Kapitel 3
KAPITEL 3
~ May's Sicht ~
Mit zwei Tellern Tortellini mit Tomatensoße, setzte ich mich zu Kane an den Tisch, der es kaum erwarten konnte, endlich anzufangen zu essen, was er auch sofort tat, nachdem der Teller vor seiner Nase stand.
"Willst du was trinken?", fragte ich ihn und war ein wenig nach dem Telefonat durcheinander. Das war in letzter Zeit immer so, wenn ich Marcos Stimme gehört hatte. Ich war mir nicht sicher, ob die Gefühle wieder da waren, oder es einfach nur wegen Kane war. Aber irgendwas war da, was ich nicht deuten konnte. Was mich total verwirrte.
"O-Saft", sagte er mit vollem Mund. Anscheinend schmeckte ihm das Essen. Überall im Gesicht hang ihn die Soße, selbst in den Wimpern.
Letztlich kann ich froh sein, dass mein Sohn das Essen schmeckte, was ich ihm vorwarf. Ich schütte zwei Gläser O-Saft ein und setzte mich an den Tisch.
"Kane, langsam trinken", meinte ich, als Kane am trinken war.
Nachdem Essen was sich etwas in die Länge zog, weil Kane erstens ununterbrochen geredet hat, weil er sich eben auf seinen Papi freute und zweitens, wegen einer Essensschlacht, räumten wir erstmal das ganze Chaos weg, ehe ich Kane in die Badewanne setzte. Auch da redete er ununterbrochen von seinem Papi.
"Dann spiele ich mit Papi Fußball. Vielleicht dann noch mit Nico und Oma."
"Du weißt das Oma nicht gerade gerne Fußball spielt", meinte ich, als ich Kane die blonden Haare mit dem Kindershampoo einmasierte.
"Nee, nicht Oma. Oma."
"Ach, du meinst Ömer. Der Sohn von Nuri?"
"Ja hab ich doch gesagt. Hör doch mal zu."
"Entschuldige, der Herr, dass mir immer noch Tomatensoße in den Ohren klebt und ich nicht gut hören kann", meinte ich und der Kleine lachte nur.
Nach dem Baden wollte Kane sofort ins Bett, was ich gut fand, damit ich duschen gehen konnte. Und so konnte ich in Ruhe die Sachen für uns beide einpacken.
Ich legte Kane in sein Bett und gab ihn einen guten Nacht Kuss.
"Soll ich dir noch was vorlesen?", fragte ich.
"Nein, will schlafen", murmelte er und zog sich die Decke bis zum Hals. "Hab dich lieb, Mami."
"Ich hab dich auch lieb", sagte ich und verließ das schwarzgelbe Kinderzimmer.
Während Kane schlief, sprang ich erstmal unter die Dusche und wusch den ganzen Tag von meinem Körper ab.
Nach dem duschen fing ich an unsere Koffer zu packen. Erst packte ich Kane's zusammen, damit ich schnell wieder aus dem Zimmer kam und ihn nicht weiter beim Schlafen störte. Und dann ganz schnell meinen Koffer. Die Koffer stellte ich in den Wohnungsflur und zog die Zimmertür ran, ehe ich ins Wohnzimmer ging.
Gerade als ich die Schlafcouch ausziehen wollte, hörte ich Kane nach mir rufen.
"Mami?", rief er aus seinem Zimmer.
"Was ist denn Kane?", fragte ich und ging zurück ins Kinderzimmer.
"Du hast mein Licht vergessen", sagte er und saß in seinem Bett.
"Okay, leg dich hin und das Licht geht an."
"Oki."
Kaum lag Kane wieder im Bett machte ich die BVB - Nachtlampe an, die Fußbälle und das BVB-Emblem an die Wand projizierte.
Sein Nachtlicht war ihm heilig, weil der Große sich vor der Dunkelheit fürchtete, was er aber nicht gerne zu gab. Er hatte nicht nur Angst vor der Dunkelheit, sondern coralline vor diebischen Vampiren, die ihn seine Mama klauen wollten, damit sie eine Frau fürs Leben hatten.
Das hatte er nicht von mir und auch nicht von Marco. Das hatte er von seiner Tante Yvonne. Manchmal vergaß sie einfach, dass Nico und Kane keine 13 Jahre waren, den man Gruselgeschichten erzählt, sondern noch der Kategorie U5 dazu gehörten.
Wenigstens hatte Marco einen Riecher gehabt, wenn Yvonne wieder mit ihren Gruselgeschichten anfangen wollte und hat Kane aus der Schussbahn genommen. Aber trotzdem hatte sich diese eine Geschichte mit dem Mamiklauenden-Vampir in sein Kopf gebrannt.
Ich machte mein Bett fertig und schaute noch ein wenig Fernsehen.
Es kam nichts besonderes, also war es kein Wunder, dass ich nur nach fünfzehn Minuten leicht dahinraffte.
Deshalb bekam ich nur noch vage mit, wie eine kleine Person zu mir auf die Couch kletterte und sich neben mir unter der Decke an mich herankuschelte.
Ein kleiner Arm schlang sich um meinem Hals, genau zur selben Sekunde, als ich Kane's Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.
"Nacht, Kane", murmelte ich.
"Nacht, Mama", gab er zurück und ich fiel sofort ins Land der Träume.
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