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Kapitel 132

KAPITEL 132

~ Marco's Sicht ~

"Ey, du bist nicht in der Natio dabei, oder?", fragte Kevin als wir auf das Gelände des BVB's fuhren.

Stimmt. Die Liga pausierte wieder bis zum zwanzigsten November. Nationalspiele wieder.

Naja. Es waren eben nur Testspiele. Wie ich diese verfluchte. So sinnlos sind diese Spiele.

Freitag spielten die Natio gegen die Niederlande und Montag gegen Italien. Testspiele eben.

Da ich ja wegen meinem Rippenbruch nicht spielen kann, war ich froh darüber, nicht spielen zu müssen.

Kevin hielt auf dem Parkplatz und wir stiegen aus.

"Papa wohin?", fragte Kane, als ich stöhnend Kane aus dem Auto gehoben hatte.

"Wir gehen dich bei den Bambinis anmelden", grinste ich.

Kane runzelte die Stirn. "Wie?", fragte er.

"Ich melde dich bei der Borussia an. Dann spielst du endlich für den BVB."

Kane's Kinnlade fiel auf und er schaute mich entsetzt hat. Positiv entsetzt wohlgemerkt.

"Nah", sagte er.

"Doch", lachte ich. "Mein kleiner Stinker spielt jetzt Fußball."

"Yeih", quietschte er und schlang seine Arme um meinen Nacken.

          Die Anmeldung ging schnell vorüber, Kane sollte in den nächsten Wochen seine Trainingstasche mit Trikot und alles bekommen.

Nur die Fußballschuhe mussten wir selber kaufen. Training war Montag und Donnerstag immer um 16:30 für je eine Stunde.

Und da morgen Donnerstag war, hatte Kane morgen seinen ersten Trainingstag.

"Papa kommt dann morgen mit, okay?", fragte ich ihn, als er an meiner Hand über den Trainingsplatz ging.

Kevin wartete im Auto und saß auf dem Beifahrersitz und polierte das Armaturenbrett.

Ich sollte erwähnen das es mein Auto war.

"Dude", sagte ich.

"Bro."

"Bringst du uns nach Hause?"

"Muss ich ja wohl", bemerkte Kevin und kletterte auf dem Fahrersitz.

"Kevin. Ist aussteigen zu viel verlangt", seufzte ich und setzte Kane hinten in den Kindersitz.

"Japp."

"Es ist immer noch mein Auto."

"Das ich gerade sauber gemacht habe. Interessant was man alles im Handschuhfach findet."

"Was meinst du?"

"Man merkt, dass deine Freundin nur das Auto fährt. Bollos, Tampons, Weiberzeitschriften wie die Vogue."

"Die Vogue ist meine", sagte ich.

Kevin lachte nur. "Das ist die Auto Bild May's oder was?"

Ich sagte nichts und er blickte zu mir.
Japp. Das ist May's Autozeitschrift.

"Nee?", fragte er und sein Grinsen verschwand.

Ich nickte nur.

"Dann kann dir ja nur der String gehören."

"Nee, der ist wirklich May's", meinte ich und vergewisserte mich noch einmal, dass Kane richtig angeschnallt war. Ich setzte mich auf dem Beifahrersitz und legte die Unterlagen die in der Folie steckten auf das Armaturenbrett.

Ich zog die Tür zu und schnallte mich an.

"Fahrer, fahren Sie mich nach Hause", sagte ich hochnäsig.

"Du mich auch", nuschelte Kevin und machte sich auf dem Weg.

          "Mama", rief Kane glücklich und wollte mit seinen dreckigen Schuhen ins Wohnzimmer laufen. Ich hielt ihn aber zurück.

"Kleiner, erst mal ausziehen", sagte ich und schob ihn zu mir.

"Okay", seufzte er. Ich zog ihn Mütze, Schal, Jacke und Schuhe aus und hang die Sachen an die Garderobe. Die Schuhe stellte ich auf dieses Plastikteil, was Mama mir mal geschenkt hatte.

Das war wie so ein Tablettding für Schuhe. Kein Plan, wie das heißt. Ist mir auch egal.

"Mama!", rief Kane lauter und lief in die Küche und dann ins Wohnzimmer. "Mama!"

May's Schuhe standen nicht auf diesem grauen Schuhtablett - ich nenne das Ding jetzt einfach so. Vermutlich war sie unterwegs.

"Mama ist anscheinend nicht da", bemerkte ich und zog mich ebenfalls aus.

Kane kam aus dem Wohnzimmer geschlichen.

"Mama nicht da", bemerkte er und rieb sich den Bauch.

"Was los?", fragte ich ich.

Er ging in die Hocke und legte seine Hände auf die Knie. Angespannt starrte er vor sich auf dem Boden. Sein Gesicht wurde rot, eine leichte Vene bildete sich an der Schläfe.

"Uh", stöhnte er und machte noch weitete Geräusche.

Ach, der Herr war gerade am kacken. Normalerweise versteckte er sich in einer Ecke wenn er die Windel sprengte, da er sich gestört fühlte.

"Uuuuuh", machte Kane wieder und streckte ein wenig die Zunge raus, während er weiter am drücken war.

Ich beobachtete ihn amüsiert und schmunzelte.
Gott, das sah gerade so ulkig aus. Das war wirklich neu, ihn so zu sehen.

"Uh", kam es wieder von ihm. "Aaaaah."

So wie es aussah, war das der alles entscheidende Drücker. "Haaaa", seufzte er glücklich und stellte sich gerade hin.

Er blickte zu mir. "Is was?", fragte er mich.

"Ich denke du brauchst eine neue Windel", stellte ich fest.

Kane rümpfte die Nase. "Nö", er hielt inne. "Doch, Papsch."

Dann kriegst du eine neue Windel. Komm", sagte ich und Kane kam zu mir.

"Das stinkt", bemerkte Kane.

"Oh Gott! Ja", sagte ich und hielt mir die Nase zu, während ich nach oben lief.

"Papa, tragen."

"Nein", würgte ich.

"Meine Windel is voll. Das is ih-bah."

"Reiß dich zusammen!" rief ich.

"Ich warte bis Mama kommt."

"Gut", sagte ich. "Ich schreibe Mama damit sie sich beeilt."

"Gut!", rief Kane.

Ich: May, Kane hat die Windel gesprengt. Wir brauchen dich! Wo immer du auch bist. Komm zurück. Der Gestank zieht bis ins obere Stockwerk!!!! Lass uns nicht im Stich!

Ich steckte mein Handy weg und blickte zu Kane, der die Treppen hoch kam- die Beinchen weit auseinander gestreckt und die Strumpfhose hang in den Kniekehlen. Genau wie die Windel.

"Was hast du gemacht?", fragte ich ihn.

"Windel voll", sagte er und hielt sich die Windel.

"Oh Gott. Ich hoffe du hast nichts verloren unterwegs."

"Nö", sagte er und fing an zu weinen.

Ich atmete tief durch. "Okay, wir können nicht warten, bis Mama wieder kommt", bemerkte ich und ging vor ins Zimmer. "Halt die Windel fest!"

"Ja", wimmerte Kane nur.

Da reißt er sich einfach die Windel ab. Mensch. Läuft bei ihm.

Ich hob Kane schnell auf den Wickeltisch und schrie. Als erstes wegen meiner Rippe und zweitens da die Windel verrutscht war.

"Kane! Liegen bleiben!", schrie ich und lief ins Badezimmer. "Ich hab's am Arm. Ich hab's am Arm. Ich hab's am Arm. Ih-Bah", sagte ich und wusch mir den Arm ab.

"Papa!", rief Kane der nicht mehr am weinen war.

"Ja!"

"Die Windel ist runter gefallen."

Wimmernd fluchte ich herum und schnappte mir die Latexhandschuhe, ehe ich zurück ins Kinderzimmer ging. Kane saß auf dem Wickeltisch und blickte auf dem Boden, wo die Windel lag.

"Danke!", rief ich und warf die Arme in die Luft.

"Bitte", sagte Kane trocken.

Seine Augen weiteten sich. "Ohoh", meinte er.

"Was?", fragte ich ihn.

"Muss Kacka," sagte er.

"Nein", sagte ich und schnappte mir Kane. "Arschbacken zusammenkneifen - du gehst aufs Klo!", rief ich, schnappte mir meinen Sohn und stürmte ins Badezimmer.

"Will aber nicht rein fallen."

"Papa hält dich fest", sagte ich und hob den Klodeckel hoch.

Ich setzte ihn drauf und er guckte mich mit großen Augen an. Wieder fing er an zu weinen.

"Ich kann da rein fallen!", schrie er.

"Nein, kannst du nicht. Ich halte dich doch fest."

"Schwör'?"

"Ich schwöre, du Kackmonster."

"Du lügst!"

"Nein."

"Doch!"

"Nein, Kane. Mach jetzt ah-ah", sagte ich.

"Boah, nee. Muss nicht."

"Sicher?"

"Ja."

"Musst du jetzt Kacka?", fragte ich ihn.

"Nein", sagte er.

"Okay", sagte ich und hob ihn gerade an, als es in der Schüssel ploppte. "Kane!"

"Hab Stinki gemacht", sagte er.

"Kommt da noch was?", fragte ich und setzte ihn wieder auf dem Klo ab.

"Nee! Nein! Papa! Arm!", rief er und klammerte sich an mir fest. "Oh."

"Kane!", fluchte ich herum, als ich etwas nasses an der Hose spürte. Er hatte mich jetzt nicht- oh Gott. "Musst du Pippi?"

"Nicht mehr", sagte er.

"Merk ich", grummelte ich und setzte Kane auf dem Klo ab. Als ich ihn los ließ fing er an zu weinen und zu schreien.

"Papaaaaa!"

"Du hast meine Liebslingshose bepinkelt!"

"Ja!", kreischte er und klammerte sich am Toilettenpapierhalter mit beiden Händen fest. Er drehte sich herum und schrie, da er fast ins Klo gefallen wäre, aber ich hielt ihn am Rücken fest.

"Mama soll ganz schnell kommen", sagte ich.

"Ja!"

"Ja, da sind wir uns einig."

"Du bist unfähig!", schrie er mich an.

"Danke", bemerkte ich gekränkt und verließ das Badezimmer.

"Papaaaaa!", kreischte Kane. "Komm zurück!"

"Nee, du bist fies!"

"Du bist fies!", kreischte er sauer.

"Du hast mich angepinkelt!"

"Heul nicht!"

"Heul du nicht!"

"Mach ich aber!", kreischte er weiter herum.

"Du bist anstrengend!"

"Du bist doof!"

"Du bleibst da sitzen, bis Mama kommt!"

"Nee!"

"Doch!"

"Nein!"

"Kane!"

"Marco!"

"Es reicht!"

"Nein!"

"Mein Gott!"

"Nein!"

"Hör auf Nein zu sagen!"

"Nein!"

"Du wirst immer anstrengender!"

"Du alt!"

"Boah, Kane!"

"Was!?"

"Mund halten, oder ich schubse dich ins Klo!"

Das hätte ich jetzt nicht sagen sollen. Kane fing lauter an zu schreien und schlimmer am weinen, dass ich erstmal am fluchen war.

"Kane du bleibst so lange bis du noch mal Pippi gemacht hast. Da kommt noch etwas. Das wissen wir beide!"

"Mamaaaaa!", schrie er flehend.

Oh, May. Komm ja wieder schnell nach Hause.

~ May's Sicht ~

"Und schon drauf gepinkelt?", fragte ich durch die Tür hindurch.

"Nein, dazu müsste ich erstmal pinkeln", sagte Tuğba. "Aber da kommt nichts."

"Dann trink Wasser!"

"Hol mir Mineralwasser und ein Glas."

"Trink aus dem Wasserhahn!"

"Nein. Dann kann ich gleich aus der Toilette trinken. Hol mir das!"

"Okey", sagte ich und ging in die Küche. Ich schnappte mir eine Flasche Mineralwasser und ein Glas und ging zurück zum Bad. Tuğba wartete schon drauf. Ich hielt ihr beides hin und sie schaute mich komisch an.

"Was?", wollte ich wissen.

"Na los, schüttest du mir was ein, oder was ist?", fragte sie mich.

"Fräulein, bei mir gibbes keine Extrawün-"

"Du bist Kellnerin. Mach dich an die Arbeit!", sagte sie und klatschte in die Hände.

"Geht doch", bemerkte sie, als ich ihr das Glas reichte. Sie knallte mir die Tür vor der Nase zu, nachdem sie das Glas ausgetrunken und mir in die Hand gedrückt hat.

Dann stand ich eine weitere halbe Stunde da. Mein Handy klingelte, aber ich hatte keine Lust nach zu schauen.

"Ich kann immer noch nicht pinkeln!", bemerkte Tuğba dann.

Ich öffnete die Tür einen Spalt und Tuğba meckerte herum.

"Stell dich nicht so an", meinte ich. "Was war denn auf der Autobahnraststätte gewesen?"

"Stimmt. Da war es im Vorteil, dass du für eine Woche Cheerleaderin warst", sagte sie.

"Hilft das?", fragte ich und schüttelte die Flasche langsam hin und her. "Mach das Wasser am Waschbecken an."

Tuğba machte das Wasser an.

"Okay, ich habe schon dieses leichte Gefühl in meinem Bauch", sagte ich.

"Du? Den brauche ich, May. Nicht du!", seufzte Tuğba. "Nee, das geht nicht, wenn du an der Tür stehst."

"Dann geh ich ins Wohnzimmer", meinte ich.

"Nimm die Haustürschlüssel und verlass ganz das Haus. Ich schreibe dir, wenn ich fertig bin."

"Is'n Scherz, huh?"

"Ja, die Tür mach trotzdem zu.

Ich saß noch für eine weitere halbe Stunde im Wohnzimmer und hatte bereits die große Wasserflasche vernichtet, da rief Tuğba nach mir.

"Hab's geschafft!", rief sie.

"Das ist gut!", rief ich zurück.

Wenig später stand Tuğba mit dem Test in der Hand im Wohnzimmer.

"Wir müssen fünf Minuten warten. Dasselbe wie das letzte Mal also", sagte sie und legte den Test auf den Couchtisch ab.

"Vielleicht wieder mit denselben Ergebnis", meinte ich.

"Hm, wir wollten eigentlich noch ein Jahr warten, aber da kann man nichts machen."

"Weiß Nuri deswegen Bescheid?"

"Nein. Er will momentan kein Kind. Ömer und der bvb reichen ihm. Ich will's ihn auch nicht sagen. Vorerst. Ob er positiv oder negativ ist."

"Okay, dann warte ab", nickte ich.

"Ich hole die Packung zum Vergleich", damit war sie wieder aus dem Wohnzimmer verschwunden.
Der Test brauchte aber noch viereinhalb Minuten. Naja. So nervös wie Tuğba war, konnte man ihr nicht verübeln.

Als sie wiederkam legte sie die Packung neben den Test und setzte sich neben mich.

"Was wünscht du dir?"

"Einen negativen Test."

"Aha. Gut zu wissen. Das meinte ich nicht. Mädchen oder Junge."

"Wenn dann ein Mädchen", sagte Tuğba. "Aber es ist einfach zu früh."

"Wen sagst du das. Kane fängt auch schon an, nach einer Schwester zu fragen. Aber ich will kein Kind mehr."

"Keins so überhaupt nicht mehr?"

Ich nickte.

"Aber Marco, was ist mit ihm?"

"Wir sind noch nicht mal zwei Monate wieder zusammen. Ich denke, über ein weiteres Kind zu sprechen ist einfach zu früh. Ich will aber ehrlich keins mehr. Kane reicht mir."

"Ich denke nicht, dass Marco dieselbe Einstellung wie du hat", sagte sie. "Er will sicherlich noch ein Kind. Was ist dann? Er will und du nicht?"

"Dann wird das eben geklärt", sagte ich.

"Was. Willst du ich von ihm trennen?"

"Das hab ich nicht gesagt!"

"Aber gedacht!"

"Nein, hab ich auch nicht. Was geht bei dir wieder ab, dass du mir so eine Scheiße unterstellst?"

"Tut mir leid", sagte sie zu mir.

"Vergessen wir dieses Scheißthema einfach, okay", sagte ich und stand auf. "Ich fahr nach Hause. Ich hab das Gefühl, dass dir beiden wieder am durchdrehen sind."

"Nee, jetzt hau doch nicht ab. Die fünf Minuten sind rum. Bleib hier, bitte", meinte Tuğba und hielt mich am Handgelenk fest.

Ich zögerte einen Moment. "Ja okay", murmelte  ich. "Dann guck nach."

"Mach du", sagte sie und hielt mir die Packung und den Test hin.

"Ich fasse ganz sicherlich nicht das Teil an, was du bepisst hast!" Ich ging einen Schritt zurück und blickte angewidert auf den Test.

"Fass den da an. Ich hab da vorne drauf gepinkelt", murrte sie.

"Ja, okay", meinte ich und schnappte mir das Ding.

Nach fünf Sekunden meinte ich, dass der Test negativ sei, weshalb Tuğba freudig seufzte.

"Gott sei dank", bemerkte sie. "Ist der echt negativ?"

"Ja, ist er", nickte ich und hielt ihr beides hin.

"Gott sei dank", meinte sie wieder.

"Tuğba bin zu Hause und ich nehme mal an, die Zukunfts Frau Marco Reus ist auch da. Ich kenne keinen der solch eine Karre fährt!", hörten wir Nuri rufen. Die Haustür fiel zu und ich versteckte hastig den Test hinter meinen Armen.

"Hey, Melek", sagte Nuri, der ins Wohnzimmer kam. Er drückte Tuğba einen Kuss auf den Mund und wandte sich zu mir.

"Na du", meinte Nuri zu mir.

"Yo", sagte ich und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, dass ihr was im Gange war.

"Was versteckste denn da hinter deinem Rücken?"

Ich schob unauffällig Test und Packung in meinem hinteren Hosenbund, da diese Hose keine Taschen am Po hatte. Dann zeigte ich Nuri meine Hand.

"Das hier", sagte ich. "Meine Hände. Guck mal kann sogar zaubern."

Kennt jemand die SpongeBob Schwammkopffolge, wo Patrik und er zu Helloween gehen und SpongeBob diesen Trick mit den Fingern macht.

Je aus Zeigefinger und Daumen wurden zwei Ringe gemacht, diese dann hinter dem Kopf geführt und da zusammen gesteckt und der Person wieder gezeigt.

Das machte ich gerade. "Wie macht sie das nur!", meinte Tuğba darauf hin.

"Oh-kay. Ihr seid beide merkwürdig", bemerkte Nuri irritiert.

"Immer", sagten Tuğba und ich gleichzeitig.

"Ich muss dann auch mal", sagte ich und winkte den beiden zu.

"Hey, eine Umarmung zum Abschluss, da ich dich ja nicht gerade zur Begrüßung umarmt habe", sagte Nuri und breitete die Arme aus. "Na komm."

"Klar, wieso nicht", sagte ich trocken und umarmte Nuri.

Maaaaaaaan, ich hätte es wissen sollen. Nuri zog die Schachtel aus meinem Hosenbund und sprang zurück.

"Jaja, die Hände", meinte er und schaute dann verdutzt auf das Päckchen und dann zu mir und dann wieder auf den Test.

Er öffnete die Packung und schüttelte nur die Beschreibung heraus.

"Wo's der Test?"

"Im Müll", log ich. "Ist negativ."

"Aha", meinte Nuri. "Wo ist der Test?"

Er hielt mir die offene Hand hin.

"Im Müll, immer noch, Nuri."

"Wenn du Marco verheimlichst das du schwanger bist-"

"Ich?"

"Ja, hab ich ihr auch gesagt", warf Tuğba mit ein.
Ich blickte zu ihr und sie schaute mich mit ihrem hilfeblick an.

"Ja, was. Bist du oder bist du nich?"

"Nein, Nuri. Der Test war echt negativ."

"Gib ihn mir."

"Der ist im Müll."

"Dann hol den daraus."

"Nee, ich wühle nicht im Müll herum."

"Dann mach ich das."

"Du willst aus einem Mülleimer einen Schwangerschaftstest fischen, auf dem ich gepisst habe?"

"Der ist noch in deiner Hose? Gib ihn mir?"

"Du glaubst mir nicht?"

"Das hab ich nicht gesagt. Ich will mir  ein eigenes Bild machen", sagte er und hielt mir immer noch die Hand hin.

"Der ist negativ", sagte ich.

"Was stellst du dich so an, wenn er negativ sein sollte?"

"Du willst also wirklich den Test in die Hand nehmen, auf den ich gepinkelt habe?"

"Ja, gib her."

"Hier", sagte ich und legte es ihm in die Hand. "Du wirst ja sehen, dass der negativ ist."

Nuri nickte nur und verglich Test mit dem abgedruckten auf der Verpackung.

Er runzelte die Stirn. "Joah", meinte er.

"Was- habe ich recht, oder habe ich recht. Ich bin nicht schwanger."

Ich blickte angesäuert zu Tuğba, die mich unschuldig anblickte.

"May, du, der Test. Der ist positiv. Du bist schwanger."

Er blickte zu mir.

"Hä?"

"Marco und du werdet Eltern."

"Hä?"

"Er hat den Elfmeter versenkt."

Mir fiel die Kinnlade runter. "I-is das so?", fragte ich und schaute wieder zu Tuğba. "Hast du das gehört. Ich bin schwanger! Yeih. Ich!"

Der Test war doch positiv. Tuğba und Nuri würden wieder Eltern werden.

"Ja, Mensch, herzlichen Glückwunsch", meinte Tuğba erfreut und warf die Arme in die Luft.

Nuri blickte wieder auf den Test und runzelte die Stirn.

"Du, du bist im vierten Monat?"

"Bin ich das?", fragte ich.

"Marco und du seit erst- wie, wie geht das?"

"Ja, Melek erkläre das", zischte ich Tuğba zu.

"Wieso ich? Du musst doch wissen mit wem du vor vier Monaten geschlafen hast."

"Ihr beide habt euch erst vor drei Monaten wieder gesehen", sagte Nuri. "Wenn es nicht Marco ist. Wer dann?"

Ich blickte zu Tuğba und diese wich meinem Blick aus.

"Ich muss los", sagte ich und verließ das Wohnzimmer.

"May, wenn du mir nicht - gut. Dann fahre ich gleich mit und dann reden wir darüber gleich mal mit Marco", sagte Nuri.

"Nuri!", rief Tuğba. Ich schlüpfte in meine Schuhe schnappte mir Jacke und Tasche und verschwand nach draußen. "Lass es!"

"Nee, ich lass hier nichts. Ich will nicht noch einmal, dass du ihn verletzt."

Der letzte Satz war an mich gewandt.

Als ich vor dem Haus hielt, hielt Nuri hinter mir und war als erster im Haus verschwunden. Tuğba war zu hause geblieben. Ich schrieb ihr schnell, dass sie das sofort klären soll. Sie las die Nachricht - eine Antwort kam nicht. Tolle Freundin.

Ich stellte mein Auto zum parken ab, schloss ab und lief zu Nuri.

Die Haustür ging auf und ein Oberkörperfreier Marco öffnete die Tür. Kane war oben am schreien und weinen.

"Was ist denn los?", fragte ich und drückte die Männer bei Seite.

"Mach du. Der macht mich wahnsinnig. Er sitzt schon seit zwei Stunden auf dem Klo. Jedesmal wenn ich ihn runter nehmen will pinkelt er mich an. Die Windel hat er sich auch runter gerissen. Hab das herausgefallene schon aufgesammelt, dann gekotzt." Marco seufzte verzweifelt. "Er war noch so lieb, als er ein Baby war."

"Willkommen in der Hölle."

"Was machst du hier?"

Marco blickte zu Nuri. Nuri kurz zu mir und dann zu Marco. Nuri hielt ihn einfach den Schwangerschaftstest hin.

"Wirst du Papa, oder was?"

"Nein, du vermutlich auch nicht. Aber May ist schwanger."

"Mamaaaaaaaaa!"

Während Nuri mich grimmig anblickte, fielen sämtliche Gesichtszüge aus Marco's Gesicht.

"Was?", fragte er leise.

Ich ließ die beiden Jungs stehen und lief erstmal nach oben zu Kane.

"Mamma", sagte er erleichtert und streckte die Arme nach mir aus.

"Schatz", sagte ich und nahm ihm vom Klo.

Wenigstens pinkelte er mich nicht an, wie sein Vater.

Kane beruhigte sich erst nach zehn Minuten wieder. Ich zog ihn an und setzte mich mit ihm aufs Bett. Er vergrub müde sein Gesicht in meiner Halsbeuge uns klammerte sich in meiner Jacke fest.

Ich schlang meine Arme um ihn herum und wog ihn sanft hin und her.

Als Marco ins Zimmer kam blickte ich zu ihm.

"Meisterleistung", zischte ich. "Wie kannst du den Kleinen auf den Klo sitzen lassen. Zwei Stunden ehrlich."

"Tut mir leid", meinte er trocken. "Aber das ist-"

"Wenn du mir jetzt mit, dass ist jetzt nicht wichtig kommst. Der Kleine saß zwei Stunden heulend und schreiend auf dem Klo. Was bist du für ein Vater. Das macht keiner! Der Kleine ist total fertig."

"Mami", sagte Kane leise und klammerte sich an mich fest.

Ich drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe, ehe ich Marco noch einen angepissten Blick zu warf.

Er schluckte nur und verließ das Kinderzimmer.

Ja, ich war sauer auf ihn. Ich habe auch allen Grund zu. Das gerade mit Kane ging gar nicht. Aber so was von nicht.

"Mama schlafen."

"Ja, Mama schläft heute bei dir."

"Nein."

"Willst du bei Mama schlafen?"

"Nee", sagte er.

Ich seufzte. "Dann fahren wir in die Wohnung. Ich muss eh nach der Post gucken", ich drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe und setzte ihm im Bett ab.

Ich packte seinen Rucksack mit Klamotten und Windeln zusammen und ging dann ins Gästezimmer. Eine Reisetasche mit dem nötigsten Zeug für mich.

Es war nur für eine Nacht.
Wenn sich bis dahin nicht die wogen geglättet haben.

"Was? Wieso haust du ab?", fragte Nuri mich, als ich die Reisetasche an die Treppe warf und Kane's Tasche gleich mit.

"Leck mich", meinte ich und holte Kane von oben.

"Du solltest das lieber mit Marco klären. Er hat schon wegen der Sache ein schlechtes Gewissen. Und dann noch die Sache, dass du schwanger bist-"

Ich zog Kane schnell an.

Ich blickte zu Nuri. "Ich bin nicht schwanger. Vielleicht solltest du deine Frau fragen. Die hat den Braten in der Röhre und außerdem- ach vergiss es."

Nuri sagte nichts mehr und blickte mich verwirrt an. "Du-"

"Ja. Ich bin nicht schwanger. Der Test ist von deiner Frau."

Ich machte mir die Taschen um und schnappte mir Kane.

"Wohin?", fragte er.

"Mama zeigt dir nur was cooles", sagte ich und riss die Haustür auf.

Kane lief zum Range Rover.

                
             Während der Fahrt zur Wohnung war Kane eingeschlafen. Wir hatten die Wohnung eingerichtet, dass es so aussah, als würden wir hier wohnen.

Ich legte Kane ins Bettchen und ließ ihn weiter schlafen, ehe ich ins Wohnzimmer ging.

Es war wieder nur eine  Zweizimmerwohnung. Mit meinem alten Möbeln erinnerte mich das alles nach zu hause. Meiner alten Wohnung.

Seufzend ließ ich mich auf der Couch nieder und fuhr mir durchs Haar.

Gott, war ich grantig auf Marco. Das war das bescheuerste was er je gemacht hat. Wie kann man nur einen kleinen Jungen zwei Stunden auf dem Klo sitzen lassen und schreien und weinen-

Ich dachte nicht weiter darüber nach, da ich müde wurde und auch ziemlich schnell einschlief.

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Danke für die ganzen Glückwünsche liebe Leute. Das hat mich sehr gefreut ^~^

Und der Kuchen war bombeeeee

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