Kapitel 12
KAPITEL 12
~ Marco's Sicht ~
Ich stellte auf der Terrasse, also auf dem Gartentisch die Gläser und den Becher ab und blickte nach unten in dem Garten, wo Auba und Kane am Fußballspielen waren.
Was mich aber verwirrte, war, das Auba nur da stand, mit leicht geöffneten Mund und meinen Sohn anstarrte, während er Kane immer vorsichtig und langsam den Ball hin schoss.
Kane lief mit seinen kleinen Beinen, den Ball hinter her und schoss ihn, nachdem er ihn dann hatte zu Auba zurück.
"Kane, magst du einen Erdbeermilchshake?", rief ich runter.
Kane drehte sich zu mir und rief: "Ja, Pa-"
"PAPPGESICHT!", rief ich lauter, damit ich Kane's Stimme übertönen konnte. Ich warf die Arme nach oben und drehte mich mit den Rücken zu den beiden, damit ich wegen mir selbst die Augen verdrehen konnte.
Schon wieder eine knappe Kiste.
Als Auba und Kane neben mir standen, reichte ich ihn je ein Glas beziehungsweise Becher.
"Danke", meinte Auba und blickte mich an, nachdem er das Glas in drei Zügen gelehrt hatte. "Tastes good."
Er stellte das Glas ab, ohne seine Augen von meinem Gesicht zu wenden und kniff die Augen zusammen.
"Do I have-"
"Noooo, you don't have anything in your face. Keep calm."
"Okay", meinte ich erleichtert und trank von meinem Milchshake, während Kane rülpste und deswegen kichern musste. Ich lachte ebenfalls, während Auba gezwungen Grinste und aus der Kehle lachte.
Was war denn los bei dem?
Nachdem wir noch ein wenig gebolzt hatten und Auba mich immer noch bescheuert angeguckt hatte, wollten uns in seinem knallgrünen Aston Martin auf dem Weg zum Training machen.
"May, wir fahren jetzt. Wenn du gehst, Alarmanlage anschalten und du weißt ja", sagte ich zu ihr, nachdem ich mit meiner Trainingstasche die Treppen runter gelaufen kam. Auba stand an der Tür und musterte May's Gesicht, während Kane im Wohnzimmer am herumalbern war.
"Klar, deinen dreistündigen Vortrag über die Sicherung deines Hauses, hat sich eins zu eins in meinem Kopf eingebrannt."
Ich schnitt lachend eine Grimasse und rief Kane ein "bis nachher", rüber.
"Jopp", kam es knapp vom ihn, weil er sich doch mal wieder den Puzzle zugewandt hat, welches er gestern noch Scheiße fand.
"Ciao", meinte Auba zu May und folgte mir nach draußen. May machte hinter uns die Tür zu und ich merkte mal wieder Aubas Blick, als ich die Taschen in den Kofferraum schmiss. Ich knallte die Haube und setzte mich auf dem Beifahrersitz.
Egal, was er hatte. Ansprechen brauchte ich ihn darauf nicht. Irgendwann platzte er sowieso aus sich hinaus und dann wüsste ich was los war.
Mir wurde aber nicht die kleine Ahnung los werden, dass Auba das alles geschnallt hatte. Das er hinter mein kleines Geheimnis gekommen war. Ich meine, Kane sah mir schon verdammt ähnlich. Da muss es doch eigentlich selbst bei Fischkreutz im Kopf rattern.
An einer Ampel drehte Auba seinen Kopf wie eine Eule in meine Richtung. Ich erwiderte seinen Blick.
"I've got something on my face?", fragte ich.
"Yeah. Near to your eyes", nickte Auba.
Ich klappte den Sonnenschutzklappteildings aus, um dann dann in den beleuchteten Spiegel zu gucken. Aber da war nichts.
"Are you blind? There's nothing."
"Oh, there's something. Believe me."
"What a spider? A bee? A bug?", fragte ich panisch und suchte mein Gesicht genauer ab. Ich drückte mein Gesicht schon fast in den Spiegel. Fand aber nichts.
"Open your eyes. You have the eyes of a liar.", flüsterte Auba und fuhr weiter, als es grün war.
"What? What do you mean?", wollte ich wissen.
"I've seen pictures of you as child. Kane looks so much like you. As he runs, moves. He is you."
"Whaaaaat?"
"Stop lying and admit it!"
"What do you-"
Auba trat aufs Gaspedal und ich wurde in den Sitz gedrückt. Der Zeiger auf dem Tacho wanderte immer mehr nach rechts.
Mit achtzig Kilometer pro Stunde in Richtung Borsigplatz.
"Fahr langsamer oder du wirst deinen Lappen los!", rief ich.
"Admit it now!"
"Okay, okay, okay. I admit it. Just drive slowly!", rief ich panisch.
Auba bremste ab und wir fuhren mit fünfzig, wie jeder normale Mensch, in den Kreisverkehr des Borsigplatz' ein.
"I'm waiting", meinte Auba ungeduldig und klopfte mit seinen langen dünnen Fingern, auf dem Lenkrad herum.
"Okay, I admit it", sagte ich. "I admit... that I have no idea what you want from me."
Auba schnaubte. "Fine", meinte er und fuhr wieder schneller an. "Admit it!", schrie Auba.
"What?", schrie ich.
"Admit it!"
"Was?"
"Wir beide wissen was!", schrie Auba weiter rum.
"Hä, nein?"
"Admit that you're-"
Ich blickte erschrocken nach vorne, als die Oma mit dem Rolli, die gerade über die Straße ging immer schneller auf uns zu kam.
"Brems, ne Omi!", schrie ich und blickte zu Auba.
Auba blickte nach vorne und machte eine Vollbremsung, die Reifen quietschten, Auba und ich schrien.
"Weg Omi, weg!", schrie Auba.
Zu unserem Glück, blieben wir vor der Omi stehen, die nichts von all dem mitbekam und ruhig ihren Weg über die Straße ging, während ich nach vorne plumste und mein Gesicht fast - gott sei dank, gab es Gurte -, auf dem Amarturenbrett geschlagen war.
Auba dem der Schock ins Gesicht geschrieben war, blickte der Oma hinter her, während einige Passanten auf den Fußwegen zu uns blickten.
"Ich glaub ich hab mir in die Hosen geschissen", meinte ich und ließ mich in den Ledersitz sinken.
"Admit it!", meinte Auba und drehte sich wieder zu mir.
Entsetzt blickte ich ihn an.
"You're kidding right? We almost killed a Omi and you-"
"Admit it!", unterbrach Auba mich.
"Okay, fine. Alright. Kane is my son. Are you happy now!", schrie ich Auba an und blickte wieder aus dem Fenster. Ich sah einen Jungen, in unserem Alter, der das Handy gezückt hatte. "Great. He takes photos."
Ich wandte mich zu Auba. "Would you drive?"
Auba blickte mich entsetzt an. "It's obviously that's Kane is your son."
"Just drive and be quiet", meinte ich und war froh, dass Auba endlich los fuhr.
Froh darüber war ich auch, dass die Scheiben des Aston getönt waren. Auba und ich schwiegen beide, bis wir auf dem Privatparkplatz des Trainings hielten.
Als der Motor verstummte, blickte Auba zu mir. "Alles okay?"
Ich schüttelte meinen Kopf.
"As your buddy, I keep this as a secret."
Ich blickte Auba an und sah sofort, dass er das wirklich machen würde.
"Danke, Bruder", meinte ich.
"We are friends. That's how it works, Bruder."
Auba hielt mir grinsend die Faust hin und ich haute meine schmunzelnd dagegen.
"One more question", meinte Auba neugierig.
"What?"
"May, the mother of Kane-"
"What's with her?", unterbrach ich ihn.
"Vögelt ihr?"
Ich lachte laut auf und blickte Auba dann ernst an. "Nein", meinte ich dann kopfschüttelnd.
"You're an idiot", sagte Auba kopfschüttelnd.
"Was?"
" And why is she here, when Caro is not in the house?"
"Caro does not know about Kane."
"Well, well", seufzte Auba. "Your lie is a construction. Eventually she collapses and everything falls into ruins."
Meine Lüge ist wie eine Konstruktion. Irgendwann bricht sie zusammen und alles zerfällt in Staub und Asche. Recht hatte Auba.
"Yeah, you probably right. The construction of my lies already slowly loses nails", seufzte ich.
"Yeah. Let's talk later. Kein Bock auf Strafrunden."
"Wen sagst du das", stimmte ich zu.
Auba reichte mir meine Trainingstasche und er klopfte mir drei mal in den Nacken.
"I can't believe that you are a dad", murmelte Auba.
"Hm", machte ich nur.
"How old is Kane?", hakte Auba weiter nach.
"Almost three. His birthday is in December."
"The 19th?", fragte Auba grinsend nach.
"No", lachte ich. "the thirteenth."
"Naja, fast nah dran", meinte Auba.
"Actually, the due date should be the nineteenth. But he can't wait."
"Wollte nicht mehr mit Mamas Blase Fußballspielen", lachte er.
"Ja, stimmt. So kann man das auch sehen."
"Kane is cute, but he's easy to scare."
Ich blickte zu Auba. "Yeah, easy to scare? How would you react if a dark-skinned man standing with a big smile on the doorstep and it is dark outside? Almost overnight?"
Auba lachte laut auf. "Dark-skinned people aren't afraid of dark-skinned people, Bro."
"Oh I forget. I'm white."
"Sehr weiß."
Auba schlug mir leicht auf den Hinterkopf und lief zu den anderen voran.
Eigentlich war es gar nicht schlimm, dass Auba es weiß. Er hat völlig ruhig reagiert. Naja, nachdem ich ihn die Wahrheit gesagt hatte. Vielleicht würden die anderen auch so freudig reagieren, wenn ich-
Ich schlug den Gedanken sofort wieder aus meinem Kopf. Es reicht schon, wenn Nuri und Auba wegen Kane Bescheid wissen. Muss ja nicht gleich jeder am ersten Tag erfahren. Das würde nur noch mehr anrichten, als eine plattgefahrene Omi.
"Marco!", riefen mir die anderen zu und winkten mich zu sich. "Beeil dich. Tuchi ist schon leicht sauer, dass wir zehn Minuten, anstatt fünfzehn Minuten zu früh da sind!"
Mo fuhr zusammen, als Thomas ihn einen Klapps auf den Hinterkopf gab und ihn zum Extratraining verdonnerte.
"Der nächste der mich Tuchi nennt, kann sich Moritz anschließen!", rief Thomas.
Ich lief auf die anderen zu und machte mich auf dem Weg in die Kabine.
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