Chapter 34
»Vor etwas Angst zu haben ist ganz normal, einfach jeder hat vor etwas oder jemanden Angst.
In einem Kampf kommt es nicht immer auf die eigene Geschicklichkeit oder Stärke an.
Im Gegenteil, ganz viel hängt davon ab wie gut ihr euren Gegner kennt.
Achtet auf jede noch so kleine Bewegung, vielleicht kann er seinen Arm nicht ganz so weit umdrehen und siehe da eine Narbe im Schulterbereich.« während ich ohne Unterbrechung weiter rede schauen mich sowohl Wanda als auch Pietro gespannt und vollkommen still an.
Ich muss innerlich lächeln bei dem Gedanken daran, wie ich mich zu der Zeit gefühlt habe als mir all diese Dinge beigebracht wurden.
Wobei dies nicht gerade schonend passiert ist.
Mir wurde im warsten Sinne des Wortes schon früh der Ernst des Lebens gezeigt.
»Aber vielleicht hat euer Gegner nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern eine ganz andere Schwachstelle.« mein Blick wandert kurz zwischen den beiden vor mir hin und her, ehe ich ungestört weiter erzähle.
»Hier kommt die Angst ins Spiel, da genau diese zu eurer größten Schwachstelle werden kann oder etwas anderes ist der Wunde Punkt, aber es gibt immer einen und wenn ihr diesen kennt, dann habt ihr einen sehr großen Vorteil während eines Kampfes.
Deswegen wollte ich auch, dass ihr über eure größte Furcht und mögliche größte Schwachstelle nachdenkt.
Vielleicht kann auch noch etwas oder jemand um euch herum zu so etwas werden.
Ich möchte nicht, dass ihr sie mir erzählt, im Gegenteil ich möchte versuchen sie jetzt herauszufinden, wobei vielleicht weiß ich sie ja auch schon längst.« bei dem letzten Satz grinse ich noch leicht, um dessen Bedeutung zu unterstreichen.
Mit etwas Glück haben meine Gegenüber verstanden, dass sie es sich nicht direkt anmerken lassen sollten, wenn ich richtig liege.
Mein Blick geht quälend langsam zu Wanda herüber, was ihr sichtlich Unbehagen bereitet, aber schnell setzt sie eine möglichst neutrale Miene auf.
»Wanda....ich mag dich wirklich sehr, denn sowohl du und Pietro seid Leute, die dankbar für ihr Leben sind.
Ihr seid dankbar dafür, dass ihr euch noch gegenseitig habt und warum?
Weil euch das Schicksal vieles genommen hat.
Es hat dir Dinge angetan und genommen und nur selten etwas wiedergegeben....« ich halte kurz inne um ihre Reaktion abzuwarten, aber sie spürt gut, dass es noch zu früh ist um Panik zu schieben.
Mein Blick geht kurz zu Pietro und ich muss mir ein Lachen unterdrücken bei dem eingeschnappten Anblick seinerseits, weil ich zu Wanda gesagt habe, dass ich sie gern habe und ihn nur nebensächlich erwähnt habe.
Mit einem knappen Lächeln führe ich fort.
»Ganz klar bedeutet dir dein Bruder unglaublich viel, doch nicht nur er direkt ist deine größte Schwachstelle.
Ich denke du bist eine Kämpferin.
Denn du musstest dich immer in deinem Leben durchkämpfen.
Von daher möchtest du auf keinen Fall schwach wirken und glaub mir, wenn du etwas nicht bist dann Schwach.
In dir steckt eine gewaltige Stärke, doch ich rate dir aufzupassen, dass sie nicht außer Kontrolle geratet.
Wenn diese Macht unkontrolliert ausbricht, dann wird es schwer werden sich wieder kontrollieren zu können und wenn du es nicht schaffst, werden viele Leben auf dem Spiel stehen.
Wer weiß....vielleicht sogar das von einer geliebten Person, wie deiner Familie, deinen Freunden oder tatsächlich einer ganz besonderen Liebe.....
Genau das ist dein Schwachpunkt:
Die Kontrolle über sich selbst zu verlieren und seinen Lieben nicht helfen können, wenn nicht sogar ihnen ungewollt selbst wehzutun.« mit einem bedachten Blick sehe ich ihren entsetzten Gesichtsausdruck an und nein, ich kann nicht anders als ihr ein warmes Lächeln zu geben.
»Jetzt stell dir vor jemand hätte das alles in einer Auseinandersetzung zu dir gesagt....
Wanda denk jetzt bitte nicht schlecht von mir...ich habe das alles gesagt um deine Reaktion abzuwarten und ich möchte dir beibringen diese Schwäche nicht zu nahe an sich heran zu lassen.
Es ist wichtig deinem Feind keinerlei Genugtuung zu geben indem man seine eigene Angst und Schwäche zu nah an sich heran lässt.
Du solltest deinen Feind in jeder Hinsicht versuchen zu verwirren, verunsichern und letztlich besiegen.
Und ich weiß genau, du kannst das.
Deine Kraft ist um ein vielfaches Stärker als ich oder sonst jemand hier.
Du gehörst wahrscheinlich zu einer der mächtigsten Menschen überhaupt, aber selbstverständlich hast auch du ein Gewissen und eine Seele wie jeder andere auch.
Selbst wenn du oder du Pietro körperlich unantastbar werden könnt, seid ihr psychisch doch um einiges schwächer.
Aber die meisten Gegner die euch begegnen werden, denken selten daran mit Worten zu kämpfen und das wird denen dann zum Verhängnis, da die eigene Stimme oft zu einer der stärksten Waffen werden kann.« diesmal halte ich inne um Luft zu holen und abzuwarten bis Wanda oder auch Pietro etwas sagen, wobei Pietro glücklicherweise geduldig darauf wartet, dass seine Schwester wieder sprechen kann und ganz bei Sinnen ist, damit ich bei ihm weiter machen kann.
Auch wenn ich jetzt schon weiß, dass das um einiges schwerer wird, da er mich auf eine andere Art kennt und, wie kann ich es am Besten formulieren?
Ich denke er hat einfach eine andere Wirkung auf mich?
Das klingt zwar bescheuert, aber stimmt leider in gewisser Weise.
»Woher-.....Wie konntest du all das einfach so über mich frei heraus sagen?
Ich habe mir überlegt, was wahrscheinlich meine größte Schwäche ist, aber du hast sogar Dinge gesagt, auf die ich selbst nicht gekommen bin.
Wie hast du das gemacht?« fragt mich Wanda schließlich nach einer weiteren Minute des Schweigens.
»Wenn man unter allen möglichen Menschen war und ums Überleben kämpfen musste, lernt man irgendwann die richtigen Worte spontan zu fassen, um nicht gleich ein Messer an die Kehle gedrückt zu bekommen.« meine knappe, jedoch auf jedes Wort wahre Antwort muss wohl überraschender kommen als gedacht, denn Wanda sieht mich immer noch erstaunt an und Pietro gibt einen leisen lachenden Ton von sich.
»Ich habe nicht bedacht, dass ihr noch nicht so viel über mich wisst wie die anderen...« gestehe ich offen, denn ich bin mir nicht einmal ganz sicher ob sie wissen was ich bin.
Der gleiche neugierige Blick ist bei den Geschwistern zu erkennen.
Ich gebe einen leisen Seufzer von mir und schaue Pietro an.
»Mich kannst du später noch versuchen fertig zu machen.
Ich— Wir wollen dich kennenlernen.« antwortet er stumpf für beide und ich nicke nur leicht, denn wenn ich in Zukunft die beiden psychisch aufbauen möchte und vieles über sie erfahren werde, ist es nur fair, wenn sie auch mehr über mich wissen.
Langsam ist es Zeit sich irgendjemandem wenigstens etwas zu öffnen, das weiß ich schon seit dem Gespräch mit Clint in seinem Safe-House mitten in der Nacht.
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Alright Chapter 34 is jetzt endlich auch raus.
Naja, also eigentlich wollte ich nur noch sagen, dass ich das Bild oben total feier, weil meine lieblings Zwillinge einfach aussehen als könnten sie die ganze Weltherrschaft an sich reißen >:)
Also, ja wünsche allen noch einen schönen Rest Sonntag und ähh hab euch alle lieb :3
♥️♥️♥️♥️
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