Kapitel 2
Ich zog mir ein dünnes, weißes T-Shirt und einen haselnussbraunen Pullover darüber.
Die Nächte waren kühl. Kein Wunder, denn wir hatten gerade Mal Mitte Mai.
Pünktlich um 9 stand Lorenz vor meiner Tür.
"Können wir Darling?", fragte er, seine Augen glitzerten nur so vor Freude.
"Natürlich mi Lord"
Wir gingen zu einem kleinen Haus in der Nähe meiner Wohnung.
Das Haus leuchtete in bunten Farben und ich hörte die Musik schon hier draußen wummern. Das war meine zweite Welt. Meine Welt in der ich abschalten konnte.
"Bereit zu feiern?", fragte mein bester Freund.
"Jup"
Zusammen betraten wir das Haus und hängten unsere Jacken an den Kleiderhaken.
"Valerio, Lorenz, toll das ihr gekommen seid", rief uns Angelo lallend zu. Er schmiss die Party und wir kannten uns auch von anderen Saufnächten.
"Klar doch!", rief Lorenz und gab mir einen Drink.
"Lass uns tanzen Valerio!"
"Meinetwegen"
Wir gingen in die mitte der Tanzfläche und bewegten uns im Takt der Musik.
Während Lorenz schon völlig locker abging, war ich noch längst viel zu nüchtern um schon alle meine Probleme vergessen zu haben.
Ich ging zu der Mini-Bar und bestellte mir 5 Shots. Die runtergekippt ging ich wieder zu Lorenz.
Wir waren für heute Nacht einfach frei. Konnten alle Sorgen und Probleme vergessen, Spaß haben und vielleicht einfach mal das Leben genießen.
Nach einiger Zeit in der wir getanzt hatten, musste ich Mal aufs Klo.
"Wo gehst du hin?", fragte mich Lorenz der schon ein bisschen mehr Intus als ich hatte.
"Aufs Klo"
"Ok ich geh mir nen Mädel suchen. Du kommst doch alleine nach Hause oder?"
"Klar Mami"
"Hahaha ich lach mich kaputt. Sei froh, dass ich mich um dich sorge."
"Bin ich doch", zwingkernd wand ich mich von ihm ab und ging aufs Klo.
Nach dem Klo hatte ich keine Lust mehr auf feiern. Mein Intus reichte mir für heute und ich schnappte mir meine Jacke.
Da ich noch nicht sonderlich müde war ging ich Richtung Strand. Ich hatte Glück, dass ich an einer Ecke Schottlands wohnte, wo es auch Strand gab.
Ich brauchte dringend mal wieder einen Nikotinnachschub also holte ich meine Zigarettenpackung aus meiner Manteltasche und zündete sie an.
Ich setzte mich an den Strand. Das ich nass wurde war mir total egal. Die Ruhe am Strand faszinierte mich immer wieder. Vorallem abends gab es nur das Meerrauschen und mich.
Plötzlich hörte ich Schritte. Wer war das bitte? Was ich jetzt keinesfalls wollte, war Gesellschaft.
Ein Junge, ich schätzte ihn so alt wie mich, kam langsam auf mich zu gelaufen.
"Hey ehmm kann ich mich zu dir setzen?"
"Mhh"
Warum ich ihn setzten ließ?
Wahrscheinlich, weil mir das als kleines Kind beigebracht wurde. Meine Eltern redeten mir immer ein höflich zu sein. Keine Ahnung, wieso ich immer noch das tat was sie früher wollten, denn Kontakt hatten wir schon lange nicht mehr.
"Darf ich?", fragte der kleinere junge Mann neben mir und zeigte auf mein Feuerzeug.
Stumm gab ich es ihm. Er zündete seine Zigarette an und gab mir dann mein Feuerzeug wieder.
"Kommst du auch von Angelos Party?"
"Ja."
"Wieso bist du hier am Strand?", konnte er mich nicht in Ruhe lassen? Ich wollte jetzt eigentlich nur schweigen.
"Vermutlich aus dem gleichen Grund wie du."
"Das glaube ich eher weniger."
"Wieso dann?" Jetzt war ich neugierig geworden.
"Naja die ganze Mädchen, die versuchen mich zum Sex zu übereden sind schon nervig."
Ok, jetzt hatte ich genug gehört. Gott sei Dank hielt er jetzt seinen Mund. Seitdem er hier war hatte ich ihn noch nicht ein einziges Mal angeschaut.
Das änderte ich jetzt.
Ich neigte meinen Kopf leicht nach links und sah einen jungen Mann. Er hatte blonde Locken und tannengrüne Augen. Augen in denen man sich verlieren konnte. In denen ich mich verlieren wollte.
Ok Valerio NEIN, dass hast du jetzt nicht gedacht.
Er zog an seiner Zigarette und ich tat es ihm gleich. Meine Zigarette war schon fast komplett abgebrannt.
"Wie heißt du?", fragte ich ihn.
"Fiorenzo und du?"
"Valerio"
"Ein wirklich schöner Name."
"Danke. Deiner auch"
Fiorenzo. Diesen Namen hatte ich noch nie gehört. Er klang italienisch und jetzt viel mir auch seine braune Haut auf. Sie sah aus wie von der Sonne geküsst. Ich mochte seinen Namen sehr. Er klang so edel, angesehen und irgendwie auch majestätisch.
"Tut mir leid aber ich muss jetzt gehen. Ich habe morgen Uni."
"Ok schade. Ich müsste auch langsam Mal schlafen. Meinem Professor gefällt es nicht, dass ich immer zu spät komme."
"Du studierst auch?", jetzt war ich überrascht.
"Ja. Kunst im 3. Semester du?"
"Literatur. Auch 3. Semester"
"Studierst du auch an der University of Literature and Art?"
"Jap"
"Jetzt erkenne ich dich auch. Ich habe dich schon öfters Mal gesehen, aber du warst nie in einem meiner Kurse. Jetzt macht das auch alles Sinn.", erzählte er mir lachend.
Ich musste leicht schmunzeln weil er sich so freute mich schonmal gesehen zu haben.
Immer noch leicht schmunzelnd stand ich auf zu und klopfte meine Hose ab. Er tat es mir gleich.
"Ich muss jetzt gehen. Tschüss Valerio. Ich hoffe wir sehen uns mal."
"Bestimmt. Tschüss Fiorenzo."
Irgendwie war ich traurig, dass er ging. Mit ihm konnte man sicherlich Spaß haben und obwohl ich ihn vielleicht eine Viertel Stunde kannte, wollte ich mich öfters mit ihm treffen. Er war lustig und wenn ich mehr Zeit mit ihm verbringen wollte, dann sollte das was heißen.
Er bog gerade noch um die Ecke auf die Straße und irgendwie vermisste ich ihn.
Eh Valerio geht's dir gut?, fragte meine innere Stimme.
Ok das fragte ich mich gerade auch.
Ich nahm mein Handy und Kopfhörer aus meiner Manteltasche und machte meine Playlist an.
Im Takt zu R U Mine? laufend ging ich nach Hause.
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Ich muss mich bei euch entschuldigen. Ich habe versucht die Kapitel anders zu ordnen aber bekomme das irgendwie nicht hin.
Ich hoffe das ist nicht so schlimm.
Lasst gerne ein Vote da:)
Bis bald Elina🤍
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