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fourty

Lang, lang ist's her. Ich bin ehrlich erschrocken gewesen als ich letztens feststellte, dass ich das letzte Mal im alten Jahr geupdatet habe. Deshalb... es tut mir leid, eigentlich wollte ich nur mal schnell „Wildes Blut" beenden und dann hier weitermachen. Hat wohl etwas länger gedauert als ursprünglich gedacht, allerdings ist es jetzt vollbracht. Dafür ist dieses Kapitel mit 2700 Wörtern doch recht lang und das nächste schon in den Startlöchern.

So und jetzt muss ich noch ein riesiges Danke an euch loswerden: eure Rückmeldung zu der Cover-Frage haben mich überwältigt. Ich habe nicht jeden einzelnen Kommentar beantwortet, dafür waren es zu viele. Dennoch habe ich jeden gelesen und mich riesig gefreut.
Als Ergebnis ist herausgekommen, dass das alte Cover erhalten bleibt. Ich es aber noch mal ein wenig bearbeiten sollte.

Der eine oder andere hat es vielleicht mitbekommen: Traumtänzerin hat in den Bereich 50k Reads beim Platin Award den ersten Platz abgeräumt.

So, für all die andere noch laufende Bücher von mir lesen: ich lege mein Hauptaugenmerk auf Traumtänzerin, da ich dieses Buch als nächstes Zeitnah beenden möchte. Daher vermute ich (wäre ja nicht das erste Mal, dass etwas anders kommt als geplant), dass ich bei diesen Werken selten bis vorerst gar nicht updaten werde.

Mein Leben hat sich ein wenig verändern, sodass ich nun unabhängig von Praxis- oder Theoriephase weniger Zeit für das Schreiben habe als bisher.

So und jetzt will ich euch nicht länger aufhalten: viel Spaß beim Lesen! =)

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-Sebastian-
Passend zu ihren roten Haaren trug Anja ein schwarzes Kleid. Der Rock war aufgestellt und unten am Saum funkelten Strass Steine, zur Taille hin wurde das Kleid anliegend, ein herzförmiger Ausschnitt betonte ihr makelloses Dekolleté und die fehlenden Träger des Kleides ließ Anjas Schultern noch schmaler wirken. Sie sah bezaubernd aus. Es fiel mir schwer meine Augen von ihr zu lösen, nur leider sahen dies auch die anderen anwesenden Männer so. Leise in mich hinein knurrend bemerkte ich all die Blicke, die auf ihr lagen, während es Anja selbst scheinbar kalt ließ. Aber auch Gloria konnte sich vor Verehren kaum retten, sie trug ein zuckerwatterosanes Kleid mit solch hohen Schuhen, dass ich noch immer staunte, dass sie in diesen Dingern einen Fuß vor den anderen setzten konnte. Ich wollte nicht wissen, wie lange sie dafür hatte üben müssen. Obwohl kein einziger der Anwesenden die beiden kannte, hatten sie sich innerhalb kürzester Zeit in die Masse der Hochzeitsgäste eingefügt. Niemand zweifelte mehr an ihrer Zugehörigkeit, eine Tatsache, die mich erstaunte.
Während ich mich als Kellner in die Hochzeit geschmuggelt hatte, gaben Anja und Gloria sich nämlich als Bekannte des Brautpaares aus.
Lächelnd standen die beiden bei einem größeren Grüppchen, wo alle zwischen fünfundzwanzig bis fünfunddreißig Jahre alt zu sein schienen und tratschten als würden sie mit dazu gehören. Falls sich doch jemand fragen sollte, wer die beiden waren, so äußerte er sich nicht. Während ich die Getränke servierte und leere Gläser wegschaffte, lauschte ich immer wieder mit einem Ohr ihren Gesprächen. Es waren Belanglosigkeiten. Allerdings war das Entscheidende an diesen Belanglosigkeiten, dass sie mit der Geschichte des Brautpaares zusammenpassten. Sobald Anja wusste auf welche Hochzeit wir gehen wollten, hatte sie sich über das Leben des Brautpaares schlau gemacht. Schule, Studium, Job, Freunde und Verwandte. Die Braut hatte eine Nasenoperation hinter sich, da sie ihren ganzen anderen Krankenhausbesuchen nach zu urteilen, wirklich tollpatschig war und sich die Nase beim Runterfallen einer Treppe gebrochen hatte. Ihre Schwester war drei Jahre älter als sie und modelte, ihr Bruder hatte Trisomie 21. Dadurch bedingt war die Braut schon früh erwachsen geworden und hatte gelernt auf eigenen Beinen zu stehen. Nach ihrem Studium war sie für zwei Jahre zurück in die Heimat gegangen und erst wiedergekommen als sie ihren jetzigen Mann über die Arbeit kennengelernt hatte. All diese Details und noch viel mehr wusste ich, da Anja Gloria die Informationen eingehämmert hatte. Ich hatte bemerkt, dass Anja sehr viel Wert auf kleine Details legte, aber erst nach den letzten Tagen begriff ich wirklich, auf welch winzige Details sie achtete, damit ihre Tarnung perfekt war. Sie war durch und durch eine Perfektionistin. Ihre Handlungen waren durchdacht und kamen nicht von ungefähr, andererseits hatte ich auch festgestellt, dass meine Gefährtin oftmals die Dinger zerdachte. Tatsächlich machte sie sich über manche Dinge so sehr einen Kopf, dass sie daraufhin den nötigen Abstand verlor und länger brauchte um die richtige Entscheidung zu treffen als sie es eigentlich tun müsste. Meistens zahlte es sich jedoch aus. Sowie jetzt. Fehlerfrei fügte Anja sich in die breite Masse ein. Spielend umgarnte sie die Gäste mit ihrem Charme und wickelte sie um ihren kleinen Finger, wahrscheinlich könnte Anja selbst die Braut von ihrer Geschichte überzeugen. Gloria gelang dies nicht so einfach, dabei nutzte die Walküre die Informationen die Anja ihr gegeben hatte.
Stunde um Stunde verging ohne dass ein Unsterblicher sich unter die Gäste mischte. Ich war genervt von den zahlreichen Menschen und ihr dauerndes Gebrüll. Die Frauen hängten sich an meine Arme, wenn ich ihnen ihre Getränke servierte. Eine passte den Moment ab, in dem ich zur Toilette verschwand und bot sich selbst an. Widerlich. Die Männer versuchten sich selbst zu präsentieren, in dem sie über ihre wichtigen Positionen schwafelten oder mich herabzusetzen, in dem sie mich an meinen Job erinnerten. Mit einem höflichen Lächeln tat ich es ab. Ich musste mich keinem einzigen von ihnen präsentieren, mir reichte das Wissen, das sie laufen würden so schnell sie nur konnten, wenn sie wüssten was ich war. Sowie der Großteil der Herren es nicht leiden konnten, dass ihre Frauen mir hinterher sahen, konnte ich es nicht leiden, wenn die Männer sich an Anja hängten. Und mit zunehmender Stunde und alkoholisierungsgrad taten sie das immer mehr. Sie hingen an ihren Lippen -zu ihrem Glück nur im übertragenen Sinne, sonst wäre die Party schon längst vorbei- forderten sie zum Tanzen auf und berührten sie viel zu oft als das ein Zufall auch nur in Frage käme. Jede einzelne dieser zufälligen Berührungen bemerkte ich. Am Anfang wollte ich mich auf sie stürzen und dazwischen drängen, doch Gloria bemerkte es noch bevor Anja es tat und stoppte mich. Das gerade sie die Stimme meiner Vernunft werden sollte, kam mir selbst seltsam vor, aber ich dankte ihr im Stillen. Wer wusste schon wie lange ich Anja noch an der Nase herumführen und es vor ihr verbergen konnte? Es war fast so als hätte es den Streit und die Tage, in denen Funkstille zwischen uns herrschte, nicht gegeben. Die Distanz zwischen uns, die trotz unserer Nähe noch immer vorhanden war, diese Distanz, die den Unterschied zwischen Liebenden und Freunden machte, zerrte an meinen Nerven. Ich kam mir vor wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Eine falsche Geste, ein falsches Wort und ich befürchtete, dass ich alle Vernunft fahren lassen würde und ihr mehr als deutlich zu verstehen geben würde, dass sie meine Gefährtin war. Diese Umgebung war alles andere als geeignet, um diesen Ausbruch hinauszuzögern.
Trotzdem fiel es mir etwas leichter, nicht jedes Mal sofort in die Luft zu gehen, wenn wieder einer sie auf die Tanzfläche führte, ihr ungeniert auf den Hintern starrte oder irgendetwas anderes tat, dass mir nicht passte, nachdem ich akzeptiert hatte, dass Anja eine Rolle spielte und ich bemerkte, dass sie sich die voreiligen Männer auch ohne meine Unterstützung vom Leib halten konnte. Noch immer verfolgte ich sie wachsam mit meinen Blicken, aber ich hatte nicht mehr das Gefühl im nächsten Moment zu explodieren.

Anders sah es hingegen mit meiner Meinung von dieser Veranstaltung aus. Das Brautpaar hatte am Vormittag kirchlich geheiratet und war dann mit den engsten Familien- und Freundeskreis Essen gegangen. Später hatte das obligatorische Fotoshooting stattgefunden. Wir hatten diesen Teil der Veranstaltung ausgespart und uns erst ab dem Kaffeetrinken dazu gesellt, als Kellner war ich natürlich um einiges früher da gewesen und hatte bei den Vorbereitungen mit angepackt. Schnell hatte sich herausgestellt, dass dies kein Job für mich war. Alles in mir sträubte sich die Befehle eines anderen auszuführen und mich mehrere Stunden in diesem lauten, stickigen Saal unter die Menschen zu mischen. Das Brautpaar hatte mit einem Schneewalzer die Tanzfläche nach dem Kaffetrinken eröffnet. Zuvor hatten die Menschen ein Stück Kuchen nachdem anderen in den Rachen gestopft. Es war also kein Wunder, dass die Bereitschaft zum Tanzen Mangelware war. Ich würde auch nicht tanzen wollen in Erwartung, dass mir jeden Moment die Buttercremetorte oder das dritte Sahnehäubchen dabei wieder hochkommen würde. Zwischen durch hatten dann Freunde und Verwandte einige Gags und Scherze organisiert um die Stimmung zu lockern. Zugegebenermaßen musste selbst ich das ein oder andere Mal schmunzeln. Nicht alles war die Menschen taten war verkehrt. Aber manches schon oder zumindest verstand ich es nicht. Kaum drei Stunden nach dem Kaffeetrinken wurde das Buffet für das Abendessen aufgebaut, neugierig bewachten sie wie wir Kellner umher eilten und konnten es sichtlich nicht erwarten sich darauf zu stürzen. Hatten sie die letzten drei Tage gehungert, dass sie nun wie ausgehungerte Tiere wirkten? Als es dann soweit war, herrschte dichtes Gedränge von den rund dreihundert Gästen befanden sich zweihundertfünfzig am Buffet, stießen sich die Ellbogen in die Seite und überrannten einander beinahe. Nur die wenigsten waren sitzen geblieben und warteten geduldig. Kaum das sie dann endlich am Tisch saßen ging die Füllerei weiter. Wenn sie glaubten, dass niemand es sah, vergaßen sie ihre guten Manieren. Es war erbärmlich.

Dennoch fand ich genügend Zeit um Anja nie aus den Augen zu verlieren. Ich hatte sie beobachtet während die Menschen sich gegenseitig zu Affen machten mit ihren mehr oder weniger traditionellen Hochzeitsspielen, die sie machten. Anja hatte gelacht, Gloria irgendwelche Sachen zugeflüstert und sich amüsiert. Es war offensichtlich, dass meine Gefährtin solche Veranstaltungen mochte. Es schien auch als würde sie sich zwischen all den Menschen wohlfühlen. Sie schien nicht die gleiche Beklemmung und den Argwohn in der Nähe der Menschen zu fühlen wie ich. Wahrscheinlich würde ich mich daran gewöhnen müssen, öfters mit ihr zu irgendwelchen Veranstaltungen zu gehen. Aber wenn sie dann ebenso ausgelassen und gelöst war, wie sie in eben diesen Moment schien, war es mir das Wert.

"Hast du Alejandro schon gesehen?", flüsterte mir Gloria zu als ich mich an ihr vorbei lehnte und einige Gläser von dem Tisch abräumte.

"Nein, vielleicht kommt er auch erst später oder er ist weitergezogen.", antwortete ich leise. „Ich hab nicht einmal irgendeinen Vampir gesehen oder gerochen.", fügte ich meiner Aussage hinzu bevor die Walküre danach fragen konnte. Gloria hatte Alejandro gezeichnet und Anjas Ahnung hatte sich bestätigt. Es war der Vampir, in dessen Traum sie gelandet war. Seit dem an brannte Anja darauf ihn zwischen die Finger zu kriegen und hatte volle Ungeduld auf diesen Moment gewartete. Umso ärgerlich war ich, dass der Vampir nun nicht auftauchte. Ich war mir nicht sicher wie Anja es aufnehmen würde, wenn sich der Vampir heute nicht blicken ließ. Im Hinterkopf hatte ich den leisen Verdacht, dass er meine Präsenz schon spürte. Anderseits erschien mir diese Vorstellung abwegig. Von Gloria wussten wir, dass der Vampir knapp zweihundert Jahre alt war. Ich sollte ihn fiel früher bemerken als er mich. Daran konnte es daher nicht liegen.

"Das spielt keine Rolle, wir sollten zumindest bis kurz nach Mitternacht bleiben." Obwohl Anja plötzlich neben mir auftauchte, war ich nicht im Mindesten überrascht. Selbst wenn ich mit den Rücken zu ihr stand, achtete mein Innerstes auf sie. Sie führte elegant ein Weinglas zu ihrem Mund und sah dann nachdenklich in die Ferne. "Der Vampir ist unsere einzige Spur zu Juliet und ich werde diese Suche erst beenden, wenn ich sie gerettet habe oder mit Sicherheit weiß, dass ich es nicht mehr kann.", erklärte sie uns dann entschlossen. Ihr Blick erst auf Gloria ruhend, dann auf mir. Ihr Gesichtsausdruck ließ jeglichen Zweifel an ihren Worten zu Asche verbrennen. Sie würde nicht eher ruhen.

Zu gern hätte ich ihr versichert, dass wir ihre Freundin retten würden. Allerdings konnte ich das nicht. Vielleicht war sie schon längst Tod, vielleicht auch nicht. Wir wussten alle wie das Auto aussah, immerhin hatten wir es in den letzten Tagen genauer untersucht und die Polizeiberichte, die Gloria auf einen Stick gezogen hatten durchkämmt. Mittlerweile konnten wir den Kampf ungefähr nachvollziehen. Wir wussten, dass sowohl der Vampir als auch die Walküre enorm viel Blut verloren hatten. Aber mehr auch nicht. Wir hatten das Waldstück besichtigt, an dem der Wagen gefunden wurde und in einem Umkreis von rund zwanzig Kilometern nach Hinweisen gesucht. Wir waren nicht fündig geworden. Nicht einmal der Geruch des Vampirs hatte noch in der Luft gehangen. Der Einzige, der wahrscheinlich wusste was mit der Walküre war, ob sie noch lebte und wo sie war, war der Vampir. Deswegen war Anja auch so besessen davon ihn hier anzutreffen. Wir kannten seinen Aufenthaltsort nicht und auch von ihm fehlte jede Spur. Wenn er hier nicht auftauchte, konnten wir nur auf die nächste Hochzeit hoffen.

"Wir könnten ihn aber auch einfach suchen gehen, anstatt hier herum zu stehen und darauf zu warten, dass er zu uns kommt.", warf Gloria ein. Ruckartig fiel Anjas Blick auf die kleinere Walküre. "Und wo?", fragte sie. In ihrer Stimme schwang eine leise Hoffnung mit und ich wünschte mir, dass Gloria tatsächlich eine Idee hatte und die Worte nicht einfach aus einer fixen, nicht durchdachten Idee daher gesagt waren.

Als Gloria einen Moment wie ein Reh im Scheinwerferlicht zu Anja sah, wusste ich, dass sie nicht nachgedacht hatte bevor sie sprach. Tatsächlich sackten Anjas Schultern enttäuscht ein Stück hinab und das Lächeln in ihrem Gesicht verblasste einen Moment gänzlich bevor sie es sich wieder aufzwang. Noch bevor ich ihr tröstend eine Hand auf den Rücken legen konnte, hatte sie die Position verändert und sich sowohl mir als auch Gloria entzogen. Ganz klar trat sie gerade den Rückzug an. Dieser kurzer Moment der Hoffnung und die darauffolgende harte Realität, hatten ihr mehr zugesetzt als sie uns beiden gegenüber zugeben wollte. Aus diesen Grund trat sie gerade eben die Flucht an.

"Wir werden diesen Abend noch hierbleiben, bevor wir morgen die gesamte Stadt und Umgebung durchkämmen werden.", beschloss Anja und entfernte sich ohne weitere Worte.

„Sorry!", murmelte Gloria in meine Richtung. „Ich habe nicht nachgedacht."

Mit zusammengepressten Lippen verbiss ich mir den harten Kommentar, welcher mir auf der Zunge lag und nickte lediglich. Auch ich richtete mich wieder auf. Die ein oder andere Dame und auch einer der älteren Gäste sahen zu mir und Gloria. Sie hatten bemerkt, dass ich mich zu lang hier aufhielt. Betont ruhig sammelte ich die restlichen Gläser zusammen und entfernte mich dann wieder. Aus dem Augenwinkel sah ich wie auch Gloria sich erhob und wieder in die lebhafte Schar der Gäste mischte.

Schleichend, da wir alle darauf warteten, dass der Vampir auftauchte, ging die Zeit dahin. Immer häufiger sah ich dabei zu wie fremde Männer meine Gefährtin über die Tanzfläche wirbelten. Manche stellten sich dabei so ungeschickt an, dass sie auf ihre zarten kleinen Zehen traten, andere wiederum waren so geschickt, dass die Eifersucht erneut hochbrodelte. Ich wusste nicht wie genau es geschehen konnte, aber irgendwann befanden sich Anja und Gloria in einer Gruppe, die sonst nur aus Herren bestand. Der eine hatte um Glorias schmale Schultern einen Arm gelegt und strich immer wieder über ihren Arm oder ihre Schultern bis zum Dekolleté. Ganz selbstverständlich lehnte sie an ihm und flüsterte ihm hin und wieder etwas ins Ohr. Ein anderer junger, blondhaariger Kerl interessierte mich hingegen viel mehr. Er stand Anja halb zugewandt und sprach immer wieder mit ihr. Ich wusste nicht was er erzählte, dafür waren sie zu weit weg und die Gespräche sowie die Musik um uns herum zu laut, aber er brachte Anja zum Lachen. Sie strahlte ihn an, gestikulierte und ihre Miene wirkte gelöst, ihre Haltung entspannt. Als ob das nicht reichen würde um die schlafende Bestie in meinem Inneren zu wecken, ließ sie es auch zu, dass er ihr eine verirrte Haarsträhne zurückstrich und dabei ihr Schlüsselbein streifte. In meinen Eingeweiden bildete sich ein Knoten, während ich die Zähne gewaltsam aufeinander presste um ihn nicht mit gebleckten Zähnen anzufallen. Wieder ein anderes Mal legte er seine Hand an ihre Taille und auch dieses Mal wischte Anja sie nicht weg. Knurrend schritt ich durch die Menschen, entschlossen einzugreifen bevor es zu spät war. Anja mochte vielleicht nicht bewusst sein, welche Monster sie in diesem Moment zum Leben erweckte, aber Gloria kannte mein Geheimnis. Warum schritt sie nicht ein? Wollte sie, dass ich aufflog? Ich war mir nicht sicher, was ich sagen sollte. Noch nicht gänzlich hatte ich die Rolle, die ich spielte vergessen. Dennoch war es nun mehr eine Frage der Zeit bis es soweit wäre. Und dies musste ich verhindern. Um meinetwillen, um Anjas Willen und auch all der umstehenden Menschen wegen.

"Hallo schöner Mann." Die Worte gingen an mir vorbei, während ich mit festem Blick auf Anja mein Tablett auf einen Beistelltisch legte. Anjas Augen fingen meinen Blick ein. Einen Moment meinte ich zu sehen wie sie ihre Stirn runzelte. Eine Hand legte sich auf meinen Arm und ich fuhr zusammen zuckend mit dem Kopf erschrocken herum. Von meiner Reaktion überrascht wich die große Brünette zurück, ehe sie mir ein Lächeln schenkte, das nicht anders als aufreizend wirken sollte. Lasziv. Sexy. Vermutlich war sie schön, dennoch hatte ich keinen Blick für sie.

"Ich würde dich gern heute Nacht mitnehmen.", verführerisch biss sie sich auf die Lippen.

"Kein Interesse.", zerstörte ich ihre Illusionen und wandte mich ab. Als ich zu der Stelle sah, wo ich Anja das letzte Mal gesehen hatte, fand ich nur noch Gloria und drei der ehemals fünf Männer.

Wo. Zum. Teufel. War. Anja? Noch viel schlimmer war das Fehlen des blonden Möchtegern-Model. Wütend brüllte die Bestie in mir auf und nicht nur in mir, wie die angsterfüllten und suchenden Blicke der Menschen verrieten.

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