Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

29

„Bitte lass es mich erklären!" Ginny atmete schnaubend aus und schaute sie abwertend an. „Hör zu, es war eine dumme Idee es dir nicht zu erzählen. Aber ich wollte doch bloß, dass du dieses Buch endlich vergisst!" „Damit dir mehr Zeit bleibt, um mit Tom zu schreiben?" Lily biss sich auf die Unterlippe. Tom besaß nicht nur einen erstaunlich festen Würgegriff, sondern war auch sehr begabt darin, die Realität zu seinem Zweck zu verformen. „Nein, natürlich nicht."

„Dann warte ich immer noch auf eine Erklärung." „Ich habe selbst keine Erklärung dafür. Wir beide haben doch gesehen, wie es verbrannt ist! Am nächsten Morgen hab ich es wieder gefunden, es lag vor dem Kamin. Einfach so!" Sie zuckte hilflos mit den Schultern. Ginny kam einen Schritt auf sie zu. „Und du glaubst auch noch wirklich, dass ich dir glaube." Sie lachte ein unechtes, überhebliches Lachen, bei dem Lilys Kehle ganz trocken wurde. „Süß."

„Es ist die verdammte Wahrheit.", krächzte sie. „Tom hat mich gewarnt. Ich habe schon beim ersten Mal nicht auf ihn gehört, jetzt bin ich schlauer. Du warst die ganze Zeit neidisch. Der Kalender", sie hob ihn liebevoll vom Boden auf und bettete ihn in ihren Armen, „der Kalender ist das einzige, was ich habe. Was ich habe und was du nicht hast."

Ginny blickte sie herausfordernd an. „Souffliert dir dein Tom jetzt auch schon? Fang doch mal an, selber zu denken! Ich brauche keinen vorsintflutlichen Kalender, ich habe Geld, mit dem ich mir einen neuen kaufen kann." Lily merkte, wie bitter sich die Worte auf ihrer Zunge anfühlten und konnte trotzdem nicht verhindern, dass sie sie ihr geradezu vor die Füße spuckte.

„Du bist hinterhältig und gemein, das ist es, was ich denke. Ich habe dein Geheimnis bewahrt, bewahre es noch immer. Und zum Dank klaust du mir den Kalender mit einem hinterhältigen Trick, fragst Tom in meinem Namen aus, nur um ihn dann an den Nächstbesten zu verschenken! Ich wette, Harry hat dir auch noch ein paar Galleonen dafür gegeben." "Harry? Was in aller Welt hat denn jetzt auch noch Harry mit alledem zu tun?", rief Lily aus, aber sah schon in dem Moment in dem die Worte ihre Lippen verließen, dass Ginny ihr nicht antworten würde.

Hatten ihre Wangen sonst immer einen Hauch von rosa versprüht, sobald man seinen Namen erwähnte, hatte sich Ginnys Gesicht jetzt zu einer zynischen Maske verzerrt, die Lily zurückweichen ließen.

„Ich wünschte Snape würde anstatt deiner in meinem Schlafsaal schlafen.", sagte Ginny leise und kehrte ihr dann so schwungvoll den Rücken, dass ihre Haarspitzen Lilys Nase berührten. Sie schluckte, kratzte mit den Fingernägeln ihrer rechten Hand über den Rücken der anderen. Es war falsch gewesen, mit dem Kalender nicht zu Sev zu gehen, aber jetzt war es dafür zu spät. Sie hatte ihre Chance wohl endgültig vertan.

Um sich abzulenken, setzte Lily sich am nächsten Tag wieder in die Bibliothek. Aber es half nichts, sie war sauer. Wütend pfefferte sie ihre Feder auf den Boden, sodass sie brach und die Tinte an ihren Beinen hochspritzte. Das schlechte Gefühl eines Déjà-vus überkam sie.

Ich habe dein Geheimnis bewahrt. Was meinte Ginny damit? Dass sie verbotenerweise in einem Klassenzimmer Sprüche übte, oder hatte sie noch mehr herausgefunden? Ihre Gedanken kreisten, Lily klappte ihr Schulbuch zu. Heute würde sie nichts Vernünftiges mehr auf die Reihe bekommen. Leider brachte aber auch der nächste Tag keine Besserung.

„Miss Hollow, schreiben sie noch mit?" McGonnagalls scharfe Stimme riss sie aus ihren Was-wäre-wenn Fantasien. „Natürlich, Professor.", murmelte Lily und schob ihr Buch so vor ihr Pergament, dass McGonagall es nicht einsehen konnte. Lily schrieb nicht mit. Ihre Feder war zerbrochen und sie würde lieber Hagrids Zehennägel schneiden, als Ginny um eine Ersatzfeder zu bitten. „Miss Hollow, Sie schreiben nicht mit. Bitte melden Sie sich nach der Stunde bei mir.", sagte McGonagall bedauernd. Lily versuchte Ginnys provozierendes Lächeln neben ihr zu ignorieren.

Sie hatte ebenso wenig wie sie selbst Frechisch's Gesetzte von 1641 aufgeschrieben, bloß war sie so schlau gewesen, die Feder in der Hand zu halten. „Sie scheiben mir bis Montag eine zwei Fuß lange Zusammenfassung der heutigen Stunde." „Aber Professor-", stöhnte Lily quälend.

„Es ist mir vollkommen egal, wie sie das bewerkstelligen, aber ich werde es am Montag in den Händen halten." „Am Samstag ist doch ein Quidditchspiel! Könnte ich es nicht übernächste Stunde abgeben?", startete Lily einen halbherzigen Versuch, die Frist hinauszuzögern. Immerhin war sie am Samstag, so wie immer, mit Jasper verabredet. „Ich habe dich bei noch keinem einzigen Quidditchspiel gesehen, Lily! Warum willst du dann ausgerechnet dieses Wochenende Hufflepuff gegen Slytherin schauen?"

Anscheinend schien McGonagall Quidditch, im Gegensatz zu Sev, sehr ernst zu nehmen. „Pardon!", sagte McGonagall noch, als wäre ihr gerade erst aufgefallen, dass sie Lily beim Vornamen genannt hatte, noch schlimmer sogar, bei ihrem Spitznamen.

Von Madison erfuhr Lily, dass es um Kapitel 6 gegangen war. Sie borgte sich eine kohlrabenschwarze Feder von Sev, klaubte etwas Pergament zusammen und begann, die Sätze aus dem Schulbuch umzuformen. Schneller als gedacht hatten sich die zwei Fuß gefüllt (manchmal mutierte Lilys Schrift zwar etwas in die Breite, aber dennoch) und Lily freute sich auf den morgigen Tag, da sie nun doch Zeit haben würde, um sich mit Jasper zu treffen.

Am nächsten Morgen kam Jasper ihr auf der Treppe entgegen. „Hast du heute keine Zeit?", fragte sie und konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. „Doch, natürlich!", sagte Jasper gut gelaunt und zwinkerte ihr zu. „Du hast mich also schon sehr vermisst?" Lily verdrehte die Augen. „Schon klar du Holzkopf. Hättest du wohl gerne!" Sie boxte ihn spielerisch in die Seiten. „Was machst du denn hier?" „Ich habe dich schon gesucht!", gab Jasper zurück, als sei es das natürlichste der Welt, einfach so früh morgens im Gang eines fremden Gemeinschaftsraumes zu warten. „Du weißt, wo der Gemeinschaftsraum liegt?" Er lachte nur und ging nicht weiter auf ihre Frage ein. „Kommst du denn jetzt, oder nicht?" „Ich habe noch nicht gegessen!" Jasper schaute sie bettelnd an. Er konnte Claire in Sachen vorwurfsvoller Hundeblick wirklich Konkurrenz machen. „Warte fünf Minuten, dann bin ich vor dem Portal." Er schaute sie triumphierend an. „Geht doch."

Lily erschein zehn Minuten später, bei Abby in er Küche hatte sie zwar schnell das bekommen was sie wollte, allerdings war es schwierig, einem Schwarm Hauselfen zu entkommen, wenn man kurz davor zugegeben hatte, Hunger zu haben. Abby hatte es geschafft, unbemerkt eine Tafel Schokolade aus dem Honigtopf in Lilys Tasche verschwinden zu lassen, als sie dabei gewesen war, all die kleinen Pasteten und Küchlein auf der anderen Seite wieder heraus zu sortieren. Aber es gab ja wohl schlimmeres.

Das", bemerkte Jasper nur, „waren mehr als fünf Minuten." Dann drehte er sich um. „Komm schon, wir haben nicht so viel Zeit!" Er rannte die Wiese hinunter, sodass seine Locken auf und ab sprangen. Lily ahnte schon, wohin er sie führen würde. Sie behielt Recht, Jasper stoppte vor dem Besenschuppen. „Dieses Mal aber eine Unfälle, sonst denkt Madam Pomfrey noch, du wärst schrecklich ungeschickt, wenn du ihr andauernd erzählst, dass du von Treppen fällst, gegen Türen rennst" „Ich renne nicht gegen Türen, ich rutsche auf vereisten Pfützen aus!" „Oh, ich vergaß." Er fasste sich theatralisch gegen die Stirn. "Stimmt, das schaffen nur die besonders intelligenten Leute."

Er hielt ihr feixend die Tür auf und Lily stupste Jasper mit ihrem Besenstiel in die Seite. Ohne ein weiteres Wort stieg Jasper in einem tadellosen Bogen in den Himmel auf, bis er schließlich den Besen herumriss und zu ihr herunter blickte. „Pass auf, ich komme du elendiger Angeber!", schrie Lily zu ihm herauf und folgte ihm tatsächlich, nach anfänglichen Schwierigkeiten nach oben. Schon bald flogen sie neben einander.

Fliegen war toll, fliegen war leicht. Nie zuvor hatte sie sich besser gefühlt als jetzt, mit dem Fahrtwind im Gesicht, der ihr die Haare zur Seite blies. Jasper lehnte sich flach über seinen Besen, den Körper eng an den Stiel gepresst. Er schoss wie ein Blitz vorwärts und legte sich dann schräg, bis er kopfüber eine Kurve flog. Lily versuchte wackelnd und holpernd es ihm nachzutun und ebenso elegante Kurven zu fliegen.

Gegen Ende gelang ihr das auch immer besser. Die Landung jedoch, ließ sich nur als mäßig elegant bewerten. Jasper hatte es geschafft, ohne auch nur einen Ast der Baumkrone zu streifen, senkrecht von oben in einem sicheren Sturzflug zu landen. Kurz bevor er aufkam, riss er seinen Besen in die Waagerechte und stand auf den Füßen. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und grinste zu Lily hoch. Sie schwebte über ihm in der Luft und wusste noch nicht einmal, wie sie den ersten Ast umfliegen sollte, um den zweiten nicht mit voller Wucht zu rammen. Nach etlichen Anweisungen („Noch ein bisschen nach links" „Nein! Dein links, nicht mein links!" „Jetzt ein kleines bisschen runter." „AST!"), landete Lily neben Jasper. „Ich hoffe für dich", begann sie erschöpft, „dass du einen guten Grund für diese Strapazen hattest!"

Sie ließ sich auf den hölzernen Boden plumpsen und zog die Schokoladentafel hervor. „Möchtest du auch?" Sie legte die Tafel in die Mitte zwischen sie. Er grinste. „Noch ein bisschen Obst gefällig?" Er pflückte eine Hand voll der roten Früchte und legte sie neben die Schokoladentafel.

Die roten Beeren ließen die Schokolade in einem riesigen geschmacklichen Feuerwerk in ihren Mündern explodieren. Fast gleichzeitig verdrehten sie genießerisch die Augen. Erst als Lily Jasper den letzten Schokoladenkrümel vor der Nase wegstibitzt hatte, begannen sie wieder zu reden.

„Ich war in der Bibliothek.", begann Jasper mit bedeutungsschwerer Stimme. Er kramte in den Tiefen seiner Hosentasche. „ Und dort habe ich das gefunden." „Ein Blatt Papier? Ein einzelnes Blatt Papier?" Lily riss die Augenbrauen hoch. „Ich hoffe für dich, dass das keine Buchseite ist. Mrs. Pince wird dich skalpieren."

Jasper zuckte unbeeindruckt mit seinen Schultern. „Sie wird dich in der Luft mit ihren Blicken skalpieren." Jasper pflückte sich noch eine Beere, warf sie in die Luft und fing sie mit seinem Mund auf. „Du solltest mir danken, es war eine wahre Heldentat!" „Was steht denn in deiner geheimnisvollen Buchseite? Jetzt erzähl schon!", drängte Lily ihn. Jasper kaute erst einmal ausgiebig zünde. „Ich habe diesen Baum, ich habe unseren Baum vor unliebsamen Besuchern gerettet, indem ich diese Seite über ihn, nun- entfernt habe." „Weißt du, vielleicht häutet Mrs. Pince dich gänzlich, Jasper."

Er grinste schief, faltete das Blatt Papier auseinander und reichte es Lily ehrerbietig. „Außerdem dachte ich, es wäre vielleicht ganz interessant." Lily schüttelte den Kopf. „Natürlich ist es das. Ich habe auch in der Bibliothek gesucht, aber nichts gefunden. Das heißt es muss versteckt gewesen sein. Und was versteckt ist, ist spannend und interessant und gefährlich." Sie grinste herausfordernd. „Und jetzt leise, ich will das lesen."

Die Seite war dichtbedruckt, außerdem war ein kleiner Kupferstrich zu sehen. Lily begann neugierig zu lesen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro