Kapitel 170
KAPITEL 170
~ Marco's Sicht ~
Training stand heute an. Es war Mittwoch und meinem Sohnemann ging es auch wieder besser. Er lachte wieder und war in seine freche Form zurück gekehrt, obwohl er manchmal einige Sachen gar nicht essen wollte. Wer kann es ihn auch verübeln.
Ich blickte auf meine Handgelenke runter, die immer noch leicht rote Stellen von den Fesseln hatten.
Apropos Schlüssel. Die habe ich beim Betten beziehen, zwischen Matratze und Gestell gefunden. Anscheinend waren die doch in May's Nachtschrank gewesen, waren dann aber da gelandet. Die Rechnung von der Feuerwehr habe ich auch schon bekommen.
200 Mäuse. Geht ja noch. Wenigstens haben die Feuerwehrleute stillschweigen bewahrt und es keine Medien gepetzt. Ich hätte es mir vorstellen können, wie die Bild einen fetten Artikel über mich und meine sexuelle Leidenschaften gedruckt hätte.
Marco Reus macht einen auf Mr. Grey und lässt sich ans Bett fesseln und von seiner Frau verwöhnen- dabei passierte ein Missgeschick - der Schlüssel kam abhanden und die Feuerwehr musste zu dem 26 Jahre alten Borussia Dortmund Spielers gerufen werden...
Blah blah blah
Übrigens hatte ich es nach meinem Instagrampost auf die Titelseite sämtlicher Klatschzeitschriften geschafft.
Marco Reus hat in Vegas geheiratet.
'Robin' heiratet in Vegas anstatt in Gotham City. 'Batman' nicht dabei.
Blitzhochzeit bei Marco Reus! Wann folgt die Blitzscheidung?
So glücklich ist der BVB-Star mit der Mutter seines Sohnes.
Und weiß der Geier was da noch einiges war. Die zeigten sogar Beiträge bei RTL Punkt 12 und dieses Morgenmagazin auf sat1- wo die auch noch mal Kane zeigten, wie er das Spiel gegen Leverkusen crashte.
Ich sah meiner Frau an, dass sie wegen des Rummels um ihre Person nicht begeistert war, aber sie sagte dazu nichts.
Ich meine, Vanessa Blumhagen hat irgendwie nur positive Sachen gesagt, dass May einen normalen Job als Kellnerin hat und auch normal wirke.
Da fragte ich mich. Woher haben die den Namen meiner Frau und ihren Job herausgefunden. Vermutlich gab es überall Spitzel. Was soll's. Auf jeden Fall wurde dann drüber diskutiert, wann denn der nächste Stammhalter kam.
"Ich denke nicht, dass da noch ein kleiner Woody kommt", meinte die Blumhagen. "Die beiden wollen sich, laut Insiderkreisen erstmal nur auf Kane konzentrieren und das Eheleben genießen. Ich denke nicht, dass dieses Jahr noch ein Borusse kommt. Vielleicht nächstes Jahr."
"Schön wäre es", sagte der Killing. "Ich hab das Spiel gegen Leverkusen am fernsehen verfolgt und habe mir erst mal gedacht. Gott haben die beiden Ähnlichkeiten, also der Reus und der kleine Junge. Meine Schwester meinte so, dass sei bestimmt sein Neffe, aber das Statement kam ja noch am selben Tag von Marco."
"Stimmt", nickte Vanessa. "Da hat er es gleich öffentlich gemacht. Anscheinend wurde die schlinge um den Hals größer, oder er hielt es selber nicht mehr ausgehalten und wollte sagen: Ja der kleine Flitzer ist mein Sohn."
"Das war schon eine ziemliche Überraschung."
"Ja, war es. Ich dachte ich habe mich verlesen, als ich am nächsten tag die Bild aufschlug. Aber ist ein ganz süßer Junge, mit einem hübschen Papa und einer hübschen Mama."
"Da muss ich auch sagen, dass die Mama hübsch ist!", rief die blondhaarige Moderation. "Guter Fang, Reus."
Vanessa und der Mattias lachten nur.
"Die beiden haben sich ja durch einen gemeinsamen Freund Ende 2011 kennengelernt. Gerade als er frisch getrennt von seiner jetzt Ex-Freundin Caro Böhs, heißt, getrennt war. Das mit dem Kind ging dann ziemlich schnell. Dezember 2012 war der kleine Reus auch schon da. Da sollen die beiden aber nicht mehr zusammen gewesen sein."
"Wieso nicht?"
"Die blöde Kuh namens Fernbeziehung. May hat in Niedersachsen gewohnt, er in Dortmund. Irgendwann hat's dann auch gereicht. Er war aber während der Schwangerschaft dabei- bei der Geburt auch. Aber ist schön, dass die beiden sich drei Jahre später wieder zusammen gerauft haben und so schnell den Bund der Ehe eingegangen sind."
"Glaubst du wird es halten?"
"Ich hoffe es. Ich denke die Phase ist vorbei wo die Nationalspieler sich getrennt haben. Jetzt ist gerade wieder die Phase wo die Männer alle ihr Glück wieder finden. Mesut und seine Mandy, der Durm hat eine Freundin, der Neuer hat auch eine Neue und eben Marco und seine May."
So oder so ähnlich verlief das Gespräch zwischen den beiden. Ach uns es wurde erwähnt, dass May eben die große Tochter eines Tommy Flanagans ist. Einen Schauspieler, der durch eben durch Sons Of Anarchy bekannt wurde.
Wo blieb denn nur Mo, der mich abholen wollte. Der ließ aber auch wieder auf sich warten. Genervt stand ich da und starrte Löcher in die Luft, bis wenig später Mo's mattschwarzer Mercedes vor mir hielt. Ich stieg ein.
"Wurde auch mal Zeit", meinte ich und stopfte die Tasche in den Fußraum. Ich schnallte mich an und machte die Tür zu. Sofort fiel mir der Kratzer auf Mo's Wange auf.
"Was hast du da?", fragte ich ihn.
"Emely hat mich im Schlaf gekratzt", sagte Mo und fuhr los.
"Im Schlaf oder während des Beischlafes?"
"Im Schlaf!", zischte Moritz.
"Ist ja schon gut", sagte ich und dann schwiegen wir beide uns an, bis wir in Brackel ankamen.
Als ich mit Mo die Kabine betrat, blickten alle sofort zu mir. Oder doch zu. Nee. Oder?
"Was hat Mo jetzt wieder gemacht?", fragte ich spöttisch und setzte mich auf meinem Platz.
"Nichts Mo. Du!", bemerkte Adnan.
"Ja, ich bin endlich mal fein raus!", freute sich Mo.
"Nee, du darfst dich auch noch gleich über den Kratzer auf deiner Wange äußern."
"Na gut", seufzte Mo und alle blickten zu mir.
"Was hab ich nun gemacht?", wollte ich wissen.
"Wieso war bei dir Samstag gegen siebzehn Uhr die Feuerwehr da?"
"Woher wisst ihr das?", fragte ich perplex.
"Habe gesehen", meinte Auba. "Bin lang gefahren. Wollte gucken. Aber Alysha meinte no."
"Das war irgendso ein bescheuerter Streit", winkte ich ab. "Irgendwelche Kinder haben eben die Feuerwehr zu uns geschickt und gemeint, bei uns würde es nur brennen."
"Dann nur ein kleiner Feuerwehrauto?", hakte Auba nach.
"Du bist so ein miserabler Lügner!", rief Mats lachend. "So beschissen miserabel, dass es wieder lächerlich ist. Na komm. Sag schon. Und immer schön die Wahrheit sagen."
"Es war wirklich so", bemerkte ich trotzig.
"Na gut. Dann glauben wir dir mal", meinte Matze. "Mehr oder weniger."
"Was glaubst du, was da los war?", fragte Mats an Manni gewandt. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
Ilkay lachte. "Stellt euch mal vor einer der beiden war am Bett gefesselt und die haben die Schlüssel nicht gefunden!"
Die anderen lachten ebenfalls, während bei mir nur ein: "Woher?", rausrutschte.
Die Jungs blickten mich entgeistert an und hörten auf zu lachen.
"Das ist also passiert!", rief Mo aus dem Häuschen.
"Hm", nickte ich. "May hat die Schlüssel verbusselt und ich da halt gehangen!"
Die Jungs gröhlten laut los und kriegten sich gar nicht mehr ein. Auba plumpste sogar auf den Boden und blieb da liegen, während er sich wegballerte. Mats bekam schnappatmungen und Ilkay heulte sogar vor lachen. Ich saß nur da und ließ Hohn und Spott über mich ergehen.
Und das ging wirklich das ganze Training so weiter. Thomas wollte auch wissen, was so witzig war. Mo erklärte es ihm.
"Deshalb kauft meine Frau welche mit zwei paar Schlüsseln", bemerkte er trocken und noch bevor er realisierte was ihm da gerade raus gerutscht war, war er derjenige der von den Jungs ausgelacht wurde.
Nuri war übrigens für eine Woche vom Training freigestellt wurden und mit seiner Frau und Ömer in die Türkei geflogen. Kopf freibekommen. Ömer hatte das wie erwartet erst gar nicht realisiert, aber in der Nacht ist er weinend aufgewacht und hat nach Amine geschrien. Gott, dass hat mir selbst das Herz zerrissen.
"Seid ihr beiden jetzt eigentlich zusammen?", fragte ich Mo, als er vor meinem Haus hielt.
"Emely und ich?", fragte er und schüttelte seinen Kopf. "Ist was lockeres."
"Schööööööööön", bemerkte ich.
"Ich hasse es, wenn du das sagst. Und dann noch so langezogen."
"Du poppst meine Cousine, geht nicht anders. Bis morgen beim Training."
"Ich fahre dich wieder", sagte Mo.
"Du musst mich fahren", stellte ich klar. Wir hatten Faust an Faust und dann stieg ich aus.
Kane war noch für heute zu Hause, da er immer noch Fieber hatte. 38,8. Aber kotzen oder so musste er nicht mehr. Kane lief mir direkt in die Arme, als ich im Hausflur stand. Meine Mom kam mir entgegen, da sie auf ihn aufgepasst hatte. Das war schon seit Montag so. May war ja arbeiten.
"Hab auch in der Post nach geschaut", sagte sie und zeigte auf den Stapel Briefe auf der Anrichte neben der Treppe und Gardrobe.
"Danke, dass du auf Kane aufgepasst hast", meinte ich und drückte Mama einen Kuss auf die Stirn. "Magst du noch zum Essen bleiben?"
"Ich muss auch nach Hause und essen für deinen Papa machen, wenn er von der Mittagspause zurück kommt", meinte Mama.
"Dann ruf ihn an, dann isst er hier mit", meinte ich. "Und du kannst mir ja beim Kochen helfen."
"Was willst du denn machen?"
"Chickenwings mit Kroketten", sagte ich.
"Ja, da kommt dein Vater gerne rum."
Mama rief also Papa an, während ich aus Schuhen und Jacke quetschte. Kane stand neben mir und schob die Schuhe richtig hin, dann schnappte er sich meine Trainingstasche.
"Was machst du?", fragte ich, als er sie hinter sich herzog.
"Wäsche. Stinkt."
"Ja, dann machen wir das schnell. Ich mag den Geruch meiner Stinkesocken auch nicht."
Mama meinte, dass Papa dann in zwei Stunden da ist und ich nickte. Dann ging ich mit Kane nach unten und machte mit ihm die Wäsche. Dann gingen wir nach oben.
"Helfen", meinte Kane.
"Ich dachte wir machen noch einen gemischten Salat?", fragte Mama, die Gemüse zusammen gesucht hatte.
"Ja, dann aber ohne Zwiebeln und Sauce. Das mögen wir drei nicht."
"Wie kann ich das nur vergessen", meinte Mama und wir machten uns an die Arbeit.
~ May's Sicht ~
Ich runzelte die Stirn, als ich sah wie Marcel im Schlepptau mit Robins Cousine das Diner betrat.
Hab ich schon wieder was verpasst, so wie die beiden immer wieder Blicke austauschen, war einer geiler auf den einen, als der andere auf den einen, oder wie das heißt.
Soso. Fornelli, da hat er sich einfach mal Robins Cousine geschnappt. Die beiden setzten sich an einem Platz und ich blickte zu Sandy, die auf den Tisch zu gehen wollte. Ich zog sie zurück.
"Ich mache das schon", sagte ich.
"Das ist mein Tisch", bemerkte sie.
"Kriegst das Geld ja. Aber ich mache das", meinte ich und ging auf den Tisch zu.
"Ich wusste gar nicht, dass du hier arbeitest", bemerkte Vika.
"Aber Marcel wusste das", grinste ich.
"Wir dürfen bestellen, ja?", fragte Marcel.
"Würde ich sonst hier stehen?", stellte ich die Gegenfrage.
"Nee", sagte Marcel und seufzte. "Weißt du was Marco hat. Er ist so komisch. Meldet sich nicht und schreibt auch nicht zurück. Und er hat hinter meinem Rücken mit Robin weiter Klamotten designed."
"Wegen der Sache", meinte ich trocken. "Der Kerl ist eingeschnappt. Wieso auch immer nur auf dich."
"Den muss man manchmal auch nicht verstehen, oder?", grummelte Marcel.
"Gib ihm Zeit", sagte ich und fragte noch mal nach ob es noch was sein darf.
"Wir hätten dann alles", meinte Vika.
"Goody", sagte ich und ging zu Jonas. Ich legte den Zettel auf der Durchreiche ab.
Mit den Getränken ging ich schon mal zurück.
"Tanzt du wieder Robin auf der Nase herum?", fragte ich Vika scherzend.
"Immer", lachte Vika. "Den kann man auch nicht anders, als ärgern."
"Wen sagst du das", nickte ich.
"Work hard, play hard!", sagte Han zu mir am vorbeigehen.
"Seid wann sind Kinder dazu in der Lage dich herum zu kommandieren?", fragte Vika verdutzt.
"Das ist mein Chef", meinte ich.
"Oh", sagte sie.
Marcel lachte nur. "Macht nichts. Passiert", grinste ich und machte mich dann wieder an die Arbeit.
Ich brachte den beiden Getränke und arbeitete weiter, ehe ich mich gegen neun auf den Weg nach hause machte.
Als ich die Tür aufschloss und leise hinter mir zu machte hörte ich Gelächter aus der Küche. Ich zog Jacke und Schuhe aus und legte meine Tasche auf die Treppe, ehe ich zur Küche ging.
Manuela lachte immer wieder auf, als sie irgendwelche Fotos in der Hand hielt.
"Gott. Kaum zu glauben das in den 90ern diese Jogginganzüge In waren", bemerkte Marco. "Und meine Haare erst."
Kane saß bei seiner Oma auf den Stuhl und schaute sich den Stapel Fotos an, den Marco und Manu sich anschauten.
"Guck mal, da ist Mama, Robin und Marcel", sagte Kane und zog ein Foto hervor.
Marco nahm es entgegen und blickte schmunzelnd drauf. "Ja, da waren wir 2011 auf Formenterra."
Manuela nahm ihn das Foto ab. "Guck mal, wie dein Papa schon da die Nähe zu deiner Mami sucht. Auch wenn Robin zwischen den beiden steht. Irgendwie hat das dein Papa geschafft, Mama an der Schulter zu berühren, auch wenn es nur die Fingerspitzen waren", lachte Manuela amüsiert.
Kane grinste nur. "Weil Papa Mama lieb hat."
Dann wurde das Foto weggelegt und Kane schnappte sich ein anderes.
"Bin ich das!", rief er.
"Aaaw, ja, Süßer. Das bist du", meinte Manuela und drehte das Foto zu Marco. Dieser grinste nur.
"Da hat dich der Papa ganz stolz in den Armen. Da warst du gerade mal ein paar Stunden alt", bemerkte Manuela und drehte ihm wieder das Foto hin. Kane starrte drauf.
"Guck mal wie klein ich bin", bemerkte er.
"Ja, da warst du auch noch ein Baby."
"Papas Haare", sagte Kane und schnitt eine Grimasse.
"Ganz schön blond, huh", lachte Marco.
"Ja, Kane, guck dir mal deine Haare an. Dunkel und braun und viele."
"Ja, sieht meine Schwester auch so aus?", fragte Kane Marco.
"Hab ich was verpasst?", fragte Manuela.
"Nein, er wünscht sich nur eine Schwester. Aber die ist so überhaupt nicht geplant", antwortete Marco.
"Achso, schade", seufzte Manuela.
"Oma, sag mal Mama und Papa das sie mir eine Schwester kaufen sollen. Oder wir machen das. Wo kriegt man die?"
"Mama und Papa haben dir doch erklärt, woher die Babys kommen. Man kauft die nicht. Dich haben wir auch nicht gekauft, sondern gemacht", sagte Marco.
"Dann macht eine Schwester", sagte Kane. "Aber unsere Amine soll dann nicht in den Himmel gehen."
Marco schluckte leicht und blickte dann zu mir. "He, du bist ja auch wieder da", bemerkte er.
"Hab auch Feierabend", meinte ich zwang mich zu einem Lächeln.
"Meine Mamiiii", rief Kane und rutschte von dem Schoß seiner Oma runter, ehe er zu mir gelaufen kam. Ich hob ihn hoch und bekam erstmal einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Kuss nur auf die Nase. Kane ist krank", stellte mein Sohn mit erhobenen Finger klar.
"Ich weiß", meinte ich und setzte mich neben Marco, nachdem ich Manu umarmt habe. Ich drückte ihn einen Kuss auf den Mund und zog lachend ein Foto hervor.
"Was glaubst du Kane", lachte ich. "Bist das du oder Papa?"
Er schien verwirrt. Auch Marco, der mir das Foto aus der Hand zog.
"Hä, Mama. Bin ich das oder ist das Kane?", fragte Marco und hielt seiner Mama das Foto hin. Manuela schien auch verdutzt.
"Ich denke mal fünfzig fünfzig", meinte sie schulterzuckend und legte das Bild weg.
"Wenn ich mal so groß wie Papa bin, dann spiele ich für die großen Bienenmänner", sagte Kane als er ein Foto von Marco hervorzog, wo er noch im Gladbachtrikot stand. "Nicht für die Pferde."
"Die Fohlen, Kane."
"Woher weiß er das?", fragte ich.
"Na vom Papa, den Fußballlehrer."
"Genau", meinte Kane nur. "Guck mal. Papa und Mama. Mama hat gaaaanz viel gegessen."
Kane hielt uns ein Foto hin. Da war ich im sechsten Monat schwanger. Marco stand grinsend hinter mir und hielt das ultraschallbild vor meinem Bauch, während ich ein Luftballon mit der Aufschrift it's a boy in der Hand hielt.
"Da bist du drinnen", bemerkte Marco.
"Mama hat mich gegessen!", rief er empört.
"Nein, du hast da drinnen gelebt", meinte ich. "Und bist gewachsen. Damit du groß und stark wirst, wenn du aus Mama's Bauch kommst und die Welt erkunden kannst."
"Oh", meinte er. "Also nicht gegessen?"
"Nein."
"Dann ist gut", seufzte er. Marco und ich lachten nur.
Kane hatte aber auch Fantasien. Manuela schaute auf die Uhr und meinte, dass sie dann auch mal nach hause müsse. Thomas kommt gleich von der Arbeit zurück. Sie verabschiedete sich von uns und war dann verschwunden.
Marco setzte sich wieder zu uns, während ich mir weiter die Fotos anschaute.
"Gott. Dein Geburtstag", bemerkte ich und hielt ihn das Foto hin. "Wie dicht waren wir da?"
"So ziemlich, weshalb deine Hand auch mit einem breiten Grinsen auf meinem Schritt lag", lachte er.
Ich schnappte mir wieder das Foto wo ich nicht deuten konnte, ob es Marco oder Kane war und blickte auf die Rückseite.
"1994. Da warst du fünf", sagte ich zu Marco.
"Dann bin ich das wohl", sagte er und nahm das Foto entgegen. Dann hielt er es neben Kane's Gesicht. "Pff, alter Verwalter. Könnte glatt als mein fünf Jähriges ich durchgehen."
"Ob er mit 26 dir auch noch so verdammt ähnlich sieht?"
"Dann kann ich mich ja vergleichen, wie schön faltenfrei meine Haut damals war", bemerkte er. "Ich kriege jetzt schon welche."
"Das sind Lachfalten", beruhigte ich ihn. "Graue Haare hast du auch noch nicht. Und da ist doch auch noch alles an der Stelle", ich klopfte Marco leicht auf den Schritt.
"Ja. Kane. Es ist schon spät. Ab ins Bett", meinte Marco wie von der Tarantel gestochen und nahm mir Kane vom Schoß.
"Hä, nein, hab morgen kein Kindergarten. Bin krank. Lass mich, Papa!", meckerte er herum.
"Wir gucken morgen Fotos weiter. Papa möchte Mama noch mal was zeigen."
"Will auch sehen."
"Ist nur für Mama", meinte Marco und war aus der Küche verschwunden.
"Typisch, mein Mann", murmelte ich.
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