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Sev bedachte Lily mit einem fragenden Blick, als sie die Halle betrat. Sie beantwortete ihn nicht, hatte Angst, Sev könne in ihrer Antwort erkennen, dass sie schon wieder etwas vor ihm verbarg. Außerdem sah sie, wie sich ein schwarzer Umhang durch die Menge auf sie zu bewegte.

„Aimée!" Jasper drängte sich an allen vorbei, die in die Halle strömten. Lily winkte ihm fröhlich zu. „Kannst du dir eigentlich vorstellen, was für Sorgen ich mir gemacht habe, als gestern Abend durchgesickert ist, dass ausgerechnet du-" Jasper lief auf sie zu, im nächsten Moment spürte Lily, wie sie von ihm hochgehoben wurde.

Er drehte sich im Kreis, ließ ihre Beine in der Luft umher wirbeln und ignorierte die schiefen Seitenblicke seitens der Leute, die Lilys Schuhe abbekamen. „Was glaubst du denn, was du dir erlauben kannst! Sich einfach so versteinern lassen." Lily grinste breit, als er sie wieder auf dem Boden abgestellt hatte. „Süß, dass du dir Sorgen gemacht hast." Er öffnete seinen Mund, dann schloss er ihn wieder. „Fast so süß wie dein Schlafanzug." Jasper verdrehte die Augen.

„Nicht jeder kann so einen guten Modegeschmack haben wie ich. Im Übrigen trägst du ein Unterhemd." Lily zuckte mit den Schultern. „Man muss es eben können. Nicht jedem steht eine solche Mode." Jasper lachte.

„Das finde ich auch. Definitiv. Besonders gut wirken Unterhemden, getragen mit einem unregelmäßigen Haarschnitt. Stand letztens in der Hexenwoche." Lily tippte sich gegen die Stirn. „Ja, direkt neben Lockharts Tipps für eine voluminösen Haarmähne."

"Es gab sogar eine Schritt für Schritt Anleitung für die Trendfrisur. Erstens, man nehme seinen Zauberstab, zweitens, man entzünde sich die Haarspitzen und drittens warten bis man zufrieden ist.", feinen Jasper. Lily aber starrte in die Luft neben ihm. Sie konnte die Flammen noch fühlen, wie sie an ihrem Arm leckten, ihren Umhang in Brand setzten.

„Ich meine im Ernst, Aimée. Deine Haare waren doch gut so wie sie waren. Warum hast du dir sie abgefackelt?" Seine Frage schaffte es nicht, sei aus ihren Gedanken herauszuziehen.

Wie sie die Panik ergriffen hatte, die blanke Angst. Vor Ginny hatte sie die Ereignisse herabgespielt, aber jetzt musste sie zugeben, dass es nicht so harmlos gewesen war. Das Schlimme waren nicht die Schmerzen gewesen, die waren vorübergehend, lagen jetzt schon wieder weit hinter ihr. Das Schlimme waren die Gedanken, die sich tief in ihrem Gehirn eingenistet hatten.

Sie hatte wirklich einen Moment lang geglaubt, sie würde sterben. Sie hatte aufgegeben, resigniert. Für einen winzig kleinen Moment hatte sie sich sogar gefreut.

„Aimée! Alles in Ordnung?" Sie spürte Jaspers Hand auf ihrem Unterarm. „Ja, klar." Ihr Lächeln war so künstlich wie das Kaugummi aus dem Automaten in Hogsmeade. „Das mit meinen Haaren ist eine längere Geschichte. Ich erzähle sie dir ein anderes Mal." Er sah sie besorgt an, die blauen Sprenkel in seinen Augen leuchteten.

„Was, ich meine kann ich dir hel-", begann er, aber Lily würgte ihn ab. „Nette Unterhose." „Was?" Jaspers Gesicht färbte sich in einem zarten rosa Ton, er schaute an sich herunter. Verwirrt zog er seine Schlafanzugshose höher und schaute sie fragend an. Lily verdrehte die Augen. „War nur ein Spaß, ich hab nichts von deiner silber-grün gestreiften Unterhose gesehen."

Sie zwinkerte kurz. „Du hast doch echt einen kleinen Schuss." Er tippte sich an die Schläfe und streckte seinen Arm aus, zerwuschelte ihr das kurze Haar. Einige verkohlten Enden rieselten zu Boden. „Aber ohne deine Verrücktheit würde es auch nicht nur halb so viel Spaß machen."

Das Festessen war besonders, nicht nur, weil die meisten wie Jasper in Schlafanzügen gekommen waren oder ihre Umhänge verkehrt herum trugen, sondern auch, weil die Stimmung eine ausgelassenere war.

Ginny musste beim Essen so lachen, dass ihr Kürbissaft aus der Nase lief. George kippte ihn vom Teller zurück in einen Becher und bot jedem, der ihn trinken würde, zehn Galleonen. Die Zwillinge taten alles, um ihren Sitznachbarn den heftigsten Schluckauf ihres Lebens zu verpassen. Harry und Ron waren die Helden des Abends.

Niemand wusste genau, was passiert war. Nur, dass es an ihnen lag, dass das Stundenglas der Gryffindors Stundenglas gut gefüllt war und die Kammer des Schreckens nun ohne ein schlechtes Gewissen wieder in die Ecke der Legenden zurück geschoben werden durfte, war den meisten klar. Das Grinsen in Lilys Gesicht war so hoch oben festgeklebt, dass sie damit Lockhart hätte Konkurrenz machen können. Und als Fred dann auch noch irgendwann vorschlug, dass Lily sie ja in den Ferien besuchen kommen könnte, schien es, als könne niemand heller und glücklicher strahlen als sie.

Lily verbrachte einen Großteil der restlichen Zeit mit Ginny. Häufig ging sie auch zu Sev hinunter und versuchte ihn, von ihrem Ferienaufenthalt bei den Weasleys zu überzeugen. Jasper sah sie an den Wochenenden, sie ließen sich von Hagrid beinahe alle Knochen brechen, als er sich bei ihnen bedankte.

Jasper rieb sich noch die schmerzende Schulter, als Hagrid ihnen vorschlug, er könne Claire in den Ferien übernehmen. Außerdem versicherte er ihnen, dass er ihr Geheimnis bewahren würde. Da blieb auch Jasper nichts anderes übrig, als zustimmend zu nicken.

Wenn es nach Lily gegangen wäre, hätten sich die Wochen vor Ferienbeginn ewig ziehen können. Dumbledore war wiedergekehrt, Lockhart unter mysteriösen Umständen verschwunden und Neville schien dicht zu halten. Außerdem warteten keine Prüfungen auf sie, die die schönen Sommertage durch unnütze Lernerei hätten trüben können.

Schneller als es ihr lieb war, mussten die Koffer gepackt werden. Alte Federkiele wurden unter dem Bett hervorgeholt, Laureen fand etwa die Hälfte ihrer Schulbücher wieder, die sie sich in der Zwischenzeit neu gekauft hatte.

Ginny und Lily ließen den blutbefleckten Umhang im Kamin auflodern. Sie schliefen aneinander gelehnt im Gemeinschaftsraum ein und am nächsten Morgen war von ihm immer noch nur ein Häuflein Asche übrig.

Am Morgen erhielt Lily Besuch von einem kleinen Waldkauz. Er trug einen kleinen Zettel im Schnabel, nur ein Wort stand darin.

„Ja.", lautete das Wort, mit dunkelgrüner Tinte geschrieben. Ginny, die ihr über die Schulter geschaut hatte, runzelte fragend ihre Stirn.

„Ich darf zu euch. In den Ferien!" Ginny umarmte sie stürmisch, ungeachtet dessen, dass sie dabei ihre große Frühstücksschüssel umwarf und ihre Sitznachbarn mit Haferschleim bespritzte. „Dein Vater ist genauso eigenartig wie du, nicht wahr?" Ginny schaute belustigt auf den Brief. „Mein Vater würde mir niemals einen Ein-Wort-Brief schicken. Aber von irgendwem musst du es ja haben." Lily warf Sev über Ginnys Schulter hinweg ein dankbares Lächeln zu.

Sie verabschiedete sich von ihm, dieses Mal jedoch hinter fest geschlossener Tür. „Du kannst zurückkommen, wann du willst. Ich werde da sein." Lily verzichtete darauf, ihm zu sagen, wie wenig sie das Spinner's End mochte. „Das werde ich. Danke, Sev." Daraufhin erwiderte er nichts, tat, als sei es das Normalste auf der Welt. Dabei wussten sie beide, dass es das nicht war.

„Dumbledore ist in seinem Büro." „Hat er dir das so gesagt?" „Ja, er meinte, du wüsstest, was du mit dieser Information anfangen solltest." Sev seufzte. Er zog klare Anweisungen vor. Es war erstaunlich, wie Dumbledore schon beinahe vor ihr selbst zu wissen schien, wann sie mit ihm reden wollte.

Nachdem sie aus der Versteinerung erwacht war, hatte sie sich Fragen gestellt, Fragen auf die sie immer noch keine Antwort fand. Sie hoffte, Dumbledore würde sie ihr beantworten können. Sie schnaubte leise. Wahrscheinlich stellte sich bei Dumbledore eher die Frage, ob er einem seine Frage beantworten wollte und nicht, ob er es konnte.

Im Schloss herrschte großes Treiben. Sie sah Neville, der sich schnell wegduckte, als er sie erkannte. Wahrscheinlich hatte er wieder seine Kröte verloren. Viele Schüler rannten durch die Gänge, suchten wie er nach verlorenen Dingen oder lauschten den neuesten Gerüchten.

Auf den Treppenstufen die an den Wasserspeiern vorbeiführten, lag eine Lakritzschnecke. Lily lächelte still vor sich hin. Dumbledore erwartete sie schon. Sie betrat sein Büro, ließ den Blick kurz über die Ländereien schweifen, die sie mit Jasper so oft dieses Jahr durchstreift hatte.

„Es ist gut, dass sie wieder hier sind, Sir.", sagte sie und reichte ihm die Schnecke. Dumbledore nahm sie entgegen und teilte sie entzwei. Lily schaute ihn fasziniert an. Dumbledore war intelligent, ganz außer Frage, er hatte diese Witzigkeit, diese Originalität, die man einem Ravenclaw zugeordnet hätte. Aber er war dennoch so eindeutig ein Gryffindor, wie Harry einer war.

„Setzten Sie sich." Kaum hatte sie Platz genommen, Dumbledore hatte den ersten Bissen gekaut noch nicht hinunter geschluckt, sprudelte ihr schon die erste ihrer Fragen übe die Lippen. „Sir, sagen Sie- könnte es sein, dass ich Muggelstämmig bin? Ich meine, ich wurde versteinert! Alle anderen... Sie waren Muggelstämmige. Kann das ein Zufall gewesen sein?" Er nahm sich Zeit zu antworten.

„Salazar Slytherin war bekannt dafür, nur die Schüler von reinstem Blut zu wählen, deshalb zerstritt sich das Haus Slytherin mit den anderen Häusern. Die Kammer und ihr Monster waren ein Racheakt." Lily wippte ungeduldig mit ihrem Fuß auf und ab. Dumbledore widmete ihrer Ungeduld einen amüsierten Blick.

„Das ist es, so wie es ursprünglich gedacht war. Voldemort diente die Kammer in diesem Jahr jedoch einem anderen Zweck. Es ging nicht um die Säuberung derer die unreine Blutes sind, nicht mehr. Die Angriffe waren nur ein kleiner Teil des großen Plans, mit dem Harry Potter ermordet werden sollte. Du warst ein Hindernis in diesem Plan. Ein überaus großes, wie ich im Übrigen finde." Seine Augen funkelten verschmitzt.

„Das heißt, sie wissen es nicht." Dumbledore sah sie mitleidig an. Lily hätte es weniger schlimm gefunden, wenn er seinen Blick einfach abgewendet hätte. „Es tut mir Leid." Lily versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

Verstehen Sie mich nicht? Ich wünsche mir einfach nur, zu wissen, woher ich komme! Ich kann doch nicht einfach nur da sein!" Sie hatte die Hälfte ihrer Schnecke immer noch nicht angerührt. „Severus fand dich am 31.Oktober 1986 in Godric's Hollow. Alleine unter einem Barhocker. Mehr kann ich dir nicht sagen, mehr weiß selbst ich nicht." Sie schluckte ihre Enttäuschung und ihre Wut herunter, versuchte, es nicht an ihm auszulassen, obwohl der Zweifel in ihrer Brust immer noch da war. Klein zwar, aber dennoch da. Die Vermutung, dass Dumbledore sehr wohl wusste, wer sie wirklich war, sehr wohl wusste, wer ihre Eltern waren und woher sie kam.

„Aber Sie wussten, dass ich kommen würde." „Ich habe es vermutet." „Sie wussten sogar, welche Fragen ich Ihnen stellen würde." „Vermutungen." „Und was vermuten sie über mich?" Dumbledore schwieg. „Sie haben zu allem eine Vermutung, warum nicht zu mir?" „Es tut mir Leid, dass ich keine befriedigenden Antworten geben kann."

Lily wandte ihren Blick ab, wollte nicht, dass Dumbledore bemerkte, wie sehr sie diese Fragen immer noch quälten. Denn eigentlich bestand für sie keinerlei Grund dafür. Warum schaffte sie es immer noch nicht, ihre Situation einfach zu akzeptieren?

Sie hatte einen engstirnigen, starrköpfigen, verbitterten, aber deshalb noch lange nicht weniger liebenswerten Vater. Sie hatte Ginny, sie hatte Jasper. Und trotzdem schaffte das alles es nicht, ihr eine zufriedenstellende Antwort auf ihre Frage zu geben.

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