30. vineta klingt doch ganz schön
ᥫ᭡. 30. K A P I T E L
PECHSCHWARZE LEERE. Das war alles, was die Braunhaarige Schönheit vor ihren Augen erkennen konnte. Nur mit Mühe schaffte sie es diese nach mehreren Versuchen endlich einen kleinen Spalt zu öffnen. Sofort wurde sie von hellem Licht angestrahlt und brauchte ein bisschen, bis sie sich anschließend an die Helligkeit gewöhnt hatte.
Die Schmerzen in ihrer Magengegend waren vollkommen verschwunden und fühlte sich einerseits so taub an, als wäre ihr Körper einmal in der Mitte getrennt wurden. Verwirrt runzelte sie ihre Stirn, während sie sich ihre Umgebung genauer erkundigte. Sie befand sich weder in der Kapitänskajüte noch in ihrem eigenen Schlafzimmer.
Vorsichtig versuchte sie sich aufzusetzen und bemerkte recht schnell, dass sie in einem verdammten Krankenhaus war. Als kleines Kind wollte sie immer mal eines von ihnen begutachten, aber je älter sie geworden war, desto abstoßender fand sie diese. Irgendetwas oder eher gesagt irgendjemand erschwerte ihr das hinsetzen im Bett, der mit seinem Kopf auf ihrem Oberschenkeln friedlich am schlafen war und ihre rechte Hand fest in seiner hielt.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich rasend schnell und ihre wunderschönen Lippen formten sich zu einem sanften Lächeln. Sie hob ihre freie Hand und strich mit ihren Fingern zärtlich durch die dunklen Haare vor ihr. Keine Sekunde später hob der junge Mann seinen Kopf, nachdem er die Berührungen ihrerseits wahrgenommen hatte und traute seinen Augen nicht.
Sie war tatsächlich wach!
Seine Abigial war endlich wach!
»Connie«, brachte sie leise hervor und legte ihre kalte Hand an seine Wange. Ihre Stimme klang brüchig und heiser, dennoch war er unglaublich froh darüber sie wieder zu hören. Er blinzelte die Tränen weg, wodurch seine Sicht nicht mehr so verschwommen war und er ihre volle Schönheit wieder bewundern konnte.
»Ich hab dir doch gesagt du sollst mich nicht in schwierige Situationen bringen, Darling«, hauchte er grinsend und wickelte eine ihrer Haarsträhnen um seinen Zeigefinger, während er ihr hypnotisierend in ihre hübschen Äuglein blickte. Leicht lachend erwiderte sie: »Ich hab mir nicht ausgesucht fast getötet zu werden«.
Sein Blick wanderte hinunter zu ihrem Bauch und fuhr ganz sachte mit seinem Daumen über diesen. Das attraktive Grinsen war plötzlich aus seinem Gesicht verschwunden und wurde durch Traurigkeit ersetzt. Unzählige Schuldgefühle tanzten in seinem inneren Tango und erzeugten ein unangenehmes ziehen in seiner Magengegend.
»Konrad?«, fragte sie vorsichtig nach und berührte ihn etwas an seiner Schulter, wodurch er ihr letztendlich seine volle Aufmerksamkeit widmete. »Ist alles in Ordnung?«, wollte sie besorgt wissen und presste ihre Lippen aufeinander, sodass diese zu einem schmalen Strich geformt wurden.
»Es tut mir leid, Abby«, vernahm sie nur ganz schwach von ihm und wusste sofort was er eigentlich mit dieser Entschuldigung meinte.
Fuck, es war nicht seine Schuld!
»Du kannst nichts dafür, Connie«, meinte die Braunhaarige junge Frau und kaum hatte sie zu Ende gesprochen, seufzte er kurz. »Wäre ich schneller gewesen, dann⸺«, begann er, ihre Worte völlig ignorierend und senkte den Blick nach unten zu seinen Füßen.
Genervt rollte sie mit ihren Augen und legte zwei Finger an sein Kinn, welches sie schließlich anhob, sodass er keine andere Wahl hatte, als sie anzusehen. »Konrad Clemens, es ist nicht deine Schuld, verstanden?! Hör auf sowas zu denken und halt einfach die Klappe, damit ich dich endlich küssen kann«, entgegnete sie bestimmend.
Der Marinesoldat musste schwer schlucken und mehrmals hintereinander blinzeln. Abigail beugte sich ein kleines Stückchen näher zu ihm hinüber und überbrückte letztendlich die letzten Zentimeter zwischen ihnen. Liebevoll bewegten sich ihre Lippen auf seinen eigenen und sehnsüchtig schloss sie ihre wunderschönen Augen.
»Schön, dass du wieder wohl auf bist, kleine schwarze Perle«, ertönte die Stimme von Robert, der so eben die Tür geöffnet hatte. Er lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen und beobachtete weniger erfreut die Situation vor sich.
Widerwillig lösten sich die beiden Turteltauben voneinander und verlegen biss sich die Braunhaarige Schönheit sanft auf ihre Unterlippe. Ihre Mundwinkel wanderten in die Höhe und in ihrem Gesicht bildete sich ein fröhliches Lächeln, als sie hinüber zu dem Skipper blickte. Ihr war mittlerweile auch bewusst, wie diese Verletzung an seinem Bein entstanden war.
Es war nämlich ganz sicher nicht durch ein Sturm passiert, weswegen er nicht mehr richtig laufen konnte ⸺ zumindest nicht der schnellste war. Der Künstler hatte ihn mit Sicherheit angeschossen. Genauso, wie er ihre Eltern getötet hatte. »Was ist eigentlich noch passiert, nachdem ich bewusstlos geworden bin?«, wollte sie wissen und schob die Decke von ihrem unteren Körper, welche ihr ziemlich auf die Nerven ging.
»Ich weiß zwar immernoch nicht, wie es Elliot und Tommy geschafft haben das ganze Schiff in die Luft zu jagen«, begann der Marinesoldat und erhob sich von dem recht unbequemen Stuhl, welchen er neben das Bett gestellt hatte. »Aber es befindet sich jetzt jedenfalls auf dem Meeresgrund in der Nordsee«, sprach er schlussendlich weiter, als er den Holzstuhl zurück in die Ecke gestellt hatte.
»Keine sorge, den anderen geht es natürlich gut«, fügte Robert hinzu und eine erleichtert machte sich in dem inneren der Braunhaarigen Schönheit breit. Sie hatte schon ihre Eltern verloren. Beinahe auch Robert und Konrad. Noch mehr Verluste würde sie nun wirklich nicht überleben.
In der nächsten Sekunde zog sie jedoch ihre Augenbrauen verwirrt zusammen, weil der Skipper ihre Sachen in eine schwarze Tasche packte und absolut keine Ahnung hatte, warum er das eigentlich tat. »Achso, du wirst heute übrigens entlassen. Deswegen ist auch Robert hier, um uns zur Corbyn Media Group zu fahren. Wir hätten es dir gerne früher gesagt, aber du hast die meiste Zeit geschlafen«, erklärte Connie lächelnd und lehnte sich mit seinem unteren Rücken gegen die Fensterbank.
»Warum zur Corbyn Media Group?«, harkte Abigial verwundert nach und setzte sich an den Rand des Bettes. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem gesamten Körper, als ihre nackten Füße den kalten Boden berührten. »Lia wurde zu einem Gespräch bei ihrer Chefin eingeladen und vielleicht willst du sie unterstützen?«, meinte der Marinesoldat und lief zu der Brünetten hinüber, um ihr ihre Schuhe zugeben.
Dankend nahm sie ihm diese ab und verschwand anschließend mit frischen Klamotten im angrenzenden Zimmer. Sie schlüpfte schnell in die hellbraunen, flachen Sandalen, nachdem sie ihren dunkelgrünen Einteiler angezogen hatte, der ihren Körper vollständig verdeckte. Zusammen mit den zwei Männern verließ Abby letztendlich das Krankenzimmer.
⸺❀⸺
Die Forscherin hatte zwar gehofft noch rechtzeitig das große Gebäude zu erreichen, bevor ihre beste Freundin das Gespräch bei Mrs. Corbyn hatte. Allerdings war die Blondine bereits hinter der Bürotür verschwunden, sodass die Braunhaarige Schönheit ihr kein Glück mehr wünschen konnte.
Sie ließ sich widerwillig neben James, der ebenfalls hier war, auf einen der Stühle fallen und tippte ungeduldig mit ihren Fingern auf ihrem Oberschenkel herum. Der Kapitän der schwarzen Perle betrachtete interessiert die vielen Gemälde im Flur, die vorher noch nicht hier waren.
Einige der Schätze von Rungholt worden bereits geborgen und an Interessenten verkauft worden. Der restliche Reichtum der versunkenen Stadt würde als Austellung in den Hamburger Museen zusehen sein. Ruckartig wanderte die Aufmerksamkeit der Wissenschaftlerin hinüber zu der Tür, die ein knarrendes Geräusch von sich gegeben hatte.
Gebannt wartete sie darauf, dass diese sich endlich öffnete und die Journalistin heraus kam. Die Türklinke wurde hinunter gedrückt und leise Stimmen waren durch den kleinen geöffneten Spalt zu hören. »Ich bin zufrieden. Sie haben gute Arbeit geleistet«, sagte Mrs. Corbyn und ihre Bürotür wurde von vollständig auf geschwungenen.
Die Blondine verabschiedete sich mit einem leichten Lächeln von der älteren Frau und schloss hinter sich die große Tür. Sofort erblickte sie die Wissenschaftlerin und umarmte sie stürmisch. »Ich bin so froh, dass es dir gut geht«, ließ Lia ihre beste Freundin wissen und löste sich wieder von ihr.
»Was hat Victoria mit dir besprochen?«, fragte Abby neugierig und hob eine ihrer Augenbrauen in die Höhe.
Der Gesichtsausdruck von der Journalistin veränderte sich schlagartig, wodurch die Lorenz ziemlich verwirrt dreinblickte. »Sie fand meinen Bericht toll. So toll, dass sie mich nach Kiel versetzt hat«, erzählte sie bedrückt und drehte ihren Kopf zur Seite, als James einen Arm um sie legte.
»Dort ist eine Ausstellung zu der versunkenen Stadt Vineta und ich soll darüber ein Artikel schreiben«, sprach sie weiter und lehnte sich gegen den Marineoffizier.
Konrad trat neben Abigial und blickte die wunderschöne Braunhaarige Frau mit einem vielsagenden Blick an. »Vineta klingt doch ganz schön, oder nicht, hm?«, grinste Connie.
Cecelia's Augen wurden groß. Sie wusste genau, was der Soldat versuchte anzudeuten. »Oh nein, ganz sicher nicht!«. Sie schüttelte verneinend ihren Kopf, um ihre Worte nocheinmal zu unterstreichen.
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