Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

twelve

-Sebastian-

„Du siehst Scheiße aus, Mann." Erklärte Rico mir in einer ruhigeren Minute, als er in mein Büro trat. Seit heute morgen war eine Menge Trubel auf der Baustelle, da wir heute den Dachstuhl drauf machen würden. Eigentlich hatte das schon vor zwei Tagen geschehen sollen, doch die Baustoffe hatten gefehlt, da der Lieferant geschlampt hatte. „Hast du heute schon Mal in den Spiegel geschaut?" erwiderte ich ohne hoch zusehen und ging noch mal die Pläne durch. Momentan hatte ich größere Probleme, als dass ich mich um mein Aussehen sorgen konnte. Aber es war kein Wunder, ich war die ganze Nacht auf den Beinen gewesen und nur heute früh kurz bevor ich zur Arbeit gefahren war unter die Dusche gesprungen. Ich hatte noch nicht einmal gegessen.

„Im Gegensatz zu dir hatte ich diese Nacht wenigstens Gesellschaft." Spottet Rico lässig, ungerührt von meiner Erwiderung. „Stimmt was nicht?" fragte er dann, als er bemerkte dass ich noch immer vollkommen auf die Pläne vor mir fixiert war.

Ich biss die Zähne zusammen und nickte. „Wir haben zu wenig Dämmmaterial und Dachziegel." Erklärte ich ihm. Irgendwer hatte sich scheinbar ganz schön verrechnet. Als sie heute Morgen die Materialien ausgeladen hatten, hatte ein Blick auf den Stapel und dann noch mal auf das Dach gereicht, um dass ich schon die nächsten Probleme sah. „Hast du den Boss schon angerufen?" erkundigte sich Rico.

Ich nickte. „Ja, mit dem Lieferanten habe ich auch schon telefoniert, aber sie schaffen es nicht rechtzeitig nachzuliefern."

„Und was jetzt?"

„Ich höre mich bei den ansässigen Firmen um, bis dahin hast du hier die Verantwortung!" Deswegen hatte ich ihn hier herkommen lassen. „Wenn irgendetwas sein sollte, ruf mich an." Verlangte ich, schnappte mir meinen Autoschlüssel, meine Mappe und das neue Handy.

„Geht klar, Mann. Wird schon nichts zu Bruch gehen." Versicherte Rico mir. Ich verdrehte die Augen. So sicher war ich mir da nicht, der Junge konnte immerhin noch nicht einmal eine ordentliche Antwort geben. „Falls doch trägst du die Verantwortung dafür, denk dran." Redete ich ihm zur Sicherheit noch einmal ins Gewissen. Diese Worte erzielten die gewünschte Wirkung, denn Rico wurde gleich ein wenig blasser um die Nase.

_________

Zwei Stunden später hatte ich tatsächlich einen Baustoffvertrieb gefunden, der das gesuchte Gut in den entsprechenden Mengen auf Lager hatte und es sogar in einem Preis, der in dem mir vorgegeben Budget lag, liefern konnte. Rein das Vertragliche war es nun, was mir den Nerv raubte. Ungeduldig sah ich zu der breiten Fensterfront des Büros heraus. Das Büro lag in einer Nebenstraße, war ziemlich unauffällig und war ebenso wie das Unternehmen klein, weswegen es nicht mein erster Anlaufpunkt gewesen war. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich die Auslage eines Bäckers, dem ich gleich im Anschluss einen Besuch abstatten würde. Mein Magen brachte mich um.

Gefühlte Dutzend Unterschriften später stand ich endlich vor der erwähnten Auslage des Bäckers. Den prüfenden Blick, den ich der Straße, den Schaufensterreihen und vorbei laufenden Menschen schenkte, war reine Gewohnheit. Mit der Hand am Griff der Tür erstarrte ich kurz und wirbelte dann zurück. Mein Verstand hatte etwas Vertrautes aufblitzen sehen. Nicht ganz sicher wo ich es rein ordnen sollte, da es zu schnell weggewesen war, überquerte ich die Straße. Mein Instinkt sagte mir, dass es wichtig war. Und genau dieser Instinkt war es, der mich die letzten Jahrhunderte am Leben erhalten hatte. Es wäre dumm ihn jetzt zu ignorieren nur weil mein Magen mittlerweile die Lautstärke eines Bären erreicht hatte. Ein Schreibwarenladen und ein Friseursalon stand links und rechts vom Büro des kleinen Baustoffvertriebs, denen ich beiden zuvor kaum Beachtung geschenkt hatte. Der Schreibwarenladen war wegen Umbauarbeiten geschlossen, weswegen ich zuerst den Friseursalon ansteuerte. Ein Blick durch das erste Fenster ließ mein Herz schneller rasen und meinen Verstand sich verabschieden. Das war sie. Klein und zierlich, wie in meinem Traum, mit dunklen langen Haaren, kehrte sie den Boden, während sie in den Hörer eines Telefons sprach. Meine Beine bewegten sich von ganz allein zur Eingangstür und drückten sie auf. Ihre zarte Stimme drang schon zu mir als ich in dem kleinen Flur stand.

„Nein, tut mir leid, aber da ist leider kein Termin frei." Sagte sie gerade zu irgendjemand. Ihre Stimme war die gleiche wie in meinem Traum, ebenso wie dieses warme Gefühl in meiner Brust und das Wissen, dass sie mir gehörte, dass sie für mich bestimmt war. Mein Instinkt, die Bestie in mir befahl mir loszustürmen und sie in meine Arme zu schließen. Es war der letzte Rest meines Verstandes, der mich vor dieser Dummheit bewahrte, denn nichts anderes wäre es. Die Walküre hatte nicht gewollt, dass ich sie fand, dass ich sie überhaupt für real hielt. Ich musste mich deswegen vorsichtiger an sie heran tasten und durfte mich nicht wie ein Höhlenmensch benehmen. Deshalb setzte ich einen Schritt vor den anderen und betrat den kleinen Salon. Kurz schweifte mein Blick durch den Raum. Es waren nur drei weitere Frauen hier. Eine Frisöse, ein Teenager, dem gerade die Haare geschnitten wurden und die Mutter, die auf ihre Tochter wartete. Alle musterten mich, alle bis auf meine Gefährtin und ich brachte ein höfliches „Guten Tag!" zustande, welches lediglich von der Friseurin erwidert wurde. Mein Blick schweifte weiter und blieb an der Walküre hängen. Sie stützte sich mit einer Hand auf den Tresen, während sie mit der anderen nachdenklich in dem Buch vor sich blätterte, das Telefon hatte sie zwischen ihrer Schulter und Ohr eingeklemmt. „Wie kann ich Ihnen helfen?" störte mich die andere Friseurin in meiner Betrachtung. Fast hätte ich sie angeknurrt, doch ich riss mich zusammen. „Ich warte, danke." Wimmelte ich sie unwirsch ab und sie nickte, wobei sie noch einen kurzen Blick zwischen mir und der Walküre hin und her warf. „Ebenfalls nicht, höchstens Sie hätten früh morgens Zeit? Dann könnte ich ihnen die Haare machen, während meine Kollegin ..." sagte meine Walküre wieder in den Hörer und stoppte auf einer Seite. Sie war so vertieft in ihr Gespräch, dass sie mich bis jetzt noch nicht mitbekommen hatte. Die Bestie in mir grummelte ein wenig, doch ich sah den Vorteil darin. Es verschaffte mir Zeit, mir einen Plan zu überlegen und ich konnte sie ganz in Ruhe und ungeniert beobachten. Sie hatte feine Gesichtszüge, eine kleine Stupsnase, schmale Augenbrauen, lange dunkle Wimpern, die in eben diesen Moment ihre Augen vor mir verbargen, hohe Wangenknochen und volle Lippen. Ihre Ohrenspitze konnte ich nicht sehen, weil ihre Haare sie verdeckten. Dabei fiel mir auch auf das etwas nicht stimmte. Ich roch sie nicht. Wenn es nach meiner Nase ging, so waren nur drei Lebewesen, mich ausgeschlossen, im Raum. Sie musste irgendetwas bei sich tragen, dass den ihr eigenen Duft neutralisierte. Wenn es tatsächlich so war, dann war es nicht weiter verwunderlich, dass sich meine Suche die ganze Zeit über als erfolglos gestaltet hatte.

„Okay." Sie zog das Wort in die Länge, fing wieder an zu blättern.

Was sollte ich zu ihr sagen? Wenn ich Pech hatte, würde sie entweder die Flucht antreten oder mit der nächstbesten Waffe auf mich losgehen. Wie konnte ich sie von mir überzeugen, sodass sie nicht sofort abhauen würde? Dass sie mit mir sprach und mir eine Chance gab?

„Frau Müller, es tut mir wirklich leid, aber da ist kein Termin mehr frei." Erklärte sie bestimmt und wirkte ein wenig gereizt. „Ich hätte Mitte Juni nachmittags am vierzehnten um fünfzehn Uhr dreißig etwas frei." Wieder schwieg sie, spielte mit dem Bleistift in ihrer Hand. „Später geht wirklich nicht, unser Salon schließt bereits um achtzehn Uhr und Sie wissen, dass Ihr Termin immer etwas drei Stunden dauert. Mehr kann ich Ihnen wirklich nicht entgegen kommen... Also trage ich Ihnen diesen jetzt ein? Am vierzehnten?"

„Sehr gut, okay... Ja... Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Auf Wiedersehen." Verabschiedete sie sich, während sie schon einen Namen in ihr Buch kritzelte. Als sie auf sah, riss sie erschrocken die Augen auf, das Telefon fiel ihr aus der Hand und sie zuckte zurück.

Sie hatte mich erkannt.

______________

Am liebsten würde ich ja sofort weiterschreiben, denn jetzt fängt es ja erst richtig an... aber ich hoffe, dass ich heute noch das Kapitel für Hetzjagd fertigstellen kann und dann sehen wir uns hier wieder nächsten Sonntag (vorausgesetzt es kommt nichts dazwischen;) )

Ich hoffe es hat euch gefallen!

PS: Wer Louisa aus Silvester und Hetzjagd kennt, kann ja noch Mal einen kleinen Blick in mein Profil werfen. Dort findet ihr ein neues Buch (SPOTLIGHT AN FüR:) in dem ich auch meinen Nebencharakteren eine Geschichte geben möchte. Das erste Kapitel ist aus Louisas Sicht und spielt zeitgleich mit dem Prolog von Hetzjagd.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro