*13*drown
Jeongguk
Wir alle spielen eine Rolle in der Gesellschaft. Wir haben alle eine Figur auf die wir abgestimmt sind.
Wir spielen perfekt sind es aber nicht.
Ich bin gebrochen und versuche der Rolle Jeongguk zu entfliehen, die mir in die Waage gelegt worden ist.
Manchmal kann man der Realität, den Gedanken und der Gegenwart nicht entfliehen.
Manchmal laufe ich und laufe im Kreis, gefangen in meiner eigenen Zeitschleife.
In der Hoffnung das alles wieder gut wird, doch ohne Hoffnung.
Ich versuche den Gedanken zu entfliehen, die ungefiltert auf mich einprasseln und sich in meine Haut bohren, sie gräbt sich wie ein Wurm in die Erde.
Druck, die Gesellschaft legt Druck auf uns, setzt uns unter Druck. Wir sind die Marionetten der Gesellschaft und wenn wir versuchen zu fliehen und sie Fäden der Hand über uns trennen sind wir alleine. Wir sind alleine und doch lastet Druck auf uns.
Doch der Druck kommt von uns selber.
Es ist mein eigener Druck und dagegen kann ich nichts tun und gleichzeitig nur ich.
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Vor Jahren bin ich geschwommen, vor Jahren bin ich aufgegangen im Wasser. Ich war das Wasser und das Wasser ich. Nirgends habe ich mich wohler gefühlt. Und dann hat das Wasser mich verraten.
Jimins Hand liegt kalt in meiner und unsere Füße hängen im Wasser des Beckens.
Das Wasser ist klar und ich kann den Boden durch die Wellen sehen, die die Bewegung meiner Füße verursachen.
,,Das ist der dritte Ort den ich dir zeigen wollte. Es geht nicht um die Umgebung. Es geht um das Wasser.", klein gestrickt würde es keinen Sinn ergebenen. Wir waren schon oft am Wasser. Am Meer oder am kleinen See bei unserem ersten zusammen treffen.
Und obwohl ich gesagt habe das die Umgebung nicht wichtig ist beobachtet er sie. Sein Blick fokussiert die Bäume, die im dunkeln eher grau aussehen und die Wolken, die sich um den halb Mond gezogen habe.
Über das Wasser auf dem sich Blätter und Wasserläufer plaziert haben.
,,Es ist trotzdem schön hier.", finde ich auch, auch wenn ich lieber auf dem alten Schrottplatz oder mit Tae am See bin.
,,Jeongguk, glaubst du Tae is sauer, das wir ihn nicht geweckt haben? "
,,Denke ich nicht, er war den halben Tag in der Besprechung seiner weitergehenden Behandlung und danach haben wir uns kurz gesehen und er meinte er is mit so nem Hobe oder so unterwegs.", ich zucke nur kurz mit den Schultern und schaue Jimin an.
Manchmal hat er so einen Blick im Gesicht. Einen den ich nicht einordnen kann.
Es löst ein Gefühl in mir aus, das macht, das ich immer lächeln muss, ein Gefühl, das ich ihn immer anschauen möchte.
,,Ich hoffe die Durchleuchtung hat gezeigt, hat der Tumor sich nicht ausgebreitet hat und er mit der Strahlentherapie beginnen kann.", das hoffe ich auch.
Er wirft ein Bein hoch und Wasser spritz. Die einzelnen Tropfen fliegen und treffen hart auf der Wasseroberfläche wieder auf, sie zerfließen in den Rest, werden eins.
,,Es geht ums Schwimmen.", meine Stimme ist leiser als erwartet.
,,Ums schwimmen?", seine umso lauter. Ein Ungleichgewicht, von dem ich nicht weiß ob ich es schaffe es ins Gleichgewicht zu bringen. Leben und Tod.
,,Ja, ich bin gerne geschwommen. Im Wasser habe ich die mit Schlamm verstopften Gedanken auswaschen können. "
,,Wieso Vergangenheit? ", sein Blick ist noch aufs Wasser gerichtet, vertieft in die Öffnung in die neue Welt, Unterwasser.
,,Jimin, erinnerst du dich daran das ich von meinem Bruder erzählt habe?", ich drücke leicht seine Hand. Ich weiß nicht ob ich halt suche oder ihm.
Er nickt. Jetzt liegt sein Blick auf meinem. Seine Augen groß und wachsam.
,,Ich war 14 und er 16. Wir haben in Busan gewohnt und in den Ferien sind wir oft draußen am Wasser gewesen. Wir beide sind seit unserem 6 Lebensmonat geschwommen. Ständig sind wir morgens zum Strand gelaufen umd abends wieder gekommen. An einem Tag schlug mein Bruder vor vom Hafenbecken in die Region zu schwimmen in der man schwimmen durfte, ich wollte nicht. Ich habe gesagt, das er doch verrückt ist und das es voll gefährlich is.", ich drücke fester und jetzt weiß ich das ich die Person bin, die halt braucht.
,,Am Ende des Tages sind wir doch geschwommen. Er war so davon begeistert von der Haustür aus zum Strand zu schwimmen. ", den Kopf lege ich in den Nacken um zu verhindern das die Tränen aus meinen Augen laufen, doch so wirklich klappt das nicht und sie tropfen trotzdem auf mein Shirt.
,,Jeongguk, is schon gut. Du musst es nicht erzählen.", seine Stimme ist sanft und doch wie ein Anker, die Insel im Meer der verloren Gefühle.
,,Er ist an dem Tag gestorben. Er ist ertrunken. Ein Strudel, der von einer Schiffsschraube entstandenen ist, hat ihn nach unten gezogen und ich konnte ihm nicht helfen.
Ich hatte meine erste Panikattacke, mitten im Wasser, während mein Bruder dabei war zu ersticken.
Ich wurde von einem Fischer nach oben ins Boot gezogen.
Ich dachte ich sterbe. Ich dachte ich ersticke und ich dachte wir werden meinen Bruder retten.
Die Küstenwache hat ihn eine Stunde später aus dem Wasser geholt.", die Tränen tropfen und hinterlassen eine Spur von Schmerz und Trauer auf meiner Wange so wie auf meinem Shirt.
,,Ich vermisse ihn so. Und... ich hätte ihn retten können. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen.
Der Himmel dunkel und die Sonne untergegangen. Taucher waren nach ihm suchen, als sie ihn hatten sah er aus wie ein nasser Sack. Ganz zusammen gefallen. Seine Haut war bläulich und er sah aus wie eine Puppe, nicht als hätte er eine Stunde vorher noch gelebt. Ich bin auf seinen Körper gestürzt. Habe mich neben ih auf den Boden gesetzt und geweint, gehofft wenn ich lange genug seinen Namen schreie und an ihm rüttle wird die Kälte entweichen und die Wärme zurück kehre. Als würde mein Bruder dann zurück kehren.
Doch das ist er nicht. ", in meinen Gedanken entschteht das Bild, da zu einer lebendigen Szene in meinem Kopf wird. Ein Moment, den ich aus meinem Kopf verbannen wollte.
Es gibt da so ein Gefühl, ich kann es nicht beschreiben, aber es entsteht wenn man Dinge ausspricht, über die man nicht spricht und sich im nachhinein fragt ob das jetzt die Richtige Entscheidung war oder nicht. Und ich hasse das Gefühl.
,,Ohh Jeongguk, das tut mir leid.", seine Augen spiegeln seine Worte wieder. Ganz verletzlich und ehrlich.
ich habe gerade das Gefühl, als müsste mich etwas auffangen, denn ich falle und gerad jetzt bin ich sehr verletzlich. Meine Brust schmerzt bei jedem Atemzug und es ist Psychischer Schmerz. Es tut weh.
,,Können wir ins Wasser?",ich fühle praktisch wie sich die Gedanken in seinem Kopf bilden.
,,Jimin, denk nicht nach. Mach einfach. Leben ist Zeit uns Zeit ist endlich. ", ich ziehe an seiner Hand und lasse mich ins Wasser fallen.
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mhmm, ja bin gerade mitten in einer Klausurphase und alles ist viel zu viel. Ich hasse es.
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