Kapitel 51
KAPITEL 51
~ Marco's Sicht ~
Heute war der 12. September gewesen und das hieß, dass wir gerade im Bus nach Hannover saßen.
Ich hatte meine Kopfhörer in den Ohren und hörte gerade The Weeknd, während Henrikh neben mir saß und auf seinem iPad Flappy Bird spielte und schon eine gewaltige Halsschlagader hatte.
Ich hatte May gefragt, ob sie nicht Lust hätte mit ins Stadion zu kommen, aber sie meinte, dass sie niemanden hat, der auf Kane aufpassen könnte. Dann meinte ich, dass Tugba und Ömer auch mitkommen.
May: Du weißt schon, dass es ziemlich auffällig ist, wenn ich, das Aupair-Mädchen deiner Schwester, mit ihrem Kind im Stadion ist?
Ich hatte May die Sache mit Erik am Telefon erklärt und sie musste nur lachen. Und aus ihrer Stimme hatte ich herausgehört, dass sie sich geschmeichelt fühlte. Sie hatte daraufhin Erik gegoogelt und meinte, dass ich ihn ruhig ihre Nummer hätte geben könne. Ich dachte, dass sie das mit Erik Ernst meinte, weshalb ich sauer aufgelegt und erstmal den Dekokram vom Couchtisch meiner Mutter getreten hatte, weshalb mich meine Mutter sauer anblickte.
Wie dem auch sei, ich war wieder fit, auch mit einem gebrochenen Zeh. Und auch wenn Tuchel meinte, dass es höchstwahrscheinlich heute nur auf der Bank sitzen würde und überhaupt kein Einsatz bekam. Es sei denn es wird ein Wunder geschehen.
Ich weiß, dass ist ziemlich riskant, dass ich May und Kane nach Hannover eingeladen hatte und es höchstwahrscheinlich wird Kane uns verraten, aber das war mir egal.
Sollten die doch wissen, dass der Kleine mein Sohn ist.
Noch länger mein Fleisch und Blut zu verstecken, dass konnte ich beim besten Willen nicht.
Und irgendwie war ich deswegen voll aufgedreht und würde am liebsten nach Hannover laufen, damit meine Nervosität sinkt.
"Fuuuuuck!", brüllte Henrikh sauer neben mir, als er immer noch nicht sein Rekord bei Flappy Bird gebrochen hatte. Er scheiterte immer beim zweiten Rohr, das sah ich schon oft.
Ich war erschrocken zusammengezuckt und drehte mich zu Henrikh.
"Alles okay", fragte ich ihn und nahm meine Kopfhörer an den Ohren.
Henrikh knurrte nur und schaute sauer auf sein Tablet.
"Flappy Bird?", fragte Mats und lehnte sich zu mich rüber.
Ich nickte. "Was denn sonst", grinste ich. "Aber wie sie alle versuchen Shinjis Rekord zu brechen."
"Fünf ist ja auch schon 'ne häftige Nummer", schmunzelte Mats. "Was bist'n so nervös?"
"Ist echt so", hörte ich Łukasz hinter mir sagen. "Was los?"
"Ich bin nicht nervös", nuschelte ich und mein rechtes Bein war immer noch am zucken.
"Nein, sieht aber ganz anders für mich aus", meinte Mats und zuckte zusammen, als Auba neben ihn im Schlaf zusammen zuckte. "Mensch!"
Ich lachte belustigt.
"Stopp!", meckerte Henrikh neben mir und drückte mein Bein am Oberschenkel runter. "It's make me nervous."
"Du machst uns alle nervös", stimmte Łukasz zu.
"Sorry, ist nur- ach egal", winkte ich ab.
"Was?", fragte Mats.
"Nichts", sagte ich und steckte mir die Kopfhörer wieder ins Ohr, ehe ich die Musik aufdrehte. Aus den Augenwinkeln sah ich nur wie Mats stirnrunzelnd zu Łukasz hinter mir guckte. Henrikh nahm seine Hand von meinem Bein und blickte mich warnend an, dass ich ja nicht wieder auf die Idee kam mit den Bein zu wackeln.
Zuversichtlich wandte er sich wieder dem Spiel zu und ich konnte es einfach nicht sein lassen. Ich war einfach zu nervös. Mein Bein konnte nicht anders, als zu wackeln und zu zucken.
Henrikh neben mir hob seinen Kopf, starrte auf den Sitz vor mir, da er wieder gescheitert war. Er atmete tief durch und ich versuchte es noch mal.
Ich ging aus meiner Playlist raus und ging auf Whatsapp. Ich wollte May schreiben. Sie würde mir ja zurückschreiben, wenn sie nicht im Auto saß und am fahren war.
Marco: Bist Du schon unterwegs?
May: Bin schon mit Kane in Hannover und sitzen gerade in KFC.
Marco: Hauptsache erstmal gönnen :D
May: Muss ja auch mal. Ich hab mich noch nie so weiß gefühlt, wie jetzt gerade.
Marco: Hahaha
May: Bist Du unterwegs?
Marco: Sitzen im Bus. Keine Ahnung wo wir gerade sind. Tuğba muss auch bald ankommen. Sie ist früher los gefahren.
May: Okay. Tuğba und ich wollten uns am Stadion treffen.
Marco: Gut. Wir wissen schon, dass wir heute höchstwahrscheinlich auffliegen werden.
May: Wir riskieren es einfach. Kann ja auch immer anders kommen. Vielleicht verpennt Kane das Spiel ja und ich bin weiter das Aupair-Mädchen deiner Schwester mit einem Kind...
Marco: Oder, Kane schaut gespannt zu und ruft irgendwann Papa und dann gucken die anderen dich und ihn blöd an. Und dann?
May: Sage ich, dass er in der Phase ist, dass er zu jeden Papa sagt.
Marco: Du hast auch immer ausreden, was?
May: Fast immer. ;) Tuğba ist doch auch da. Die wird mir schon helfen.
Marco: Hoffentlich. Wir werden ja sehen, wie das läuft. Wir müssen uns auf alles vorbereiten.
May: Sehe ich genauso. Einfach mal gucken und überraschen lassen.
Marco: Isst Kane schön?
May: Er frisst. Genauso wie sein Papa eben :-)
Marco: Ey!
May: Haha konzentriere dich mal weiter aufs Spiel. Wir sehen uns später.
Marco: Ja, Tuğba hat die Karten. Wir sehen uns, wenn ich es nicht verhindern kann.
May: Ey!
Marco: Quatsch freue mich schon auf euch.
May: Erik wird enttäuscht sein xD
Marco: Wieso Erik?
May: Wenn herauskommt, dass ich nicht das Aupair-Mädchen von deiner Schwester bin.
Ich musste lachen und Henrikh blickte mich genervt an.
Marco: Irgendwie ist das witzig, aber auf der anderen Seite, werde ich Mitleid mit Erik empfinden :D
Als mir jemand auf die Schulter getippt hat, fuhr ich hoch und machte schnell die Tastensperre rein, ehe ich mich umdrehte.
Ich zog die Kopfhörer aus meinen Ohren und blickte zu Łukasz.
"Was kann ich für Sie tun?", fragte ich.
"Was war da so witzig?", stellte er neugierig die Gegenfrage.
"Ach, nur Robin, der wieder Mist gerissen hat", log ich und drehte mich wieder nach vorne.
"Okay", meinte Łukasz nur.
Ich entsperrte mein Handy und schrieb Nuri der hinten im Bus saß.
Marco: Sieht wohl so aus, als wäre heute der Tag.
Nuri schrieb sofort zurück. Anscheinend war er schon am Handy gewesen.
Nuri: Neunter Sieg in neunten Spieltag?
Ich verdrehte leicht die Augen.
Marco: Nein, doch. Das auch. Aber ich rede von der Sache...
Nuri: Ach die Sache. Sagst du es den anderen?
Marco: Ich bin verwirrt, Nuri. Ich weiß nicht, wann ich es sagen soll. Soll ich warten, bis Kane mich verrät, oder soll ich vor den Spiel oder nach dem Spiel reinen Wein einschenken.
Nuri: Du weißt, wir dürfen kein Alkohol trinken, ja?
Marco: Willst du mich verarschen?
Nuri: mensch, ich ärger dich doch nur. Ich weiß was du meinst. Du, ich hab keine Ahnung. Ich stecke ja nicht in der Situation.
Marco: Da hast du Glück, dass du nicht in dieser Situation steckst. Ich bin so verwirrt. Keine Ahnung was ich tun soll. Am liebsten würde ich Gegend eine Wand rennen um klar denken zu können.
Nuri: Ich werde dir helfen. Wenn du heute Klartext reden willst, dann stehe ich dir bei. Backup. Auba sicherlich auch. Auch wenn er nur daneben steht, grinsen und nicken wird, da er das meiste eh nicht verstehen wird...
Marco: Danke dir, Mann. Wieso kann ich mir das mit Auba so gut vorstellen?
Nuri: Naja, weil das bei Auba so ist. :D
"Verdammter Vogel!", hörte ich Mats neben mir fluchen. Ich blickte auf und er zockte ebenfalls Flappy Bird.
Das Spiel war hier momentan wie eine Epidemie.
Ich wandte mich wieder meinem Handy zu und zockte ein wenig Temple Run, da Flappy Bird bei mir eh für Hulk-Momente sorgte.
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