Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

three

Sie schritt durch ein Haus, das nahezu jedes in dieser Stadt sein könnte. Unten war das Wohnzimmer und die Küche, ein Büro und ein Haushaltsraum. Ein einfacher Flur in dem zahlreiche Schuhe standen. Alles schien normal. Es war dunkel. Ein Blick aus dem Fenster ließ sie den Halbmond sehen. Es war Nacht. Trotzdem wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Sie kam nie in einem Traum, in dem alles in Ordnung war. Seufzend wandte sie sich der Treppe zu und ging nach oben. Sie hat fast den oberen Treppenabsatz erreicht als sie es hörte. Es war ein tiefes Knurren, das ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ein vorsichtiger Blick um die Ecke ließ sie die Bestie entdecken. Groß mit schwarzem Fell, wilde gelbe Augen und Speichel der ihm seine Lefzen runter tropfte, stand er vor einem kleinen dunkelhaarigen Jungen in einem Pyjama. Der Junge presste seinen Teddybär an sich und versuchte sich an der Wand so klein wie möglich zu machen. Er hatte panische Angst, zitterte und wimmerte. Sie atmete einmal tief durch, prüfte noch einmal ihre Waffen -das letzte Mal als sie einem Wolf in einem Traum begegnet war, hatte er ihr fast die Kehle heraus gerissen, nicht so ein schönes Erlebnis, das sie auch nicht noch einmal wiederholen wollte- ehe sie die letzten Stufen nach oben ging. Der Junge bekam sie gar nicht mit und daher auch nicht der Wolf, der kaum als solcher zu erkennen war, da er ein furchterregendes Gehirngespinst des Jungens war, denn der Traum wurde von dem Jungen gesteuert. Soweit so gut.

Wenn jetzt nicht noch ein zweiter Wolf auftauchen würde, um sie zu jagen oder der Wolf sie anspringen würde, sobald der Junge, sie bemerkte, wäre es geradezu wundervoll. Langsam trat sie näher an ihn heran. "Hey Kleiner." Murmelte sie mit ruhiger Stimme. Sofort wandten der Wolf und der Junge sich ihr zu. "Ich bringe dich ins Bett." Sagte sie zu dem dunkelhaarigen Jungen, der sie mit großen Augen anstarrte. Sie konnte sich nicht vorstellen wie sie in ihrer Kriegskleidung auf ihn wirkte. Über einen Kettenhemd trug sie einen Brustpanzer. An ihren Beinen waren über ein paar dunkler Lederhosen Dolche geschnallt und die Doppelschwerter trug sie über die Schultern. Ihre spitzen Ohren waren durch den hohen Zopf gut sichtbar. Der Wolf knurrte wieder, der Junge schreckte zusammen und rannte ihr entgegen. Sie streckte die Arme aus und nahm ihn hoch. Den Wolf ließ sie dabei nicht aus den Augen. "Wo ist dein Zimmer?" Der Kleine zeigte auf die Tür, die hinter dem Wolf lag. War ja klar. Warum sollte es auch einmal einfach sein?

"Weißt du, dass der Wolf Angst vor Menschen hat?" Fragte sie den Jungen. Er klammerte sich mit seinen dünnen Ärmchen an ihren Hals. "Paul hat gesagt, sie essen kleine Jungs wie mich." Weinte er. Sie verdrehte die Augen. Paul war wahrscheinlich der große Bruder oder ein anderer Junge aus dem Kindergarten, der ihn Ärgern wollte. "Paul hat keine Ahnung." Erwiderte sie. "Wölfe sind scheue Tier. Wenn die Menschen den Wolf nicht ärgern, dann lässt er sie in Ruhe." Versuchte sie ihm möglichst verständlich zu erklären. Er nickte und langsam zog sich der Wolf zurück. Sie ging zu der Tür, der Wolf verfolgte sie zwar mit den Augen, doch er ließ sie passieren. Sie trug den Jungen ins Bett und deckte ihn zu. "Schlaf gut." Flüsterte sie, ehe der Traum verblasste.

Mit einem leisen Luftschnappen wurde ich wach. Es war jedes Mal das Gleiche. Sobald ich einen Traum verließ und nicht sofort im Nächsten landete, war es als würde ich aus einem tiefen See auftauchen. Ich warf die Bettdecke zur Seite und stand auf. Barfuß tapste ich durch meine vom schwachen Mondlicht beleuchtete Wohnung zur Küche. Ich goss mir ein Glas Leitungswasser ein und stürzte es hinunter. Seufzend lief ich zum Balkon, dabei fasste ich meine Haare mit dem Zopfgummi, den ich immer am Handgelenk trug, zusammen und trat durch die leicht flatternden Vorhänge nach draußen. Ich ließ mich auf einen der bereit stehenden Stühle fallen und legte die Beine auf die Tischplatte. Die Luft war lau, sodass ich trotz meiner kurzen Shorts und dem einfachen, locker sitzendem Top nicht fror.

Jede Walküre hatte eine Gabe oder eine herausragende Eigenschaft, für die sie bekannt war. Ich war Anja, die Traumtänzerin. Jedes Mal, wenn ich schlief landete ich in den Träumen der anderen Menschen. Ich selbst träumte nicht. Nie.

Die Träume, in denen ich landete, waren unterschiedlich. Das einzige was gleich war, war dass der, der Träumte Angst hatte. Es war meine Aufgabe die Menschen aus diesen Träumen zu befreien damit sie wieder ruhig schlafen konnten. Ich hing so lange in ihren Albträumen fest bis diese sich auflösten. Das blöde dabei war, dass ich in diesem Träumen tatsächlich verletzt werden konnte. Nicht alle Träume liefen so harmlos ab wie die des Jungen. In manchen gab es Monster, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Teilweise waren sie frei erfunden, einige kamen aus den Fernsehserien, die die Kinder schauten. Manchmal waren es auch einfach nur Tiere. Das war besonders beliebt bei kleinen Kindern. Die ältere männliche Generation träumte von den Grausamkeiten des Krieges, welche sie erlebt hatten. Die älteren Frauen von der Armut dieser Zeit, den Entbehrungen und wie sie die Nachricht bekamen, dass ihr Mann oder Sohn nicht mehr lebte oder wieder in den Krieg ziehen mussten. Jüngere Männer hingegen träumten von Börsencrashs, davon dass sie einen Fehler in der Arbeit machten oder sie versagten. Frauen träumten oft davon, dass sie herausfanden wie ihr Freund sie betrog oder wie jemand aus der Familie starb. Aber ich war auch schon in den Träumen von Opfern von Verbrechen gelandet. Männer, die von dem Moment ihrer Hilflosigkeit träumten, Frauen die ihre Vergewaltigung noch einmal erlebten. Ihnen allen musste ich beistehen. Selbst in den Traum eines Mörders war ich schon gelandet. Er hatte Angst vor der Entdeckung seiner Handlung durch die Polizei.


Es war nicht immer leicht mit den Situationen, mit denen ich konfrontiert wurde, umzugehen. Kinder waren da noch am einfachsten zu Händeln. Frauen betrachteten mich oft mit Misstrauen, Männer sahen mich gern als Objekt, als eine ihrer Fantasien.
Ich kämpfte gegen den Drang zu schlafen an. Ich wollte nicht schlafen und schon wieder in irgendeinem fremden Traum erwachen. Doch mein Körper forderte seinen Tribut. Ich hatte die letzten Wochen immer nur ein oder zwei Stunden geschlafen, um den Träumen zu entgehen. Auch wenn es sich Gabe nannte, so sah ich darin doch viel mehr einen Fluch, der mich mein Leben lang verfolgte.
Ich verlor den Kampf...

________________________________-

So, jetzt habt ihr einen kleinen Eindruck von Anjas "Gabe" bekommen. Im nächsten Kapitel treffen Sebastian und Anja aufeinander...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro