Kapitel 15
Percy's Sicht
Kurz vor seiner Ohnmacht
Chaos hatte Recht, ich wurde immer mehr wie er, das wurde mir klar als ich Thor an schrie. Bei meinen Worten zuckte er zusammen und machte sich klein, dabei kannten wir uns schon so lange und waren gute Freunde. Ein Ziehen in meinen Augen verriet mir, dass sie sich schwarz gefärbt hatten, so was war mir schonmal in einem Streit passiert. Seitdem wurden meine Augen jedes Mal wenn ich wütend wurde schwarz. Schlaf ein... Chaos' Stimme hallte in meinem Kopf wider, er hatte sich in meine Gedanken eingeschleust und bewirkte irgendeinen Zauber, denn eine Welle der Müdigkeit über rannte mich. Mein Sichtfeld verschwand und Dunkelheit umhüllte mich, ein letztes Mal blickte ich in Thor's Augen und dann fiel ich in das Reich der Träume, wie schon so oft ein paar Tage zuvor.
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Thor's Sicht
Perseus lag friedlich schlafend in meinen Armen, die Sorgenfalte die sich in seinem wachen Zustand auf seiner Stirn bildete war glücklicherweise verschwunden. Ich konnte es immer noch nicht fassen, ER war hier, mein größtes Idol ! Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, was aber sofort wieder verschwand als Perseus friedliche Miene sich verkrampfte und Schweißperlen über seine Schläfe liefen. Beinahe hätte ich seine Wunden vergessen, wobei ich immer noch nicht wusste woher sie kamen. Unruhig zappelte er in meinen Armen, ich beschleunigte meinen Schritt um Perseus so schnell wie möglich zu helfen. Ein Schauder durchfuhr mich als ich an sein hasserfülltes Gesicht dachte, er war bestimmt von irgendetwas besessen, so war Perseus nicht. Das redete ich mir jedenfalls ein, ob es der Wahrheit entsprach wusste ich nicht. Ich dachte noch eine Weile über die verstärkte Aura des Jungen in meinen Armen und dessen Flügel nach, ehe ich das Krankenzimmer erreichte. Ich stieß mit meinem Fuß die Tür auf und schob mich durch den Spalt, der gerade breit genug war um den Jungen in meinen Armen die Bekanntschaft mit der Wand zu ersparen. Vorsichtig legte ich ihn auf die weiße Liege die mitten im Raum stand, allgemein war der Raum, meiner Meinung nach viel zu weiß. Etwas mehr Farbe war schon angebracht, ein Schmerz erfülltes Keuchen riss mich aus meinen Gedanken. Das dunkle Shirt, das Perseus an hatte schimmert leicht rötlich, ohne zu zögern zog ich das Shirt hoch um freie Sicht auf seinen Bauch zu haben. Entsetzt wich ich ein Schritt zurück, ich wusste zwar das er schon mehrmals die Welt gerettet hat und sogar die wortwörtliche Höhle überlebt hatte, aber das war zu fiel. Ein riesiger Schnitt zog sich von seiner Schulter bis zu seine Hüfte, etwas kleinere Schnitte schmückten das Ganze noch aus. Zwischen den vielen Wunden konnte ich weiße Narben in allen Größen entdecken. Wer auch immer ihn das angetan hat, sollte leiden. Meine Hand wanderte wie von allein auf seine Haut, mit den Fingern malte ich vorsichtig eine dicke Narbe nach. Wie konnte man ihm so etwas antun ? „ JARVIS, bring mir einen Verbandskasten. ” Meine Stimme zitterte leicht und ich wendete meinen Blick nicht mehr von seinem Körper ab. „ Es tut mir leid... ”, murmelte ich und drehte mich weg, es tat weh ihn so zu sehen. Mit einem beunruhigenden Summen öffnete sich eine Klappe an der Wand und fuhr ein Brett heraus auf dem ein roter Kasten stand. Mit meiner Hand umschloss ich den kalten Metallgriff und legte den Verbandskasten auf den kleinen Tisch neben der Liege. Ich zwang mich, mich auf das Öffnen des Kastens zu konzentrieren, was aber bei ständigem Schmerz erfüllten Keuchen direkt neben mir schwer war. Mit zittrigen und Schweiß nassen Händen schaffte ich es letztendlich doch den Verbandskasten zu öffnen. Alle Sachen die fein säuberlich geordnet vor mir lagen waren mir fremd, ich konnte nur ein oder zwei Sachen benennen und daher nahm ich mit ohne groß nachzudenken ein bisschen Watte und ließ ein paar Tropfen Desinfektionsmittel darauf tropfen. „ Das wird jetzt weh tun, aber bitte... töte mich nicht. ” Ich flüsterte die Worte und war mir nicht bewusst das Perseus jedes Wort verstand. Ganz vorsichtig tupfte ich die Wunden ab und versuchte ihn festzuhalten damit er sich nicht bewegt, leider war er echt stark und brachte mich fast auf der Balance. Nach einem harten Kampf waren seine Wunden sauber und ich fand, für meine Verhältnisse hatte ich das gut gemacht. Ich drehte mich wieder zum Verbandskasten um ein Verband zu suchen, eine komische Eisenstange lag quer über allem und darunter konnte ich den weißen Stoff des Verbands erkennen. Noch bevor ich überhaupt anfangen konnte die Eisenstange zu bewegen schloss sich eine kalte Hand um meinen Arm. Ich hätte fast auf geschrien, bis ich bemerkte, dass es die Hand von Perseus war. Seine Haut hatte einen unnatürlich blassen Ton und als er sprach konnte ich ihn kaum verstehen. „ Annabeth... verlass mich nicht. ” Allein diese Worte ließen mir einen Schauer über den Rücken fahren, Annabeth... den Namen hatte ich schon mal gehört. Sein Griff lockerte sich und sein Arm fiel kraftlos auf das Bettgestell, ein kleines Blutrinnsal floß aus seinem Mundwinkel. Eins wusste ich, ich war nicht fähig ihm zu helfen und würde er keine Hilfe bekommen wäre das sein Tod.
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