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Kapitel 154

KAPITEL 154

~ Marco's Sicht ~

Während die anderen eben am Mittagessen waren, kam dann noch mal ein Hotelmitarbeiter und brachte Kakao und Schwangerschaftstest- diesen ließ ich schnell in meinem Hosenbund und unter meinen T-Shirt verschwinden. Ich gab den Kerl Trinkgeld und nahm die beiden Kannen mit den Kakao vom metallischen Teewagen, dann war der Mitarbeiter wieder verschwunden.

Ich machte die Tür zu und blickte zu den anderen an den Tisch. Tommy aß das Steak mit einem Grinsen. "Bestes Steak ever", bemerkte er. "Fast wie bei Muttern."

"Wen sagst du das", stimmte Robin zu.

Kane drehte sich auf dem Stuhl zu mir und blickte mich an. "Kommt Mama und du auch Essen? Sonst Esse ich alles auf?"

Ich nickte nur. "Papa kommt gleich und isst mit. Mama lassen wir erstmal ein wenig schlafen."

"Ist sie wegen Marcel traurig?"

"Ja, Kleiner", seufzte ich. "Magst du Kakao?"

"Nee, hab Wasser. Muss auf meine Linie achten", sagte er nur.

"Oke?", meinte ich und stellte das Kakao in der Küche ab. Ich schnappte mir eine Tasse und schüttete May etwas vom heißen Kakao ein, dann ging ich ins Zimmer. May war bereits wieder wach gewesen und saß auf dem Bettrand. Sie ließ ihren Kopf hängen und blickte zu mir auf.

"Hab hier Kakao gemacht. Willst du nicht mit Essen?", fragte ich sie.

"Komme gleich. Mach mir nur ein wenig frisch. Ich muss schrecklich aussehen", sagte sie und stand auf.

"Du siehst aus wie ein Emo und Panda zugleich- also ja."

"Danke", murrte sie und war im angrenzenden Zimmer verschwunden. Ich verließ das Zimmer und setzte mich mit an den Tisch. Es war bereits für May und mich eingedeckt gewesen und ich stellte den Kakao an May's Platz hab.

"Kommt sie gleich?", fragte Tommy mich.

"Ja, sie macht sich nur frisch", antwortete ich und tat mir etwas zu Essen auf. Wenig später kam auch May wieder. Sie drückte Kane einen Kuss auf die Schläfe. Dieser musterte das Gesicht seiner Mutter.

"Ich esse Schtak", grinste Kane und nahm das Stück Fleisch in die Hand. Er biss rein und schüttelte knurrend sein Kopf und hin her.

"Woah, Tiger, vorsichtig, Papa schneidet dir das mal in Stücke", sagte ich.

"Nein!", kreischte er, als ich ihn das Fleischstück aus dem Mund gerissen hatte und auf den Teller gelegt hatte.

"Lass, wir haben es auch versucht. Er beißt da lieber ab und isst mit den Händen."

"Kane, du kannst doch schon so gut mit Besteck essen", sagte May und tat sich ebenfalls etwas zu Essen auf.

Kane seufzte. "Na gut, Mami", meinte er und wischte sich die Hände in der Serviette trocken. Auffordernd blickte er mich an. "Na, machen, nicht gucken, Papa."

"Wie heißt das Zauberwort?", fragte ich.

"Bitte, lieber Papa", sagte Kane schmollend und klimperte mit den langen dichten Wimpern.

"Geht doch", meinte ich und schnitt Kane das Fleisch in gerechte Stücke, die der kleine Kautz auch essen konnte.

"Das Essen schmeckt echt gut", bemerkte May und bemühte sich ihr Pokerface aufzusetzen. Die Packung des Schwangerschaftstest bohrte sich in meinen Bauch rein, obwohl ich gerade saß. Aber immer nur, wenn ich meine Freundin anblickte.

Als wir gegessen hatten, räumte ich alles auf den Teewagen auf und May verschwand sofort wieder aufs Zimmer. Mit der Tasse Kakao und den beiden Kanistern.

"Ich sollte mal mit ihr reden", meinte Tommy.

"Uhm, Tommy. Kann ich erstmal mit May reden?", fragte ich ihn. Er drehte sich auf dem halben Wege zu mir und musterte mein Gesicht skeptisch.

"Über was?", wollte er mich fragen.

"Na, wir hatten schon vorhin geredet und dann ist sie eben eingeschlafen. Ich will nur das Gespräch fortsetzen und zu Ende bringen", meinte ich.

"Klar, meinetwegen. Mach ruhig. Ist ja nicht so, dass du sie in letzter Zeit öfters gesehen hast, als meine Wenigkeit."

"Ich beeile mich, Tommy", sagte ich und stürmte ins Zimmer. May fuhr erschrocken hoch und kleckerte mit dem Kakao.

"Heiß!", meinte sie und schüttelte ihren Arm, welches etwas abbekommen hatte. Ich schnappte mir ein paar Taschentücher und zog Mays Arm zu mir, welchen ich abwischte.

"Tust du mir einen Gefallen?", fragt ich sie, währenddessen. "Und wehe du fragst, welcher. Sag einfach Ja oder Nein."

May seufzte. "Klar, mach ich", nickte sie. "Ja?"

Ich schmiss die Taschentücher auf den Nachtschrank und zog den Schwangerschaftstest unter meinem T-Shirt hervor. "Hier, kannst du den bitte machen?", fragte ich sie.

Sie nahm mir die Packung ab und blickte skeptisch drauf. Sie schluckte hart und blickte zu mir rauf. "Was macht dich so sicher, dass ich wieder schwanger sein könnte?", wollte sie wissen.

"Eh, hallo? Wir hatten mehr Sex in den letzten Monaten gehabt, als Charlie Sheen jemals in seinem ganzen Leben haben wird. Außerdem, zeigst du wieder genau dieselben Anzeichen, wie damals, als du mit Kane schwanger warst. Mich wird es nicht wundern, dass wir beide schon wieder Eltern werden."

May schluckte wieder und blickte auf den Test herunter. "Also, ich hab noch meine Regel."

"Jetzt aber nicht."

"Allgemein, hab ich die", redete May weiter.

"Die hattest du auch mit Kane gehabt, weshalb du dir ja nichts dabei hättest denken können, oder?"

"Stimmt", murmelte May und schnalzte mit der Zunge. "Wenn du willst, dass ich den Test mache, dann piss ich mal da drauf. Aber du, ich sage dir gleich, dass der Negativ sein wird."

"Was macht dich da so sicher?", fragte ich May misstrauisch und runzelte die Stirn. Sie wich meinen Blick aus und verschwand ins Badezimmer.

"May? Hä? Hallo?"

Ich ging einfach hinter her, da ich ich die Befürchtung hatte, dass sie mich irgendwie linken wollte.

"Du willst mir zu sehen, wie ich auf einen Test pisse?", fragte sie mich.

"Ja", nickte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich kann dir ja an den Kopf werfen, dass du mich sehr damit misstrauisch machst, dass du dir so sicher bist, dass du nicht schwanger bist, obwohl dieselben Anzeichen da sind, wie damals bei unserer ersten Schwangerschaft."

"Unserer ersten Schwangerschaft?", fragte May mich und sie schmunzelte leicht.

"Pinkelst du jetzt bitte auf den Test? Ich will's endlich wissen."

"Man, manche Paare mögen es nach zehn Jahren Beziehung noch nicht einmal, wenn einer beim pinkeln von dem Partner beobachtet wird."

"Ich werfe gleich Konfetti", meinte ich unbeeindruckt.

Unbeeindruckt war ich gerade nur, um meine Nervosität zu übertönen.

May betätigte die Spülung und wusch sich die Hände, nachdem sie mir den Test in die Hand gedrückt hatte.

"Vergiss nicht deine Hose hochzuziehen", bemerkte ich und starrte auf den Test in meinen Händen.

"Ja, ich weiß", meinte May nur. "Auf der Packung steht fünf Minuten warten, willst du den wirklich die ganze Zeit anstarren?"

"Japp."

"Dann hoffe ich, dass deine Augen nicht herausfallen. Du siehst gerade aus wie der deutsche Bruder von Mesut Özil."

Ich schielte zu May rüber und sie war still.

"Zieh dir bitte deine Hose an", bat ich höflich.

"Sonst meckerst du doch auch nicht herum, wenn du-" Sie hielt inne und zog sich wieder an. Dann lehnte sich gegen die Waschbeckenablage und wartete mit mir darauf, dass sich etwas an dem Test tat.

"Was machen wir, wenn der Positiv ist?", fragte ich nach drei Minuten. Es war immer noch nichts zu erkennen.

May seufzte nur. "Okay, ich-" sie hielt inne und musste erstmal schlucken. Verwirrt blickte ich in ihr Gesicht und sah, dass sie schon wieder Tränen in den Augen hatte.

"Was weinst du denn jetzt?", fragte ich verdutzt.

"Da wird kein positives Ergebnis rauskommen", sagte May und blickte mich entschuldigend an.

"Theoretisch schon", meinte ich und legte den Test bei Seite.

"Es tut mir so leid, dass ich dir das erst jetzt sage. Aber ich wollte und konnte es einfach nicht", wimmerte May und vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter. Ich schlang verdutzt meine Arme um Mays Rücken.

"Ich hatte doch diese Blasenentzündung gehabt", fing May an. "Das war keine Blasenentzündung. Es war eine Entzündung meiner Eierstöcke, die sich auf die Gebärmutter übertragen hat. Das war so schlimm, dass da jetzt eine Art Loch ist und außerdem haben die Viren diese so stark beschädigt, dass es nicht mehr möglich ist, dass ich jemals wieder ein Kind bekommen kann. Es tut mir so leid. Ich hätte es dir früher sagen sollen, aber ich konnte es einfach nicht. Es war einfach so perfekt zwischen uns und ich wollte das nicht kaputt machen. Und es tut mir leid, dass ich jetzt deine Ferien vermiest habe, aber ich konnte es ehrlich nicht mehr bei mir behalten. Es musste einfach raus. Tugba hat es herausgefunden und hat mich auch schon die ganze Zeit unter Druck gesetzt, dass ich es dir sagen soll. Ich wollte es, aber ich konnte nicht. Es tut mir so leid. Wirklich. Ich kann verstehen, dass du mich jetzt hassen tust-"

Mir liefen Tränen über das Gesicht. Ich war schon ziemlich gekränkt gewesen, dass sie mir das nicht sofort gesagt hat und mich angelogen hat. Wir waren doch gerade wieder zusammen und sie wollte die gute Stimmung und unser Glück nicht kaputt machen. Und ich konnte sie doch nicht hassen, auch wenn sie mich angelogen hat. Ich liebte diese Frau einfach so unbeschreiblich dolle, dass wir das gerade scheißegal war, dass wir vermutlich nie wieder Eltern werden. Auch wenn ich mir es noch mal gewünscht hatte, mit ihr ein Kind zu bekommen- am besten eine kleine Tochter, aber wenn es eben nicht sein soll.

Ich war noch nicht mal wie gelähmt gewesen, oder so. Ich starrte nur auf die Fliesenwand gegenüber von mir und war genauso am heulen wie May.

Sie fing schlimmer an zu weinen, vermutlich lag es daran, dass ich kein Wort gesagt habe.

"Es tut mir so leid, wirklich. Nur bitte hass' mich nicht."

"Ich hasse dich nicht", stellte ich klar. "Wie könnte ich nur sauer auf dich sein."

"Ich hab's dir doch angesehen, wie deine Augen geleuchtet haben, diese Hoffnung, dass ich wieder ein Kind von dir bekomme. Jedes Mal-" Sie musterte mein Gesicht. "und jetzt zerplatzt die Hoffnung wie eine Seifenblase."

"Dann ist das eben so", sagte ich und nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Dann adoptieren wir eben ein Kind, oder so. Davon geht die Welt doch nicht unter. Wir haben uns und da futtert sich gerade unser Sohn das Bäuchlein voll. Wir lassen uns nicht von dieser Nachricht runterkriegen, hast du verstanden."

"Du verdienst mich gar nicht", meinte May nur und ich wischte ihr die nächsten Tränen mit den Daumen von der Wange.

"Sag sowas nicht. Würden wir sonst hier stehen? Wir packen das schon." Ich machte eine Pause. "May, ich liebe dich mehr als mein ganzes Leben. Wirklich mein ganzes Leben. Ich liebe dich sogar höllisch- mehr als meinen Job- das muss doch schon was heißen. Durch diese bescheuerte Nachricht, lassen wir uns nicht aus der Fassung bringen, klärchen?"

"Klärchen", murmelte May. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und zog sie dann wieder in meine Arme zurück. "Ich liebe dich so sehr."

Daraufhin drückte ich May näher an mich heran und vergrub mein Gesicht in ihrer Schulter. Ihre Arme schlangen sich fester um meinen Nacken und meine enger um ihren Rücken herum.

Am nächsten Tag, wollte Tommy unbedingt etwas mit mir alleine unternehmen, weshalb er schon ziemlich früh bei uns in der Suite stand und nach mir brüllte.

"Marco Reus!", brüllte er. Ich stand wortwörtlich im Bett, während May murmelte, dass es typisch für ihren Vater sei. Es hämmerte gegen die Tür und Tommy betrat das Zimmer. "Guten Morgen, meine Lieben. Ich sehe ich störe in keinster Weise!", er drückte an den Schalter an der Wand und die Rolladen fuhren hoch, während ich im Bett saß und Tommy mit hochgezogener Augenbraue anstarrte. "Was geht? Was geht", meinte er und haute mir mit einem Grinsen auf die Schulter. Ich blickte nach draußen. Es war noch dunkel gewesen und das einzige, was ins Zimmer leuchtete, waren die vielen und bunten Lichter von Las Vegas.

"Dad, sag einfach, was du von Marco willst", murmelte May und setzte sich auf.

"Morgen, Freckles", sagte er und winkte ihr zu.

"Morgen, Dad", murmelte May und wischte sich den Schlaf aus den Augen. "Was können mein Freund und ich für dich tun?"

"Ich kidnappe mal einfach deinen Freund", sagte er und fuhr mir durchs Haar.

"Echt?", fragte ich. "Das ist aber nicht gerade ein ziemlich überraschendes kidnapping. Du weißt schon, dass es das eigentlich immer aus dem Hinterhalt und überraschend passiert?", fragte ich.

"Ja und? Ist mir zu Mainstream", meinte Tommy und klatschte in die Hände. "Wir beide machen eine Tour. Mach dich fertig und gut ist."

"Tour?"

"Harley-Tour", lachte Tommy. "Ich muss doch mit dem Kerl, der meine Tochter begrabscht, was ihr auch noch gefällt, eins werden. Ich will dich besser kennenlernen. Und das geht nur mit einem Männertrip auf Harleys."

Haha, da ich auch einen Führerschein besitze, mal ehrlich. Das ging doch nicht, obwohl das eigentlich eine sehr coole Idee war.

"Wie spät ist denn das eigentlich?", fragte May und schaute auf die Uhr. "Oh, wie schön. Drei Uhr in der Nacht."

"Ja, ich bring ihn dir ja heute Abend wieder mit", sagte Tommy aufmunternd. "Mach dich fertig. Deine Haare brauchst du nicht stylen. Du hast eh einen Helm auf."

"Oke", meinte ich. "Und du weißt schon, dass ich keinen-"

"Laber nicht, mach dich fertig", unterbrach Tommy mich.

"Ist das euer Ernst?", fragte Kane, der an der Zimmertür stand. Er hielt seine Plüschemma an einen Bein fest, seine Haare waren durchwuschelt und er blickte verschlafen in das elterliche Schlafzimmer.

"Hey, Monkey", meinte Tommy nur.

"Grandpa?", fragte dieser irritiert. "Hast du mal auf den Tacho geguckt?"

"Ja, hat er vermutlich. Grandpa plant immer alles genau zeitlich ab. Geh wieder schlafen."

"Kann nicht. Hab mich erschrocken. Grandpa war so laut, Mami."

Er kam zum Bett und May zog ihn aufs Bett. "Dann schläfst du bei Mama."

Sie drückte Kane fest an sich und Kane schmunzelte verträumt. Er schlief doch gleich wieder ein.

"Dann mach ich mich mal fertig", sagte ich und sprang aus dem Bett, nachdem ich meiner Freundin einen Kuss auf den Mund gedrückt hatte.

"Tommy, ich sollte beiläufig erwähnen, dass ich nicht Harley fahren kann", sagte ich, als wir nach unten gingen. Er blickte mich entsetzt an. Wir waren doch nicht um vier oder so gefahren, sondern haben noch alle gemeinsam in Ruhe gefrühstückt und alles. Erst gegen zehn machten wir uns auf den Weg, während Tommy noch mal auf der Couch gepennt hatte.

"Dein Ernst?", fragte er mich fassungslos.

"Ja, mein Ernst. Ich habe so überhaupt keinen Führerschein, um ehrlich zu sein."

Er blickte mich weiter entsetzt an und ich schluckte eingeschüchtert. Dann fing er lauthals an zu lachen und ich kam mir verarscht vor.

"Ich ärger dich nur und dass du keinen Lappen für Bikes, weder noch für Autos hast, weiß ich doch auch. Hab da vorgeplant."

Als wir draußen standen, standen da zwei Kerle an einer Harley und da war noch eine mit Beiwagen.

"Ich soll in den Beiwagen?", fragte ich und blickte zu Tommy. Die beiden Männer lachten nur belustigt. Der eine war Coates gewesen und der andere ein mir noch unbekannter Typ.

"Theo, gönne dir mal den Blick", lachte Coates.

Der Typ mit der großen Nase und dem breiten frechen, aber höflichen Grinsen, lachte sich wortwörtlich ins Fäustchen. "Wenn wir irgendwo sind, wo es abgelegen ist, dann lass ich dich auch mal fahren", sagte Tommy und ging zum Bike mit dem Beiwagen. Er setzte sich den Helm auf und die anderen beiden Kerle setzten sich ihre Helme auf. Ich stellte mich zum Beiwagen und blickte darauf hinunter.

"Saftey First", bemerkte Tommy und hielt mir Fliegerhelm und Fliegerbrille aus dem achtzehnten Jahrhundert hin- so sah es auch wirklich aus.

"Komm, schau nicht so", meinte Coates zu mir. "Du fickst seine Tochter- da ist das doch wohl mal drinnen, oder?"

"Lass den Jungen in Ruhe", nahm mich Tommy in Schutz. Er blickte entschuldigend zu mir. "Ignoriere diese Idioten. Wenn die dich noch einmal fertig machen, dann fahre ich denen den Arsch ab. Außerdem steht er nur mir zu, dich zu ärgern, da du mit meiner Großen zusammen bist."

"Wie beruhigend", meinte ich und setzte unter dem Lachen von Tommy, Theo und Coates die Sachen an. Dann kletterte ich den engen Beiwagen und musste lachen.

"Was ist so witzig?", fragte Tommy mich und blickte zu mir, als die anderen beiden los gefahren waren.

"Du testest mich gerade nur aus, oder?", fragte ich ihn.

"Nein, ich will sehen, wie schnell du dir wegen Kleinigkeiten die Laune vermiesen lässt. Es reicht schon, dass May so ist", meinte er und blickte mich an. Er meinte das wirklich ernst. "Ich mach das nicht, um dir eins reinzuwürgen, da du eben der Freund meiner Tochter bist. Ich bin halt so ein Scherzkeks. Marcel und May meinten auch, dass du einer bist und jeden Spaß mit dir machen lässt."

"Stimmt, wie du gerade siehst, mach ich das gerade mit", sagte ich. "Solange ich keine hellbraune Lederjacke mit irgendwelchen langen Franzen an meinem Ärmeln tragen muss."

"Hm, ja", meinte Tommy und zog aus der Ledertasche die hinten am Bike war, genau diese lächerliche und hässliche Jacke hervor.

"Weißt du was? Scheiß drauf. Hier kennt mich eh keiner", sagte ich und entriss ihm die Jacke, die ich schnell anzog. Dann setzte ich mich wieder hin. Tommy machte vorher ein Foto von uns beiden und schickte es an May und dann fuhren wir auch los. Theo und Coates warteten an einer Ampel auf uns und blickten lachend zu mir, der ihnen cool das Rockerzeichen hinhielt.

"Wo fahren wir eigentlich hin?", fragte ich über den lauten und knurrenden Motor der Harley hinweg.

"Du musst kacken?", rief Tommy nur.

"Nein! Wo fahren wir hin!", brüllte ich lauter.

"Zum Hoover Damm!", rief er mir rüber.

"Zu dieser Talsperre?"

Er nickte. "Ja, da ist ein Fest für Biker. Blutspende."

"Ist das ein Codewort, für Schießerei unter Bikern!"

"Nein!", lachte Tommy. "Gott! Nein! Wir spenden Blut für Kinder! Da ist eben ein Fest und ich dachte, dass ich dich mal ruhig mitnehmen kann."

"Oke, ich hoffe es!"

"Ich pass schon auf, dass dir nichts passiert, Marco!"

"Danke, wie nett."

Nach eineinhalb Stunden Fahrt, waren wir dann auch an diesem riesigen Staudamm angekommen, der zwischen Nevada und Arizona lag und zwei Zeitzonen hatte. Wir waren noch für eine halbe Stunde in einem Diner mitten in der Pampa da Theo und Coates noch nichts gegessen hatte. Da wusste ich, wieso die beiden mir so bekannt vor kamen. Die beiden waren Schauspielkollegen von Tommy gewesen und spielten mit ihm in derselben Serie mit.

"Ich sag's dir. Meine Freundin hat in der letzten Staffel geheult, wie ein Schlosshund. Vor allen Dingen, als du gestorben bist. Also den den du gespielt hast. Juice, ne?"

Theo der gegenüber von mir saß nickte nur. "Ja, aber das war doch ein cooler Tod, oder nicht?"

"Ja, let me just finish my pie", sagte ich und Theo stimmte mit ein. "Juice war echt Mays Liebling. Die war so sauer auf den Verlauf dieser Figur gewesen."

"Ich weiß, dass meine Figur ihr Liebling war. Hat sie mir gesagt", sagte Theo.

"Du kennst meine Freundin bereits?"

"Jap, Tommy hat mal mit ihr geskypt und dann war ich halt aus unerklärlichen Gründen da gewesen und hab mich halt mit ins Gespräch geklinkt."

"Du hast mich auf dem Stuhl bei Seite geschoben und meine Tochter vollgelabert, bis zum Umfallen."

"Und als du einmal in Deutschland warst, hast du sie auch voll gelabert", lachte Coates.

"Wann warst du mal in Deutschland?", fragte Tommy hellhörig.

"Ich war letztes Jahr mal in Berlin gewesen. Ist echt toll da", meinte Theo und schluckte leicht.

"Meine Tochter war letztes Jahr nicht in Berlin gewesen- wieso konntest du sie dann volllabern."

Auch ich zog - wie Tommy - skeptisch die Augenbrauen zusammen.

"Hast du die Serie auch gerne geschaut?", fragte Coates mich und stopfte sich das Spiegelei in den Mund. Er versuchte abzulenken. Was zum Teufel lief hier. Ich stierte Theo sauer an und Tommy tat es mir gleich.

"John Theodore Rossi!", knurrte Tommy und spieh die Worte nur so aus seinen Mund heraus.

"Was denn?", fragte Theo unschuldig und wich die Blicke von Tommy und mir aus.

"Raus mit der Sprache!"

"Oke, dann war ich nicht in Berlin", meinte er und wollte aufstehen, aber da wir direkt mit einer Seite an der Wand saßen und Coates am Rand des Tisches saß, konnte Theo nicht abhauen.

"Hinsetzen!", knurrte ich sauer.

"Ich muss mir von jüngeren Leuten nichts-"

"Hinsetzen!", knurrte Tommy.

"Ist ja gut", meinte Theo und setzte sich schnell wieder hin.

"Hast du dich mal mit meiner Freundin getroffen?", fragte ich ihn.

"Nee", meinte er und wich weiter meinen Blick aus.

"Theo!", knurrte Tommy.

"Oh Gott. Ja vermutlich schon. Dann haben wir uns letztes Jahr mal getroffen. Sie war mit den kleinen in Berlin und ich war auch da."

"Was macht meine Freundin in Berlin?"

"Wir haben uns halt getroffen."

"Du fliegst extra von New York nach Berlin, um dich mit meiner Tochter zu treffen, Theo?"

"Ja."

"Hat es Meghan mitbekommen?"

"Ja."

"Was hast du ihr gesagt?"

"Das ich da einen alten Schulkameraden besuche. Sie konnte eh nicht mit, da sie was mit der BootCampagne zu tun hatte-" Theo blickte zu mir. "BootCampagne ist eine Campagne, die Geld für Amerikanische Soldaten und Meghan ist übrigens meine Frau-"

"Das interessiert mich gerad recht wenig. Wieso hast du meine Freundin getroffen?"

"Wir haben halt die Wochen davor geschrieben und haben uns gut verstanden, dann haben wir uns eben verabredet."

"Willst du mir gerade klar machen, dass du etwas mit meiner Tochter hattest."

"Ja, was denn? Sie war Single!", platzte es aus Theo heraus.

Ich sprang auf und packte Theo am Kragen.

"Woah, Marco, Junge, ruhig Blut. Setz dich hin, Marco!", rief Tommy und zog mich wieder neben sich auf seinen Platz. Theo blickte mich entsetzt an und Coates aß seelenruhig weiter seine Rühreier weiter, die gerade im Orangensaft badeten, da ich diese vor Wut umgekippt habe.

Tommy blickte sich um, da die anderen Gäste ängstlich zu uns blickten.

"Ist alles okay, besorgte Bürger von Boulder City. Essen Sie ihre Corndogs weiter. Hoffe Sie hatten einen schönen Tag."

Ich richtete mein T-Shirt und schaute Theo schnaubend an. Das gibt es jetzt nicht? Was ist denn hier in den letzten zwei Tagen los. Erst die Scheiße mit Marcel, dann das mit May und jetzt erfahre, ich dass meine Freundin letztes Jahr etwas mit einem Kollegen ihres Vaters hatte- auch wenn wir da nicht zusammen waren. Sie hätte mir doch wenigstens sagen können, dass sie mal etwas mit einen anderen Kerl hatte. Es war doch verständlich. Irgendwann tat es auch mal gut. Aber die Tatsache, dass sie mir davon kein Wort erzählt hatte, machte mich gerade sauer. Sie hätte auch nur sagen brauchen: "Ja, da war ein Kerl mit den ich etwas hatte", fertig.- Ich hätte es verstanden.

Tommy ließ eine Hand auf meine Schulter gelegt und blickte zu Theo. "Du hast was mit meiner Tochter gehabt, du elender Hund?", zischte er leise.

"Hä? Nein?", fragte Theo. "Zwischen May und mir lief nichts. Wir haben uns nur getroffen, weil wir uns verstanden haben. Als Freunde. Mal ehrlich."

"Ich glaub ihm nicht", sagte ich zu Tommy.

"Ich kenne ihn besser, als du ihn. Er sagt die Wahrheit", meinte Tommy nur.

"Was? Er ist Schauspieler-"

"Ja, er ist Schauspieler. Aber mal ehrlich, im wahren Leben ist er ein miserabler Lügner."

"Stimmt, da hat er recht", meinte Coates cool und aß weiter. "Mit diesem Hauch von Orange, schmeckt das ganze ja noch viel besser."

"Na, lecker", meinte Tommy.

Theo blickte zu mir. "Ehrlich, zwischen May und mir lief nichts. Wir sind eben nur gute Freunde. Wir schreiben immer noch. Wir sind halt auf einer Wellenlänge, aber geküsst oder besamt oder sonst was-"

Ich fuhr wieder hoch und Tommy drückte mich wieder nach unten. "Marco, nein, lass es bitte sein und reiß dich zusammen. Danke."

"Sorry, ich drücke mich manchmal echt blöde aus."

"Manchmal?", fragten Tommy und Coates gleichzeitig.

"Okay, eigentlich immer", gab Theo genervt zu. "Aber ich schwöre dir, Marco. Zwischen May und mir lief echt nichts. Selbst die Kerle die sie angebaggert haben, hat sie abblitzen lassen."

"Und Marco guckst du auch Sons of Anarchy?", fragte Coates und wechselte somit das Thema.

"Dann musst du es auch klarstellen. Ich hab mich schon gefragt, wo ich deine Leiche verschachern kann", grummelte ich.

Tommy lachte nur. "Du bist mal so gar nicht eifersüchtig", meinte er mit voller Ironie.

"Und Marco guckst du auch Sons of Anarchy?", hakte Coates weiter nach. Ich beschloss den Kerl mal zu antworten, bevor mich noch mit der Gabel erstechen würde.

"Tut mir leid Theo", meinte ich zu dem Kerl.

"Schon oke. Kann verstehen, dass du so durchdrehst."

"UND MARCO GUCKST DU-"

"Ja, Coates. Ja, ich gucke auch Sons of Anarchy!", sagte ich und wandte mich zu ihm.

"Welche Figur war dein Liebling?", wollte Tommy wissen.

"Da gibt es nur eine richtige Antwort", lachte Theo. "Vermiese es dir nicht, mit deinem zukünftigen Schwieger-Pops."

"Natürlich war es Chibs gewesen", sagte ich.

"Pahahaa", lachte Tommy. "Du mieser Lügner. Du bist ja noch ein beschissener Lügner als Theo."

"Okay, Chuckie war meine Lieblingsfigur gewesen."

Die Jungs lachten nur.

"Ja, ich meine, der kann ja immer an sich herumfummeln und hat dafür eine wahre Ausrede parat. Egal in welcher Situation. Er hat seine Hand in der Hose, Leute sind angewidert und oder sprachlos und er kann einfach sagen:"

"Multiple Masturbation Störung", sagten wir im Chor.

Die Leute blickten uns komisch an und wir sanken in unsere Sitze zurück. "Wir essen auf, bezahlen und hauen ganz schnell ab?", fragte Tommy uns drei.

"Bin ich auch für", sagte ich.

"Was bin ich froh, dass Theo nichts mit May hatte", bemerkte Tommy, als wir beide an den Bikes standen. Die anderen beiden waren noch im Laden und nahmen den Zigarettenautomaten auseinander, da der die Kippen, geschweige denn das Geld ausspucken wollte.

"Das kannst du laut sagen. Das wäre Theos letzter Tag auf Erden", grummelte ich.

"Und wir beide würden wegen Mordes von Interpol gesucht!", lachte Tommy heiter.

Ich lachte nur leise. "Stimmt, hast auch wieder recht."

"Scheiße, Junge", bemerkte Tommy ernst und musterte mein Gesicht. Ich blickte entsetzt zu ihm.

"Was?", fragte ich panisch.

"Du scheinst meine Tochter ja wirklich zu lieben, huh?", fragte Tommy mich.

"Mehr als alles andere der Welt", sagte ich und nickte.

"Das sehe ich dir an. Das sehe ich dir gewaltig an." Er machte eine Pause. "Danke, übrigens."

"Für was?"

"Das du meine Tochter so verdammt glücklich machst. Auch wenn sie mit Marcel im Streit liegt - wegen wieder und wieder nichts, heute Morgen beim Frühstück, wie du sie aufgeheitert hast, wie sie dich angeschaut hat- vermiese das bloß nicht. Sie liebt dich wirklich."

"Ich werde mir es ganz sicherlich nicht mit meiner Traumfrau vermiesen-"

"Ihr passt echt wie die Faust aufs Auge zusammen", sagte Tommy und klopfte mir auf die Schulter.

"Ich weiß, ich kann mir auch kein Leben mehr ohne May und Kane vorstellen. Die beiden sind echt das Beste was in meinem Leben jemals passiert ist. Ich meine, die beiden sind meine eigene kleine Familie. Ich bin der Familienoberhaupt."

Tommy lachte. "Ja, als Mann in der Familie bist du das wirklich."

Ich dachte kurz über eine Sache nach, die ich vor ein paar Tagen gesehen hatte, wo ich mir dachte, wieso auch nicht und dann wieder zu Tommy.

"Kommt jetzt ziemlich überraschend", meinte ich zu Tommy.

"Was meinst du?", wollte er wissen.



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