[ XL - Meine Tante flippt aus ]
[ XL - Meine Tante flippt aus]
"Glaubst du deine Karre hält die Fahrt aus?", fragte ich. Wir waren bereits seit zwei Stunden unterwegs und ich war froh, dass endlich Sommerferien waren.
Die drei Wochen habe ich nicht wirklich mit Derek geredet. Ich brauchte da immer noch meine Zeit und er wollte mir solange Zeit lassen, bis ich bereit war großartig mit ihm zu reden. Ich hoffte nur, dass ich ihn nicht so lange warten ließ und das es dann zu spät ist.
Ich saß auf dem Beifahrersitz und blickte meine Tante an. Klar war meine Angst wegen dem Auto begründet. Es hatte Jahre hinter sich und war älter als ich und außerdem hatte ich keine Lust auf einen Unfall. Ich hab immer noch ein mulmiges Gefühl in Autos zu steigen.
"Die in der Werkstatt haben gesagt, dass das Auto das aushält. Und wenn ist das nur der Rost", meinte Lucy trocken und richtete die Sonnenbrille auf ihrer Nase.
Ich lehnte mich nach hinten in den Sitz und blickte auf die kalifornische Landschaft.
"Darf ich die Musik auswählen?", fragte ich, als Phil Collins über die Boxen lief.
"Kannst deinen MP3-Player ruhig anschließen", bemerkte sie.
"Super", sagte ich erfreut und schloss meinen MP3-Player an, um dann wenig später Musik von Yelawolf abzuspielen.
Und weil meine Tante an den Gefallen fand, lief drei Stunden lang eines seiner Lieder in Dauerschleife und wir könnten das Lied mitsingen.
Als wir eine Pause einlegten, betraten wir den kleinen Tante-Emma-Laden einer Tankstelle. Wir suchten nach trinken und Fressalien für unterwegs.
"Wetten, dass wir nichts bezahlen müssen", flüsterte sie mir zu.
Ich blickte sie an. "Willst du den Inder beklauen?"
"Nein, ich beklaue nicht Apu. Der muss ja seine Siebenlinge ernähren. Ich flirte ein bisschen mit den."
"Könnte klappen", sagte ich. "Kühe sind den Indern sein Heiligtum."
Lachend blickte ich meine Tante an, die mich anstarrte. Dann schmunzelte sie. "Genauso eine große Klappe wie Wendy", bemerkte sie. "Kannst froh sein, dass ich dich nicht bei Apu lasse."
Sie ging zur Kasse und fing an mit Apu zu flirten. Ich blickte auf mein Handy, da ich eine Nachricht bekommen hatte.
Stiles: Wo zum Henker bist du? Allison hat morgen Geburtstag.
Ich: Roadtripp mit meiner Tante. Wird wohl nichts mit Party.
Stiles: Wow. Du sagst auch nicht, dass du weg bist. Hast du das irgendjemanden gesagt?
Ich: Cora und Derek. :)
Stiles: Hallo? Ich bin glaube ich ein Freund von dir, oder?
Ich: irgendwie schon.
Stiles: wo bist du gerade?
Ich: Auf den Weg nach Los Angeles.
Stiles: Lydia wird zwei mal wegen dir ausflippen. Erstens wegen Allisons Geburtstag und zweitens weil du nach Los Angeles fährst ohne ihre königliche Hoheit.
Ich: Oh, gib ihr Schokolade und dann ist sie ruhig.
Stiles: Wenn Schokolade wirklich beruhigen sollte, dann würde hier auf der Welt nur Frieden herrschen.
Ich: Japp.
Stiles: Wann kommst du denn wieder?
Ich: Kommt drauf an, wann wir wieder zurückfahren. Das steht noch nicht fest.
Ich steckte mein Handy weg und blickte zu meiner Tante, die erfolgreich bei dem Ladenbesitzer abgeblitzt ist. Schmunzelnd stellte ich mich neben meine Tante und schmiss noch eine Tüte Käsechips auf den Haufen mit den anderen Fressalien und Getränken.
"Komm schon, ich sehe doch gut aus. Sei doch mal ein bisschen flexibel", meinte meine Tante flirtend.
"Wow", bemerkte ich und schnitt nur eine Grimasse. Dann blickte ich wieder zwischen den beiden hin und her.
Meine Tante, die krampfhaft versucht zu flirten und der Inder, der eiskalt wirkte und sie einfach nur anstarrte. Er sagte irgendwas auf indisch. Und so wie sich das anhörte, hörte es sich alles andere als nett an.
"Raus!", meinte er nur.
"Wir wollen was kaufen", warf ich ein.
"Ich verkaufe nichts an einer Frau die nach nasser Katze riecht."
Ich blickte meine Tante an. Woher konnte er das riechen? Selbst ich als normaler Mensch konnte das nicht riechen, dass meinte Tante nach Katze roch. Nur Derek und Scott.
"Ich rieche nach Katze?", fragte meine Tante belustigt. "Wie soll das sein, wenn ich eine Katzenhaarallergie habe?"
Sie lachte und blickte zu mir. "Menschen gibt es, oder?" Ich merkte, dass sie nervös war und lachte. Ich verdrehte nur die Augen und Lucy blickte zum Inder. Erschrocken wich sie zurück, als sie in den Lauf einer Schrotflinte blickte.
"Das ist jetzt ein wenig übertrieben, findest du nicht?", fragte meine Tante.
"Ein bisschen", stimmte ich zu. "Also, packen Sie das Ding weg und wir verlassen den Laden ohne weitere Wiederrede."
Ich schnappte mir meine Tante am Arm und versuchte sie aus dem Laden zu zerren. Erschrocken fluchte ich auf, als mich meinte Tante volle Kanne in eines der Regale schubste, damit ich in Deckung gehen soll. Als ich mich zwischen den Schokoriegeln aufrappelte, wusste ich Bescheid. Der Inder hatte sich in einem Werwolf verwandelt. So wie es Derek und Scott waren.
"Wow, ihr Köter seid so lächerlich", meinte meine Tante unbeeindruckt. "Süße, geh schon mal nach draußen. Ich kümmere mich um ihn."
Ich schnappte mir ein paar Schokoriegel und verließ den Laden. Einen Blick warf ich noch mal zurück. Ich blickte auf die langen Krallen meiner Tante, die ihre manikürten Fingernägel ersetzten. Dann hörte ich ein katzenmäßiges Fauchen.
Das war wirklich ein schöner Roadtripp.
Ich drehte mich mit dem Rücken zur Glastür und hörte immer wieder lauten Krach. Sachen zerbrachen, der Inder und meine Tante kreischten und knurrten zwischendurch. Mir war klar, dass ich gleich von meiner Tante die Wahrheit erfuhr, die ich schon vorher wusste. Ich würde mich dumm stellen. Das ich von Werwölfen und Kanumas nichts wusste. Rein gar nichts. Da musste ich wohl meine Schauspielkünste wieder rausholen.
"June."
Meine Tante kam aus dem Laden und ich drehte mich zu ihr. Ihr T-Shirt und ihr Gesicht war blutverschmiert. "Ja, jetzt ist wohl der Zeitpunkt, wo ich dir einiges erklären muss."
Wir setzten uns ins Auto und meinte Tante schmiss einige Videokassetten in meinem Fußraum. Während der weiteren Fahrt, erklärte sie mir ernst, aber locker, unsere Familiengeschichte.
Mama hatte sich nie in einem Kanuma verwandelt. Lucy schon und mein Großvater, von denen wir das geerbt hatten ebenfalls. Das erste Mal, als sie sich verwandelte, da war sie 16 und war voller Wut auf ihre beste Freundin losgegangen, die mit Lucys Freund und großer Liebe geschlafen hat. Der Tussi die den Award für die blödeste Freundin verdient hat, ist nichts weiteres passiert. Lucy hatte anfangs mit ihrem Kanuma-Da-sein zu kämpfen und gewöhnte sich nur schwer daran. Aber Mom half ihr bei der ganzen Überwindungssache, bis die beiden Flügge wurden und ihre eigenen Familien gründeten. Meine Mom war froh, dass sie erstmal mit der ganzen Kanuma-Sache ihre Ruhe hatte, dass Logan und ich davon nie was erfahren werden, weil es keine Anzeichen in unserer Kindheit gab. Wie leichte Aggressionsprobleme und ADHS, oder Legasthenie.
Dann erklärte sie, wie man zu einem Kanuma wurde und was es heißt einer zu sein.
Ich tat erst so, als wäre ich unter Schock, aber das legte sich schnell wieder.
"Gibt es noch andere Dinger?", fragte ich scheinheilig nach. "Andere Gestaltenwandler wie Kanumas?"
"Du meinst den Inder in seinem Laden?", fragte sie mich und seufzte. "Hast ja gesehen, dass war kein Kanuma."
"Nö. Du sahst auch nicht aus wie eine Raubkatze."
"Ich kann mich entweder in einen ganzen Kanuma verwandeln, oder in dem Zwischenstadium bleiben", erklärte Lucy. "Und zu dem Inder zurück. Der war ein Werwolf."
"Alter Schwede. Ich glaub ich träume."
"Nein", sagte meine Tante. "Du träumst nicht. Und eigentlich habe ich dir alles gesagt. Ich muss nur die blutigen Klamotten und die Überwachungsvideos los werden."
"Okay."
"Das musst du jetzt erstmal verdauen, was ich dir alles erzählt habe, oder", fragte sie mich.
"Japp."
"Willst du nach Hause? Dann machen wir das ein anderes Mal", schlug sie vor.
"Nein, geht schon. Weiter nach Los Angeles."
"Klar", nickte meine Tante.
Wir hielten irgendwann auf einem Campingplatz. Meine Tante schmiss ihre Blutverschmierten Klamotten und die Videokassetten in einen der brennenden Metallfässer, die die Obdachlosen angezündet hatten. Diese blickten uns zwar an, würden aber die Klappe halten, da wir ihnen Geld zusteckten.
Dann machten wir uns weiter auf den Weg in die Stadt der Engel.
"Ich kann auch einer werden?", fragte ich meine Tante, nach Minuten des Schweigens.
"Ja."
"Wie denn?"
"Entweder wirst du von einem Werwolf oder einem Alpha-Kanuma gebissen, oder du hast einen schweren Wutanfall und dann verwandelst du dich."
"Einen Alpha-Kanuma?"
"Ist wie bei Werwölfen", meinte Lucy. "Es gibt den Alpha, dass ist der Anführer eines Rudels. Gleichzeitig der stärkste und mächtigste Werwolf. Betas gehören einem Rudel an. Und Omegas sind Einzelgänger die sich alleine durchbeißen. Sie sind unsere allergrößten Feinde. Ist wie bei Hunden und Katzen."
"Wow", bemerkte ich. "Ganz schön viel Informationen, die man sich merken muss."
"Ja", nickte meine Tante. "Und weißt du was ich glaube. Die Sache mit Wendy. Es kam mir teilweise spanisch vor. Wieso sollte Logan sie als Mensch umbringen..."
"Du glaubst er hat sich verwandelt?", fragte ich. Ich kam mir schlecht vor, meine Tante anzulügen, wenn ich die ganze Wahrheit bisher kannte.
"Ich weiß es. Hast du die Kratzspuren im Keller eures Hauses nicht gesehen?", fragte sie mich. "Die Krallen eines Kanumas."
"Dann könnte das alles nur ein Unfall gewesen sein?"
"Ich weiß es nicht und ich will nichts behaupten. Es kann alles gewesen sein. Unfall, oder geplant. Aber eins weiß ich, wir müssen deinen Bruder finden, bevor noch mehr Frauen dran glauben müssen."
Ich blickte zu Lucy. "Der kann doch schon längst über alle Berge sein."
"Er hat sehr an die gehangen, June. Er wird nicht so schnell hier abhauen, wenn er weiß, dass seine Schwester keinen Schutz hat."
"Hab ich doch. Dich. Und wenn er gesehen hat, dass du das bist, dann ist er sicherlich schon wieder verduftet."
"Was ist mit der Tussi die er geschwängert hat?"
"Keine Ahnung. Die war lange nicht mehr in der Schule. Es interessiert mich auch nicht, was mit der ist. Die ist eine von vielen. Aber dieses Mal hat die Eine es eiskalt ausgenutzt."
"Okay."
"Besteht in irgendwie Grund zur Sorge, dass etwas mit dem Baby nicht stimmt?"
"Was ist, wenn sie später ein Kind oder Teenager hat, welches sich verwandelt und dann seine eigene Mutter tötet."
"Nicht unser Problem."
"Da wächst deine Neffe oder deine Nichte heran. Wenn es je dazu kommen wird, dass du dich verwandelst, brauch er oder sie Jemanden, der das Gleiche durchgemacht hat."
"Wenn das Kind überhaupt von meinem Bruder ist."
"Das finden wir schon heraus."
"Wie denn? Einen Gen-Test kannst du nicht machen. Dazu brauchen wir Logan."
"Man kann das auch mit dem nächsten Verwandten machen. Das wärst du. Besteht die Möglichkeit, dass ihr beiden verwandt seid, dann haben wir den Beweis."
"Hm", meinte ich. "Ein anderes Thema, welches nichts mit übernatürlichen Dingen zu tun hat, oder Babys, bitte."
"Glaubst du, da gibt es ein paar leckere Schnitten für mich?"
"Ah, nur für dich?", fragte ich.
"Du bist viel zu jung, um dein Genitalbereich sexuell zu verstümmeln."
"Ein ganz anderes Thema", flehte ich.
"Wir werden auf jeden Fall surfen lernen", endlich ein normales Thema.
"Dafür bin ich auch", stimmte ich zu und lehnte mich zurück. "Dann lassen wir mal die Land...", ich konnte nicht zu Ende reden, als wir durch die Berge fuhren und schon die bekannten Hochhäuser is Downtown sahen. "Wir sind schon da?"
Ich setzte mich nach vorne und starrte gespannt auf die Wolkenkratzer die einen immer näher kamen.
Wir kämpften und durch den dichten Verkehr, der kein bisschen weiter ging. Beleidigungen und Mittelfinger waren hier an der Tagesordnung. Ich grinste nur. Und das Grinsen ging gar nicht weg, als wir weiter nach Malibu fuhren, wo wir in einem Strandhaus für eine Woche unser Unwesen trieben.
"Ich schwöre, gleich wird es wieder Tote geben!", fluchte meine Tante und biss in das Lenkrad.
Ich schluckte nur. "Bitte nicht. Reicht schon der Inder."
"Das ist der Kampf zwischen Werwölfen und Kanumas. Der geht ewig und bis in die Zukunft. Und es werden immer wieder welche sterben. Alles nur Verteidigung, June. Und es wird kein weiterer in unserem Urlaub drauf gehen. Versprochen."
"Okay", nickte ich. "Keine weiteren Toten."
"Ich hoffe, du hast mich noch so lieb wie vorher."
"Ja. Das ist die Natur. Leben oder sterben."
"Genau, June. Besser hätte ich das nicht sagen können." Dann schlug sie auf die Hupe. "Fahr doch du Spacko!"
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