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Der Geist der Weihnacht

Genre: Science-Fiction
Ein Beitrag zu dem Adventskalender von Jen3er

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Mit einem sehnsuchtsvollen Blick starrte ich nach draußen in die karge Wüstenlandschaft. Trostlos standen Kakteen da, leicht geneigt im Druck des Windes. Vereinzelte Büsche schauten betrübt aus dem Sand hervor, als wären sie lieber da drunter geblieben anstatt dieses Trauerspiel betrachten zu müssen. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel herab und ließ den Horizont flimmern wie den Bildschirm eines antiken, kaputten Fernsehers. Ein einsames Blatt flog vorbei, kurz drehte es sich Kreis, bevor es seinen Weg fortgesetzte. Ich legte meine Hand an die Scheibe und spürte wie die Wärme ein angenehmes Kribbeln in meinen Fingern auslöste.
„Calandra, die Plätzchen verbrennen, wenn du sie nicht gleich aus dem Ofen holst."
Die warme Stimme meiner Mutter Nayu holte mich in die Gegenwart zurück und ich sprang sofort vom roten Sofa, über dessen weichen Rand ich mich wie des Öfteren gelehnt hatte. Auch wenn meine Mutter das nicht gerne sah, aber das war mir egal, denn von dort hatte man den besten Ausblick.
Einige schwarze Strähnen flogen mir ins Gesicht, als ich so schwungvoll -und nicht sehr elegant- aufstand. Geschickt strich ich sie zurück, tänzelte um den Wohnzimmertisch herum und wich den Essstühlen aus.
Die altmodische Eieruhr, die meiner Meinung nach ziemlich hässlich und deren Klingeln nervtötend war, hatte schon vor ein paar Minuten mit einem lauten Rrrrrinnggedinngg verkündet, dass die Zeit abgelaufen war. Ich hatte es aber einfach ausgeblendet, um mich auf die Landschaft zu konzentrieren. Keine so gute Idee.
Ich öffnete die Klappe des mit strombetriebenem Backofens. Die Plätzchen waren jetzt zumindest durch und ein bisschen braun. Vielleicht ein braun-schwarz.
Mit zwei gehäkelten Topflappen holte ich das Blech Zimtsterne aus dem Ofen, dessen Hitze mir ins Gesicht blies. Sacht stellte ich die metallene Platte auf der Arbeitsfläche ab. Ich wollte die Plätzchen schon in die Glasschüssel legen, verbrannte mir aber direkt die Finger. Entschlossen die Sache trotzdem in die Tat umzusetzen schnappte ich mir wieder die Topflappen und hob das Backpapier, auf dem das Gebäck war, von dem Blech. Das Papier knickte durch das Gewicht der Plätzchen etwas ein -fast hätte ich ein paar verloren- und ich ließ die Kekse sanft in die Glasschüssel gleiten.
Zufrieden mit meinem Werk legte ich die Topflappen beiseite. Anschließend faltete ich vorsichtig das Papier zusammen, denn echtes Backpapier war hier unglaublich kostbar.
Aber meine Mutter hatte darauf bestanden, es zu kaufen, das wäre sonst nicht das gleiche Flair wie früher.
Früher. Früher! Dieses Wort ist für die Meisten mit vielen Erinnerungen verbunden. Häufig nur die positiven, denn die negativen verdrängt man lieber statt sich daran zu erinnern. Es ist einfacher.
Die Menschen im Alter meiner Mutter denken bei dem früher an „die gute alte Zeit". Alles, was für mich Geschichte ist, ist für sie Erinnerungen, Erlebtes. Faszinierend, nicht wahr?
Und für mich? Was verband ich mit früher? Die Antwort war simpel: Sehnsucht. Dieselbe tiefe Sehnsucht, die ich verspürte, wenn ich durch die Glasfront unseres kleinen Hauses in die karge Wüstenlandschaft blickte.
Ich tat dies jeden Tag mit einer einzigen kindlichen Hoffnung. Manchmal kam es mir dämlich vor, so etwas in meinem Alter und mit meinem Intellekt zu hoffen. Und dennoch machte ich es.
Ich hoffte auf Schnee. Ich wartete schon seit Anfang November auf die kleinen weißen Flocken, dass sie vom Himmel fallen und durch die Luft tanzen.
Manchmal wenn ich besonders müde war und nach draußen starrte, glaubte ich kleine Kristalle auf dem Glas meines runden Fensters zu erkennen. Nur um enttäuscht festzustellen, dass es meine Augen mir einen Streich gespielt hatten. Des Öfteren saß ich wie heute am Fenster undt blickte nach draußen. Wenn ich dann für einen Moment die Augen schloss, stellte ich mir vor, wie es wohl wäre, wenn Winter wäre. Ich würde durch den kalten Schnee stapfen und mit einem Schlitten die Hügel hinunterfahren. Ein Atemwölkchen würde bei jedem erschöpften Schnaufen emporsteigen. Meine Wangen wären ganz rot von der Kälte. Ich würde einfach dastehen und mir den Schnee ins Gesicht fallen lassen. Das Leuchten von Lichterketten würde von der weißen Landschaft reflektiert werden wie kleine Sterne. Ich würde...

Ein lautes Scheppern holte mich aus meinen Gedanken in die Realität zurück. Ohne es zu merken hatte ich das Backblech so weit über die Kante geschoben, dass es schließlich zu Boden gefallen war. Mist.
„Alles gut bei dir?", erklang gleich die besorgte Stimme meiner Mutter. Obermist, ich hatte mir doch vorgenommen ihr keine Sorgen in der Adventszeit zu bereiten.
„Alles bestens, war nur das Blech"
Noch bevor ich das gesagte hatte, war meine Mutter schon in die Küche geeilt. Bei dem Anblick huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Aber da war noch etwas. Sorge lag in ihren tief grünen Augen, deren Farbe mich immer an die weiten Wälder aus ihren Erzählungen erinnerte.
„Meine kleine Träumerin"
Ihre so sanften Worte entsprachen nicht wirklich ihrem besorgten Gesichtsausdruck. Doch sie darauf anzusprechen hatte keinen Sinn, das hatte ich mehrfach ohne Erfolg versucht.
„Ja, tut mir leid"
Zerknirscht hob ich das Blech auf, das war wirklich ungeschickt von mir gewesen.
Meine Mutter hob den Kopf in Richtung der Plätzchen und atmete tief den Duft nach Zimt ein.
„Himmlisch", seufzte sie und schnappte sich frech einen Zimtstern, an dem sie sich erstmal die Zunge verbrannte.
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Das kommt davon", zog ich sie auf und griff ebenfalls nach einem Plätzchen. Ich pustete allerdings erstmal, um nicht den gleichen Fehler wie Nayu zu machen. Genüsslich aß ich schließlich das Gebäck. Ein warmes Glücksgefühl durchströmte mich.
„Wie früher"
Ein ehrliches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, ihre grünen Augen strahlten vor Dankbarkeit. In diesen kleinen Momenten spürte ich, wie sehr ich sie liebte und eine tiefe Verbundenheit zu ihr. Und genau in solchen Momenten stand Papa in unserer Mitte, seine braun-goldenen Augen leuchten mit dem Licht der Liebe um die Wette.

Ich umarmte meine Mutter und sie erwiderte meine Umarmung. So standen wir beide da, ganz versunken in der Glückseligkeit dieses Augenblickes.
"Das ist der Geist der Weihnacht", murmelte Nayu. Ich konnte ihn auch spüren, tief in mir drin. Und keine Klimakatastrophe, kein aufgezwungenes System und wirklich kein Mensch konnte es nehmen.

Logbuch von Calandra
Terra 3, irgendwann im Dezember 2133

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