich setzte mich mit Kane auf meinem Schoß auf meinem Platz.
Dann kurz vor Abpfiff, wieder Jubel von unserer Seite.
Tuğba und ich waren aufgesprungen und Kane schrie wieder, als er die Ärmchen in die Luft schrie.
"Jaaaaaaa, wieder Tor!", kreischte Kane.
Das war das 2:4 für den BVB.
Und es war nicht Auba gewesen. Sondern Marco wieder, der von seinen Kollegen in eine Gruppenumarmung gezogen wurde.
"Wieder Papa", flüsterte ich Kane zu, der sich fassungslos die Hände an die Stirn hielt.
"Boah", machte er nur.
Marco haute den Ball einfach mal aus den Mittelkreis über Torwart aus Hannover drüber, direkt ins Tor. Klasse Ding.
Und dann war Abpfiff und ich wandte mich zu Tuğba.
"Und nun?", fragte ich sie.
"Jetzt warten wir, bis die Jungs mit dem Fans gefeiert haben, dann feiern die in der Kabine, wir warten einfach. Nuri wird mir schon schreiben was ist", meinte sie positiv aufgebracht.
Ömer kam zu ihr. "Haben gewonnen", grinste er und hielt Kane die Faust hin. Ich ging ein wenig in die Hocke, damit Kane seine Faust gegen Ömers hauen konnte.
"Dann warten wir mal", meinte ich und wurde nervös. Wieso konnte man sich ja denken.
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