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[ LXVII - Rachefeldzüge (2) ]

[LXVII - Rachefeldzüge (2) ]

Ich war erst beim Haus der Argents, aber diese waren weg. Es stand schon ein Verkaufsschild im Vorgarten. Grummelnd machte ich mich dann auf den Weg nach June. Ich hatte ein beschissenes Gefühl und wollte schauen, wie es ihr geht. Außerdem musste ich ihr auch noch vom Tod von Erik erzählen. Ich fuhr schon mit ziemlichen Bauchschmerzen in die Straße ein, in der June wohnte. Und mein ungutes Gefühl bewahrheitete sich, als ich einen Krankenwagen und einen Polizeiwagen in zweiter Reihe auf der Straße parken sah.

Nein. Ich legte eine Vollbremsung hin und hielt direkt mit Warnblinker an, hinter dem Polizeiwagen von Stilinski. Die Beule die mein Auto verursachte, war da immer noch drinnen. Ich stellte mein Auto zum Parken ab und sprang aus dem Auto.

„Sie dürfen hier nicht parken", sagte ein junger Polizist.

„Meine Freundin wohnt in dem Haus. Ist irgendwas mit ihr?", fragte ich hektisch und wollte ins Haus stürmen, doch der junge Polizist zog mich zurück.

„Hat Ihre Freundin auch einen Namen?"

„June Lowman", sagte ich.

Der Polizist ließ mich darauf hin los, zog mich dann aber wieder zurück, als ich in die Wohnung stürmen wollte. Fragend blickte ich den Typen an, der mich an meiner Lederjacke festhielt.

„Was denn?"

„Ich kann dir versichern, dass nichts mit deiner Freundin ist. Ihre Tante hat's erwischt."

„Lucy? Was ist denn passiert?"

„Wir könne noch nichts Weiteres sagen", sagte Chief Stilinski und stellte sich neben mich. „Aber wir können einen Mord auf den ersten Blick schon mal abhaken, Derek."

„Wo ist June?", fragte ich nur.

„Oben."

„Darf ich hoch?"

„Ja."

„Und ihre Tante ist wo?"

„Sie liegt im Krankenwagen. Wir fanden es ein ziemlich zu übertrieben mitten in der Innenstadt von Beacon Hills einen Leichenwagen kommen zu lassen", sagte der junge Polizist.

„Wie dem auch sei. Wir haben eine große Spritze neben Lucy gefunden. Wir gehen davon aus, das der goldene Stich der Auslöser für ihren Tod war."

Kanumas waren uns Werwölfe ähnlich. Wir waren immun gegen Drogen. Da kann doch etwas nicht stimmen.

„Derek, weißt du etwas über Lucy?"

„Nein, wenn habe ich das nicht mitbekommen. Also Suizid?"

„Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden. Wir gehen von einem tragischen Unfall einer Fixerin aus."

„Ich muss zu June", sagte ich und drückte mich an den beiden Polizisten durch ins Wohnhaus rein. Ich stürmte die Treppen hoch, nahm mehrere Stufen auf einmal und sprang dann durch die Tür in die Wohnung. Der Sanitäter, der die bitterlich weinende June behandelte, blickte irritiert zu mir.

„Was haben Sie hier zu suchen?", fragte er mich angespannt.

„Ich bin ihr Freund."

„Ist das dein Freund?", fragte der Sanitäter June.

Diese saß völlig abwesend da und starrte auf ihre Füße. „June", sagte ich nur und ging auf sie zu. Sie so zu sehen, zerbrach mir das Herz. Ich kniete mich vor ihr und blickte ihr ins kreidebleiche Gesicht. Sie zitterte am ganzen Körper und hörte einfach nicht auf zu weinen. Ihr Mascara war in ihrem Gesicht verlaufen. Ich hasste es, meine Freundin weinen zu sehen.

„Ich habe ihr bereits Beruhigungsmittel gespritzt bekommen. Sie ist völlig ausgetickt", sagte der Sanitäter. Recht könnte er haben. Das ganze Wohnzimmer war verwüstet. Es war nichts mehr, wie es einmal stand. Selbst der Plasmafernseher lag mit kaputten Bildschirm auf den Boden und erst jetzt nahm ich die blutigen Handknöchel meiner Freundin war.

„Babe?", fragte ich und drückte ihr Kinn so, damit sie mir in die Augen schauen konnte. Aber sie kniff die Augen zusammen und gab sich weiter ihrer Trauer über ihrer Tante hin. Wimmernd ließ sie ihr Gesicht auf meine Schulter fallen und schlang ihre Arme um meinen Hals.

„Willst du erstmal mit zu mir, oder soll ich bei dir bleiben?", fragte ich sie.

June seufzte nur. „Ich weiß es nicht, Derek. Ich weiß gerade gar nichts mehr."

Scott, der in der Zwischenzeit mit Melissa aufgetaucht war, packten ein paar Sachen für June zusammen, damit sie zu mir konnte. Ich hatte June erzählt, dass es Erik auch erwischt hatte. Und wie befürchtet einen nächsten Zusammenbruch bei ihr ausgelöst. Und in dem Moment hasste ich mich dafür.

„Ich will hier bleiben", sagte June, als ich in ihr Zimmer ging. „Und ich will, dass du auch hier bleibst. Bitte lass mich nicht alleine."

„Ich wusste gar nicht, dass deine Tante Drogenabh..."

„War sie nicht!", schrie June mich an. „Du kannst mir sagen was du willst, aber das war ein Mord. Von den Argents geplant, Derek."

„Bleib ruhig. Ich weiß, du hast allen Grund zu schreien. Aber ich will dir nichts Böses."

„Ich weiß."

„Wie kommst du darauf, dass das ebenfalls die Argents waren?", fragte ich und setzte mich zu June aufs Bett.

„Meine Tante nimmt keine Drogen und wenn, dann ist die doch dagegen immun. So wie gegen Alkohol. Da muss doch schon was Falsches dran sein."

„Wir warten die Obduktion ab", sagte ich.

„Das ist nicht nötig. Ich habe gerade was im Badezimmer gefunden", sagte Scott und hielt uns einen Zettel hin. Ich sprang vom Bett auf und riss diesen Scott aus der Hand.

„Überleg es dir anders, oder es wird dir früher oder später noch weiter leidtun. A.A.", las ich vor und rümpfte die Nase. „Das war Allison."

Die Nacht über war ich die ganze Zeit wach und schaute immer wieder zu June, die einen wirklich unruhigen Schlaf hatte. Ich fuhr ihr über die Wange und drückte ihr dann einen Kuss auf die Wange. Irgendwann klingelte ihr Wecker und ich schaltete diesen aus. Ich wollte June noch schlafen lassen und beschloss für sie in der Schule anzurufen. Vielleicht würde der Direktor unsere Fehltage heute nicht so schlimm anrechnen, wie er es bei den anderen Seniors machte.

Direktor Summers verstand uns sogar und ließ uns beide für heute freigestellt. Ich bedankte mich bei ihm und legte wieder auf. Dann machte ich mich daran, June Frühstück zu machen.

Gegen zehn Uhr schlief June immer noch tief und fest und es klingelte fünf Minuten später an der Tür. Es war Chief Stilinski, der June weiter befragen wollte. Aber durch ihren Zusammenbruch war sie gestern nicht mehr dazu in der Lage gewesen.

„Sie schläft noch", sagte ich.

„Kannst du sie nicht wach machen? Ich hänge mit weiteren Ermittlungen hinter her. Die unbekannte Leiche, die gefunden wurde, ist immer noch nicht identifiziert."

„Ich kann es versuchen", sagte ich und ging in Junes Zimmer. Sie schlief immer noch und schnarchte leise, da ihre Nase vom ganzen Weinen immer noch verstopft war. Ich stellte mich neben sie ans Bett und rüttelte leicht an ihrer Schulter. „June, kannst du mal aufstehen. Chief Stilinski ist da. Der will dich nur schnell befragen und dann kannst du wieder ins Bett zurück und weiterschlafen."

„Hm?", fragte sie mich und schaute mich verschlafen an. Dann hob sie ihren Kopf und seufzte.

„Chief Stilinski ist hier. Er möchte dir ein paar Fragen stellen", wiederholte ich mich.

„Oh. Okay. So früh?"

„Es ist viertel nach zehn."

„Oh", machte sie wieder und drehte sich auf den Rücken. Dann schob sie die Decke von sich weg und stand auf. Nachdem sie ihre Haare zu einen unordentlichen Dutt zusammengebunden hatte, folgte sie mir ins Wohnzimmer, wo der Chief auch auf uns schon wartete.

„Morgen, June", begrüßte er sie. „Geht's denn einigermaßen?"

„Beschissen. Mir geht's beschissen", sagte June und setzte sich an den Küchentisch. Chief Stilinski setzte sich gegenüber von ihr und ich lehnte mich an den Kühlschrank an.

„Also. Du hast sie gestern gefunden?", fragte er sofort nach.

„Ich kam von der Schule nach Hause und habe mich gewundert, wieso Lucy nicht da ist. Normalerweise stand das Essen schon fertig in der Küche. Aber dieses Mal nicht. Dann hab ich es im Schlafzimmer rumpeln hören. Bin dann rein und dann sah ich sie vorm Bett liegen. Daneben diese komische Spritze. Ich hab sofort den Notarzt gerufen. Aber es war schon zu spät, wie er ja feststellte."

„Hast du Wiederbelebungsmaßnamen durchgeführt?"

„Ja. Es hat aber wie gesagt nichts gebracht."

„Wir haben einen toxikologischen Befund. Diese gehen in der Regel recht schnell. Wir können mit Sicherheit sagen, dass deine Tante einen hochgiftigen Cocktail gespritzt hat."

„Was war genau in dem Cocktail drinnen?", fragte ich neugierig nach.

„Eine Mischung, aus Ammoniak, Eisenhut und Silber. Das hat deine Tante von Innen zerfressen. Deshalb auch Blut aus dem Mund und das blutige und saure Erbrochene."

„Hm."

„Was ist jetzt mit June?", fragte ich. „Sie hat keinen Verwandten mehr."

„Keinen mit den ich in Kontakt stehe", verbesserte June mich.

„Gibt es noch Verwandte?"

„Der Mann meiner Tante und deren Sohn. Aber wie gesagt. Zu denen habe ich in den letzten Monaten keinen Kontakt gehabt."

„Weißt du denn, wo die leben?"

„Auf Hawaii. Aber ich will nicht zu denen. Kann man nicht irgendwie gegen Gericht erwirken, dass ich auf mich alleine aufpassen kann. Ich bin im letzten High-School-Jahr und ich denke, dass ich echt gut auf mich alleine aufpassen kann."

„Das habe ich nicht zu entscheiden, sonders das Jugendamt. Zurück zum eigentlichen Thema. War deine Tante irgendwie komisch deiner Meinung nach, oder irgendwie anders."

Ich konzentrierte mich auf Junes Herzschlag, der sich von ruhig in schnell und hektisch verwandelte. „Ihr ging es die Tage nicht gut. Ich hab sie immer weinen hören", log sie.

„Hm, okay. Und irgendwie anders, als ob sie irgendwas eingeworfen hat, war sie nicht?"

„Nein, wenn habe ich das nicht mitbekommen. Es holt sie auch nicht wieder."

„Okay, dann war's das auch wieder. Es tut mir leid, dass du wieder eine Beerdigung organisieren darfst. Und das noch nicht mal in einem Jahr."

„Dazu hat sie ja uns alle. Sie ist da nicht alleine. Das weiß sie auch."

„Uns? Zählst du jetzt doppelt und dreifach?", fragte Chief Stilinski.

„Nein, nicht nur mich."

„Wie dem auch sei", sagte Chief Stilinski. „Wenn ich irgendwas weiß, in dem Fall, wann deine Tante zur Beerdigung freigegeben ist, rufe ich dich an."

„Als was wird es denn jetzt eingestuft?", fragte June und stand ebenfalls auf. „Als Selbstmord, oder tragischen Drogenunfall?"

„Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden, June. Also die klassische Überdosis."

Die klassische Überdosis, verabreicht durch Allison Argent. Die Argents können froh sein, dass die nicht mehr hier sind. Sonst hätte ich deren Haus niedergebrannt.

Ich machte die Tür hinter Chief Stilinski zu und drehte mich wieder zu June, die ihr Gesicht hinter ihren Händen versteckt hatte.

„Willst du irgendwas machen?", fragte ich sie. „Zur Ablenkung?"

„Schlafen."

„Willst du nicht erstmal was essen?"

„Nein. Keinen Hunger."

„Du musst aber was essen. Ich will nicht, dass du mir verhungerst."

„Ich weiß, danke. Aber nein."

Sie stand einfach vom Stuhl auf und verschwand in ihrem Zimmer.

„Okay", murmelte ich und ließ mich auf die Couch fallen. Stand aber schnell wieder auf, als ich June weinen hörte. Sofort ging ich ins Zimmer und fragte mal nicht, wie es ihr ging. Es war doch offensichtlich. Ich schloss die Tür und legte mich zu ihr ins Bett- zog sie sofort an mich heran. June vergrub ihr Gesicht in meinem T-Shirt und weinte fürchterlich.

„Was kann ich nur machen, dass es dir wieder besser geht?"

„Mich nicht verlassen."

„Niemals", sagte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Werde ich niemals. Das schwöre ich dir."

***

Lucys Tod wurde wirklich als Überdosis abgestempelt und dementsprechend war June auch wieder das Gesprächsthema Nummer eins an der Schule. Die anderen zerfraßen sich wieder das Maul, über June, anstatt ihr Mitleid zu schenken. Ich hasste diese gottverdammten Menschen, die nichts Besseres zu tun haben, als einen in der schweren Zeit fertig zu machen. Und ich bewunderte June dafür, dass sie das durchstand und sich durch den Schultag boxte, auch wenn Lydia das fertig machen, teilweise mit ihrem Verteidigen weiter anstachelt. Und es ist klar, dass mir dann irgendwann die Hutschnur platzt, weshalb ich nach einer Schlägerei mit Jackson beim Direktor Platz nehmen musste.

Dieser redete nicht großartig auf mich rein, sondern sagte mir, dass er es verstehen könnte, dass ich June so verteidige. Er würde das Gleiche für seine Freundin tun und in dem Fall wird Jackson zur Rechenschaft gezogen und ich kam wirklich mit einen blauen Auge davon. Und Jackson, der hatte wieder eine gebrochene Nase, obwohl die andere Verletzung nicht sonderlich geheilt war.

Nach der Schule hatte June einen Termin beim Jugendamt. Sie wollten darüber reden, wie es jetzt bis zu ihrem 18 Geburtstag im November weiter gehen solle. Ich hatte so schiss, dass sie wieder in ein Heim muss. Ich hoffte, June reißt sich zusammen und darf geht das wenigstens für sie gut aus.

Während June mit Lydia auf dem Mädchenklo war, stand ich mit Stiles und Scott an den Spinden.

„Weißt du, meine Mom lässt das auch nicht auf sich sitzen. Gut. Es sind nur noch zwei Monate bis Junes Geburtstag und noch ein paar Monate mehr bis zum Abschluss, aber meine Mutter hat das Jugendamt bereits auseinander genommen."

„Sie hat was?", fragte ich. „Oh, wieso macht die das? Was ist, wenn es für June beschissen ausgeht und sie wieder ins Heim geschoben wird?"

„Heul nicht rum. Mama ist da kein Amok gelaufen. Sie hat höflich und nett auf die eingeredet. Ich war doch gestern dabei. Seit ihr schon wegen der Beerdigung weiter gekommen?"

„June hat noch nicht mal angefangen. Sie hat da gerade keinen Kopf für."

„Glaub ich auch."

***

Es vergingen wieder ein paar Tage. Und wie soll wohl der Termin beim Jugendamt abgelaufen sein? Zu meinem Erstaunen recht gut. June hat sich erwachsen verhalten und so die Frau davon überzeugt, dass sie nicht in ein Heim muss und schon gar nicht zu ihren Onkel nach Hawaii, den sie überhaupt nicht wegen den Tod von Lucy erreichen konnte. Selbst dessen Sohn nicht.

Wie gesagt, June hatte Glück. Sie durfte in der Wohnung bleiben und Melissa hatte die glorreiche Idee, dass Isaac doch bei ihr einziehen könnte, damit sie nicht so alleine wäre. Super. Als wären seine bescheuerten Anmachsprüche an meiner Freundin nicht schon Grund genug, dass ich den Typen auf den Kieker habe. Meinetwegen riss er sich gut zusammen, wenn Vollmond war, oder auch sonst. Ich hätte es am liebsten so gemacht, dass ich dort eingezogen wäre. Aber June meinte, dass sie uns das nicht antun wolle. Anscheinend war ihr das zu früh und will deshalb nicht mit mir zusammen wohnen.

Hätte sie wohl gerne. Ich würde nicht bei ihr einziehen, aber von einnisten hatte niemand was gesagt.

Gestern waren wir dabei, das dritte Zimmer auszumisten. Das hieß die ganzen Kartons mit den Habseligkeiten ihrer Eltern und ihrem Bruder auszumisten. Das unwichtige Zeugs auf den Flohmarkt, beziehungsweise an die Kleiderspende des DRKs und das wichtige Zeug blieb im Zimmer. Von den Sachen ihres Vaters schmiss sie kaum was weg. Sie mietete einen Lagerraum an, wo die ganzen Sachen reinkamen und die Informationen wie Lagerraumnummer und Schlüssel gab sie bei der Anwältin ihres Vaters ab, der immer noch im Knast versauerte.

Die ganzen Sachen von Lucy wurden weggeschmissen, aber die persönlichen und die wichtigen Dinge wurden ebenfalls in den dritten Raum gepackt. Die Möbel aus Lucys Zimmer fuhren Stiles und Scott in einem Second-Hand-Möbel-Laden, damit Isaac sich in dem Zimmer einrichten konnte. Er strich die Lavendelfarbende Wand in einen dunklen Blauton und klatschte sämtliche Poster von halbnackten Frauen an die Wand, mit dicken und fetten Nägeln.

„Bist du irgendwie nicht mehr ganz dicht?", fragte ich ihn und warf ihn doppelseitiges Klebeband an die Stirn, nach ich mit einem nachgemachten Zweitschlüssel die Wohnung betrat.

„Ziehst du hier ein?", stellte er nur irritiert die Gegenfrage und hob die Kleberolle vom Boden auf.

„Nein", sagte ich und schob den Rucksack hinter meinen Rücken. „Ich darf hier schlafen. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig."

„Ich bezahle die halbe Miete und bin Mieter der Wohnung. Wie June. Ich hab hier auch das sagen."

„Du bist Zweitmieter", sagte ich. „Und es geht nichts an, ob ich bei meiner Freundin penne oder nicht. Kümmere dich um deinen Scheiß und klatsch dir deine Kackbratzen an die Wand."

„Das ist Megan Fox."

„Soll die doch sein. Wie kann man nur auf die stehen", sagte ich und verschwand im Zimmer von June, welche im Badezimmer war. Ich versteckte die große Tasche unter dem Bett von June und ging wieder aus dem Zimmer, um mich am Kühlschrank zu bedienen. Doch dieser war gähnend leer. Ich blickte auf den Einkaufsplan. Isaac war dran.

„Isaac!", rief ich.

„Du kannst auch normal reden. Ich höre dich auch so", sagte er und kam in die Wohnküche. „Welcher Furz steckt jetzt schon wieder fest?"

„Du hast was vergessen."

„Was denn?"

„Einzukaufen."

„Dann fahr ich noch schnell."

„Es ist zweiundzwanzig Uhr. Die Läden haben zu."

„Wenn du Hunger hast, schnapp dir doch June und geh mit ihr Essen. Ich geh Joggen."

„Mach ich auch. Und morgen gehst du einkaufen."

„Morgen ist Sonntag. Das wird nichts bringen", sagte Isaac und verschwand wieder in seinem Zimmer.

Ich schlug meinen Kopf gegen die Kühlschranktür.

„Alles gut?", fragte June mich.

Ich blickte zu ihr. „Ja, mach dich fertig. Wir gehen Essen", sagte ich und klatschte in die Hand.

„War Isaac nicht einkaufen?"

„Was glaubst du denn?", stellte ich die Gegenfrage. „Dürfte ich hier wohnen, wäre das nicht passiert. Da hättest du immer einen vollen Kühlschrank."

„Mimimi", hörte ich Isaac flüstern.

„Das hab ich gehört!", rief ich.

„Hat er überhaupt was gesagt?", fragte June verdutzt.

„Viel zu leise für deine Ohren", sagte ich. „Wollen wir jetzt Essen gehen?"

„Romantisch bei Burger King?"

„Uiii, Burger King, da komme ich mit", sagte Isaac und kam aus seinem Zimmer.

Sofort war ich ihn einen warnenden Blick zu. „Nein, Alter."

„Ist doch nur dieses eine Mal. Reg dich nicht auf. Das steht dir nicht", sagte June und ging wieder in ihr Zimmer, um sich fertig zu machen.

„Bezahlst du?", fragte Isaac mich.

„Für June und mich ja, für dich nein."

„June, er will nicht für mich bezahlen!", rief Isaac.

„Du Petze", zischte ich.

„Hört auf mit dem Kindergarten, Jungs! Oder ich gehe alleine."

Grummelnd saß ich neben meiner Freundin und musste mich ehrlich beherrschen, als Isaac mir einfach meinen letzten Hamburger klaute.

„Ich bin mal kurz pissen", sagte er und schmiss die Gurken die er sich vorher runtergepuhlt und aus seinem Mund gezogen hatte, einfach auf meine Fritten.

Ich zerdrückte den Becher mit meiner Cola in der Hand und brummte sauer.

„Das war jetzt unnötig", bemerkte June. „Was hat er denn?"

„Bin ich Gedankenleser?", stellte ich die Gegenfrage. „Ich weiß nur eins, dass er das lassen soll. Ansonsten langt es."

„Vielleicht testet der Jungwolf auch nur einen erfahrenen Wolf aus. Er will sehen, wie schnell du an die Decke gehst."

„Pff, kann er lange drauf warten", schnaubte ich und trank von meiner Cola. „Meinetwegen hätte ich Scott bei dir einziehen können. Aber Isaac."

„Dein Vater wollte es so, nachdem ich dir deswegen den Korb gegeben habe."

„Was ich nicht kapiere. Ich bin dein Freund."

„Ja, und deswegen will ich es nicht gleich überstürzen", warf June sofort ein. „Du bist mir wichtig, Derek. Sehr sogar. Und so gesehen auch noch das einzige was bleibt und ich will es einfach nicht mit vorschnellen Entscheidungen kaputt machen. Meinungen ändern sich eh. Und vielleicht will ich dann, dass du zu mir ziehst, oder wir irgendwann zusammen in eine Wohnung nach der High-School. Aber jetzt bin ich eben noch das Kind, die mitten in der High-School steckt und für sowas einfach noch zu unreif."

„Okay", murmelte ich.

„Mensch, Derek", sagte sie und drehte sich zu mir hin. Dann zog sie mir den verbeulten Becher aus der Hand und stellte diesen auf den Tisch. „Guckst du mich an, wenn ich mit dir rede?"

Also schaute ich sie an. „Was denn, June?"

„Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich..."

„Wir sollten hier verduften. Ich hab vielleicht ein Ei gelegt. Die Mitarbeiter in der Kanalisation tun mir jetzt schon leid."

June grummelte irgendwas Unverständliches vor sich hin und stand von ihrem Platz auf.

„Du hast noch gar nicht aufgegessen", sagte ich.

„Ich hab auch keinen Hunger mehr. Ich will ins Bett. Können wir fahren?"

***

„Hast du die Mathehausaufgaben?", fragte ich sie, als wir eine Stunde weiter im Bett lagen. June war schon im Halbschlaf, aber ich regte mich immer noch über Isaac auf.

„Nein. Du."

„Nö", sagte ich. „Du willst schlafen?"

„Jaaaaa", schmollte sie. „Machst du das Licht aus?"

„Ist es."

„Oh. Okay."

„Ja, ich wollte dich eigentlich mal was fragen."

„Hau raus."

„Weißt du schon, was du nach der High-School vorhast?"

„Immer noch aus Beacon Hills flüchten. Wieso?"

„Wenn es bis dahin, weiter so mit uns läuft, wie es läuft. Ebenso gut. Würdest du dann mit mir aus Beacon Hills flüchten?", fragte ich nach.

„Nichts lieber als das."

„Ehrlich jetzt?", fragte ich erstaunt.

„Ja."

„Da bist du dir jetzt schon sicher?"

„In dem Fall schon. Wenn es, wie du sagst, weiter gut mit uns läuft."

„Versprochen?"

„Versprochen", sagte June und griff unter der Decke nach meiner Hand, welche sie nach dem zweiten Versuch erst fand.

„Jetzt hast du meine Hand", lachte ich leise und kuschelte mich an June an.

„Ein blindes Huhn findet auch mal sein Korn."

„In dem Fall findet June im zweiten Anlauf meine Hand. Das davor war nämlich mein Pe..."

„Ich weiß. Ich kann mich auch mal vergrabschen."

„Das ist meine Ausrede", sagte ich und drückte June einen Kuss auf die Wange. „Schlaf gut."

„Du auch", sagte sie leise. Ich schloss meine Augen, da ich wie June ziemlich schnell müde war. Aber kurz bevor ich einschlief, sagte June noch etwas. „Danke, für alles."

„Kein Problem. Ich danke dir auch für alles."

„Derek?"

„June?"

„Ich liebe dich", sagte sie.

Ich fing an zu grinsen. Es klang wie Musik in meinen Ohren, als sie das zu mir sagte. Nicht nur, weil ich auf ihrem Herzschlag hörte, der mir zeigte, dass sie die Wahrheit sagte. Sondern weil es von ihr kam.

„Alles gut?", fragte June mich und drehte sich ganz zu mir. Ich konnte ihren süßen Atem auf meiner Nase spüren.

„Ich liebe dich auch, June", sagte ich letztlich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.



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