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23

Der gefrorene Tau barst unter ihren Füßen, als Lily und Jasper die Wiesen hinunter rannten. Und obwohl sie noch nichts Verbotenes taten, klopfte Lilys Herz so schnell, als wolle es davon fliegen. Jasper stoppte an einem kleinen Verschlag, der seitlich aus der Schlossmauer hinausragte. „Alohomora." Jasper öffnete das Schloss mit einem dumpfen Klacken, obwohl die Tür schon seit langem nicht mehr in ihren Angeln hing und man sie auch einfach hätte beiseite stellen können.

„Hier befand sich mal ein provisorisches Quidditchfeld, deshalb wurden hier alte Besen untergebracht. Jetzt gibt es natürlich eine neue Besenkammer, aber viele der Besen hier fliegen trotzdem noch. Und niemand vermisst sie, wenn sie mal für einen halben Tag ausgeliehen werden." Jaspers Augen glänzten stolz und auch Lily konnte ihre Begeisterung nicht verbergen. Der Schuppen erschien in dem trüben Licht einer einzigen Öllampe, die von der Decke baumelte.

Fenster gab es keine, soweit Lily es beurteilen konnte. Der Schuppen musste innerhalb der Schlossmauern liegen. Sie musste blinzeln, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten.

Überall waren Besen zu sehen. Sie stapelten sich, lagen kreuz und quer übereinander. Manche Besen waren durch riesige Spinnennetze miteinander verwoben, weitere hingen, von hauchdünnen Fäden gehalten, von der Decke hinab. Andere waren schlicht und ergreifend mit Stahlbügeln an den Wänden befestigt. Die steinernen Wände waren vor lauter Reisigzweigen und Besenstielen kaum noch zu erkennen, jeder Millimeter an Platz war genutzt worden.

Selbst der Boden war über und über mit mottenzerfressenden Quidditchumhängen, ausrangierten Quaffeln und verrosteten Torhüterringen bedeckt, sodass sie sich zunächst mühsam durch die Unordnung wühlen mussten.

"Das ist echt unglaublich!" „Du hast nie Quidditch gespielt oder?" „Ich saß noch nie auf einem Besen. Unsere erste Flugstunde wurde immer weiter nach hinten verschoben." „Dann wird sich das heute ändern. Du brauchst einen guten Besen, der gleichmäßig aufsteigt und nicht zu direkt auf kleine Änderungen reagiert, wen du am Anfang noch unsicher bist." Geschäftsmäßig und genau prüfend durchstreifte Jasper den dämmrigen Raum. „Natürlich sind die hier alle nicht so gut- Aber für den Anfang wird es wohl gehen."

Lily nickte, obwohl sie mit Sicherheit keinen Besen aus dem 13. Jahrhundert von einem der letzten Jahre hätte unterscheiden können. „Hast du einen eigenen Besen?" „Natürlich!", antwortete Jasper, beinahe schon etwas entrüstet. „Aber mein Vater erlaubt es mir nicht, ihn mitzunehmen. Nur wenn man einen festen Platz im Quidditchteam hat, oder ab dem vierten Jahr, darf man einen eigenen Besen mitbringen."

Jasper nahm viele Besen in die Hand, hielt sie kurz in der Hand, als wolle er ihr Gewicht überprüfen, bis einer seinen Ansprüchen zu genügen schien. „Es sind zwar einige Reisige abgebrochen, aber das sollte nicht allzu schlimm sein." Er reichte ihn Lily. Bis auf eine Kerbe in der Mitte des Stiels schien der Besen noch annähernd perfekt zu sein. „Das ist ein Shooting Star. Nicht besonders schnell, aber stabil in der Luft."

Lily nickte nur, sie hatte noch keine Vorstellung davon, wie dieses dünne Stück Holz sie Meter über den Boden tragen sollte. Jaspers Besen dagegen, ein Moon Express wie er ihr gerade erklärte, wirkte im Vergleich zu ihrem ziemlich verlottert. Sein Stiel wies zwar keine Kerbe auf, dafür aber schien sein Schweif mehr aus fehlenden oder abgeknickten Reisigen zu bestehen als aus geraden. „Zu Hause habe ich einen Nimbus Zweitausend und seit Weihnachten nun auch einen Nimbus Zweitausendeins. Der geht ab wie eine Rakete!"

Lily wurde von den ganzen Besenkategorien schon ganz schummrig im Kopf, daher nickte sie ihn nur wissend an und folgte Jasper hinaus ins Freie. „Du fliegst häufig, oder?" „Natürlich, mein Vater sponsert die Falmouth Falcons, ich bin sogar schon in ihrem Stadion geflogen!" Lily nahm sich vor, Ginny nach dieser Quidditchmannschaft zu fragen.

„Einmal aber, das war vielleicht mein zweites Mal auf einem Besen, da wäre ich fast mit einem Muggel zusammengestoßen. Der trug ein riesiges Zelt über seinem Kopf, mit dem er fliegen konnte!"

Jasper breitete die Arme aus, um Lily die Größe dieses Zeltes zu demonstrieren. Dabei ließ er seinen Besen los, sodass die letzten noch verbliebenen Reisige nun auch verbogen waren. Seine Wangen färbten sich leicht rosa und er bückte sich schnell.

„Jedenfalls habe ich es nur noch im letzten Moment geschafft, ihm auszuweichen!" „Ist fliegen denn so gefährlich?" Lily hatte kein Interesse an jeglicher Art von Zusammenstößen, sei es mit in der Luft zeltenden Muggeln, mit Vögeln oder mit Bäumen.

„Nein, eigentlich ist es ganz leicht. Leg ihn am besten erst einmal vor dich auf den Boden." Lily tat es ihm nach und versuchte, das Zittern ihrer Hände zu ignorieren. „Einmal tief durchatmen. Und dann, sagst du 'hoch!'" Sein Besen sprang auf und Jasper packte ihn routiniert mit seiner rechten Hand. „Jetzt du!", forderte er sie auf. „Hoch!", rief sie und ihre Stimme überschlug sich.

Lilys Besen interessierte sich nicht im Geringsten für sie. Er zappelte nur kurz, dann schien er es sich anders zu überlegen und blieb liegen. „Noch einmal!", feuerte Jasper sie an. „Hoch!" Lily packte den Stiel und hielt ihn fest.

„Jetzt einfach abstoßen." Lily schaute ihn verwirrt an. „Vorher musst du dich natürlich draufsetzen. Einfach das andere Bein noch auf die andere Seite." „Natürlich", murmelte Lily. Kritisch beäugte sie den Stiel, der immer noch in der Luft schwebte. Sev war doch noch ein viel schlimmerer Kopfmensch als sie. Und wenn er das geschafft hatte, würde das für sie auch kein Problem sein.

Grimmig starrte sie auf den Boden, dann schwang Lily ihr Bein über den Stiel und stieß sich ab. Sie gewann schnell an Höhe, sah wie der Boden unter ihr immer kleiner wurde. Wie ein Korken schoss sie an Jasper vorbei. Aber er hatte ihr nicht gesagt, was sie jetzt tun sollte! Panisch klammerte sie sich an ihrem Besenstiel fest, der eisige Fahrtwind ließ ihre Finger praktisch an ihm festfrieren. Vorsichtig versuchte sie, ihr Gewicht anders zu verteilen und prompt wechselte der Besen in die Waagerechte.

Lily holte tief Luft. Jasper schloss von unten auf und war bald auf derselben Höhe wie sie. Zusammen flogen sie über die ersten Baumwipfel hinweg. „Fliegen ist toll!", schrie sie aus vollem Halse und verursachte damit eine halbe Katastrophe, da sie einen Schwarm Vögel aufschreckte, mit dem sie sich ihre Flugbahn teilen mussten. „Nach links!", brüllte Jasper ihr zu. „Nein! Das andere links!" Gerade noch rechtzeitig schaffte Lily es, nicht in dem Gemenge aus Flügeln und Schnäbeln unterzugehen.

„Das war knapp.", Jasper wischte sich mit seinem Handrücken über die Stirn. „Nach vorne schauen wäre eventuell hilfreich.", fügte er noch hinzu, aber Lily achtete nicht auf ihn. Dafür war das Fliegen einfach zu aufregend. „Schau! Die Wolke da sieht aus wie eine riesige Sonnenblume! Bist du schon mal durch ein Gewitter geflogen? Oder was ist, wenn es schneit? Das muss doch wunderschön sein!" „Eigentlich ist es eher kalt.", sagte Jasper nüchtern. „Kalt? Achwas, es muss schön sein! Ist es möglich freihändig zu fliegen?" „Ja, prinzipiell schon, ich würde dir es aber-"

Lily hatte schon die erste Hand von ihrem Besenstiel gelöst. „Hörst du mir überhaupt zu?", schrie er entgegen des Fahrtwindes. Lily ließ sich ein Stück zurückfallen. Die Wangen gerötet, die Finger eisig kalt und ihre Haare wurden ihr vom kräftigen Gegenwind vor die Augen gepustet.

„Um das freihändig zu machen muss man was üben, oder?" „Ja, eindeutig.", bestätigte Jasper, konnte aber, obwohl er versuchte möglichst viel Missbilligung in seiner Antwort zu verstecken, sein Grinsen nicht verbergen. „Macht Spaß, was?" „Und wie.", gab Lily zurück.

Dann flogen sie wieder eine Weile ruhig vor sich her. Jasper zeigte Lily wie man sein Gewicht verlagern musste um Kurven zu fliegen, wie man an Höhe verlor und wie man empor schnellen konnte. Fliegen war leichter als gedacht, sie fühlte sich wie auf einem riesigen Luftkissen, völlig schwerelos und frei. Neben ihr flog er die schärfesten Kurven, vollführte tadellose Loopings und Pirouetten. Einige Male fiel er in einen Sturzflug, bei dem weniger als eine Handbreit fehlte, bis Jasper die kahlen Äste der Bäume berührt hätte. Erst im letzten Moment riss er den Besen hoch und Lily konnte wieder aufatmen.

Inzwischen hatte sie herausgefunden, wie sie in der Luft stehen bleiben konnte und schaute ihm jetzt aus dem Stehen bei seinen waghalsigen Manövern zu. Allerdings verstand sie jetzt auch, warum Jasper Drachenlederhandschuhe trug. Der Wind hier oben war eisig und Lilys Finger wurden taub. Sie spürte sie schon fast gar nicht mehr. Bibbernd versuchte sie, die Ärmel von Ginnys Pulli herunter zu zuppeln, dann gab sie es auf.

Wenn man doch schon einmal die Möglichkeit zum Fliegen bekam, sollte man sie auch ausnutzen. Selbst wenn die Finger auf diesem Flug die Leidtragenden waren. Unter ihnen tauchte eine kleine Lichtung auf, bei der sich es Jasper natürlich nicht nehmen ließ, in einem steilen Sinkflug auf sie zuzusteuern. Lily kratzte ihren Mut zusammen und versuchte es ihm nachzutun.

Der Wind schnitt ihr ins Gesicht und das Gefühl in ihren Fingern hatte sie nun endgültig verloren. Vielleicht lag es daran, dass sie zunächst nicht bemerkte, dass sie abrutschte.

Sich immer noch im Sinkflug befindend, glitten ihre Hände immer mehr in Richtung Stielende. Lily war viel zu schnell.

Mit dieser Geschwindigkeit würde sie ein ordentliches Loch im Boden hinterlassen. Ihr Sinkflug hatte sich eindeutig in einen Sturzflug verwandelt. Aber sie wusste nicht, wie sie bremsen konnte. Lily fragte sich, wie ihr Bett im Krankenflügel aussehen würde. Ob es vielleicht auch ein kleines Zimmer für Langzeitpatienten gab?

Ihre Gedanken kreisten immer schneller. Ihr fehlte die rettende Idee. Wie konnte sie den verdammten Besen zum Stillstand bringen? Neben ihr schoss Jasper in die Höhe, er hatte es natürlich geschafft rechtzeitig zu bremsen. Der Boden näherte sich in einem unaufhaltsamen Tempo.

Ihre Hände verloren nun ihren letzten Halt und Lily prallte vornüber mit dem Oberkörper auf den Besenstiel. Sie schmeckte But. Etwas Warmes, dass ihr Kinn herunterlief. Hoffentlich war ihre Zunge noch ganz.

„REIß DEN BESEN HOCH, VERDAMMT!", schrie Jasper ihr von oben entgegen. Wie hochreißen? Sie hatte doch noch nie einen Besen hochgerissen? Außerdem waren ihre Hände nicht mehr existent, sie spürte sie ja nicht mehr!

Handeln, Lily. Handeln.

Geistesgegenwärtig tat sie das einzig Richtige und lehnte sich mit ihrem Rücken instinktiv vom Boden weg. Der Besen kippte mit einem Ruck in die Horizontale. Aber sie war immer noch zu schnell. Und die Lichtung hatte von oben größer ausgesehen, als sie wirklich war.

Lily sah den kräftigen Stamm des Baumes vor ihr, sah wie die Furchen deutlicher wurden, konnte das feine Zusammenspiel aus braunen und grauen und grünen Farbtönen wahrnehmen. Das alles geschah in dem Bruchteil einer Sekunde. Lily prallte frontal gegen den Stamm einer Eiche. Sie übertünchte das zarte Farbenspiel der Rinde mit einem dunkelroten Gesprenkel.

Lily fiel zu Boden, ihr Besen brach an der ohnehin schon beschädigten Stelle entzwei.

Wünsche euch allen entspannte Ferien und ein tolles Weihnachten, falls ihr feiert :)

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